Kreuzer (Schiffstyp)




Der Leichte Kreuzer HMS Belfast (C35) als Museumsschiff auf der Themse in London




Die USS Port Royal (CG-73), ein moderner Lenkwaffenkreuzer der Ticonderoga-Klasse


Der Begriff Kreuzer bezeichnet einen Typ von Kriegsschiffen mittlerer Größe. Er hat seinen Ursprung in dem niederländischen Wort „kruiser“ aus dem 17. Jahrhundert, der ein kreuzendes (im Sinne von hin und her fahrend) Schiff bezeichnete.[1]




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Geschichte


  • 2 Kreuzer im aktiven Dienst


  • 3 Arten von Kreuzern

    • 3.1 Zivile Kreuzer



  • 4 Siehe auch


  • 5 Weblinks


  • 6 Einzelnachweise




Geschichte |


Ihre Aufgaben waren Handelsstörung, Operationen an feindlichen Küsten, Überwachung von Seewegen, Präsenz zeigen und auch das Aufspüren und Bekämpfen gegnerischer Kreuzer. In der Segelschiffära führten solche Aufgaben überwiegend Fregatten durch, aber auch Korvetten (bzw. Sloops), seltener auch Linienschiffe, wenn etwa eine stärkere Einheit benötigt wurde oder eine schwächere nicht verfügbar war.


Zum Schiffstyp wurde der Kreuzer etwa um 1860/70, als die Segelfregatte obsolet wurde und jene dampfbetriebenen Schiffe, die an deren Stelle treten sollten, nun „Kreuzer“ genannt wurden. Diese ersten Kreuzer waren mit leichter bis mittlerer Artillerie bewaffnet und nur schwach gepanzert. Dafür hatten sie eine recht große Reichweite und waren typischerweise schnell. Ihre Eigenschaften bezüglich Panzerung, Antrieb und Bewaffnung folgten der Regel „stärker zu sein als alle schnelleren Einheiten und schneller zu sein als alle stärkeren Einheiten“ (englisch „to outgun every ship they could not outrun and to outrun every ship they could not outgun“). In den Hauptseegebieten (also im 19. Jahrhundert die europäischen Gewässer) sollten sie primär als Handelsstörer agieren oder die stärkeren Schlachtgeschwader als Aufklärer unterstützen. In entfernten Seegebieten waren sie dagegen bestens geeignet, als größte lokale Einheit (oftmals als Flaggschiff eines kleinen Geschwaders) Stärke zu demonstrieren. Diese Rollenverteilung behielten Kreuzer noch bis ins 20. Jahrhundert hinein. Im Zweiten Weltkrieg waren sie auch zum Begleitschutz für wichtige Konvois abgeteilt. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es 13 Atomkreuzer, der erste war die USS Long Beach (CGN-9).



Kreuzer im aktiven Dienst |


Aktuell gibt es weltweit nur noch zwei Marinen, die zusammen 26 als Kreuzer bezeichnete Schiffe im aktiven Dienst haben



  • Russische Marine (vier Schiffe):

    • Slawa-Klasse (drei Schiffe)


    • Kirow-Klasse (mit Kernenergieantrieb; ein Schiff, ein zweites Schiff wird derzeit modernisiert, und zwei weitere sind inaktiv)



  • United States Navy (22 Schiffe):
    • Ticonderoga-Klasse


Arten von Kreuzern |





Geschützter Kreuzer Capitán Prat (Chile, 1892), Aufnahme um 1915


Im Laufe der Zeit entstanden zahlreiche Bezeichnungen für verschiedene Kreuzertypen. Diese können sich auf technische oder administrative Aspekte oder den Einsatzzweck beziehen oder auch nur historisch bedingt sein. Dabei überschneiden sich die Begriffe vielfach.


In den 1880er Jahren wurden in deutschen Marinen in Anlehnung an die Segelschiffzeit die Bezeichnungen Kreuzerfregatte und Kreuzerkorvette verwendet. Ab ca. 1900 wurde zwischen kleinen Kreuzern und großen Kreuzern unterschieden. Die k. u. k.-Marine verwendete für ihre modernen kleinen Kreuzer auch die Bezeichnung Rapidkreuzer. In technischer Hinsicht werden für die Zeit vom Ende des 19. Jahrhunderts bis nach dem Ersten Weltkrieg Kreuzer nach der Art der Panzerung in ungeschützte Kreuzer, geschützte Kreuzer oder Panzerdeckskreuzer und Panzerkreuzer unterschieden. Für die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg bildete sich, auch vor dem Hintergrund der Flottenverträge, die Unterscheidung nach Leichten und Schweren Kreuzern heraus. Als Untergruppe der Leichten Kreuzer entstanden die Flugabwehrkreuzer (Fla-Kreuzer/Flak-Kreuzer).


Nach der Art ihrer Bewaffnung werden manche der den vorgenannten Typen zuzuordnende Schiffe auch als Torpedokreuzer oder als Minenkreuzer bezeichnet. Aufklärungskreuzer, Flottenkreuzer und Spähkreuzer, waren Kreuzertypen, die mit der Schlachtflotte zusammen operieren sollten Auslandskreuzer, Kolonialkreuzer und Stationskreuzer tragen ihren Namen auf Grund ihres Einsatzzweckes. Teilweise wurden dafür zweckgebaute Schiffe verwendet, teilweise ohnehin vorhandene Kreuzer. Nach dem Zweiten Weltkrieg änderte sich das Einsatzprofil von Kreuzern grundlegend, die Abgrenzung zu anderen Schiffsarten wurde unscharf. In Bezug auf Antrieb bzw. Bewaffnung entstanden die Bezeichnungen Atomkreuzer und Lenkwaffenkreuzer.


Besonders aus der Frühzeit des Kreuzerbaus (Ende des 19. Jh.) stammen die folgenden Bezeichnungen:


  • Als Dynamitkanonenkreuzer wurde das Versuchsschiff USS Vesuvius bezeichnet.

  • Obwohl um 1900 fast alle größeren Kriegsschiffe einen Rammbug hatten, wurden einige so ausgerüstete Kreuzer auch als Rammkreuzer bezeichnet.


  • Armstrong-Rendel-Kreuzer und Elswick-Kreuzer sind nach ihren Bauwerften benannten Schiffe, die zu ihrer Zeit Exporterfolge waren.

  • Als Aufklärungskreuzer wurden Kreuzer bezeichnet, die im Aufklärungsdienst eingesetzt waren. Großbritannien baute im Ersten Weltkrieg spezielle Aufklärungskreuzer vom Typ "Scout", die sich durch für die damalige Zeit hohe Geschwindigkeit von 25,5 kn (47 km/h) auszeichneten. Allerdings waren diese Schiffe für einen Kreuzer relativ schwach bewaffnet.

Hilfskreuzer waren als umgebaute Handelsschiffe nur von ihrem Einsatzzweck, nicht aber von ihrer Bauart her Kreuzer. Ein Mischtyp sind Flugdeckkreuzer und Hubschrauberkreuzer. Keine Kreuzer sind trotz ihrer Bezeichnung Schlachtkreuzer und Unterseekreuzer (U-Kreuzer).



Zivile Kreuzer |


Der Bedeutungsumfang des Wortes Kreuzer umfasst heute (über seine Definition hinausgehend, Seewege zu überwachen) auch größere Fahrzeuge von Rettungsgesellschaften und Küstenwachen, sogenannte Seenotrettungskreuzer (SRK) oder Seenotkreuzer (SK). Größere Einheiten im Grenzaufsichtsdienst werden als Zollkreuzer bezeichnet.


Daneben werden auch einige Typen von Segelyachten als Kreuzer bezeichnet. Jollenkreuzer sind kleinere Segelboote, die aber mit einer Kajüte ausgerüstet sind und daher für längere Fahrten geeignet sind. Größer sind die Schärenkreuzer, daneben sind unter anderem auch die Seefahrtkreuzer und Vertenskreuzer zu nennen.



Siehe auch |


  • Liste von Schiffstypen

  • Liste der Kreuzer der United States Navy


  • Seenotrettungskreuzer, eine von der DGzRS verwendete Schiffsbezeichnung


Weblinks |



 Commons: Medien zu Kreuzerklassen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


 Commons: Medienkategorie zu Kreuzern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Einzelnachweise |



  1. Duden Herkunftswörterbuch, 3. Auflage 2001, ISBN 3-411-04073-4, S. 453: „kreuzendes (das heißt zu Aufklärungszwecken hin und her fahrendes) Schiff; ...“. Brockhaus Wahrig. Deutsches Wörterbuch, Großwörterbuch. Renate Wahrig-Burfeind, 9. vollständig aktualisierte Ausgabe 2011, ISBN 978-3-577-07595-4, S. 893: „Kriegsschiff, das hin- und herfahrend eine Küste schützt“.








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