Kowary










































Kowary

Wappen von Kowary

Kowary (Polen)


Kowary

Kowary

Basisdaten

Staat:

Polen

Woiwodschaft:

Niederschlesien

Powiat:

Jelenia Góra

Fläche:
37,39 km²

Geographische Lage:

50° 48′ N, 15° 50′ O50.7935815.83476Koordinaten: 50° 47′ 37″ N, 15° 50′ 5″ O

Höhe:
430 m n.p.m.

Einwohner:
11.188
(31. Dez. 2016)[1]

Postleitzahl:
58-530

Telefonvorwahl:
(+48) 75

Kfz-Kennzeichen:
DJE
Wirtschaft und Verkehr

Straße:

Jelenia Góra–Wałbrzych

Schienenweg:

Jelenia Góra–Kamienna Góra
Nächster int. Flughafen:

Breslau
Gmina
Gminatyp:

Stadtgemeinde
Einwohner:
11.188
(31. Dez. 2016)[1]

Gemeindenummer (GUS):
0206021
Verwaltung (Stand: 2014)

Bürgermeister:
Mirosław Górecki
Adresse:
ul. 1 Maja 1 A
58-530 Kowary

Webpräsenz:

www.kowary.pl





Kowary [.mw-parser-output .IPA atext-decoration:nonekɔˈvarɨ] (deutsch Schmiedeberg im Riesengebirge) ist eine Stadt im Powiat Jeleniogórski in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien. Sie gehört der Euroregion Neiße an.




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Geographische Lage


  • 2 Geschichte

    • 2.1 Unter den schlesischen Piasten


    • 2.2 Unter böhmischer und preußischer Krone


    • 2.3 1945 bis heute


    • 2.4 Eingemeindungen



  • 3 Sehenswürdigkeiten


  • 4 Partnerstädte


  • 5 Söhne und Töchter der Stadt


  • 6 Sagen


  • 7 Literatur


  • 8 Weblinks


  • 9 Einzelnachweise




Geographische Lage |


Die Stadt liegt in Niederschlesien am Fuß des Riesengebirges und des Landeshuter Kamms, etwa 14 Kilometer südöstlich von Jelenia Góra (Hirschberg) und 93 Kilometer südwestlich von Breslau.



Geschichte |



Unter den schlesischen Piasten |




Die Pfarrkirche St. Marien wurde bereits im 13. Jahrhundert erwähnt.




Schmiedeberg nordöstlich der Schneekoppe im Riesengebirge, von Krummhübel und östlich von Arnsdorf auf einer Landkarte um ca. 1900


Schmiedeberg wurde erstmals im Jahr 1355 in einer Urkunde erwähnt, als die im Grenzwald liegende Region im nördlichen Riesengebirge durch deutsche Siedler gerodet wurde.[2] Es gehörte damals zum Herzogtum Schweidnitz, das nach dem Tod des Herzogs Bolko II. 1368 erbrechtlich an Böhmen fiel, wobei Bolkos Witwe Agnes von Habsburg bis zu ihrem Tod 1392 ein Nießbrauch zustand. Hinweise auf eine bereits bestehende ältere Ansiedlung im Gebiet von Schmiedeberg im Zusammenhang mit einem dortigen Erzabbau enthalten Veröffentlichungen von Theodor Eisenmänger aus dem Jahr 1900[3] sowie von Ephraim Ignatius Naso, der im 17. Jahrhundert als Jurist und Historiker in Schweidnitz wirkte.[4]




Unter böhmischer und preußischer Krone |




Das Schmiedeberger Rathaus von 1769




Schmiedeberger Altstadt


Im Jahr 1148 wurde in der Gegend des heutigen Kowary Eisenerz gefunden und 1158 auf Geheiß des polnischen Fürsten Bolesław IV. abgebaut. Dadurch soll dort eine kleine Siedlung entstanden sein, in welcher die Verarbeitung des gewonnenen Eisenerzes durch Eisenhämmer erfolgte. 1241 nahmen die Bergleute an der Schlacht bei Wahlstatt gegen die Mongolen teil.[5]


Am 4. September 1513 erhielt Schmiedeberg durch den böhmischen König Vladislav II. das Stadtrecht und die Bestätigung eines Stadtwappens. Neben Breslau und Schweidnitz war Schmiedeberg eines der wichtigsten Zentren der Eisenindustrie des 16. Jahrhunderts in Niederschlesien. Vor allem Feuerwaffen waren ein begehrtes Produkt der ansässigen Handwerker. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt zu großen Teilen vernichtet und die Blütezeit des Ortes beendet. Durch eine Überschwemmung der Erzgrube kam der Bergbau zum Erliegen. Nachfolgend entwickelte sich das Weberhandwerk.


Am Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Schmiedeberg eine evangelische Kirche, eine katholische Kirche, eine Präparandenanstalt, ein Amtsgericht, bedeutende Produktionsstätten der Textilindustrie, eine Druckerei, eine lithographische Anstalt, metallverarbeitende Industrie, darunter eine Fabrik für die Herstellung chirurgischer Instrumente, Magneteisensteingruben sowie Granit- und Marmorbrüche.[6]


Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Schmiedeberg zusammen mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. Im 18. und 19. Jahrhundert gab es Versuche, den Bergbau wiederzubeleben.


Im Jahr 1945 gehörte Schmiedeberg zum Landkreis Hirschberg im Riesengebirge im Regierungsbezirk Liegnitz der preußischen Provinz Schlesien des Deutschen Reichs.



1945 bis heute |


Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Mai 1945 hatte Schmiedeberg etwa 4000 Einwohner. Die Bevölkerung bestand bis dahin fast ausschließlich aus Deutschen. Einige einheimische Stadtbewohner flüchteten vor oder während der Eroberung der Stadt durch Truppen der Roten Armee nach Westen. Im Sommer 1945 wurde Schmiedeberg wie fast ganz Schlesien von der sowjetischen Besatzungsmacht unter polnische Verwaltung gestellt. Der Ortsname wurde als Kowary ins polnische übersetzt. In der Folgezeit wurden die deutschen Bewohner von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde aus Schmiedeberg vertrieben. Die polnischen Zuwanderer kamen vorwiegend aus den im Rahmen der „Westverschiebung Polens“ an die Sowjetunion gefallenen Gebieten östlich der Curzon-Linie.


Neben der Textilindustrie war von 1948 bis 1972 auch der Uranerzabbau von Bedeutung.


Bevölkerungsentwicklung


















Jahr
Einwohner
Anmerkungen
18403.635davon 2.963 Evangelische und 672 Katholiken[7]
19005.675meist Evangelische[6]
19336.395[8]
19396.644[8]
201511.345


Eingemeindungen |


Die Orte Krzaczyna (Buschvorwerk), Podgórze (Arnsberg) und Wojków (Hohenwiese) sind eingemeindet worden.



Sehenswürdigkeiten |




St. Annenkapelle im oberen Ortsteil




Schloss Ruhberg




Ruine des Observatorium im ehemaligen Landschaftspark des Schlosses Ruhberg


  • Altstadt von Kowary in der ehem. Marktstr. (ul. 1 Maja)

  • Klassizistisches Rathaus, 1786–1789 erbaut von Christian Schultz unter Beteiligung des Landeshuter Baumeisters Carl Gotthard Langhans mit Vorhalle und Ratssaal

  • Spätgotische katholische Pfarrkirche St. Marien am Franziskanerplatz

  • Grufthäuser auf dem alten Friedhof neben der Kirche

  • Kapelle der Heiligen Anna in Mittel-Schmiedeberg

  • Barocke Steinbrücke mit einer Statue des böhmischen Landesheiligen Johannes Nepomuk

  • Miniaturenpark von Marian Piasecki auf dem Gelände der ehemaligen Teppichweberei „Smyrna“ (1854–2009)

  • Stadtvilla (Fabrikantenvilla der Teppichfabrik), jetzt Hotel „Smyrna“

  • ehemalige Synagoge, erbaut im 19. Jahrhundert

  • Traditionshaus des Heimatvereins

  • ehemaliger Bahnhof mit Wasserturm und altem Eisenbahnkran

  • „Neue Siedlung“ des Uranbergbaus, errichtet 1949–1952, mit Schule und Kulturhaus (jetzt Kulturzentrum und Bibliothek)

  • Schloss „Neuhoff“ (heute: Nowy Dwór) im Ortsteil Radociny, von 1827 bis 1945 im Besitz der Fürsten von Reuß-Köstritz

  • Schloss Ruhberg (heute: Ciszyca) und ehemaliger Landschaftspark, bis 1831 Besitz des Fürsten Anton Radziwiłł

  • Sanatorium „Hohenwiese“, errichtet 1900–1902 vom Breslauer Architekten Carl Grosser, und Sanatorium „Buchwald“ (1916–1920) im Ortsteil Hohenwiese (Wojków)

  • Grabanlagen der Familie Reuß zu Köstritz j. L. in Hohenwiese

  • ehemaliges Bergwerk „Kowarskie Kopalnie“ mit unterirdischem Lehrpfad und Erholungszentrum „Jelenia Struga“ (von 1974 bis 1989 Radon-Inhalatorium) im Ortsteil Arnsberg (Podgórze)


Partnerstädte |



  • Jægerspris (Dänemark)


  • Kamień Pomorski (dt.Cammin) (Polen)


  • Schönau-Berzdorf (Deutschland)


  • Vrchlabí (Hohenelbe) (Tschechien)


Söhne und Töchter der Stadt |



  • Martin Fruwein († 1621), einer der aktivsten Teilnehmer des böhmischen Aufstandes von 1618


  • Eduard von Peucker (1791–1876), preußischer General, Mitglied des Preußischen Herrenhauses


  • Heinrich IX. Reuß zu Köstritz j. L. (1827–1898), preußischer General


  • Carl Hermann Lamprecht (1840–1881), deutscher Politiker und Bürgermeister der Stadt Siegen von 1876 bis 1881


  • Werner von Rheinbaben (1878–1975), deutscher Seeoffizier, Korvettenkapitän, Diplomat, u. a. Marineattache, Publizist


  • Ernst Meister (1887–1939), preußischer Staatsgeologe


  • Friedrich-August Schack (1892–1968), General der Infanterie, Ritterkreuzträger


  • Lew Hohmann (* 1944), deutscher Filmemacher und Filmwissenschaftler


Sagen |


Schmiedeberg wird in mehreren Rübezahl-Sagen erwähnt. Die Sagen Der Wunderstab und Rübezahl führt ein Konzert auf spielen im Ort. In der ersten Sage schenkt Rübezahl einem Naturforscher einen Zauberstab, mit dem in Sekunden große Entfernungen zurückgelegt werden können.[9] In der anderen Sage straft Rübezahl den Schmiedeberger Stadtmusikus Knarr. Da Knarr behauptet hatte, mit seiner Musik selbst Rübezahl zu bezaubern, verzauberte Rübezahl Knarr und ein Orchester so, dass es sich anlässlich eines großen Konzerts in Meerkatzen und Bären verwandelte und schauerlich spielte, ohne dass Knarr selbst es so wahrnehmen konnte. Knarr behauptete, nie wieder den Berggeist verzaubern zu können.[10]



Literatur |



  • Hugo Weczerka (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten. Band: Schlesien (= Kröners Taschenausgabe. Band 316). 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2003, ISBN 3-520-31602-1, S. 476.


Weblinks |



  •  Commons: Kowary – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien


  • Website der Stadt (polnisch, deutsch, englisch)

  • „Kowary / Schmiedeberg“


Einzelnachweise |



  1. ab Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2016. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 5,19 MiB), abgerufen am 29. September 2017. 


  2. Arne Franke: Das schlesische Elysium. 2005, ISBN 3-936168-33-4, S. 6


  3. Geschichte der Stadt Schmiedeberg im Riesengebirge. Verlag May Woywod, Breslau 1900, S. 1


  4. Hermann Markgraf: Naso, Ephraim Ignatius. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 23, Duncker & Humblot, Leipzig 1886, S. 261.


  5. Homepage Kowary - Geschichte (polnisch)


  6. ab Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 17, Leipzig/Wien 1909, S. 901.


  7. Johann G. Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preusz. Provinz Schlesien. 2. Auflage, Breslau 1845, S. 918–919.


  8. ab Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. hirschberg.html#ew39hbrgschmd. Abgerufen im September 2018 (Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006). 


  9. E. Berger, Rübezahl und Andere Gebirgssagen, Buchhandlung Gustav Fock, Seite 25 ff.


  10. E. Berger, Rübezahl und Andere Gebirgssagen, Buchhandlung Gustav Fock, Seite 112 ff.


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