Schlosserei




Schlosserschild in Altstadt (Königsberg)


Eine Schlosserei ist ein klein- oder mittelständisches Unternehmen, das Metallbauarbeiten durchführt.




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Aufgaben einer Schlosserei

    • 1.1 Schlosserberuf im Handwerk


    • 1.2 Schlosserberuf in der Industrie



  • 2 Geschichte und Bräuche


  • 3 Zusammenfassung und heutige Berufsbezeichnungen


  • 4 Weblinks


  • 5 Einzelnachweise




Aufgaben einer Schlosserei |




Schlosser bei der Arbeit (1978)


Der Schlosserberuf und die damit fachlich zugeordneten Betriebe und Betriebsabteilungen waren im Handwerk (bis 1989) und in der Industrie (bis 1987) je nach Aufgabengebiet in verschiedene Berufszweige unterteilt.[1][2][3]



Schlosserberuf im Handwerk |


Die Betriebe des Handwerks, speziell im Baugewerbe, mit ihren oft kleinteiligen Bedarfsfertigungen sind gemeinhin das, was auch heute noch unter einer Schlosserei verstanden wird. Die Sparten, nach den Berufsgruppen unterteilt, waren:



  • Bauschlosser: Stahlbauteile im Baugewerbe, zum Beispiel Geländer, Stege, kleinere Treppen, Tore, Türen


  • Kunstschmied und Kunstschlosser: Metallgestaltung meist im Baugewerbe, zum Beispiel kunstvoll gestaltete Gitter, Zäune, Tore


  • Kfz-Schlosser: allgemeine Tätigkeit im Nutzfahrzeugbau, Wartung und Reparatur von Fahrzeugen, Herstellung von Fahrzeugaufbauten

Die Tätigkeiten der Bauschlosser und der Metallgestalter lassen sich nur schwer voneinander abgrenzen. Deshalb wurde bei der Neuordnung des Handwerks die Sparte der Schlosserarbeiten mit den Schmiedearbeiten zum Metallbau gemäß DIN 18360 zusammengefasst.




Schlosserberuf in der Industrie |


Der Schlosserberuf, meist als eigene Fertigungs- und Montageabteilung, war auch in der Industrie von Bedeutung. In der Industrie unterschied man bis 1987 zusätzlich den



  • Betriebsschlosser: Wartung, Reparatur und Instandsetzung von Maschinen- und Anlagenteilen eines produzierenden oder verarbeitenden Betriebs


  • Maschinenschlosser: Bau, Wartung, Reparatur und Instandsetzung von Maschinen- und Anlagenteilen im Maschinenbau


  • Stahlbauschlosser: Fertigung und Montage von Stahltragwerken, Stahltreppen, Stahlbrücken und ähnlichen tragenden Konstruktionen, aber oft auch im Apparatebau, zum Beispiel bei Fertigung von Druckbehältern, in Zusammenarbeit mit Rohrschlossern und Anlagenmechanikern


  • Klempner: Blechverarbeitung im weitesten Sinne, Umformen von Blechen mit beispielsweise Abkantpressen, Zuschnitte von Blechen mit Scheren und Stanzen, Schlagscheren sowie einer Trennschleifmaschine oder thermischen Trennverfahren wie das Brennschneiden, Fertigung komplexer Blechkonstruktionen aller Art durch Falzen, Sicken und Bördeln.


  • Rohrschlosser: Umgangssprachlich wurde der Stahlrohrleitungsbauer häufig als Rohrschlosser bezeichnet. Der Rohrleitungsbauer ist in der Industrie und vor allem im Tiefbau heute noch als Ausbildungsberuf existent. Der Rohrleitungsbauer fertigt und montiert Druckrohrleitungen nach ISO. Voraussetzung und Schwerpunkt des Rohrschlossers ist die Fähigkeit des Zeichnungslesens. Darüber hinaus müssen Rohrschlosser auch sämtliche Schweißverfahren wie das Autogen-Schweißen mit Gas und Sauerstoff beherrschen, aber auch diverse Schutzgas-Schweißverfahren wie z. B. WIG (Wolfram-Inert-Gas) MIG (Metall-Inert-Gas).


Geschichte und Bräuche |


Im Mittelalter gehörten die Schlosser zu den Kleinschmieden. Die Handwerksgenossen des Schmiedehandwerks waren in einer Zunft, zu der neben den Schmieden und Schlossern auch die Schleifer gehörten. Im 16. Jahrhundert kamen die Büchsenmacher hinzu und im 17. die Uhr- und Windenmacher.[4] Ein alter Initiationsritus der Schlosser, um aus einem Lehrling einen Gesellen zu machen, ist das Schlüsselbeißen.



Zusammenfassung und heutige Berufsbezeichnungen |




Briefmarke der Post: Der Schlosserberuf im Wandel der Zeit


Im Handwerk wurde der Bauschlosser zum Metallbauer Fachrichtung Konstruktionstechnik, der Kfz-Schlosser zum Karosseriebauer – Fachrichtung Nutzfahrzeugbau und der Kunstschmied/Kunstschlosser zum Metallbauer Fachrichtung Metallgestaltung. In der Industrie wurden Maschinen- und Betriebsschlosser zum Industriemechaniker, der Bauschlosser und der Stahlbauer zum Konstruktionsmechaniker.[5][6]



Weblinks |



 Wiktionary: Schlosserei – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


Einzelnachweise |



  1. IGM: Der Schlosserberuf früher und mit seinen jetzt gültigen Bezeichnungen.


  2. Rohrleitungsbauverband RBV: Ausbildungsberuf Rohrleitungsbauer.


  3. Zusammenfassung der Industrieberufe Betriebs- und Maschinenschlosser zum Industriemechaniker.


  4. Hans-Peter Trenschel: Die Würzburger Zunft der Schlosser, Büchsen-, Uhr- und Windenmacher. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände; Band 2: Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Übergang an das Königreich Bayern 1814. Theiss, Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1477-8, S. 448–453, hier: S. 448–450.


  5. ARGE: Berufsbild des Industriemechanikers.


  6. ARGE: Berufsbild des Konstruktionsmechanikers.







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