Gallengang


Als Gallengang werden Galle transportierende Wege bezeichnet. Es gibt intrahepatische (in der Leber gelegene, von griechisch hepar „Leber“) und extrahepatische (außerhalb der Leber gelegene) Gallengänge.



Intrahepatische Gallengänge |


Die Gallenwege beginnen mit den Canaliculi biliferi. Die ebenfalls gebräuchliche Bezeichnung Gallenkapillaren ist irreführend, da im Vergleich zu Blutkapillaren die Canaliculi biliferi nicht von einem Endothel ausgekleidet sind. Die Canaliculi biliferi sind Spalträume zwischen den Leberzellen ohne eigene Wand. Sie haben einen Durchmesser von etwa 1 µm und sind durch Zonulae occludentes abgedichtet (Leber-Galle-Schranke). In der Wand der Gallenkanälchen sitzende Cholangiozyten produzieren etwa ein Drittel der Galle, der Rest stammt von den Leberzellen. Die Gallenflüssigkeit fließt über die Gallenkanälchen aus dem Leberläppchen zentrifugal in Richtung des jeweiligen Glissonschen Dreiecks.


Die Gallenkanälchen vereinigen sich zu einem interlobulären (zwischen den Läppchen gelegenen) Gallengang (Ductus biliferus), der zusammen mit einem Ast der Leberarterie (Arteria hepatica) und der Pfortader (Vena portae) als sogenannte „Glisson-Trias“ (auch „Lebertrias“, Trias hepatica) in der Peripherie eines Leberläppchens verläuft. Gallengänge besitzen ein einschichtig-prismatisches Epithel.



Extrahepatische Gallengänge |




Der Ductus choledochus besteht aus dem von der Leber kommenden Ductus hepaticus communis (rechts im Bild) und dem Ductus cysticus (Gallenblasengang links im Bild). Er mündet an der Papilla duodeni major in den Zwölffingerdarm (nicht im Bild). Darstellung beim Menschen




Röntgendarstellung der Gallenwege per ERCP mit kleinen Steinen in der Gallenblase


Für den rechten und linken Leberlappen tritt aus der Leberpforte je ein Lebergang, der Ductus hepaticus dexter und sinister aus. Diese vereinigen sich an der Hepatikusgabel zum Ductus hepaticus communis („gemeinsamer Lebergang“, Kaliber beim Menschen bis 7 mm; Abkürzung in der Medizin häufig DHC). Bei einigen Tieren (zum Beispiel Raubtiere, Vögel) unterbleibt diese Vereinigung, so dass kein gemeinsamer Lebergang ausgebildet ist.


In der Höhe anatomisch sehr variabel, meist aber im mittleren Drittel mündet der Ductus cysticus in den Ductus hepaticus ein.


Der gemeinsame Gang nach dieser Vereinigung von Leber- und Gallenblasengang wird Ductus choledochus genannt. Dieser mündet auf der Papilla duodeni major mit dem Ductus pancreaticus in den Zwölffingerdarm (Duodenum). Die Galle kann somit direkt in den Zwölffingerdarm oder zunächst zur Zwischenspeicherung in die Gallenblase transportiert werden.



Pathologie |


Gallengangatresie ist eine seltene Erkrankung Neugeborener, bei der zunehmende Entzündungen der extra- und intrahepatischen Gallengänge zu einem vollständigen Verschluss der Gallenwege führt. Gallengangszysten sind seltene Fehlbildungen, die chirurgisch behandelt werden. Die Hämobilie ist eine Blutung in die Gallengänge aufgrund der Verletzung einer Leberarterie.









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