Internationale Gustav Mahler Gesellschaft


Die Internationale Gustav Mahler Gesellschaft ist ein Verein, der sich der wissenschaftlichen Herausgabe der Werke des österreichischen Komponisten Gustav Mahler widmet und dessen Biographie und Wirkungskreise sowie die Mahler-Rezeption dokumentarisch aufarbeitet.[1]




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Geschichte


  • 2 Goldene Mahler-Medaille


  • 3 Literatur


  • 4 Weblinks


  • 5 Einzelnachweise




Geschichte |


Auf Initiative der Wiener Philharmoniker wurde die Gesellschaft 1955 gegründet,[2] zum ersten Ehrenpräsidenten wurde Bruno Walter gewählt, Erwin Ratz war erster Präsident und als Ehrenmitglied wurde Alma Mahler aufgenommen.


Zunächst wurden zum Thema Mahler und seinem Umfeld eine Bibliothek und ein Archiv eingerichtet, Vorbild war das Beethoven-Haus in Bonn. Weiters waren als primäre Aufgaben die Kritische Gesamtausgabe der Werke Mahlers sowie auch die Einrichtung und Pflege der Gedenkstätten geplant. Ab 1956 wurden international Zweiggesellschaften gegründet, so in den Niederlanden, Schweden, die USA, Japan und Deutschland. Ab 1957 initiierte und finanzierte die Gesellschaft die Installation zahlreicher Gedenktafeln an Orten und Stätten, an denen Mahler wohnte oder gewirkt hat. 1960, anlässlich des 100. Geburtstages von Mahler, kam der erste Band in der Gesamtausgabe heraus, die 7. Symphonie. Sukzessive erschienen ab 1963 weitere Bände der Gesamtausgabe (Vierte, Fünfte, Sechste Symphonie, Adagio aus der Zehnten, Das Lied von der Erde). 1967 erhielt Leonard Bernstein für seine Verdienste um Mahler eine Goldmedaille. Kurt Blaukopf – Leiter von Bibliothek und Archiv – publizierte seine grundlegende Studie Mahler oder der Zeitgenosse der Zukunft 1973. Gottfried von Einem folgte Erwin Ratz als Präsident der Gesellschaft, Karl Heinz Füssl leitete die Herausgabe der Gesamtausgabe.


1976 bezog die Gesellschaft die Räumlichkeiten am Wiedner Gürtel 6. Herta Blaukopf und Knud Martner brachten Editionen von Mahlers Briefen und Dokumenten heraus. Nach dem Tod von Füssl 1992 wurde Reinhold Kubik Leiter der Gesamtausgabe, als Mitarbeiterin wirkte seither Renate Stark-Voit mit, Thomas Hampson wurde zum Vizepräsidenten bestellt.


Die von der Gesellschaft herausgegebenen Mitteilungen wurden zu einer wissenschaftlichen Zeitschrift, deren Redaktion Erich Wolfgang Partsch übernahm. Neben diversen anderen Initiativen und Ausstellungen erarbeitete die Gesellschaft eine Mahler gewidmete Dauer-Ausstellung für das Kulturzentrum Grand Hotel Toblach.


Mit Stand Oktober 2015 ist Christian Meyer Präsident der Gesellschaft, sein Vorgänger Rainer Bischof wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt.[3] Thomas Hampson wurde zum Vorstandsvorsitzenden gewählt, die kritische Gesamtausgabe von Mahlers musikalischen Werken liegt in den Händen von Renate Stark-Voit (welche auch die Mahler-Nachrichten ediert), Stephen Hefling und Morten Solvik.



Goldene Mahler-Medaille |


Von der Gesellschaft wird seit 1958 an verdienstvolle Personen oder Institutionen in unregelmäßigen Abständen die Goldene Mahler-Medaille verliehen. Ausgezeichnet werden Persönlichkeiten, die zur Verbreitung von Mahlers Werk beigetragen oder Aktivitäten der Gesellschaft öffentlich präsentiert haben. Die Auszeichnung wird auf Vorstandsbeschluss verliehen.[4]


Preisträger


  • 1958: Carl Schuricht

  • 1958: Eduard van Beinum

  • 1958: Concertgebouworkest Amsterdam

  • 1958: Rotterdams Philharmonisch Orkest

  • 1958: Eduard Flipse

  • 1958: Herm. J. Nieman

  • 1960: Rafael Kubelík

  • 1960: Dimitri Mitropoulos

  • 1966: Utrecht Orkest

  • 1966: Dresdner Philharmonie

  • 1967: Leonard Bernstein

  • 1969: Wiener Symphoniker

  • 1971: Bernard Haitink

  • 1974: Kyrill Kondraschin

  • 1974: Joseph Krips

  • 1974: Hans Swarowsky

  • 1979: Residentie-Orkest Den Haag

  • 1980: Wiener Philharmoniker

  • 1980: Alice Strauss, posthum Franz Strauss

  • 1980: Christa Ludwig

  • 1980: Dietrich Fischer-Dieskau

  • 1980: Carlo Maria Giulini

  • 1981: Städtisches Symphonieorchester der Stadt Münster

  • 1981: Alfred Walter

  • 1982: Václav Neumann

  • 1982: Eleonore und Bruno Vondenhoff

  • 1984: Federico Sopeña Ibáñez

  • 1985: Claudio Abbado

  • 1985: George Alexander Albrecht

  • 1985: Niedersächsisches Staatsorchester Hannover

  • 1987: Donald Mitchell

  • 1996: Marjana Lipovšek

  • 1996: Rafael Frühbeck de Burgos

  • 1997: Edward R. Reilly

  • 1999: Thomas Hampson

  • 2005: Henry-Louis de La Grange

  • 2005: New York Philharmonic Orchestra

  • 2005: MahlerFest Colorado

  • 2005: Gustav Mahler Komitee Toblach

  • 2007: Vladimir Fedoseyev

  • 2007: Knud Martner

  • 2007: Peter Weiser

  • 2012: Jiří Rychetský

  • 2015: Erich Wolfgang Partsch[5]


Literatur |


  • Andrea Harrandt: Internationale Gustav Mahler Gesellschaft. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2003, ISBN 3-7001-3044-9.


Weblinks |


  • Offizielle Website


Einzelnachweise |



  1. Die genaue Geschichte der IGMG schildert E. W. Partsch auf der Homepage der Gesellschaft.


  2. gustav-mahler.org


  3. Der Vorstand. Abgerufen am 31. Oktober 2015.


  4. Die goldene Mahler-Medaille. Abgerufen am 29. Oktober 2015.


  5. Programmblatt des Festakts zum 60-jährigen Bestehen vom 30. Oktober 2015.








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