Lecce


































Lecce

Kein Wappen vorhanden.

Lecce (Italien)


Lecce



Staat

Italien

Region

Apulien

Provinz

Lecce (LE)

Koordinaten

40° 21′ N, 18° 10′ O40.3518.16666666666749Koordinaten: 40° 21′ 0″ N, 18° 10′ 0″ O

Höhe

49 m s.l.m.

Fläche
238 km²

Einwohner
94.989 (31. Dez. 2016)[1]

Bevölkerungsdichte
399 Einw./km²
Angrenzende Gemeinden

Arnesano, Cavallino, Lequile, Lizzanello, Monteroni di Lecce, Novoli, San Cesario di Lecce, Squinzano, Surbo, Torchiarolo (BR), Trepuzzi, Vernole

Postleitzahl
73100

Vorwahl
0832

ISTAT-Nummer
075035

Volksbezeichnung
Leccesi

Schutzpatron
Sant’Oronzo, San Giusto und San Fortunato (26. August)

Website

Lecce


Luftaufnahme von Lecce


Lecce (aus dem Lateinischen Lupiae) ist eine Stadt auf der Halbinsel Salento in Apulien in Italien. Der Ort ist die Hauptstadt der Provinz Lecce und hat 94.989 Einwohner (Stand 31. Dezember 2016).


Im Umland von Lecce wird ein weicher Tuffstein abgebaut (Pietra Leccese), der die rasche Ausbreitung des Lecceser Barocks ermöglichte, dessen zahlreiche Bauwerke in der Stadtmitte zu bewundern sind. Wegen des der Stadt eigenen barocco leccese wurde sie auch das „Florenz des Rokoko“ oder „Florenz des Südens“ genannt. Eines der berühmtesten Beispiele des Barockstils von Lecce ist die Fassade der Basilika Santa Croce.


Lecce ist Sitz des römisch-katholischen Erzbistums Lecce.




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Geschichte


  • 2 Sehenswürdigkeiten


  • 3 Politik


  • 4 Bevölkerungsentwicklung


  • 5 Wirtschaft


  • 6 Verkehr


  • 7 Sport


  • 8 Städtepartnerschaften


  • 9 Persönlichkeiten

    • 9.1 Söhne und Töchter der Stadt



  • 10 Literatur


  • 11 Weblinks


  • 12 Einzelnachweise




Geschichte |


Die Gründung der Stadt liegt der Sage nach im Jahr 1211 v. Chr. und wird Malemnius zugeschrieben, dem Sohn des Dasumnus und ersten König der Messapier. Weiter berichtet die Legende, die Stadt sei nach der Zerstörung Trojas von Lictius Idomeneus besetzt worden, der ihr auch ihren Namen verliehen und sie der griechischen Kultur erschlossen haben soll. Der tatsächliche Ursprung der Stadt Lecce ist in Dunkel gehüllt. Im 1. Jahrhundert soll der legendäre Heilige Oronzo, der erst seit der Pestepidemie 1658 als Stadtheiliger verehrt wird, die Region christianisiert haben und erster Bischof von Lecce geworden sein.


Nach dem Fall des Weströmischen Reichs wurde Lecce durch die Ostgoten unter König Totila geplündert. 549 wurde es von Byzanz zurückerobert und blieb über fünf Jahrhunderte Teil des oströmischen Reichs, unterbrochen durch kurzzeitige Eroberungszüge von Sarazenen, Langobarden, Ungarn und Slawen.
Seit der Eroberung Süditaliens durch die Normannen bildete Lecce das Zentrum der Grafschaft Lecce. Die Stadt erlebte ihre Glanzzeit im späten Mittelalter. Die Grafschaft Lecce war damals (um 1360) mit der den Grafen von Enghien gehörenden Grafschaft Conversano vereinigt worden und erwachte langsam zu neuem Leben nach dem Abstieg, dem sie nach dem Untergang des Weströmischen Reiches und im Verlauf der folgenden Jahre anheimgefallen war.


Ihre wirtschaftliche und künstlerische Blütezeit erlebte die Stadt zwischen 1550 und 1750. Unter Karl V. wurde Lecce stark befestigt und als Verwaltungszentrum des Salento bestimmt.
Damals erhielt die Altstadt von Lecce auch ihr heutiges charakteristisch-barockes Aussehen. Die zahlreichen Gebäude des typischen Lecceser Barockstils haben Lecce den Beinamen „Florenz des Barock“ eingebracht. Obwohl sich Lecce den Errungenschaften der Neuzeit keineswegs verschloss, hat sie doch ihr ursprüngliches Aussehen weitgehend beibehalten. Das römische Amphitheater wurde zur Zeit Mussolinis teilweise freigelegt, wobei wertvolle ältere Gebäude abgerissen wurden. 1955 wurde die staatliche Universität Lecce (heute Università del Salento) gegründet.




Die Piazza Mazzini



Sehenswürdigkeiten |



  • Kastell Karls V. aus dem 16. Jahrhundert mit trapezförmigen Mauern und vier Bastionen, erbaut 1539 bis 1549 nach Plänen von Gian Giacomo dell’Acaja und unter Einbeziehung eines normannischen Vorgängerbaus. Das im Castello untergebrachte Museo della Cartapesta zeigt Pappmaché-Werke lokaler Künstler.


  • Basilika Santa Croce, begonnen 1549 nach Entwürfen von Gabriele Riccardi, Mitte des 17. Jahrhunderts vollendet unter Francesco Antonio Zimbalo, mit einer kostbaren geschnitzten und vergoldeten Kassettendecke aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts

  • Kirche der Heiligen Niccolò und Cataldo wurde 1180 von Tankred von Lecce gestiftet.[2] Die ursprünglich romanische Fassade wurde durch barocke Dekorationen verändert und 1716 mit Statuen von Giuseppe Cino versehen.

  • Kirche Santa Maria delle Grazie, erbaut in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts, entworfen von dem Theatinermönch Michele Coluccio da Rossano Veneto nach den Architekturprinzipien der Gegenreformation

  • Piazza del Duomo

  • Römisches Amphitheater aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., erbaut für 20.000 Zuschauer;


  • Piazza Sant´Oronzo; Die Säule des Hl. Oronzo auf dem Platz ist antiken Ursprungs. Sie ist eine der beiden Zwillingssäulen, die in Brindisi das Ende der Via Appia markierten. Sie ist ein Geschenk der Stadt Brindisi an Lecce, denn der Heilige, Stadtpatron von Lecce, soll einen Ausbruch der Pest in Brindisi beendet haben. Die Statue, die die Säule bekrönt, wurde von dem aus Lecce stammenden Emanuele Manieri (1714–1780) 1739 in Venedig gegossen


  • Piazza Mazzini, entstanden in der Periode der Stadterweiterung im 20. Jahrhundert, ist der Mittelpunkt des modernen Geschäfts- und Handelsviertels der Stadt.


  • Palazzo del Seggio, genannt Il Sedile an der Piazza Sant’Oronzo: Erbaut wurde er gegen Ende des 16. Jahrhunderts durch den Vertreter der Republik Venedig in Lecce. Unmittelbar neben dem Palast steht die Chiesetta di San Marco, die Kirche der damals großen venezianischen Gemeinde, mit einem Markuslöwen über dem Portal.


  • Obelisk, errichtet 1822 zu Ehren von Ferdinand I.




  • Römisches Amphitheater, rechts der kubusförmige Palazzo del Seggio







  • Basilika Santa Croce, Mittelschiff







  • Basilika Santa Croce, Kassettendecke







  • Piazza Sant´Oronzo, mit der Säule des Hl. Oronzo







  • Chiesetta di San Marco







  • Obelisk





Politik |


Carlo Maria Salvemini (unabhängig, Mitte-Links) wurde am 25. Juni 2017 zum Bürgermeister gewählt.[3]



Bevölkerungsentwicklung |
























Jahr
1861188119011921193619511971199120012009
Einwohner
15.59425.44232.02939.55649.26163.83183.050102.21383.30394.774

Quelle: ISTAT



Wirtschaft |


Wichtige Wirtschaftszweige der heute noch wohlhabenden Stadt sind Weinhandel und Tabakverarbeitung. In der Umgebung hat sich ein intensiver Agritourismus entwickelt.


Ein bedeutender Wirtschaftsfaktor ist auch das Militär. Südlich der Stadt befindet sich der Militärflugplatz Lecce-Galatina, im Osten an der Adriaküste zwischen Frigole und San Cataldo die Kavallerie- und Panzertruppenschule des Heeres mit dem Übungsplatz Torre Veneri. Die Schule hat auch Einrichtungen in der Innenstadt.


In Lecce befindet sich eine Fabrik von CNH Industrial. Dort werden unter anderem die Radlader der Marken Case und New Holland gebaut.



Verkehr |


Lecce ist mit der italienischen Staatsbahn über die Bahnstrecke Ancona–Lecce aus Richtung Norden zu erreichen. Zwei von den Ferrovie del Sud Est betriebene Nebenstrecken führen in die Region:


  • Bahnstrecke Martina Franca–Lecce

  • Bahnstrecke Lecce–Gallipoli

Der nächstgelegene internationale Verkehrsflughafen ist der Flughafen Brindisi, nördlich von Lecce ca. 50 km entfernt. In der Umgebung der Stadt befinden sich mehrere kleine Flugplätze, darunter der Flugplatz Lecce-San Cataldo.


Mit dem Auto ist Lecce über die gut ausgebaute und mautfreie SS 16 (E 55) von Bari via Brindisi zu erreichen. Die Kernstadt ist von einem Ring der Staatsstraße SS 16 mit circa 7 km Durchmesser umgeben, so dass die engen Straßen im Innenbereich kaum mit Durchgangsverkehr belastet sind.



Sport |


Lecce ist Heimat des italienischen Fußballvereins US Lecce, der seine Spiele im örtlichen Stadio Via del Mare austrägt.



Städtepartnerschaften |


Lecce pflegt partnerschaftliche Beziehungen[4] zu






  • SpanienSpanien Murcia, Spanien


  • BulgarienBulgarien Blagoevgrad, Bulgarien


  • UngarnUngarn Budapest-Theresienstadt, Ungarn



  • PolenPolen Ostrów Wielkopolski, Polen


  • SpanienSpanien Valladolid, Spanien


  • TschechienTschechien 9. Bezirk von Prag, Tschechien


Persönlichkeiten |



Söhne und Töchter der Stadt |



  • Tankred von Lecce (* um 1138; † 1194), Graf von Lecce und König von Sizilien


  • Antonio De Viti De Marco (1858–1943), Ökonom und Politiker


  • Tito Schipa (1888–1965), Sänger und Komponist


  • Oronzo Reale (1902–1988), Jurist, Publizist und Politiker (PRI)


  • Gino De Sanctis (1912–2001), Journalist, Schriftsteller und Drehbuchautor


  • Mino Delle Site (1914–1996), Künstler


  • Ennio de Giorgi (1928–1996), Mathematiker


  • Armando Gentilucci (1939–1989), Komponist, Dirigent und Essayist


  • Franco Simone (* 1949), Sänger und Liedermacher


  • Franco Causio (* 1949), Fußballspieler


  • Massimo Inguscio (* 1950), Physiker


  • Ivan Fedele (* 1953), Komponist


  • Raffaele Baldassarre (1956–2018), Jurist und Politiker


  • Sergio Brio (* 1956), Fußballspieler und -trainer


  • Fabio Novembre (* 1966), Designer und Architekt


  • Francesco Moriero (* 1969), Fußballspieler und -trainer


  • Antonio Conte (* 1969), Fußballspieler und -trainer


  • Marco Materazzi (* 1973), Fußballspieler


  • Sebastiano Luperto (* 1996), Fußballspieler


Literatur |


  • Ekkehart Rotter: Apulien. Byzantinische Grottenkirchen – Normannische Kathedralen – Staufische Kastelle – Lecceser Barock (= DuMont Kunst Reiseführer). 6. Auflage. Dumont Reise Verlag, Ostfildern 2012, ISBN 3-7701-4314-0. 


Weblinks |



 Commons: Lecce – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


 Wikivoyage: Lecce – Reiseführer


  • Lecce auf www.comuni-italiani.it (italienisch)


Einzelnachweise |



  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2016.


  2. Dorothee Kemper: SS. Niccolò e Cataldo in Lecce als ein Ausgangspunkt für die Entwicklung mittelalterlicher Bauplastik in Apulien und der Basilicata = Manuskripte für Kunstwissenschaft in der Wernerschen Verlagsgesellschaft 41. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1994. ISBN 978-3-88462-940-6


  3. "Elezioni comunali 2017". Ministero dell'Interno.


  4. Commune Lecce – Gemellaggi


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