Stele






Antike griechische Grabstele


Als Stele (altgr. στήλη stélē = „Säule“ oder „Grabstein“) wird seit der griechischen Antike primär ein hoher, freistehender, monolithischer Pfeiler bezeichnet. Stelen dienten oft als Grabmal oder auch als Inschriften- oder Grenzstein; bei den Maya dienten sie meist der Herrscherapotheose.




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Geschichte

    • 1.1 Jungsteinzeit


    • 1.2 Ägypten und Äthiopien


    • 1.3 Mesopotamien


    • 1.4 Griechenland


    • 1.5 Indien


    • 1.6 Rom


    • 1.7 Mittelalter


    • 1.8 Maya


    • 1.9 Neuzeit



  • 2 Weblinks


  • 3 Einzelnachweise




Geschichte |



Jungsteinzeit |


Ob den jungsteinzeitlichen Menhiren bereits Stelencharakter zuzuschreiben ist, ist unklar, doch ist den um 1500 bis 2500 v. Chr. datierten Statuenmenhiren bereits eine deutliche Stelenform zu eigen.



Ägypten und Äthiopien |


Ägyptische Stelen sind häufig viereckig und verjüngen sich leicht nach oben. Diese Form wird als Obelisk bezeichnet, wenn sie mit einer Pyramide abgeschlossen wird. Die wohl in die erste Hälfte des 1. Jahrtausend n. Chr. zu datierenden, bis zu 33 m hohen und nicht beschrifteten Stelen von Aksum (Äthiopien) gehören zu den eindrucksvollsten Exemplaren der Gattung.



Mesopotamien |


Bereits um 2100 v. Chr. entstand die Ur-Nammu-Gesetzesstele. Berühmter ist jedoch die aus dem 18. Jahrhundert v. Chr. stammende säulenförmige Gesetzesstele Hammurapis I. aus Babylon.



Griechenland |


Antike Stelen aus Griechenland sind oft mit Blätter- und Blumenverzierungen (Anthemion) versehen. Wenn sie ein Grabmal markieren, tragen sie auf der Vorderseite den Namen des/der Toten und häufig ein Relief, auf dem auch die Familie oder Szenen aus dem Leben des Verstorbenen dargestellt sein können. Die größte Sammlung solcher Stelen befindet sich im Nationalmuseum Athen. Mit der Errichtung von Stelen wurden auch die Sieger antiker Olympischer Spiele geehrt oder wurde an die Verfehlungen Verstorbener als abschreckendes Beispiel erinnert.



Indien |


Anstelle von Stelen wählte man in Indien für Edikte und sonstige Bekanntmachungen die Säulenform (siehe Edikte des Ashoka; Heliodoros-Säule, Eiserne Säule); andere wurden in freistehende Felsblöcke graviert.



Rom |


In makedonischer und römischer Zeit haben die Grabstelen ihre Form hin zum heute bekannten Grabstein verändert: Sie wurden niedriger und breiter und nach oben oft mit einem Giebel oder einer Palmette abgeschlossen.



Mittelalter |


Im Mittelalter wurden Grabstelen meist durch Grabplatten oder -kreuze ersetzt; erst im 15. Jahrhundert setzte eine allmähliche Wiederbelebung der aufrecht stehenden Stele ein.



Maya |


Während aus den meisten Kulturzentren im Hochland von Mexiko keine Stelen bekannt sind, erlebten sie bei den Tiefland-Maya ihren Höhepunkt. Die Höhe der Stelen variiert zwischen ca. 2 und annähernd 7 m; ihre Dicke liegt zumeist zwischen 30 und 60 cm. Dargestellt sind neben Datums- und Namensglyphen auch Herrscherpersönlichkeiten (seltener auch Götter). Am interessantesten sind Stelen mit zwei oder mehr Personen, da hier oft Interaktionen zwischen den Beteiligten gezeigt werden.



Neuzeit |


  • Südlich des inneren Osttors wurden beim Bau des Berliner Olympiastadions mit Namen und Relief versehene Stelen errichtet, die an die deutschen Goldmedaillengewinner und Sportarten bei Olympischen Winter- und Sommerspielen seit 1896 erinnern („Olympiastelen“). Die Errichtung weiterer Stelen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg auf Wunsch der Berliner Senatorin Ella Kay nördlich des inneren Osttors fortgesetzt. Die Goldmedaillengewinner der DDR wurden nachträglich mit reinen Namensstelen geehrt, die (vorläufig) letzte Olympiastele wurde am 23. Juli 2010 eingeweiht (Salt Lake City 2002-Athen 2004) und von dem Berliner Bildhauer Paul Brandenburg gefertigt.

  • Heute wird der Begriff der Stele auch für schmale, hohe Informationstafeln verwendet, die an Bushaltestellen, Bahnhöfen oder als Elemente von Leitsystemen in der Stadtmöblierung zu finden sind.

  • Auch in der zeitgenössischen Kunst werden Stelen als ästhetisches Ausdrucksmittel häufig verwandt. So hat der St. Wendeler Künstler Leo Kornbrust etliche Stelen für den Öffentlichen Raum geschaffen, unter anderem eine etwa zehn Meter hohe Granitsäule in der Brunnenanlage des UKV-Gebäudes in Saarbrücken. Das berühmteste Beispiel für die Verwendung der Stele in Deutschland dürfte das von Peter Eisenman entworfene Denkmal für die ermordeten Juden Europas sein, ein Feld aus 2711 Stelen aus Beton.

  • Im Rahmen eines europaweiten Projekts des Komitees der Stauferfreunde wurden seit dem Jahr 2000 über zwanzig oktogonale, jeweils 4,5 Tonnen schwere Stauferstelen an Orten errichtet, die mit der Geschichte der Staufer im Zusammenhang stehen und von dem Bildhauer Markus Wolf erstellt wurden.[1]


Weblinks |



 Commons: Stelen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


 Wiktionary: Stele – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


Einzelnachweise |



  1. stauferstelen.net mit interaktiver Landkarte. Abgerufen am 23. März 2014.


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