Hammer und Sichel






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Hammer und Sichel


Hammer und Sichel ist das bekannteste und verbreitetste Symbol des Kommunismus, insbesondere des Marxismus-Leninismus. Es wurde nach der russischen Oktoberrevolution entwickelt und steht für die Einheit von Arbeiter- (Hammer) und Bauernklasse (Sichel). Seither wurde es in Flaggen und Embleme zahlreicher kommunistischer Parteien und Organisationen sowie von Kommunisten regierter Staaten übernommen.


Je nach Kontext ist die Verwendung dieses Symbols in mehreren Staaten wie Lettland, Litauen, Moldau, Ukraine und Indonesien verboten; ebenso bestand in Polen kurzzeitig ein Verbot.




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Geschichte


  • 2 Beispiele

    • 2.1 Nationalflaggen mit Hammer und Sichel



  • 3 Verbot


  • 4 Abwandlungen


  • 5 Nicht-kommunistische Verwendung


  • 6 Darstellung als Zeichen am Computer

    • 6.1 Unicode


    • 6.2 HTML



  • 7 Siehe auch


  • 8 Literatur


  • 9 Weblinks


  • 10 Einzelnachweise




Geschichte |


Das Symbol entwarf der Maler Jewgenij Iwanowitsch Kamsolkin (1885–1957) zum 1. Mai 1918 für eine Festdekoration in Moskau. Der 5. Allrussische Sowjetkongress erklärte das Zeichen wenige Monate später zum Staatsemblem Sowjetrusslands und so wurde es dann auch in das Staatswappen der Sowjetunion und der Unionsrepubliken eingefügt.[1]


Seit dem Zusammenbruch des Ostblocks um 1990 ist die weltweite Verwendung von Hammer und Sichel stark zurückgegangen. In der Russischen Föderation erlebte das Symbol aber – losgelöst von seiner ursprünglichen ideologischen Bedeutung – eine Renaissance. So werden bei Paraden der Russischen Streitkräfte wieder Flaggen mit Hammer und Sichel verwendet.[2][3] Auch im Staatswappen des international nicht anerkannten Transnistrien hat sich das Symbol aus Sowjetzeiten erhalten. Die Kommunistische Partei Frankreichs (PCF) trennte sich hingegen 2013 von Hammer und Sichel.



Beispiele |




Nationalflaggen mit Hammer und Sichel |


In diesen Nationalflaggen werden oder wurden Hammer und Sichel verwendet:

















FlaggeDatumFunktion
Flagge der Volksrepublik Albanien1943–1944
Flagge der Volksrepublik Albanien
Flagge der Chinesischen Sovietrepublik1931–1937Flagge der Chinesischen Sowjetrepublik
Flagge der Sowjetunion1923–1991
Flagge der Sowjetunion
Flagge Transnistriensseit 1990
Flagge Transnistriens


Verbot |


Die Benutzung des Symbols Hammer und Sichel, ebenso wie die des Roten Sterns und anderer kommunistischer Symbole oder auch der Hymne der Sowjetunion, sind in Ungarn (seit 1994)[4], Lettland, Litauen (seit 2008),[5]Indonesien (seit 1966) und der Ukraine[6] (seit 2015), sowie Moldau (seit 2012)[7][8] verboten. Ein derartiges Verbot bestand seit 2009 in Polen,[9] mit dem Urteil der Verfassungstribunals vom 19. Juli 2011 wurde es jedoch für verfassungswidrig erklärt und als vom Anfang an nichtig betrachtet.[10] Das Verbot in Ungarn wurde 2013 ebenfalls wieder aufgehoben.[11]



Abwandlungen |




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Verschiedene Organisationen und Staaten verwendeten bzw. verwandten – beeinflusst von Hammer und Sichel – abgewandelte Symbole, bei denen Hammer bzw. Sichel als Symbole von Arbeiter- und Bauernklasse durch andere Bilder ersetzt sind und/oder ein oder mehrere weitere Elemente als Symbole weiterer Klassen (z. B. der Intelligenz) hinzugefügt sind.


In der Flagge Angolas wird die symbolische Aussage inhaltlich und grafisch beibehalten, aber umgekehrt: Die halbkreisförmige Sichel der Bauern wird durch das Zahnrad der Arbeiter ersetzt und der gerade Hammer der Arbeiter durch die Machete der Bauern.[12][13] Im Wappen Angolas steht die Hacke für die Bauernklasse, das Buschmesser steht für den Unabhängigkeitskampf, das Zahnrad für die Arbeiterklasse und das aufgeschlagene Buch soll die Intelligenz des Landes darstellen.


Im ungarischen Wappen wurde von 1949 bis 1956 der Hammer als Symbol für die Arbeiterklasse und die Ähre als Symbol für die Bauern verwendet. Dieses Wappen wurde im selben Zeitraum auch in der ungarischen Nationalflagge geführt.


In der ehemaligen Flagge (1970–1991) der Volksrepublik Kongo (heutige Republik Kongo) steht der mit der Hacke gekreuzte Hammer für die Vereinigung der Bauern mit den Industriearbeitern.


Im Staatswappen der Deutschen Demokratischen Republik wurde die Aussage des Symbols durch den Hammer (Arbeiterklasse), den Zirkel (Intelligenz) und anstelle der Sichel den Ährenkranz (Bauern) getroffen. Es symbolisierte den „Arbeiter-und-Bauern-Staat“ im Bündnis mit der „Intelligenz“.


Die Kommunistische Partei Chinas benutzt ein leicht abgewandeltes Symbol. Der Griff der Sichel ist abgerundet, das Gelb etwas dunkler.


Das Emblem der Juche-Ideologie ist aus Hammer, Sense und dem traditionellen koreanischen Pinsel (stellvertretend für Literaten und Intellektuelle) zusammengesetzt. Die ideologische Symbolik ist also mit der des DDR-Wappens verwandt. Hier ist das Symbol auf der Flagge der Partei der Arbeit Koreas zu sehen.


In der Flagge und im Wappen Mosambiks findet sich eine starke Abwandlung von Hammer und Sichel, dabei symbolisiert die Hacke die Klasse der Bauern, die Kalaschnikow steht für den Unabhängigkeitskampf und das aufgeschlagene Buch soll die Intelligenz des Landes darstellen.[14]


In der von 1926 bis 1944 bestehenden, aus der Republik Tannu-Tuwa hervorgegangenen südsibirischen Tuwinischen Volksrepublik (einem Satellitenstaat der Sowjetunion) stand der Rechen für die Arbeiterklasse und die halbrunde Sichel für die Bauern.[15]


Im Symbol der maoistischen, später hoxhaistischen Kommunistischen Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten (KPD/ML) und deren Nachfolgeorganisation „Roter Oktober“ stand der Hammer für die Arbeiterklasse, die halbrunde Sichel für die Bauern und das Gewehr für die Revolution.


Im Symbol der Communist Party of Britain steht der Hammer für die Arbeiterklasse und die Taube für den Frieden.


Das Symbol der nationalbolschewistischen Schwarzen Front Otto Strassers zeigte Hammer und Schwert gekreuzt nach dem Vorbild von Hammer und Sichel.[16]


Im Wappen der von 1920 bis 1922 bestehenden Fernöstlichen Republik, einem Satellitenstaat Sowjetrusslands, standen Anker, Schaufel, Garbe und Sense für die Einheit zwischen Fischern und Bergleuten.


In der von 1974 bis 2010 verwendeten Flagge Myanmars stand eine Reisähre für die Bauern und der Zahnkranz für die Arbeiterklasse.



Nicht-kommunistische Verwendung |




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Auf Banknoten und Münzen des Deutschen Reiches, der Weimarer Republik und des Dritten Reiches waren Hammer, Sichel, Pflug oder Ährenbündel häufig bei dem stilisierten Arbeiter oder der Arbeiterin anzutreffen. Wesentlich war hier die Symbolisierung von Macht und Stärke, die sich auf die Arbeit gründet. Die Banknoten zeigten deshalb nicht zufällig zugleich auch kriegerisch anzusehende Symbole, die die Wehrhaftigkeit verkörpern, wie z. B. die Nationalallegorie Germania mit Schild und Schwert. Paarweise finden wir Hammer und Sichel auf den deutschen Geldzeichen bis 1945 nur selten, so beispielsweise auf dem Reichskassenschein 5 Mark – nach Gesetz vom 30. April 1874 von der Reichsschuldenverwaltung ausgegeben.



Darstellung als Zeichen am Computer |



Unicode |


Der hexadezimale Unicode des Hammer-und-Sichel-Symbols lautet U+262D. Das Ergebnis ist ☭ bzw. als Grafiksymbol U+262D.svg falls der verwendete Unicode-Zeichensatz dieses Zeichen nicht beinhaltet.


Manche Betriebssysteme oder grafische Benutzeroberflächen wie GNOME erlauben die Darstellung von Hammer und Sichel als Sonderzeichen bei gleichzeitigem Halten von Strg+Shift+u, gefolgt von dem Code 262D.



HTML |


Die Eingabe der Zeichenfolge ☭ in HTML-Code hat ebenfalls die Anzeige des Symbols als Schriftzeichen zur Folge.



Siehe auch |


  • Sichel und Hammer


Literatur |


Deutsch

  • Harry Pross: Politische Symbolik. Theorie und Praxis der öffentlichen Kommunikation (= Urban-Taschenbücher. Reihe 80, Bd. 866). Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1974, ISBN 3-17-002033-1

  • Jürgen Koppatz: Geldscheine des Deutschen Reiches. Transpress – Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1983.


  • Karlheinz Weißmann: Schwarze Fahnen, Runenzeichen. Die Entwicklung der politischen Symbolik der deutschen Rechten zwischen 1890 und 1945. Droste, Düsseldorf 1991, ISBN 3-7700-0937-1 (Zugleich: Braunschweig, Universität, Dissertation, 1989).


  • Peter Diem: Die Symbole Österreichs. Zeit und Geschichte in Zeichen. Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00594-9.

Englisch
  • David Lempert: Daily Life in a Crumbling Empire: The Absorption of Russia into the World Economy (= Eastern European Monographs 444). 2 Bände. Columbia University Press, Boulder CO 1996, ISBN 0-88033-341-3.


Weblinks |



 Commons: Hammer und Sichel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Einzelnachweise |



  1. Lexikon der Kunst, Leipzig 1968-78, Bd. 2, S. 179


  2. Erhard Stölting: Wandel und Kontinuität der Institutionen. Rußland – Sowjetunion – Rußland. In Gerhard Göhler: Institutionenwandel. Leviathan, 16/1996, 181–203, auf S. 189–190.


  3. Isabelle de Keghel: Die Staatssymbolik des neuen Russland. Traditionen – Integrationsstrategien – Identitätsdiskurse. Lit Verlag, Hamburg/Münster 2008, S. 149.


  4. Ungar. Strafgesetzbuch 269/B.§ (1993.)


  5. news.bbc.co.uk (engl.)


  6. www.welt.de


  7. german.ruvr.ru


  8. de.rian.ru


  9. www.foxnews.com (Memento des Originals vom 2. Dezember 2009 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.foxnews.com (engl.)


  10. Dz.U. 2011 nr 160 poz. 964; Wyrok Trybunału Konstytucyjnego z dnia 19 lipca 2011 r. sygn. akt K 11/10. In: sejm.gov.pl. 19. Juli 2011, abgerufen am 24. November 2013 (polnisch). 


  11. Ungarn: Hakenkreuz und Roter Stern wieder erlaubt. In: derStandard.at. 20. Februar 2013, abgerufen am 3. Dezember 2017. 


  12. Complete Flags of the World. 6. Auflage, DK, London/Delhi 2014, S. 139 (engl.).


  13. André G. Bordeleau: Flags of the Night Sky. When Astronomy Meets National Pride. Springer, New York 2014, S. 319–320 (engl.).


  14. M. Anne Pitcher: Transforming Mozambique. The Politics of Privatization, 1975–2000. Cambridge University Press, Cambridge/New York 2002, S. 236 (engl.).


  15. Arnold Rabbow: Visuelle Symbole als Erscheinung der nicht-verbalen Publizistik. Dissertation, Universität Münster 1968, S. 103.


  16. Mathias Brodkorb: Hammer und Schwert. Weißmann über „politische Symbolik“. Endstation Rechts, 23. November 2010.


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