Manuel García Moia


Manuel García Moia (* 13. Juni 1936 in Masaya) ist ein nicaraguanischer Maler der naiven Kunst.




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Leben


  • 2 Werk

    • 2.1 Staffeleibilder


    • 2.2 Wandbilder (Murales)


    • 2.3 Wandbild im Lichtenberger Ortsteil Rummelsburg



  • 3 Anerkennungen


  • 4 Quellen und Weblinks


  • 5 Einzelnachweise




Leben |


Manuel García Moia wurde am 13. Juni 1936 in Monimbó, dem indianischen Viertel von Masaya, geboren. In armen Familienverhältnissen aufgewachsen, lernte er verschiedene Handwerke. Die Malerei begann er als Autodidakt, bevor ihm im Jahr 1959 aufgrund seines außergewöhnlichen Talents ein Studium der Farbgebung bei Professor Rodrigo Penalba, dem Nestor und Förderer der modernen Kunst in Nicaragua, ermöglicht wurde.



Werk |


Moias naive Malerei wurde rasch national und international bekannt, geschätzt und ausgezeichnet. Es begannen rastlose Jahre des Schaffens und Reisens mit Ausstellungen in Lateinamerika und Europa (Frankreich, BR Deutschland, DDR, UdSSR, Italien, Dänemark, Schweiz).



Staffeleibilder |


Nach der Sandinistischen Revolution im Juli 1979 wurde er zu einem der bekanntesten naiven Maler seines Landes. Seine Staffelei-Kunstwerke[1] befinden sich heute auch in vielen renommierten Privatsammlungen, wie z. B. des japanischen Kaisers oder des Ex-USA-Präsidenten Jimmy Carter.



Wandbilder (Murales) |


In einer relativ kurzen Zeitperiode (1979–1990) entstanden seine bekannten großformatigen Wandbilder (spanisch: Murales)[2]:


  • in Managua, im Luiz Alfonso Velasquez Kinderpark (1980)

  • in Masaya, auf dem Markt Huberto Huembes (1981)

  • in der hessischen Stadt Dietzenbach (1981)

  • in Ingelheim, (1981)

  • in Managua, auf dem Markt von Bello Horizonte (1983)

  • in Managua, im Restaurant La Marseillaise, (1984)

  • in Berlin-Rummelsburg, Skandinavische Straße 26 (1985)

  • in Berlin-Fennpfuhl, Schule am Wilhelmsberg (1985) (2 Innenwandbilder)[3]

  • in Kopenhagen, Dannebrogsgade 24 (1987)

  • in Miami, Florida (1991).

Mit Ausnahme der Berliner Kunstwerke (Stand 2011) sowie seiner naiven Malerei an der Mauer eines Kindergartens (1981, Dietzenbach) sind die anderen inzwischen unwiederbringlich verfallen, mutwillig zerstört oder übermalt worden.





Nicaraguanisches Dorf – Monimbó 1978 anno 2011



Wandbild im Lichtenberger Ortsteil Rummelsburg |



Moia, Nationalpreisträger für naive Kunst Nicaraguas, schuf in Berlin am Haus Skandinavische Straße 26 nahe der Lichtenberger Brücke das 255 Quadratmeter große Giebelwand-Gemälde mit dem Titel Nicaraguanisches Dorf – Monimbó 1978, unter Mitwirkung von Martin Hoffmann und Trakia Wendisch. Am 27. August 1985 erfolgte die feierliche Übergabe an den Stadtbezirk Lichtenberg. Die Darstellung enthält viele kleine Geschichten über das tägliche Leben und den Kampf der unterdrückten Bevölkerung.


Entstanden war das Gemälde im Auftrag der DDR-Regierung, die die Befreiungsbewegung des nicaraguanischen Volkes in den 1970er Jahren stark unterstützte. Anlass für das Sujet war eine spontane Volkserhebung im Februar 1978 in der Stadt Masaya, die von der Somoza-Nationalgarde blutig niedergeschlagen wurde, 343 Indios büßten das mit ihrem Leben. Monimbó entwickelte sich zum nationalen Fanal des Freiheitswillens.
Manuel García Moia, selbst aus Monimbó stammend, verarbeitete dieses mörderische Bürgerkriegstrauma in seinem Antikriegswandbild Nicaraguanisches Dorf – Monimbó 1978.




Infosäule mit Darstellung der ersten Erneuerung und einer Liste der Sponsoren


Im Lauf von mehr als 15 Jahren befand sich das Wandgemälde aufgrund der Witterungseinflüssen und der Sonneneinstrahlung in einem schlechten Erhaltungszustand. Nach der Wende gelangte das Haus an einen Privateigentümer, der die Sanierung der Wohnungen und der Fassade plante, das Gemälde wäre unter einer Dämmschicht verschwunden. Eine eigens gegründete Berliner Bürgerinitiative erreichte, dass dieses außergewöhnliche Kunstwerk durch eine Kopie, die mehr als 100.000 Euro gekostet hatte, auf der Dämmwand wieder entstand. Entscheidend dazu beigetragen hatten die Maler Gerd Wulff (Berlin-Kreuzberg) und Max Michael Holst (Hamburg) sowie zahlreiche Sponsoren. Die Zustimmung des Künstlers lag vor, der sogar noch symbolisch mitwirkte. Am 30. September 2005 war die Antikriegsdarstellung in neuer Farbenpracht am gleichen Ort wieder für jedermann sichtbar.


Verschiedene Gründe führten dazu, dass das Replikat nach nur kurzer Zeit, ab 2011, stückweise abbröckelte. Aus Sicherheitsgründen musste es 2013 vollständig abgenommen werden, die Bezirksverwaltung ließ die Giebelfläche nun weiß übermalen. Die Bürgerinitiative Erhalt des Nicaragua-Giebel-Wandgemäldes begann nun noch einmal um eine Wiederherstellung zu kämpfen.[4] Die Zustimmung verschiedener Berliner Einrichtungen (Senat, Bezirksamt, Denkmalschutzbehörde) liegt inzwischen vor, nur der benötigte Mindestbetrag von rund 105.000 Euro wurde noch nicht erreicht (Stand Mai 2017).


Der kleine begrünte Platz vor dem Wandgiebel und der Lichtenberger Brücke erhielt auf Beschluss des Bezirksamts Lichtenberg am 13. Juni 2006, dem 70. Geburtstag von Moia, den Namen Monimbóplatz. Hier hat dann die Bürgerinitiative eine vierseitige Infosäule aufstellen lassen, die über den Werdegang und die (erste) Rettung des Gemäldes sowie über den Maler informiert.



Anerkennungen |


  • die deutsche Stadt Dietzenbach verlieh Moia 1981 eine Bronzemedaille,

  • die Hans-Bock-Stiftung der Stadt Frankfurt am Main zeichnete seine Werke 1981 mit einer Silbermedaille aus

  • seit 1989 ist Moia Ehrenbürger von Masaya/Monimbó.


Quellen und Weblinks |


  • die Informationen der Bürgerinitiative zum Erhalt des Nicaragua-Giebelwandgemäldes / Archiv Christel Schemel

  • etliche Artikel in Berliner Tageszeitungen

  • Homepage des Ibero-Amerikanischen Instituts in Berlin


Einzelnachweise |



  1. online- Kunstgalerie Trocadero abgerufen am 29. November 2011


  2. murales Wandbilder von Goia auf nuevanicaragua.de abgerufen am 27. November 2011


  3. Innenwandbilder, Webseite der Schule am Wilhelmsberg abgerufen am 28. November 2011


  4. Wird das Original wieder verschwinden?. In: Berliner Woche, 16. September 2015, S. 2.










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