Minas Gerais






















-18.49-44.7Koordinaten: 18° S, 45° W


Der Bundesstaat Minas Gerais (brasilianisch-portugiesisch [.mw-parser-output .IPA atext-decoration:noneˈminɐz ʒeˈɾajs], europäisch-portugiesisch [ˈminɐʒ ʒɨˈɾajʃ], Kurzzeichen: MG) liegt im Südosten Brasiliens. Seine Hauptstadt ist Belo Horizonte. Er wird verkürzt auch oft nur Minas genannt; die Bewohner nennt man „Mineiros“.


Gouverneur seit 2015 ist Fernando Pimentel (PT).




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Geographie


  • 2 Wirtschaft und Landwirtschaft


  • 3 Geschichte und Kultur


  • 4 Städte


  • 5 Literatur


  • 6 Weblinks


  • 7 Einzelnachweise




Geographie |


Minas Gerais ist mit rund 586.520 km² in etwa so groß wie Frankreich und mit rund 19,6 Mio. Einwohnern nach der Volkszählung 2010 des IBGE (Bevölkerungsdichte 33 Einwohner/km²) nach São Paulo der zweitbevölkerungsreichste Bundesstaat Brasiliens. Zum 1. Juli 2018 wurde die Einwohnerzahl vom IBGE auf rund 21.040.662 Einwohner geschätzt.[1]


Bevölkerungsentwicklung


Minas Gerais


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Über dieses Bild


Symbole




Flagge

Flagge

Wappen

Wappen
Basisdaten

Staat

Brasilien

Hauptstadt

Belo Horizonte

Fläche
586.519,7 km²

Einwohner
21.040.662 (Schätzung 2018[1])

Dichte
36 Einwohner pro km²

ISO 3166-2

BR-MG
Politik

Gouverneur

Fernando Pimentel

Partei

PT
Wirtschaft

BIP
351.381 Mio. R$
17.931 R$ pro Kopf
(2010)










Jahr
Einwohnerzahl[2]
Zensus 1991
15.743.152
Zensus 2000
17.891.494
Zensus 2010
19.597.330

Schätzung 2018[1]
21.040.662

Minas Gerais grenzt (im Uhrzeigersinn von Südosten gesehen) an Rio de Janeiro, São Paulo, Mato Grosso do Sul, Goiás, Bahia und Espírito Santo; ein kleiner Teil grenzt auch an den Bundesdistrikt.


Die Hauptstadt ist Belo Horizonte. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts anstelle der alten Hauptstadt Ouro Preto angelegt, die an hohen Feiertagen diese Funktion allerdings symbolisch zurückerhält. Weitere Städte in Minas Gerais sind u. a. Contagem, Uberlândia und Juiz de Fora.


Höchste Erhebung ist der Pico da Bandeira in der Serra do Caparaó mit 2889 m. Er ist der dritthöchste Berg Brasiliens und liegt auf der Grenze zum Nachbarstaat Espírito Santo. Die bedeutendsten Flüsse sind São Francisco, Jequitinhonha, Doce, Grande, Paranaíba, Mucuri und Pardo.



Wirtschaft und Landwirtschaft |


Der Name des Bundesstaates Minas Gerais heißt so viel wie „allgemeine Minen“. Tatsächlich finden sich hier zahlreiche Minen und Abbaugebiete unterschiedlicher Erze sowie von Phosphaten. Es werden Aluminium und Zink produziert. In Minas Gerais gibt es zudem große Vorkommen an verschiedenen Mineralen und Gesteinen. Die historischen Goldreserven, die einst Reichtum und Macht dieses Bundesstaates begründeten, sind heute weitestgehend ausgeschöpft. In den alten Goldminen werden heute jedoch umfangreiche Diamantvorkommen ausgebeutet.


Außer Gold und Diamanten werden noch zahlreiche weitere Minerale abgebaut. Insgesamt wurden im Gebiet von Minas Gerais bisher (Stand: 2011) rund 670 Minerale und ihre Varietäten gefunden. Dazu gehören unter anderem die als Schmucksteine bekannten Beryllvarietäten Smaragd und Aquamarin sowie Jadeit, Muskovit, Rosenquarz und Spodumen, von dem die Schmucksteinvarietät Kunzit bekannt ist.


Für 35 Minerale ist das Gebiet zudem als Typlokalität registriert, so unter anderem für Brasilianit aus der Córrego Frio Mine bei Linópolis, Goyazit aus Diamantina, Lindbergit aus Sapucaia do Norte (Galiléia), Minasgeraisite-(Y) aus der José Miranda Mine bei Jaguaraçu, Palladium aus dem Bom Sucesso Creek (Serro) und Tavorit aus der Sapucaia Mine (Sapucaia do Norte).[3]


An Gesteinen werden unter anderem Dolomit und Itakolumit gefunden.


Die Erde von Minas Gerais ist so eisenhaltig, dass feiner roter Lateritboden die Überlandstraßen überzieht und Flüsse rotbraun färbt.


Die Landwirtschaft von Minas Gerais produziert unter anderem Mais, Soja, Reis, Bohnen und Kaffee. Der Anbau von Baumwolle ist eine wichtige Voraussetzung für die lokale Textilindustrie.



Geschichte und Kultur |


Um 1695 wurde in Minas Gerais Gold gefunden. Als auch Diamanten entdeckt wurden, boomte die Region. Sklaven aus Afrika wurden hierher gebracht, um in den Minen zu arbeiten, und zahlreiche Siedler und Händler aus Europa ließen sich hier nieder.[4]


Im Bundesstaat wurde der Sauropode Maxakalisaurus topai entdeckt, die größte der bislang (Stand: 2006) in Brasilien entdeckten 15 Arten von Dinosauriern.


Der Bundesstaat Minas Gerais ist Träger der auf sechs Standorte verteilten Universidade do Estado de Minas Gerais.


Am 5. November 2015 ereignete sich eine Umweltkatastrophe in Minas Gerais, als in der Nähe der Stadt Mariana ein Rückhaltebecken einer Eisenerzmine brach. Dabei gelangte toxischer Schlamm in den Rio Doce und bis in den Atlantischen Ozean.[5]



Städte |




Belo Horizonte


Die zehn größten Gemeinden der 853 Munizipalstädte in Minas Gerais sind nach der Volkszählung 2010:


f1Georeferenzierung Karte mit allen Koordinaten des Abschnitts Städte: OSM














































Rang
Gemeinde
Zensus 2010

Schätzung
1. Juli 2018


001

Belo Horizonte Welt-Icon-19.816944444444-43.955833333333

000000002375151.00000000002.375.151

000000002501576.00000000002.501.576

002

Uberlândia Welt-Icon-18.918888888889-48.276944444444

000000000604013.0000000000604.013

000000000683247.0000000000683.247

003

Contagem Welt-Icon-19.931944444444-44.053888888889

000000000603442.0000000000603.442

000000000659070.0000000000659.070

004

Juiz de Fora Welt-Icon-21.688888888889-43.344444444444

000000000516247.0000000000516.247

000000000564310.0000000000564.310

005

Betim Welt-Icon-19.967777777778-44.197777777778

000000000378089.0000000000378.089

000000000432575.0000000000432.575

006

Montes Claros Welt-Icon-16.735-43.861944444444

000000000361915.0000000000361.915

000000000404804.0000000000404.804

007

Ribeirão das Neves Welt-Icon-19.766944444444-44.086944444444

000000000296317.0000000000296.317

000000000331045.0000000000331.045

008

Uberaba Welt-Icon-19.747777777778-47.931944444444

000000000295988.0000000000295.988

000000000330361.0000000000330.361

009

Governador Valadares Welt-Icon-18.850833333333-41.948888888889

000000000263689.0000000000263.689

000000000278685.0000000000278.685

010

Ipatinga Welt-Icon-19.467777777778-42.536944444444

000000000239468.0000000000239.468

000000000261344.0000000000261.344


Literatur |



  • Heinrich Gutersohn: Das Kernland von Minas Gerais. Ein Beitrag zur Kulturgeographie Brasiliens. In: Mitteilungen der Geographisch-Ethnographischen Gesellschaft Zürich, 42 (1943–1944), S. 52–112.


Weblinks |



 Commons: Minas Gerais – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


  • http://www.mg.gov.br/ – Governo do Estado de Minas Gerais (portugiesisch)


  • http://www.portalbrasil.eti.br/estados_mg.htm (portugiesisch)


  • Alte Postkarten von Brasilien – Poços de Caldas MG (portugiesisch/englisch)


  • http://www.portalitabirito.com.br/ (portugiesisch)


Einzelnachweise |



  1. abc Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística (IBGE): Estimativas da população residente no Brasil e unidades da federação com data de referência em 1° de julho de 2018. In: ibge.gov.br. 2018, abgerufen am 29. September 2018 (PDF; 2,6 MB, brasilianisches Portugiesisch). 


  2. Brasilien: Bundesstaaten und Großstädte - Einwohnerzahlen, Karten, Grafiken, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 22. Dezember 2017. 


  3. Jolyon Ralph, Ida Ralph: Englischsprachige Mineralliste zum Fundort Minas Gerais auf mindat.org. Im Fettdruck erscheinen die Typlokalitäten.


  4. Carla Rahn Philipps: Trade in the Iberian empires, 1450–1750. In: Douglas A. Irwin (Hrsg.) Trade in the pre-modern era, 1400–1700, S. 330–331.


  5. Anne Herrberg: Eine schlammbraun gewordene Lebensader. Umweltkatastrophe in Brasilien. In: tagesschau. ARD, 27. November 2015, abgerufen am 2. Dezember 2015. 


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