Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland


















– GSSD / GSTD / WGT –
XXXXX

GCB

Fahrzeugmarkierung der GSSD. CA – russisch Советская Армия (Sowjetarmee)
Aktiv
26. März 1954 bis 31. August 1994
Land

SowjetunionSowjetunion Sowjetunion
Streitkräfte

Sowjetarmee
Russische Streitkräfte

Teilstreitkraft

Landstreitkräfte
Luftstreitkräfte
Grobgliederung
Siehe Gliederung
Hauptquartier

Wünsdorf
Einsätze

17. Juni 1953
Prager Frühling
Kommandeur
Wichtige
Kommandeure

Georgi Schukow
Iwan Konew
Iwan Jakubowski
Andrei Gretschko
Matwei Sacharow
Wiktor Kulikow


Die Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (kurz GSSD, russisch Группа советских войск в Германии Gruppa sowjetskich wojsk w Germanii) waren Gliederungen der Land- und Luftstreitkräfte der Sowjetarmee, die von 1954 bis 1991 in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und in der Bundesrepublik Deutschland stationiert waren. Von 1988 an, über die Auflösung der Sowjetunion 1991 hinaus, bis zum Abzug der dann russischen Truppen 1994 war die offizielle Bezeichnung Westgruppe der Truppen (kurz WGT, russ. Западная группа войск Sapadnaja gruppa wojsk). In der Bundesrepublik Deutschland bezeichnete man sie auch als Gruppe der Sowjetischen Truppen in Deutschland (GSTD).


Die sowjetischen Truppen in der DDR stellten das größte Truppenkontingent dar, das jemals über einen so langen Zeitraum von einer Besatzungsmacht im Ausland unterhalten wurde.




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Geschichte

    • 1.1 Besatzung


    • 1.2 Stationierungsabkommen


    • 1.3 Abzug



  • 2 Gliederung

    • 2.1 GSBT-Verbände 1945/1946


    • 2.2 GSSD 1971 (unvollständig)


    • 2.3 WGT 1991



  • 3 Sonstige Angaben


  • 4 Oberbefehlshaber

    • 4.1 GSBTD


    • 4.2 GSSD


    • 4.3 WGT



  • 5 Sowjetische Militärtribunale


  • 6 Berührung mit dem Leben in der DDR


  • 7 Siehe auch


  • 8 Literatur


  • 9 Weblinks


  • 10 Einzelnachweise




Geschichte |





Abschiedsstele auf dem Flugplatz Großenhain, versehen mit dem Siegesorden.


Die GSSD ging am 26. März 1954 aus der Gruppe der Sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland (GSBT bzw. GSBTD; russ. Группа советских оккупационных войск в Германии Gruppa sowjetskich okkupazionnych wojsk w Germanii) hervor, die seit 29. Mai 1945 bestand. Die GSBT setzte sich nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs aus Truppenteilen der Ersten Weißrussischen Front, der Zweiten Weißrussischen Front sowie der Ersten Ukrainischen Front der Roten Armee zusammen. Der Sitz des Oberkommandos befand sich bis wahrscheinlich 1951/52 in Potsdam-Babelsberg, ehe es endgültig nach Wünsdorf verlegt wurde.[1]



Besatzung |


Diese Truppen hatten die Aufgabe, für die Einhaltung der Bestimmungen des Potsdamer Abkommens zu sorgen. Sie sicherten dabei neben der Westgrenze auch die Demontage von Industrieanlagen und nahmen während der Berlin-Krise 1948/49 Polizeiaufgaben wahr. Vor allem aber dienten sie zur Durchsetzung der militärischen wie politischen Interessen der Sowjetunion.


Die Stärke der GSBT von ursprünglich etwa 1,5 Millionen Mann reduzierte sich bis Ende 1947 auf 350.000. Ab 1949/50 wurde aufgrund des durch Berlin-Krise und Koreakrieg verschärften Ost-West-Konflikts die Truppe verstärkt und aufgerüstet; die Personalstärke der sowjetischen Besatzungstruppen wuchs auf 500.000 bis 600.000 Soldaten. Bis 1953 war das Personal der GSBT eng mit der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (bis 1949) und danach mit der Sowjetischen Kontrollkommission (SKK) verbunden. Mit der Auflösung der SKK am 28. Mai 1953 wurden Besatzungstruppen und Verwaltung voneinander getrennt. Der Oberkommandierende der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland und der sowjetische Botschafter waren die höchsten sowjetischen Repräsentanten in der DDR.


Beim Aufstand des 17. Juni verhängte die sowjetische Militärführung den Ausnahmezustand (Kriegsrecht). Die GSBT setzte in Ost-Berlin hierzu die 1. und 14. Mechanisierte Division und die 12. Panzerdivision mit insgesamt 600 Panzern vom Typ T-34 ein. Auch in den anderen Landesteilen setzte die GSBT weitere 13 Divisionen zur Sicherung ein.


Am 25. März 1954 erklärte die sowjetische Regierung, dass die DDR die volle Souveränität erhalten solle. Einen Tag später wurde die GSBT in Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD) umbenannt, was das Ende der Besatzungszeit signalisierte. Mit der formalen Souveränitätserklärung war zudem der Weg frei, die DDR in den Warschauer Pakt aufzunehmen, das führte am 20. September 1955 zur Unterzeichnung eines Staatsvertrags zwischen der Sowjetunion und der DDR.


Die Aufgabe der GSSD bestand zentral in der Sicherung der DDR gegen die NATO. Ihre starke personelle und materielle Ausstattung, ab Mitte/Ende der 1950er Jahre einschließlich Atomwaffen, ließen unverkennbar ihre offensive Ausrichtung gemäß der sowjetischen Militärdoktrin erkennen, was man im Westen als Bedrohung wahrnahm.



Stationierungsabkommen |




Armeestandorte


Am 12. März 1957 wurde zwischen den Regierungen der Sowjetunion und der DDR in einem Abkommen über den zeitweiligen Aufenthalt sowjetischer Streitkräfte auf dem Territorium der DDR vereinbart, dass zahlenmäßige Stärke der sowjetischen Truppen, ihre Stationierungsorte und Übungsräume mit den Staatsorganen der DDR abgestimmt werden. In diesem Abkommen wurde ferner festgelegt, dass sich die sowjetischen Streitkräfte nicht in die inneren Angelegenheiten der DDR einmischen.


1956/57 zogen ein Armeestab – der 18. Armee – und zwei Divisionen ab mit insgesamt rund 33.000 Soldaten. Von April bis September 1959 wurden zudem sowjetische Mittelstreckenraketen vom Typ R-5M (NATO-Codename SS-3 Shyster) in der DDR in Fürstenberg (Havel) und in Vogelsang (südöstlich dieser Stadt) mit der 72. Ingenieurbrigade stationiert.


1963 betrug die Mannschaftsstärke der GSSD 386.000 Soldaten, davon gehörten 46.000 zur 16. Luftarmee. Zur Ausrüstung zählten 7500 Panzer, 100 Taktische Raketen, 484 Jagdflugzeuge, 146 Jagdbomber, 101 Aufklärungsflugzeuge, 122 Bomber und 80 Hubschrauber.


1968 waren die Truppen der GSSD an der Niederschlagung des Prager Frühlings in der Tschechoslowakei beteiligt. Es kamen hierbei die 1. Gardepanzerarmee (Hauptquartier: Dresden) mit vier Divisionen, die 20. Gardearmee mit drei Divisionen (insgesamt rund 2000 Panzer) und Teile der 16. Luftarmee zum Einsatz.


Auf Beschluss der Regierung der UdSSR wurden 1979/80 rund 20.000 Armeeangehörige, 1000 Panzer und zahlreiche Einrichtungen vom Territorium der DDR abgezogen.


In den Sonderwaffenlagern zu Himmelpfort und Stolzenhain verwahrte die GSSD von 1968 bis 1990 nukleare Sprengköpfe, die im Kriegsfall an Einheiten der NVA ausgegeben werden sollten. Auf bedeutenden Militärflugplätzen, wie z. B. Großenhain und Altenburg, waren Atomwaffen eingelagert. Diese Standorte wurden gegenüber der Bevölkerung der DDR stets geheimgehalten.


Im Zuge der Perestroika und dem damit verbundenen Schwenk der sowjetischen Politik unter Gorbatschow begann die Reduzierung der GSSD. Bereits zwischen 1989 und 1991 wurden alle atomaren Kurzstreckenraketen (NATO-Bezeichnung: SS-12, SS-23), drei Panzerdivisionen sowie eine Luftsturm-Brigade und Pionier-Übersetzkräfte abgezogen[2], dazu 1991 die 3. Garde-Speznas-Brigade.


Während der Wende in der DDR 1989/90 blieben die sowjetischen Truppen in ihren Kasernen und griffen nicht ein, was Grundvoraussetzung für das Gelingen der friedlichen Revolution war.


Spätestens am 29. Juni 1991 sollen in Deutschland keine sowjetischen Atomwaffen mehr stationiert gewesen sein (auch die offenkundig letzten in Altengrabow nicht mehr). So äußerte sich jedenfalls der letzte Chef der GSSD, Burlakow, gegenüber dem damaligen deutschen Inspekteur des Heeres Jörg Schönbohm.[3]


Im Rahmen des Zwei-plus-Vier-Vertrages, der den Weg zur deutschen Wiedervereinigung ebnete, wurde der Abzug der sowjetischen Truppen bis zum 31. Dezember 1994 vereinbart.



Abzug |




Abzug von sowjetischen Waffen und Gerät über den Hafen in Rostock 1991.



Der Abzug war die in der Militärgeschichte größte Truppenverlegung zu Friedenszeiten. In Folgeverhandlungen wurde der Termin auf den 31. August 1994 vorverlegt. Als Gegenleistung verpflichtete sich Deutschland, der Sowjetunion bzw. der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten rund 15 Milliarden Deutsche Mark zur Deckung der Kosten für die Rückführung, für Umschulungsmaßnahmen der Soldaten und für den Aufbau von Wohnungen zu tragen. Trotz der Schwierigkeiten, die sich aus der Auflösung der Sowjetunion im gleichen Zeitraum ergaben, wurde der Abzug planmäßig und fristgemäß bis Ende August 1994 vollzogen. Abgezogen wurden sechs russische Armeen und weitere Truppenverbände.[4] Der Rücktransport der Truppen und des Materials verlief vor allem auf dem Seeweg über den Hafen Rostock und den Fährhafen Sassnitz sowie per Bahn durch Polen.


Die russische Armee verabschiedete sich am 25. Juni 1994 mit einer in der Wuhlheide abgehaltenen Militärparade der 6. Garde-Mot. Schützenbrigade von Berlin.[5] Die Abschiedsfeiern in Wünsdorf am 11. Juni 1994 und im Treptower Park in Berlin am 31. August 1994 markierten damit das Ende der sowjetischen Militärpräsenz auf deutschem Boden. Der russische Präsident Boris Jelzin und Bundeskanzler Helmut Kohl verabschiedeten die Westgruppe der Truppen in einem offiziellen Festakt im Berliner Schauspielhaus am Gendarmenmarkt.[6] Am 1. September 1994 flog der Oberkommandierende der Streitkräfte, Generaloberst Matwej Burlakow, vom Militärflughafen Sperenberg nach Moskau zurück.[7] Schließlich verließen am 9. September mit dem Nachkommando und dem Stabschef Generaloberst Terentjew die letzten Soldaten von Schönefeld aus deutschen Boden.[8]



Gliederung |




Sowjetischer Wachtposten in Wittenberg, 1991




Verlassenes Gelände der ehemaligen sowjetischen Streitkräfte bei Stendal, 1991



GSBT-Verbände 1945/1946 |


1. Weißrussische Front


2. Stoßarmee (Hauptquartier (HQ)in Schwerin), 1946 Rückverlegung Armee-HQ zur Neuformierung HQ Militärbezirk Archangelsk


3. Stoßarmee (Stendal)


5. Stoßarmee (Olympisches Dorf bei Nauen) (nur bis Ende 1945)


8. Gardearmee (Nohra)

47. Armee (Halle (Saale)) (nur bis Ende 1945)


1. Gardepanzerarmee (Radebeul bei Dresden)


2. Gardepanzerarmee (Fürstenberg/Havel)

1. Garde-Panzerkorps

11. Panzerkorps

2. Garde-Kavalleriekorps


16. Luftarmee (Woltersdorf)


Dnepr-Flottille (nur bis Ende 1945)


GSSD 1971 (unvollständig) |


1. Garde-Panzerarmee


  • selbständiges 23. Panzerregiment/Armee

  • 108. Panzerregiment/9. Panzerdivision

8. Gardearmee


  • 20. Garde-Panzerdivision mit Kampfpanzern vom Typ T-54 und Schwere Panzer vom Typ T-10

  • 20. Garde-Mot. Schützendivision

  • 39. Garde-Mot. Schützendivision
    • ausgerüstet mit 20 Kampfpanzern vom Typ IS-3 und IS-4, bis zu 20 Kampfpanzern vom Typ T-34/85 und Schützenpanzern vom Typ BTR-152

  • 57. Garde-Mot. Schützendivision

  • 43. Garde-Artilleriebrigade

  • Truppenfliegereinheiten in
    • Hubschrauberstaffel Nohra (bei Weimar)

    • 6. Jagdbomberdivision Merseburg


  • Luftwarnbataillon

  • Nacht-Aufklärungsbataillon

  • Flugabwehrraketenregimenter mit mobilen Flugabwehrraketen SA-4 Ganef


WGT 1991 |


Die sowjetischen Truppen belegten auf dem Territorium der DDR 777 Kasernenanlagen an 276 Orten. Dies schloss 47 Flugplätze und 116 Truppenübungsplätze mit ein. Die in Deutschland freigezogenen Übungsplätze umfassten eine Fläche von der Größe des Saarlandes. Sie sind die letzten großen Flächenreserven im dicht besiedelten, industriell geprägten Europa. Die WGT zählte im Januar 1991 nach eigenen Angaben 337.800 Soldaten in 24 Divisionen, verteilt auf fünf Landarmeen und eine Luftarmee. Dazu kamen noch 208.400 Familienangehörige von Offizieren sowie Zivilangestellte, darunter befanden sich etwa 90.000 Kinder.


Die meisten Standorte befanden sich im Gebiet des heutigen Landes Brandenburg.
Das Oberkommando der GSSD/WGT befand sich in Wünsdorf.


Die WGT waren im Jahre 1991 folgendermaßen gegliedert:[9]


Direkt unterstellt Truppenteile und Verbände


  • 35. Garde-Luftsturmbrigade (Cottbus)


  • 3. Garde-Spezialaufklärungsbrigade (Neuthymen)

  • 82. Osnaz-Brigade (Merseburg) Elektronische Aufklärung

  • 34. Artilleriedivision (Potsdam)
    • 286. Schwere Garde-Haubitzenbrigade (Potsdam)

    • 288. Schwere Haubitzenbrigade (Chemnitz)

    • 303. Garde-Artilleriebrigade (Altengrabow)

    • 307. Durchbruch-Artilleriebrigade (Chemnitz)


  • 164. Raketenbrigade (Drachhausen)

  • 175. Raketenbrigade (Oschatz)

1. Garde-Panzerarmee (Dresden)



2. Garde-Panzerarmee (Fürstenberg/Havel)



3. Armee (Magdeburg)



8. Gardearmee (Nohra bei Weimar)



20. Gardearmee



16. Luftarmee (Wünsdorf)




Sonstige Angaben |




Kampfpanzer vom Typ T-80BW


Zur Ausrüstung an Waffen und Gerät gehörten 1991 noch rund:[10]


  • 4.200 Kampfpanzer

  • 8.200 gepanzerte Fahrzeuge

  • 3.600 Geschütze

  • 106.000 sonstige Kraftfahrzeuge

  • 690 Flugzeuge

  • 680 Hubschrauber

  • 180 Raketensysteme

  • 95.500 Kraftfahrzeuge

  • 677.000 Tonnen Munition

Sowie zahlreiche Luftabwehr-, Pionier- und andere Kampf- und Kampfunterstützungsbrigaden und -Einheiten.


Ein Panzerregiment der WGT verfügte in der Regel über 94 Kampfpanzer (T-64 bzw. T-80) a 3 Bataillone zu 31 Kampfpanzer, 43 Schützenpanzer (BMP-2) a 1 Bataillon, vier Flugabwehrraketensysteme 9K35 Strela-10 a 1 Batterie und 18 Selbstfahrlafetten 2S1 a 1 Bataillon zu 3 Batterien.


Ein Kampfhubschrauberregiment verfügte über 26 – 42 Mi-24, 9 – 20 Mi-8 und 3 – 4 Mi-9. Dem Stab der WGT unmittelbar unterstellt waren das 239. Hubschrauberregiment in Oranienburg, die 113. Hubschrauberstaffel in Sperenberg sowie die 292. Hubschrauberstaffel in Cochstedt.[11]



Oberbefehlshaber |


Die nachstehende Aufstellung enthält die Oberbefehlshaber der sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland, der Gruppe der sowjetischen Truppen in Deutschland und der Westgruppe der Truppen in chronologischer Reihenfolge.[12]


Die ersten drei Oberbefehlshaber waren in Personalunion Chef der SMAD.



GSBTD |



  • Georgi K. Schukow – 9. Juni 1945 bis 21. März 1946


  • Wassili D. Sokolowski – 21. März 1946 bis 31. März 1949


  • Wassili I. Tschuikow – 31. März 1949 bis 26. Mai 1953


  • Andrei A. Gretschko – 26. Mai 1953 bis 25. März 1954


GSSD |


  • Andrei A. Gretschko – 26. März 1954 bis 16. November 1957


  • Matwei W. Sacharow – 17. November 1957 bis 14. April 1960


  • Iwan I. Jakubowski – 15. April 1960 bis 9. August 1961


  • Iwan S. Konew – 9. August 1961 bis 18. April 1962

  • Iwan I. Jakubowski – 19. April 1962 bis 26. Januar 1965


  • Pjotr K. Koschewoi – 27. Januar 1965 bis 31. Oktober 1969


  • Wiktor G. Kulikow – 1. November 1969 bis 13. September 1971


  • Semjon K. Kurkotkin – 14. September 1971 bis 19. Juli 1972


  • Jewgeni F. Iwanowski – 20. Juli 1972 bis 25. November 1980


  • Michail M. Saizew – 26. November 1980 bis 6. Juli 1985


  • Pjotr G. Luschew – 7. Juli 1985 bis 11. Juli 1986


  • Waleri A. Belikow – 12. Juli 1986 bis 12. November 1987


  • Boris W. Snetkow – 26. November 1987 bis 13. Dezember 1990


WGT |



  • Boris W. Snetkow – 26. November 1987 bis 13. Dezember 1990


  • Matwei P. Burlakow – 13. Dezember 1990 bis 31. August 1994

Militärrat der WGT


Zum Militärrat der WGT gehörten im Juni 1993 folgende Generäle:[13]


  • WGT-Oberbefehlshaber – Generaloberst M. P. Burlakow

  • Erster Stellvertreter des Oberbefehlshaber der WGT – Generaloberst A. N. Mitjuchin

  • Stellvertreter des Oberbefehlshaber der WGT für den Truppenabzug – Generalleutnant S. W. Tschernilewskyi

  • Chef des Stabes der WGT – Generalleutnant A. W. Terentjew

  • Stellvertreter des Oberbefehlshaber der WGT für Rückwärtige Dienste – Generalleutnant W. I. Isakow

  • Stellvertreter des Oberbefehlshaber der WGT für Bewaffnung – Generalmajor W. N. Schulikow

  • Befehlshaber der 16. Luftarmee – Generalleutnant A. F. Tarasenko


Sowjetische Militärtribunale |


Zumindest formell waren die sowjetischen Militärtribunale (SMT) der GSSD bzw. der WGT unterstellt. Sie konnten Verurteilte in eigene Haftanstalten nehmen.



Berührung mit dem Leben in der DDR |




Autographen sowjetischer Soldaten im Forst bei Jena


Die sowjetischen Truppen waren an vielen Standorten in der ganzen DDR stationiert. Sie waren zwar größtenteils stark abgeschottet, sind aber auch partiell mit DDR-Bürgern in Kontakt gekommen, wenn es sich dabei auch oft um Verkehrsunfälle oder Kriminalität handelte. Offiziell geschah dies auf Grund eines Hilfe-Ersuchens staatlicher Stellen beim Eintreten von Naturkatastrophen oder technischen Havarien. So haben Soldaten der Sowjetarmee mit schwerer Technik bei Hochwassern, Wetter-Unbilden wie Schneeverwehungen und Unfällen in großen Industriekombinaten bei Bergungs- und Beräumungsarbeiten geholfen.


Ein weiterer Einsatzfall, der fast regelmäßig eingetreten ist, war die Hilfe von Soldaten bei der Einbringung der Getreide- und Hackfruchternte auf den Feldern der LPG oder der VEG (Volkseigenen Güter). Dabei kam es auch zu organisierten geselligen Begegnungen und Gesprächen, vor allem zwischen Schülern und Heranwachsenden mit den Militärangehörigen. Manchmal wurden Adressen ausgetauscht oder kleine Freundschaftsgeschenke übergeben. Es gab auch freundschaftliche Kontakte zu Truppenteilen der Nationalen Volksarmee.


Oft kam ein Kontakt auch zustande, indem stationierte Truppen ortsansässige Firmen für Handwerkerleistungen o. ä. in Anspruch nahmen.


Die Anwesenheit uniformierter sowjetischer Bürger im Land, die allerdings zumeist restriktiv auf das Leben in den streng abgeschirmten Kasernen beschränkt blieb, hat außer den erwähnten Andenken und Erinnerungsstücken bei ihren Empfängern auch gelegentliche Spuren in der Öffentlichkeit hinterlassen, wie solche Autographe auf den Baumrinden belegen, die bei Spaziergängen entstanden sind.


Die baulichen Hinterlassenschaften der GSSD sind nach 1994, als die Truppen aus Ostdeutschland abgezogen wurden, teilweise beseitigt worden.




Siehe auch |


  • Fahnenflüchtige Angehörige der GSSD


  • Raketenkatastrophe von Dannenwalde im Jahre 1977

  • SASK Elstal

  • Liste der sowjetischen Militärstandorte in Deutschland


Literatur |


  • Hans-Albert Hoffmann, Siegfried Stoof: Die sowjetischen Truppen in Deutschland – Ihr Hauptquartier in Wünsdorf. Berlin 2008, ISBN 978-3-00-023449-1.


  • Silke Satjukow: Besatzer – „Die Russen“ in Deutschland 1945–1994. Göttingen 2008, ISBN 978-3-525-36380-5.

  • Klaus Froh, Rüdiger Wenzke: Die Generale und Admirale der NVA – Ein biographisches Handbuch. 4. Auflage. Berlin 2000, ISBN 3-86153-209-3.


  • Ilko-Sascha Kowalczuk, Stefan Wolle: Roter Stern über Deutschland. Sowjetische Truppen in der DDR. 2. Auflage, Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-584-3.


  • Matvej P. Burlakov: Sovetskie vojska v Germanii – 1945–1994/Pamjatnyj aĺbom [Sowjetische Truppen in Deutschland]. Molodaja Gwardija, Moskau 1994, ISBN 5-235-02221-1.

  • Matvej P. Burlakov: Wir verabschieden uns als Freunde – Der Abzug/Aufzeichnungen des Oberkommandierenden der Westgruppe der Sowjetischen Streitkräfte: Bonn [u. a.] 1994, ISBN 3-906501-08-6.

  • Bernhard Mroß: Sie gingen als Freunde – Der Abzug der Westgruppe der sowjetisch-russischen Truppen/10. Jahrestag des Abzugs der sowjetisch-russischen Truppen aus Deutschland (1994–2004)/Dolmetscheraufzeichnungen in Momentaufnahmen: Harrislee 2005.

  • Frank Gaudlitz, Thomas Kumlehn: Die Russen gehen – Der Abzug einer Armee/Frank Gaudlitz, Fotogr.; Thomas Kumlehn, Gesprächsprotokolle. Mit einer Chronik von Lothar Engelhardt. Berlin 1993, ISBN 3-86163-057-5.

  • Thilo Gehrke: Das Erbe der Sowjetarmee in Deutschland, eine Bild und Textdokumentation, Beiträge für Friedensforschung und Sicherheitspolitik, Bd. 29, Verlag Dr. Köster, Berlin 2008, ISBN 978-3-89574-684-0.

  • Joachim Liebe, Rolf Schneider: Der rote Stern stirbt leise – Abzug der Russen aus Deutschland/Fotogr.: Joachim Liebe, Essay: Rolf Schneider. Dietz, Berlin 1995, ISBN 3-320-01866-3.

  • Gerhard Kaiser: Sperrgebiet – Die geheimen Kommandozentralen in Wünsdorf seit 1871. Mit Fotografien von Christian Thiel, Berlin 1993, ISBN 3-86153-059-7.

  • Karl-Heinz Lezim: Schulter an Schulter – Eine Bilddokumentation über die Klassen- und Waffenbrüderschaft der Bürger der DDR und der Angehörigen der Nationalen Volksarmee mit den Angehörigen der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD). Hrsg. von der Politischen Hauptverwaltung der NVA, Militärverlag der DDR, Berlin 1984.

  • Jörg Morré, Stefan Büttner: Sowjetische Hinterlassenschaften in Berlin und Brandenburg. Ch. Links, Berlin 2014, ISBN 978-3-86153-802-8.

  • Michail Boltunov: ZGV – Gor’kaja doroga domoj. Sankt-Petersburg 1995, ISBN 5-900740-10-2.

  • Horst Lohmann: GSSD – Die Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland. Ein historischer Abriss. Verlag p+v Dr. Erwin Meißler, November 2010, ISBN 978-3-932566-81-3.


  • Niemand geht so ganz. In: Die Zeit, Nr. 14/2014.


Weblinks |



 Commons: Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


  • GSSD DDR-Lexikon


  • Struktur der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD)/Westgruppe der Truppen (WGT) um 1989 bei Sperrgebiet.eu


  • Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland, GSSD (russisch)


  • Auflistung aller Verbände und Einheiten Ende der 1980er / Anfang der 1990er Jahre (russisch)


  • Standortdatenbank zu NVA/GSSD. MGFA der Bundeswehr


  • GSSD bei LSKLV-DDR.de


Einzelnachweise |



  1. Das sowjetische Oberkommando in Potsdam-Babelsberg. In: Berlins Taiga - Dein Ausflugsbegleiter in die sowjetische Geschichte. 14. Juli 2017 (berlinstaiga.de [abgerufen am 14. Juli 2017]). 


  2. Militärgeschichtliches Forschungsamt. Gliederung und Dislozierung (der GSSD/WGT). Abgerufen am 21. Januar 2019. 


  3. Märkische Allgemeine, 19. April 2012, Seite 3.


  4. Horst Beutler: Landschaft in neuer Bestimmung – Russische Truppenübungsplätze. Findling Verlag 2000. ISBN 978-3933603111.


  5. Do swidanja mit einem Lied auf Deutsch. In: Berliner Zeitung, 21. Juni 1994.


  6. In seiner Hotelsuite findet der Präsident auch eine Sauna. In: Berliner Zeitung, 31. August 1994.


  7. Russischer Truppenabzug: Abschied zweiter Klasse. stern.de, 31. August 1994; abgerufen am 30. August 2009.


  8. Stefan Büttner: 20 Jahre Truppenabzug. Russen verlassen Deutschland. In: Fliegerrevue, Nr. 09/2014, S. 51


  9. Soviet troops in Germany 1945 to 1994, memorial album, edition Moscow, published by «Jang Guard», 1994; ISBN 5-235-02221-1, page 15-22.


  10. Russian Troops Bid 'Wiedersehen' to Germany: New York Times Artikel vom 1. September 1994 (aufgerufen am 10. Februar 2017)


  11. Lutz Freundt: Sowjetische Fliegerkräfte Deutschland 1945–1994. Flugplätze (Teil 2) und Truppenteile. Band 2. Edition Freundt Eigenverlag, Diepholz, 1998. ISBN 3-00-002665-7. S. 37


  12. Sowjetische Truppen in Deutschland 1945 bis 1994, Gedenkalbum, Ausgabe Moskau, Verlag «Junge Garde», 1994; ISBN 5-235-02221-1, Seiten 74 und 75 – Oberbefehlshaber … .


  13. Angehörige des Militärrates der WGT Wünsdorf, Juni 1993; Moskau, «Junge-Garde-Verlag», 1994; Sowjetische Truppen in Deutschland 1945–1994: Gedenkalbum … Seite 113; ISBN 5-235-02221-1.


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