Kyknos (Sohn des Poseidon)
Kyknos (griechisch Κύκνος, Schwan, lateinisch Cygnus) ist in der griechischen Mythologie der Sohn des Poseidon und der Kalyke.
Er wurde von Fischern Kyknos genannt, weil sie das ausgesetzte Kind am Strand von Schwänen umkreist gefunden hatten. Kyknos wurde König von Kolonai in der Troas. Betört durch die Verleumdungen seiner zweiten Gemahlin Philonome und eines Flötenspielers, ließ er seine beiden Kinder seiner ersten Gemahlin Prokleia, Tenes und Hemithea, in einem Kasten ins Meer werfen; sie landeten auf Tenedos, wo Tenes König wurde. Als die Lüge aufflog, ließ Kyknos den Flötenspieler steinigen und seine Frau lebendig begraben. Später fand Kyknos seinen Sohn wieder und zog mit ihm den Trojanischen Krieg, um die Troer gegen die Griechen zu unterstützen. Er versuchte mit seinen Truppen die Landung der Griechen an der Küste der Troas zu verhindern. Kyknos erwies sich als tapferer Kämpfer und als es zum Zweikampf mit Achilleus kam, vermochte dieser Kyknos wegen seiner Unverwundbarkeit durch Waffen nicht zu töten. Schließlich strauchelte Kyknos aber und wurde von Achilleus mit dem Helmriemen erwürgt und alsbald in einen Schwan verwandelt. Laut Quintus von Smyrna waren Kyknos Waffen später ein Kampfpreis bei den Leichenspielen für Achilleus.
Quellen |
Bibliotheke des Apollodor Epitome 4,3,23–25 und 31
Hyginus, Fabulae 157
Ovid, Metamorphosen 12,70ff.
Pausanias 10,14,1
Quintus von Smyrna 4,153. 468
Strabon 13,1,19
Literatur |
Richard Engelmann: Kyknos 2 & 3. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,1, Leipzig 1894, Sp. 1695–1697 (Digitalisat).
Ada Adler: Kyknos 3. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XI,2, Stuttgart 1922, Sp. 2438–2441 (Digitalisat 1, 2).- Robert Louis Fowler: Early Greek Mythography. Volume 2: Commentary. Oxford University Press, Oxford 2013, S. 534 f. - ISBN 9780198147411