Quarantäne






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Quarantänestation eines Krankenhauses in Kinshasa


Die Quarantäne [.mw-parser-output .IPA atext-decoration:nonekʰaranˈtɛːnə] (italienisch quarantena (abgeleitet von quaranta für die Zahl 40), französisch quarantaine de jours, „vierzig Tage“) ist eine zum Schutz der Gesellschaft vor ansteckenden Krankheiten befristete Isolation von Personen oder von Tieren, die verdächtig sind, an bestimmten Infektionskrankheiten erkrankt oder Überträger dieser Krankheiten zu sein. Bei Import von Tieren ist die Quarantäne überdies zum Ausschluss der Krankheitsverbreitung in den Einfuhrbestimmungen des jeweiligen Landes präventiv vorgesehen. Die Zeitdauer der Quarantäne richtet sich nach der Inkubationszeit der vermuteten Krankheit.


Die Quarantäne ist eine sehr aufwendige, aber auch sehr wirksame seuchenhygienische Maßnahme, die insbesondere bei hochansteckenden Krankheiten mit hoher Sterblichkeit angewendet werden muss.


Im 19. Jahrhundert war ein ebenfalls gängiges Wort für Quarantäne Kontumaz (lat. contumacia, dt. Trotz, Stolz, Eigensinn, Unbeugsamkeit).




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Bestimmungen


  • 2 Geschichte


  • 3 Verwendung des Begriffes im IT Bereich


  • 4 Literatur


  • 5 Weblinks


  • 6 Einzelnachweise




Bestimmungen |


In Deutschland sind gefahrenabwehrrechtliche Quarantänebestimmungen in § 30 Infektionsschutzgesetz (IfSG) geregelt. Die dortigen Bestimmungen besagen, dass bei der Bekämpfung bestimmter Erkrankungen besondere Absonderungsmaßnahmen ergriffen werden können und müssen. Geschieht dies gegen den Willen der Erkrankten, handelt es sich um eine Freiheitsentziehungssache, die einer richterlichen Entscheidung bedarf (§ 30 Abs. 2 Satz 4 IfSG, § 428 FamFG). Nach dem Infektionsschutzgesetz sind nur die Lungenpest und das hämorrhagische Fieber quarantänepflichtig, Patienten mit z. B. Ebola-, Lassa- oder Marburg-Virus werden aber ebenso auf Sonderisolierstationen behandelt. Bei Erkrankungen wie beispielsweise Cholera oder bei multiresistenten Keimen kommen weniger strenge Isolationsmaßnahmen zum Einsatz.[1] Nur die behandelnden Ärzte, Pflegekräfte sowie Seelsorger haben Zutritt zum Erkrankten, anderen Personen kann ärztlicherseits der Zutritt erlaubt oder verwehrt werden (§ 30 Abs. 4 IfsG).


Im Pflanzenschutz stuft die europäische Kommission sogenannte Quarantäneschaderreger ein.



Geschichte |


Bereits 1374 ist eine, allerdings nur zehn Tage dauernde, Quarantäne in Reggio nell’Emilia durchgeführt worden.[2]


Um ihre Stadt vor Pestepidemien zu schützen, beschloss im Juli 1377 die Regierung der Republik Ragusa, dass sich vor dem Betreten der Stadt alle ankommenden Reisenden und Kaufleute dreißig, später dann vierzig (d. h. quaranta) Tage lang isoliert in eigens dafür errichteten Lazaretten aufhalten müssen, darunter in Lazareti bei Dubrovnik. Von dieser Regelung leitete sich der Begriff Quarantäne in der heutigen Bedeutung ab.[3]
1383 wurde zum ersten Mal in Marseille die Quarantäne über ankommende Schiffe verhängt, um sich auch vor der Pest zu schützen, die damals in Europa wütete. Eine andere Quelle spricht davon, dass Beamte aus Venedig 1374 die Quarantäne einführten. Besatzung und Waren wurden zunächst auf der Insel Lazzaretto Nuovo isoliert und durften erst nach dreißig, später nach vierzig Tagen an Land.


Quarantänemaßnahmen haben 1918 Australien vor dem Übertritt der Spanischen Grippe geschützt.


Bei Pockenausbrüchen wurden in Deutschland noch in den 1960er Jahren drastische Isolierungsmaßnahmen ergriffen. Die betroffenen Personen wurden teilweise ohne ärztliche Versorgung in Schullandheimen isoliert und mussten sich selbst versorgen.



Verwendung des Begriffes im IT Bereich |


In Anlehnung an diese Analogie wird der Begriff auch in der IT-Branche verwendet, um Schadsoftware (wie etwa Trojaner-, Viren- und Wurmprogramme) in einem extra isolierten, meist verschlüsselten Bereich aufzubewahren.
Diese Technik wird häufig von Antivirenprogrammen genutzt, um im Falle eines Fehlalarms die Datei problemlos wiederherstellen zu können. Daher ist das verschieben einer Datei in die Quarantäne gegenüber dem vollständigen Löschen der Datei vor allem für Laien empfehlenswert.



Literatur |



  • Gundolf Keil: Quarantäne. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1208.


Weblinks |



 Commons: Quarantäne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


 Wiktionary: Quarantäne – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

  • Website über Quarantäne bei Tieren


Einzelnachweise |



  1. Übersicht der Infektionserkrankungen und erforderliche Maßnahmen als Grundlage für Festlegungen im Hygieneplan. KRINKO 2016; abgerufen am 13. März 2019


  2. Gundolf Keil: Quarantäne. 2005, S. 1208.


  3. Lazarett in Dubrovnik (Memento vom 3. September 2014 im Internet Archive)




Rechtshinweis
Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten!







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