Herrnhut




































Wappen
Deutschlandkarte

Wappen der Stadt Herrnhut



Herrnhut

Deutschlandkarte, Position der Stadt Herrnhut hervorgehoben

51.01666666666714.741666666667344Koordinaten: 51° 1′ N, 14° 45′ O
Basisdaten

Bundesland:

Sachsen

Landkreis:

Görlitz

Höhe:
344 m ü. NHN

Fläche:
74,13 km2
Einwohner:
5981 (31. Dez. 2017)[1]

Bevölkerungsdichte:
81 Einwohner je km2

Postleitzahl:
02747

Vorwahl:
035873

Kfz-Kennzeichen:
GR, LÖB, NOL, NY, WSW, ZI

Gemeindeschlüssel:
14 6 26 180
Stadtgliederung:
Kernstadt, 12 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Löbauer Straße 18
02747 Herrnhut

Website:

www.herrnhut.de

Bürgermeister:
Willem Riecke (HL Herrnhuter Liste)
Lage der Stadt Herrnhut im Landkreis Görlitz


Bärwalder SeeBerzdorfer SeeTalsperre QuitzdorfTalsperre QuitzdorfPolenTschechienLandkreis Sächsische Schweiz-OsterzgebirgeBad MuskauBeiersdorfBernstadt a. d. EigenHerrnhutBertsdorf-HörnitzBoxberg/O.L.Boxberg/O.L.DürrhennersdorfEbersbach-NeugersdorfKottmar (Gemeinde)Gablenz (Oberlausitz)GörlitzGörlitzGroß DübenGroß DübenGroßschönau (Sachsen)GroßschweidnitzHähnichenHainewaldeHerrnhutHohendubrauHorkaJonsdorfKodersdorfKönigshainKrauschwitz (Sachsen)Kreba-NeudorfLawaldeLeutersdorf (Oberlausitz)LöbauMarkersdorf (Sachsen)Markersdorf (Sachsen)MittelherwigsdorfMückaMückaNeißeaueNeusalza-SprembergKottmar (Gemeinde)NieskyKottmar (Gemeinde)OderwitzOlbersdorfOppachOstritzOybinQuitzdorf am SeeReichenbach/O.L.RietschenRosenbachRothenburg/OberlausitzSchleife (Ort)Schönau-Berzdorf auf dem EigenSchönbach (Sachsen)SchöpstalSeifhennersdorfReichenbach/O.L.TrebendorfTrebendorfVierkirchen (Oberlausitz)WaldhufenWeißkeißelWeißwasser/OberlausitzZittauZittauLandkreis BautzenBrandenburgKarte
Über dieses Bild


Herrnhut (tschechisch Ochranov) ist eine Landstadt im sächsischen Landkreis Görlitz in der Oberlausitz. Zentral zwischen den Städten Löbau und Zittau gelegen, ist sie als Gründungsort der Herrnhuter Brüdergemeine, durch die Produktion der Herrnhuter Sterne und internationale Missionsarbeit bekannt.


2016 wurde Herrnhut der Ehrentitel „Reformationsstadt Europas“ durch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa verliehen.[2]




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Geschichte

    • 1.1 Bevölkerungsentwicklung



  • 2 Religion


  • 3 Politik

    • 3.1 Stadtrat


    • 3.2 Wappen


    • 3.3 Gemeindepartnerschaften



  • 4 Geographie

    • 4.1 Stadtgliederung



  • 5 Wirtschaft und Verkehr

    • 5.1 Unternehmen


    • 5.2 Bildung


    • 5.3 Verkehr



  • 6 Kultur und Sehenswürdigkeiten

    • 6.1 Museen


    • 6.2 Bauwerke



  • 7 Persönlichkeiten

    • 7.1 Söhne und Töchter des Ortes



  • 8 Sonstiges


  • 9 Literatur


  • 10 Weblinks


  • 11 Einzelnachweise




Geschichte |




Karte von Oberreit mit Herrnhut um 1845




Herrnhut 1765


Die Gründung von Herrnhut auf dem „Hut(s)berg“ bei Bautzen[3] verdankt sich der Großzügigkeit und dem persönlichen Engagement von Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf. Er hatte im Jahr 1722 Böhmischen Brüdern, Glaubensflüchtlingen aus Mähren, Aufnahme auf seinem Gut Berthelsdorf gewährt.


Doch die Geschichte Herrnhuts beginnt viel früher. 1457 entstand eine der ersten evangelischen Kirchen in Böhmen, die Unitas Fratrum oder Brüder-Unität. Die „Böhmischen Brüder“ beriefen sich auf den Reformator Jan Hus, der 1415 in Konstanz als Ketzer verbrannt wurde. Für ihre Gemeinschaft sollten einzig und allein die Aussagen der Bibel gelten. Infolge der Gegenreformation kamen sie Anfang des 18. Jahrhunderts als Glaubensflüchtlinge auf das Gut von Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf in der Oberlausitz. Er gewährte ihnen Asyl. Ihrer ausgeprägten Religiosität entsprechend stellten sie ihre Gemeinschaft unter die „Obhut des Herrn Jesus“ und nannten ihre Kolonie Herrnhut, wie es in der ersten urkundlichen Erwähnung, einem Schreiben des Gutsverwalters Heitz, und auch im Gebet des Christian David zum Anbau des Ortes heißt (Psalm 84,4 LUT).


Die Ausstrahlung dieser neuen Arbeits- und Lebensgemeinschaft erreichte in kürzester Zeit Menschen aus anderen Kirchen. Dies beruht nicht zuletzt auf den besonderen Gaben des Grafen Zinzendorf, der seine vom Pietismus geprägte Theologie weiterentwickelte.
Nach seinem Tod 1760 vererbte er den Brüdern das Schloss und das Gut.


Wegen Zuzugs wurde Herrnhut noch im 18. Jahrhundert eine administrative Gemeinde. Sie erlangte 1895 Selbstständigkeit und erhielt 1929 das Stadtrecht.


Am 9. Mai 1945 – einen Tag nach dem Kriegsende in Europa – fiel ein Großteil der Gebäude in Herrnhut der Brandstiftung durch sowjetische Soldaten zum Opfer.[4]


1994 wurde die Nachbargemeinde Ruppersdorf/O.L. mit ihren Ortsteilen Schwan und Ninive eingemeindet. Am 1. Januar 2010 folgte die überschuldete Gemeinde Strahwalde mit ihrem Ortsteil Friedensthal,[5] am 1. Januar 2011 die benachbarte Gemeinde Großhennersdorf mit ihren Ortsteilen Euldorf, Heuscheune, Neundorf auf dem Eigen und Schönbrunn. Zum 1. Januar 2013 folgte die Gemeinde Berthelsdorf mit dem Ortsteil Rennersdorf/O.L.



Bevölkerungsentwicklung |




































Jahr1834187118901910192519391946195019641990200020102012201320152016
Einwohner899109211391364166416272024202518081754284249636336633560976033

Nach dem sächsischen Landesrezess 1777 hatte Herrnhut 76 Häuser.[6]


Die Einwohnerzahl stieg Mitte des 19. Jahrhunderts über 1000 an und erreichte in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg die Marke von 2000. Seit den 1950er Jahren gab es einen Bevölkerungsrückgang, der erst durch die Eingemeindungen kompensiert werden konnte.[6]



Religion |


Herrnhut ist der Hauptsitz der Herrnhuter Brüdergemeine (Evangelische Brüder-Unität), die als Kirche unter dem Namen Moravian Church in 30 Ländern vertreten ist und auch heute noch tätige Missionsarbeit betreibt. Die römisch-katholische Kirche ist mit der 1956 geweihten St.-Bonifatius-Kirche in Herrnhut vertreten. Weiterhin gibt es seit 1999 das Christliche Zentrum Herrnhut, eine evangelische Freikirche charismatischer Prägung. Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinden gibt es in den Ortsteilen Ruppersdorf, Großhennersdorf, Berthelsdorf und Strahwalde. Darüber hinaus gibt es seit 2004 ein Zentrum der Jugend mit einer Mission im Ortsteil Ruppersdorf.



Politik |




Vorbild für das Wappen: Altan auf dem Hutberg in Herrnhut



Stadtrat |


Der Stadtrat besteht aus 18 Räten. Die Kommunalwahl vom 25. Mai 2014 führte bei einer Wahlbeteiligung von 55,3 % (+ 1,7 % gegenüber 2009) zu folgendem Ergebnis:[7]
































Partei / ListeStimmenanteil+/−Sitze+/−
HL Herrnhuter Liste49,9 %+ 5,910+ 3
CDU24,9 %+15,15+ 4
Bürgerbewegung9,7 %2
Die Linke6,7 %− 0,61± 0
sonstige8,7 %


Wappen |





Wappen der Stadt Herrnhut


Blasonierung: „In Silber ein blauer Einberg, darauf innerhalb einer mittig (heraldisch) offenen Umfassungsmauer ein dreibogiger blauer Rundturm mit umlaufender Dachbalustrade und zentralem flachkegelbedachtem Aufsatz mit pfeilförmiger silber-schwarzer Windfahne.“[8]

Wappenbegründung: Das Herrnhuter Wappen in dieser Form existiert seit 1980. Im Jahr 1929 erhielt der Ort ein neues Wappen mit dem altanartigen Aussichtsturm auf dem Hutberg als markantem Wahrzeichen der Stadt.[9] Das ältere Wappen: „In Silber auf grünem Einberg ein blauer Rundturm mit mittigem Eingang, dreibogiger Außenmauer, Dachbalustrade und zentralem flachkegelbedachtem Aufsatz mit goldener Turmkugel und Kreuz“. Hinter den Bogenöffnungen war der Turmkern zu sehen, während das modernere Wappen den silbernen Schildhintergrund in den Bögen zeigt.

Im 19. Jahrhundert gab es ein völlig anderes Wappen: „In Silber ein Amboss auf wachsendem Holzstumpf in natürlichen Farben und perspektivischer Darstellung, waagerecht aufgesetzt ein schwarzer Fäustel und ein schwarzer Hammer mit auwärtsgekehrten Stielen in natürlichen Farben.“ Das Wappen stand mit der Waldenserbewegung in Verbindung.



Gemeindepartnerschaften |


Es bestehen Partnerschaften zwischen Herrnhut und den Gemeinden Bad Boll in Baden-Württemberg, Suchdol nad Odrou in Tschechien und Karlstetten in Niederösterreich.



Geographie |




Stadtgliederung von Herrnhut (Stand: 1. Januar 2013)



Stadtgliederung |


Durch die Eingliederung der Gemeinden Ruppersdorf, Strahwalde, Großhennersdorf und Berthelsdorf hat die Stadt Herrnhut neben dem Kernort inzwischen zwölf Ortsteile:


  • Herrnhut (ursprüngliche Stadt)

  • Ninive

  • Ruppersdorf

  • Schwan

  • Friedensthal

  • Strahwalde

  • Euldorf

  • Großhennersdorf

  • Heuscheune

  • Neundorf auf dem Eigen

  • Schönbrunn

  • Berthelsdorf

  • Rennersdorf


Wirtschaft und Verkehr |



Unternehmen |


  • Herrnhuter Sterne, manufakturartige Präsentation zur Herstellung des weltweit bekannten Herrnhuter Sterns


  • Abraham Dürninger & Co. GmbH, Textilunternehmen, Tischlerei und Lebensmittelmarkt

  • Gustav Winter, Druckerei und Verlagsgesellschaft

  • Herrnhuter Diakonie, Stiftung der Evangelischen Brüder-Unität, Herrnhuter Brüdergemeine

  • Comenius-Buchhandlung, Buch- und Musikalienhandlung, Papeteriewaren, Kulturveranstaltungen, Verlag


Bildung |



  • Evangelische Zinzendorfschulen Herrnhut, Gymnasium und Oberschule mit den Klassenstufen 5 bis 12.

  • Akademie Herrnhut für politische und kulturelle Bildung[10]


Verkehr |


Die Bundesstraße 178 führte lange Zeit unmittelbar durch den Stadtkern. Aufgrund der hohen Verkehrsbelastung, auch durch den Beitritt der Tschechischen Republik zur Europäischen Union, befindet sich ein Straßenbauprojekt für eine neue Trassierung der B 178 in Planung, weite Teile davon sind bereits fertiggestellt, wodurch Herrnhut zwischen Löbau und Zittau verkehrsentlastend angebunden ist. Die durch den Ortskern führende Durchfahrungsstraße (Löbauer Str. / Zinzendorfplatz / Zittauer Str.), nun die K 8610, weist immer noch ein hohes Verkehrsaufkommen auf.


Der Personenverkehr auf der Bahnstrecke Zittau–Herrnhut–Löbau wurde 1998 eingestellt, die Einstellung des Güterverkehrs folgte 2002.


Bis 1945 war der Bahnhof Herrnhut Ausgangspunkt einer Schmalspurbahn nach Bernstadt, welche danach als Reparationsleistung für die Sowjetunion abgebaut wurde.



Kultur und Sehenswürdigkeiten |




Schloss Herrnhut




Vogtshof Herrnhut – Sitz der Evangelischen Brüder-Unität




Gemeinsaal Herrnhut, Blick aus der Comeniusstraße




Herrnhut: der Bahnhof diente zeitweilig als Kunstbahnhof




  • Schloss Herrnhut, errichtet 1725–27 durch Nikolaus Ludwig von Zinzendorf, 1748 und 1781 umgebaut


  • Vogtshof von 1730, 1746 schlossartig erweitert, Sitz der Evangelischen Brüder-Unität, Europäisch-Festländische Provinz, mit dem Sitzungssaal im 1. Obergeschoss, in dem jährlich die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine gezogen werden


  • Kirchensaal (Großer Saal) der Brüdergemeine von 1756, Barock (1945 zerstört, 1951–53 wieder aufgebaut)


  • Unitätsarchiv mit Bibliothek und Lesesaal, darin zeitweise Vorträge und Symposien


  • Gildenhaus mit Verkaufsausstellungen der Herrnhuter Künstlergilde


  • Gottesacker der Brüdergemeine am Hutberg mit den Gräbern der Familie Zinzendorf


  • Skulpturenpfad zwischen Herrnhut und Großhennersdorf


Museen |


  • Völkerkundemuseum Herrnhut

  • Herrnhuter Heimatmuseum


Bauwerke |


  • der Vogtshof, Zittauer Str. 20

  • das Witwenhaus, Zinzendorfplatz Nr. 6–7

  • barocke Bürgerhäuser, beispielsweise das „Holländerhaus“, August-Bebel-Str. 5

  • der Zinzendorfplatz mit seiner Bebauung

  • das Unitätsarchiv, Zittauer Straße 24

  • Gebäude des Heimatmuseums, Comeniusstr. 6

  • Gartenanlagen der Bürgerhäuser

  • Dürninger-Garten, Ecke August-Bebel-Straße / Goethestraße

  • Waldbad Herrnhut


  • Wasserschloss im Ortsteil Ruppersdorf

  • der Altan, ursprünglich ein 1725 errichteter Holzpavillon oberhalb des Gottesackers auf dem Hutberg (Wahrzeichen der Stadt), 1790 ein Turmbau, 1908 kompletter Neubau, 2001 und 2013 Instandsetzung[11][12]


Persönlichkeiten |





Zinzendorf-Denkmal in Herrnhut




Der Herrnhuter Gottesacker, seit dem 17. Jahrhundert gewachsener Friedhof der Brüdergemeine



  • Christian David (1692–1751), Gründer von Herrnhut und Missionar der Herrnhuter Brüdergemeine


  • Erdmuthe Dorothea von Zinzendorf (1700–1756), Pietistin und Kirchenliederdichterin


  • Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (1700–1760), lutherisch-pietistischer autodidaktischer Theologe, Dichter, Gründer und Bischof der Herrnhuter Brüdergemeine


  • August Gottlieb Spangenberg (1704–1792), zweiter Stifter der Evangelischen Brüderunität


  • Abraham Dürninger (1706–1773), Kaufmann, Diakon und Herrnhuter Bruder


  • Jonathan Briant (1726–1810), Gründer der dänischen Brüdergemeine Christiansfeld


  • Gustaf Dalman (1855–1941), Theologe und Palästinaforscher. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof der Herrnhuter Brüdergemeine in Herrnhut


  • Otto Uttendörfer (1870–1954), Theologe und Ornithologe, erlangte Verdienste durch die systematischen Untersuchungen der Ernährung europäischer Greifvögel und Eulen


  • David Gill (* 1966), Chef des Bundespräsidialamts unter Joachim Gauck im Rang eines Staatssekretärs


Söhne und Töchter des Ortes |



  • Renatus von Zinzendorf (1727–1752), Kirchenliederdichter


  • Christian Friedrich Quandt (1766–1806), Arzt und Schriftsteller


  • Ernst Christian August von Gersdorff (1781–1852), Staatsminister Sachsen-Weimar-Eisenachs, Diplomat und Teilnehmer des Wiener Kongresses


  • Heinrich August von Gersdorff (1793–1870), Jurist und Homöopath


  • Heinrich August Jäschke (1817–1883), Missionar, Sprachforscher und Orientalist


  • Adolf Heinrich Lier (1826–1882), Landschaftsmaler


  • Hugo Theodor Christoph (1831–1894), Entomologe


  • Martin Eugen Beck (1833–1903), Paramentiker


  • Theo Schmuz-Baudiß (1859–1942), Maler, Keramiker und Porzellangestalter; künstlerischer Direktor der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin


  • Herbert Fischer (1914–2006), Botschafter der DDR in Indien


  • Martin Clemens (* 1939), sächsischer Politiker (CDU) und ehemaliger Abgeordneter des Sächsischen Landtags


  • Lutz Wicke (1943–2017), Umweltökonom, Hochschullehrer und Staatssekretär


  • Volkmar Wirth (* 1943), Botaniker, ehemaliger Direktor des staatlichen Museums für Naturkunde in Karlsruhe


  • Lothar Schöne (* 1949), Journalist und Schriftsteller


Sonstiges |


Herrnhut ist auch wegen der Herrnhuter Sterne bekannt, die seit 150 Jahren hergestellt werden und mittlerweile eine beliebte Weihnachtsdekoration darstellen.


Weite Verbreitung erlangte das Herrnhuter Kleisterpapier, ein Buntpapier, das in der Brüdergemeine hergestellt wurde. Es handelte sich anfangs um ein Nebenprodukt bei der Textilherstellung, wobei die für die Tuche verwendeten Farben (vor allem Indigoblau – Färberwaid wurde in der Lausitz angebaut –, rot und oliv) für einfarbige Kleisterpapiere Verwendung fanden. Das Papier war durch seine Einfarbigkeit und die darauf aufgebrachten geometrischen Muster, die mit unterschiedlichen Gerätschaften (Kämmen, Stäben) erzeugt wurden, einzigartig.


Aus Herrnhut stammt eine heute in Deutschland weit verbreitete Apfelsorte, der Schöne von Herrnhut.



Literatur |



  • Herrnhut und die neue evangelische Brüdergemeine historisch dargestellt. Zur Erinnerung an den 17. Juni 1722 oder die hundertjährige Jubelfeier des Anbaues dieses Gemeindeortes. Johann Gottfried Seyfert, Zittau 1822 (Digitalisat).


  • Zwischen Löbau und Herrnhut (= Werte der deutschen Heimat. Band 56). 1. Auflage. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1996, ISBN 3-7400-0935-7.

  • Guido Burkhardt: Führer durch Herrnhut und dessen Umgebung. Dürninger, Herrnhut 1897 (Digitalisat).

  • Wilfried Ehbrecht, Peter Johanek, Jürgen Lafrenz (Hrsg.): Deutscher Historischer Städteatlas. Nr. 3: Herrnhut & Herrnhuter Siedlungen. Institut für vergleichende Städtegeschichte, Münster 2009, ISBN 978-3-87023-275-7.


  • Cornelius Gurlitt: Herrnhut. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 34. Heft: Amtshauptmannschaft Löbau. C. C. Meinhold, Dresden 1910, S. 176.

  • Kurt Hager: Herrnhut. In: Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz. Band XXV, Heft 1–4/1936, Dresden 1936, S. 61–81.

  • Enno Kayser: Gartenhäuser in Herrnhut – Kleinode im Grünen. CopY-Blitz-Dokumenten-Management, Halle 2010, ISBN 978-3-939468-12-7.

  • G. Korschelt: Nachtrag zur Geschichte von Herrnhut. W. Pahl’sche Buchhandlung, Zittau 1859, OCLC 23110207 (Digitalisat).

  • Falk Lorenz: Felder der Besinnung. Gottesacker Herrnhut und Eine Achse in der Landschaft. Herrschaftsgarten Herrnhut. In: Ernst Panse (Hrsg.): Parkführer durch die Oberlausitz. Lusatia Verlag, Bautzen 1999, ISBN 3-929091-56-9, S. 203–210.


  • Dietrich Meyer: Zinzendorf und die Herrnhuter Brüdergemeine 1700–2000 (= Kleine Reihe V & R. Bd. 4019). Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 3-525-34019-2.

  • Frank Seeliger: „Einer prügelt uns und der andere bringt uns Religion…“. Eine ethnohistorische Studie über Fremdheitserfahrungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im tibetisch-buddhistischen West-Himalaya-Gebiet Lahoul aus Sicht Herrnhuter Missionare. Herrnhuter Verlag, Herrnhut 2003, ISBN 3-931956-17-2 (Zugl.: Ulm, Univ., Diss., 2002).

  • Hedwig Richter: Pietismus im Sozialismus. Die Herrnhuter Brüdergemeine in der DDR (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft. Band 186). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2009, ISBN 978-3-525-37007-0, S. 345 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).  (Zugleich: Dissertation, Universität Köln, 2008).


  • Herrnhut. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 4. Band. Schumann, Zwickau 1817, S. 24–38.


Weblinks |



 Commons: Herrnhut – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

  • Website der Stadt Herrnhut

  • Homepage des Völkerkundemuseums


Einzelnachweise |



  1. Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).


  2. Vgl. das Stadtporträt in GEKE-Projektsite zu Herrnhut: Reformationsstadt Herrnhut. Eine Gemein(d)e von Welt. In: reformation-cities.org, abgerufen am 4. Oktober 2017. – Zur Bedeutung Herrnhuts in der Reformationsgeschichte siehe die Abschnitte Ortsgeschichte und Religion.


  3. Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt a. d. Aisch 1950, OCLC 42823280; Neuauflage anlässlich des Jubiläums 150 Jahre Verlag Ph. C. W. Schmidt Neustadt an der Aisch 1828–1978. Ebenda 1978, ISBN 3-87707-013-2, S. 356, Anm. 25.


  4. Neuere Geschichte. In: herrnhut.de, abgerufen am 14. August 2018.


  5. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, 2010. In: destatis.de, abgerufen am 14. August 2018.


  6. ab Herrnhut im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen.


  7. Stadt Herrnhut: Ergebnisse Stadtratswahl Herrnhut 2014. Vorläufiges Endergebnis. In: herrnhut.de. 26. Mai 2014, abgerufen am 9. November 2016.


  8. Herrnhut. Heraldry of the World – Deutsche Wappen (Gemeindewappen/Kreiswappen). In: ngw.nl/heraldrywiki, abgerufen am 9. November 2016.


  9. Herrnhut. Heraldry of the World – Deutsche Wappen (Gemeindewappen/Kreiswappen). In: ngw.nl/heraldrywiki, abgerufen am 9. November 2016.


  10. Akademie Herrnhut. In: akademie-herrnhut.de, abgerufen am 4. Oktober 2017.


  11. Der Altan auf der Webseite der Evangelischen Brüdergemeine Herrnhut, abgerufen am 9. November 2016.


  12. Erdmute D. Frank: Herrnhut entdecken, vier Stadtrundgänge in Herrnhut. Comenius-Buchhandlung, Herrnhut 2016, ISBN 978-3-945933-02-2, S. 40.


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