Jelenia Góra














































Jelenia Góra

Wappen von Jelenia Góra

Jelenia Góra (Polen)


Jelenia Góra

Jelenia Góra

Basisdaten

Staat:

Polen

Woiwodschaft:

Niederschlesien

Powiat:
Kreisfreie Stadt

Fläche:
108,40 km²

Geographische Lage:

50° 54′ N, 15° 44′ O50.915.733333333333Koordinaten: 50° 54′ 0″ N, 15° 44′ 0″ O

Höhe:
350 m n.p.m.

Einwohner:
80.524
(31. Dez. 2016)[1]

Postleitzahl:
58-500 bis 58-588

Telefonvorwahl:
(+48) 75

Kfz-Kennzeichen:
DJ
Wirtschaft und Verkehr

Straße:

E 65 Szklarska Poręba–Legnica

Schienenweg:

Jelenia Góra–Szklarska Poręba–Kořenov

Bahnstrecke Zgorzelec–Wałbrzych
Nächster int. Flughafen:

Breslau
Gmina
Gminatyp:

Stadtgemeinde
Fläche:
108,40 km²
Einwohner:
80.524
(31. Dez. 2016)[1]

Bevölkerungsdichte:
743 Einw./km²

Gemeindenummer (GUS):
0261011
Verwaltung (Stand: 2015)

Stadtpräsident:
Marcin Zawiła[2]
Adresse:
pl. Ratuszowy 58
58-500 Jelenia Góra

Webpräsenz:

www.jeleniagora.pl





Audio-Datei / HörbeispielJelenia Góra?/i [.mw-parser-output .IPA atext-decoration:nonejɛˈlɛɲa ˈgura] (deutsch Hirschberg, von 1927 bis 1945 Hirschberg im Riesengebirge; gebirgsschlesisch Herschbrig oder Herschbrich; tschechisch Jelení Hora, auch Hiršperk) ist eine Stadt in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien.




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Geographie

    • 1.1 Geographische Lage


    • 1.2 Stadtgliederung



  • 2 Geschichte

    • 2.1 Unter den Schlesischen Piasten


    • 2.2 Unter böhmischer Krone


    • 2.3 Preußische Herrschaft


    • 2.4 1945 bis heute


    • 2.5 Bevölkerungsentwicklung



  • 3 Wappen


  • 4 Sehenswürdigkeiten


  • 5 Sender Jelenia Góra


  • 6 Partnerstädte


  • 7 Persönlichkeiten


  • 8 Sagen


  • 9 Literatur


  • 10 Weblinks


  • 11 Einzelnachweise




Geographie |



Geographische Lage |


Die Stadt liegt in Niederschlesien im Hirschberger Tal am Fuß des Riesengebirges, das die Grenze zu Tschechien bildet. rund 90 km südwestlich von Breslau und 70 km östlich von Görlitz. Sie gehört zur Euroregion Neiße und ist Sitz des Karkonoski Park Narodowy (Nationalpark Riesengebirge).



Stadtgliederung |


Die Stadtgemeinde Jelenia Góra umfasst eine Fläche von 109 km², rund 85.000 Einwohner und gliedert sich in folgende Stadtteile (dzielnice):


  • Śródmieście – Innenstadt


  • Cieplice Śląskie-Zdrój, auch Cieplice Zdrój (Bad Warmbrunn)


  • Czarne, (Schwarzbach)

  • Goduszyn (Gotschdorf)

  • Grabary (Hartau)


  • Jagniątków (Agnetendorf) – Stadtteil

  • Maciejowa (Maiwaldau)


  • Sobieszów (Hermsdorf unterm Kynast, 1935–1945 Hermsdorf (Kynast))

  • Strupice (Straupitz)

  • Zabobrze

  • Zatorze

sowie die Siedlungen (osiedle): Osiedle Orle, Osiedle Pomorskie, Osiedle Skowronków, Osiedle Widok, Osiedle XX-Lecia, Osiedle Zabobrze I, Osiedle Zabobrze II, Osiedle Zabobrze III und Osiedle Żeromskiego.





vergrößern und Informationen zum Bild anzeigen


Hirschberger Tal



Geschichte |



Unter den Schlesischen Piasten |




Erwähnung des Ortes als Hirsbg. in einem Dokument von Wenzel von Luxemburg von 1384




Ansicht von Hirschberg von Friedrich Bernhard Werner (1747)




Hirschberger Rathaus am Ring, errichtet 1744 bis 1747


Das heutige Jelenia Góra wurde wahrscheinlich kurz vor 1281 auf herzoglichem Boden gegründet. Es gehörte damals zum Herzogtum Schweidnitz und war Mittelpunkt eines deutschen Rodungsbezirks. Erstmals erwähnt wurde es 1281 als „Hyrzberc“ in einer Urkunde, mit der Herzog Bernhard I. von Löwenberg († 1286) den Johannitern von Striegau einen Grund am Oberlauf des Flusses Zacken verlieh. Eine weitere Erwähnung erfolgte 1288 in einer Urkunde des Herzogs Bolko I., in der dieser „unseren Bürgern von Hyrzberc“ (nostrorum civium Hyrsbergensium) die Errichtung einer Schenke in Warmbrunn erlaubte. Für das Jahr 1299 ist Hirschberg als Stadt (civitas) belegt.


Unter Herzog Bolko II. erhielt Hirschberg 1338 das Meilenrecht, 1355 das Salz- und Bergwerksrecht sowie die Freiheit von Abgaben im Handel mit Böhmen, 1361 das Waag- und Münzrecht und 1366 die gegenseitige Zollfreiheit mit Breslau. Nach dem Tod Herzog Bolkos II. 1368 erhielt seine Witwe Agnes von Habsburg zwar ein lebenslanges Nießrecht über das Herzogtum, das jedoch gleichzeitig als erledigtes Lehen an die Krone Böhmen fiel. 1377 erwarb die Stadt die Vogtei von Herzogin Agnes.



Unter böhmischer Krone |




Burgtorturm als Aussichtsturm




Die Hirschberger Gnadenkirche in einer Darstellung aus der Mitte des 18. Jahrhunderts


1395 bis 1406 war Hirschberg im Besitz des böhmischen Oberstburggrafen Johann Kruschina von Lichtenburg. Während der Hussitenkriege wurde die seit 1291 belegte Burg am Hausberg auf Geheiß des Landeshauptmanns zerstört. 1502 gewährte der böhmische König Vladislav II. der Stadt das Recht der freien Ratswahl, sein Nachfolger Ludwig II. 1519 die Abhaltung eines Jahrmarkts und Kaiser Ferdinand II. 1532 einen zweiten Markt. Mit der Einführung der Reformation 1524 entwickelte sich Hirschberg zu einem wichtigen evangelischen Zentrum. In der Stadtkirche wurde evangelisch gepredigt und 1566 ein evangelisches Schulhaus errichtet.


Seit dem 17. Jahrhundert waren das Hirschberger Tal und Jauer Zentren der Leinenproduktion, insbesondere feiner Schleier, deren Herstellungsweise 1570 aus Holland importiert worden war und für die die Stadt von Ferdinand II. 1630 ein Privileg erhielt. Das Leinen wurde als Nebenerwerb von Kleinbauern, Frauen und Kindern in Heimarbeit hergestellt. In den Handelskontoren nahe den Gewässern wurden sie dann in Lagergewölben gebleicht und aufbewahrt. Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde Hirschberg mehrmals belagert und zur Zahlung von Kontributionen verpflichtet. 1658 erfolgte die Gründung einer Kaufmannssozietät, die das Monopol auf den Leinenhandel hatte und die Qualität der Ware kontrollierte, was wesentlich zum Aufschwung nach dem Dreißigjährigen Krieg beitrug. Anfangs arbeiteten die Aufkäufer vorwiegend im Auftrag ausländischer Großhändler, doch konnten einige der Schleierherren bald eigene Niederlassungen im Ausland gründen. Zu den Hauptabnehmern der Ware zählten England, Italien, Spanien, Holland, Frankreich, Russland und das Habsburgerreich. Die Handelsherren ließen aufwendige Handelshäuser errichten und erwarben auch Landgüter in der Umgegend.


Trotz der verordneten Rekatholisierung konnte aufgrund der Altranstädter Konvention vor den Toren der Stadt 1708 bis 1718 eine evangelische Gnadenkirche errichtet werden, die im Wesentlichen von den Hirschberger Kaufmannsfamilien finanziert wurde.



Preußische Herrschaft |




Flagge der Stadt Hirschberg.




Hirschberg um 1895


Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Hirschberg wie fast ganz Schlesien an Preußen. Die damit verbundene Abtrennung der böhmischen und österreichischen Handelsmärkte führte zu einem beträchtlichen Einbruch der Leinen- und Schleierweberei, die seit dem 16. Jahrhundert florierte und der Stadt zu einer wirtschaftlichen Blüte und Reichtum verholfen hatte. Auch der Import von Baumwolle trug zum Niedergang der Heimproduktion bei, ferner die napoleonische Kontinentalsperre und die Gründung der Erdmannsdorfer Fabrik durch die Preußische Seehandlung 1840.


Nach der Neugliederung Preußens gehörte Hirschberg seit 1815 zur Provinz Schlesien und war ab 1816 Sitz des Landkreises Hirschberg. Durch die Industrialisierung im 19. Jahrhundert entstanden neben der Leinenindustrie Maschinen-, Papier- und Zementfabriken sowie Mehl- und Schneidemühlen. Mit dem Eisenbahnanschluss 1866 nach Görlitz und Berlin und ein Jahr später nach Waldenburg und Breslau entwickelte sich Hirschberg zu einem beliebten Ausflugs- und Touristenort. Im Hirschberger Tal entstanden im 19. Jahrhundert etwa 30 teils große Schlösser, etwa das von Prinz Wilhelm von Preußen in Fischbach (Karpniki), das in Schildau (einst im Besitz von Prinzessin Luise von Preußen).[3]


Seit dem 1. April 1922 bildete die Stadt Hirschberg einen eigenen Stadtkreis. 1924 wurde der Gutsbezirk Hartau, 1928 der Gutsbezirk Schwarzbach aus dem Landkreis in die Stadt eingegliedert. Am 9. Juli 1927 erhielt die Stadt Hirschberg, die bisher auch den Zusatz i. Schles. trug, die neue Bezeichnung Hirschberg im Riesengebirge, wobei sich bald die amtliche Schreibweise Hirschberg i. Rsgb. durchsetzte. 1936 erfolgte die Inbetriebnahme einer Zellwollefabrik. Im Zweiten Weltkrieg wurde in Hirschberg ein Außenlager des KZ Groß-Rosen errichtet[4][5] und von Februar bis Mai 1945 wurden Gefangenen des Nacht-und-Nebel-Erlasses im Landgerichtsgefängnis Hirschberg inhaftiert.[6]



1945 bis heute |




Der Hirschberger Ring (2017)




Sozialistischer Wohnungsbau aus den 1960er Jahren in Zabobrze


Gegen Kriegsende wurde Hirschberg im April 1945 von der Roten Armee eingenommen und wenig später von der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit fast ganz Schlesien unter polnische Verwaltung gestellt. Der Stadtname wurde als Jelenia Góra ins Polnische übersetzt. Die deutsche Bevölkerung wurde enteignet und bis auf wenige Ausnahmen vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil aus Gebieten östlich der Curzon-Linie umgesiedelt bzw. vertrieben worden.


Die Stadt hatte keine Kriegszerstörungen erlitten, gleichwohl wurden zahlreiche Häuser der Altstadt nach 1945 dem Verfall preisgegeben. Nach 1965 erfolgte eine vereinfachte Rekonstruktion der Ringbebauung. 1975 bis 1998 war die Stadt Hauptstadt der Woiwodschaft Jelenia Góra.



Bevölkerungsentwicklung |




Ehemaliges Wappen von Hirschberg (bis 1945 in Gebrauch)






































Jahr
Einwohner
Anmerkungen
1787
06.295

1825
06.184

1840
07.144
davon 6.004 Evangelische und 130 Juden [7]
189016.314davon 12.206 Evangelische, 3.526 Katholiken und 388 Juden[8]
190519.317
192528.673davon 21.993 Evangelische, 5.776 Katholiken, 122 sonstige Christen, 266 Juden[8]
193330.692davon 23.168 Evangelische, 5.860 Katholiken, 66 sonstige Christen, 240 Juden[8]
193932.764davon 23.982 Evangelische, 6.422 Katholiken, 224 sonstige Christen, 70 Juden[8]
197055.814
199793.400[9]
201481.640[10]


Wappen |


Wappenbeschreibung: In Silber auf grünem Dreiberg ein roter, schwarzgehufter stehender Zwölfender-Hirsch mit einem grün-goldenen stilisierten, dreiblättrigem Kleeblatt im Maul.


Ein älteres Wappen war schräglinks in Silber und Blau gespalten und der Hirsch war laufend mit einem Kleeblatt im Maul.[11]



Sehenswürdigkeiten |




Blick über die Altstadt mit dem Turm der St.-Erasmus-Kirche (links) und dem Rathausturm (rechts)





Gnadenkirche





Kynastburg




Straßenpartie im Stadtteil Cieplice Śląskie-Zdrój (Bad Warmbrunn)



  • Die katholische Stadtpfarrkirche St. Erasmus und Pankratius (Kościól par. ŚŚ. Erazma i Pankracego) wurde erstmals 1288 erwähnt und 1303 in Stein neu errichtet. Von 1524 bis 1629 diente sie als evangelisches Gotteshaus. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde sie barockisiert. Den Hauptaltar schufen der Bildhauer Thomas Weisfeldt aus Oslo und der Hirschberger Tischler David Hielscher; das Hauptaltargemälde stammt vom Glogauer Maler Johann Kretschmer.

  • Die Mariensäule neben der Kirche stammt vermutlich ebenfalls von Thomas Weisfeldt, die Nepomuk-Statue (Nepomuk war Schutzpatron von Böhmen) vermutlich Joseph Anton Lachel.

  • Die ehemals evangelische Gnadenkirche zum Heiligen Kreuz (Kościół Św. Krzyża) wurde 1709 bis 1718 nach Entwurf des aus Reval stammenden und in Liegnitz ansässigen Architekten Martin Frantz nach dem Vorbild der Stockholmer Katharinenkirche errichtet. Die Wand- und Gewölbemalereien schufen Felix Anton Scheffler und Johann Franz Hoffmann. Um die Kirche befindet sich ein weitläufiger Friedhof, der so genannte Gnadenkirchhof. Er ist von einer Mauer mit 19 Grufthäusern von Patrizierfamilien der 1658 begründeten Hirschberger Kaufmannssozietät umgeben. Alle wertvollen Grabplatten und -monumente im Innenbereich des Friedhofs wurden nach 1945 zerstört. Erhalten und kürzlich restauriert wurden die prachtvollen Epitaphien und Grufthäuser entlang der Innenseite der Friedhofsmauer.

  • Das Rathaus wurde 1361 erstmals urkundlich erwähnt. Der jetzige Barockbau stammt aus den Jahren 1744 bis 1747 und ist noch heute Sitz der Stadtverwaltung. Um 1910 wurde das Rathaus mit den benachbarten „Siebenhäusern“ verbunden.

  • Die Bürgerhäuser am Ring (Plac Ratuszowy) mit gewölbten Laubengängen aus der Barock- und Rokokozeit wurden nach 1945 dem Verfall preisgegeben und nach 1965 vereinfacht rekonstruiert. Hier wohnten die reichsten Bürger der Stadt. Je nach ihrer Bestimmung gab es Kürschner-, Tuch-, Garn-, Seildreher-, Weißgerber-, Korn- und Butterlauben.

  • Der ehemalige Kaiser-Wilhelm-Turm (Aussichtsturm) von 1911 auf dem Hausberg (375 m), im Jahre 2011 erneuert.

  • Ruine der Burg Chojnik (Kynast) im Ortsteil Sobieszów.


Sender Jelenia Góra |


1957 wurde in Jelenia Góra in der ul. Sudecka 55 bei 50°53'51" nördlicher Breite und 15° 44'34" östlicher Länge ein Rundfunksender für Mittelwelle eingerichtet, der als Antennenträger bis 1967 einen 47 Meter hohen Holzturm verwendete. Dieser Turm war möglicherweise der einzige nach 1945 für Rundfunksendezwecke in Polen errichtete Holzturm. 1967 wurde der Holzturm durch einen 72 Meter hohen Stahlmast ersetzt. Seit der Einstellung des Mittelwellensendebetriebs 1994 dient dieser Sendemast zur Verbreitung von UKW-Hörfunkprogrammen.[12]



Partnerstädte |



  • Bautzen, Deutschland


  • Cervia, Italien


  • Erftstadt, Deutschland


  • Randers, Dänemark


  • Tequila, Mexiko


  • Tyler, USA


  • Valkeakoski, Finnland


  • Wladimir, Russland[13]


Persönlichkeiten |


  • Pancratius Sommer (14./15. Jahrhundert), fahrender Augenarzt in Schlesien und Böhmen[14]


  • Johannes Unglaube (lat.: Frater Johannes Unglaube de Hirschbergk), (* um 1445 in Hirschberg, † um 1520 in Neisse, Fürstentum Neisse), wirkte von 1485 bis 1500 als Johannes VII., Propst und Meister der Kreuzherren mit dem doppelten roten Kreuz zu Neisse, daselbst.


  • Pankratius Klemme (~1475–1546), evangelisch-lutherischer Theologe und Reformator von Danzig


  • Valentin Riemer (1582–1635), Rechtswissenschaftler


  • Gottfried George Joseph Flade von Ehrenschild (* April 1640 in Hirschberg; † 23. März 1689 ebenda), Bürgermeister Hirschbergs (seit 1673) und Kaufmann; durch seine innovativen Geschäftsreisen 1676 und 1682 in die Niederlande, nach Frankreich und England war er einer der Initiatoren des Welthandels mit schlesischen Leinwaren und Schleierleinen durch die Hirschberger Kaufmannssozietät


  • Melchior Süßenbach (* 1648 in Lissa; † 7. Juli 1721 in Hirschberg), Arzt und Stadtphysicus von Hirschberg


  • Johann Gottfried Glafey (Glaffein), (* 16. Oktober 1656 in Breslau; † 24. November 1720 in Hirschberg); Gutsbesitzer; Kaufmann und Mäzen Hirschbergs und der evangelischen Gnadenkirche


  • Christian Mentzel (Hirschberg)[15][16][17][18] (* 9. September 1667 in Hirschberg; † 23. Februar 1748 ebenda), der reichste und bekannteste der Hirschberger Kaufleute, Gutsbesitzer, Mäzen seiner Heimatstadt Hirschberg und der evangelischen Gnadenkirche


  • George Gottlieb Köhler von Mohrenfeld (1675–1748), Hirschberger Arzt und Edelmann


  • Christian Michael Adolph(i)[19] (1676–1753); Arzt, Medizinwissenschaftler sowie sachsen-naumburgischer Leib-Medicus


  • Daniel von Buchs (* 10. Dezember 1676; † Hirschberg, 14. Juli 1735); geadelter Gutsbesitzer; Kaufmann und Mäzen Hirschbergs und der evangelischen Gnadenkirche


  • Martin Frantz (1679–1742), Baumeister und Architekt, u. a. der Hirschberger Gnadenkirche


  • Gottlob Adolph (1685–1745), Pfarrer an der Hirschberger Gnadenkirche; er wurde beim Predigen auf der Kanzel vom Blitz erschlagen


  • Johann Martin Gottfried (* 13. Februar 1685 in Großenhain/Sachsen; † 26. Juli 1737 in Hirschberg); Kaufmann; Mäzen Hirschbergs und der evangelischen Gnadenkirche


  • Adam Christian Thebesius (1686–1732), Arzt, Medizinwissenschaftler und Hirschberger Stadtphysicus


  • Friedrich Wilhelm Winckler[20] (* 4. August 1693 in Leipzig; † 27. Februar 1742 in Hirschberg), stammte aus dem Leipziger Patriziergeschlecht der Wincklers, Gutsbesitzer, Kaufmann und Mäzen Hirschbergs und der evangelischen Gnadenkirche


  • Joseph Anton Jentsch[21] (1698–1758), Baumeister


  • Conrad Streit (* wohl um 1700; † 1772); Kaufmann und Mäzen Hirschbergs; Großvater von Karl Konrad Streit[22]


  • Jonathan Krause (1701–1762), evangelischer Theologe und Kirchenliederdichter


  • Kaspar Gottlieb Lindner (1705–1769), Lyriker, Opitz-Biograf, Arzt und Ratsherr in Hirschberg


  • Philipp Gotthard Graf von Schaffgotsch (1716–1795), Fürstbischof von Breslau und bedeutender Förderer der Musik


  • Johann Ehrenfried Thebesius (1717–1758), Arzt, Medizinwissenschaftler und Autor


  • Jeremias Benjamin Richter (1762–1807), Chemiker, Begründer der Stöchiometrie


  • Christian Jakob Salice-Contessa (1767–1825), Großkaufmann, Kommunalpolitiker und romantischer Schriftsteller


  • Karl Wilhelm Salice-Contessa (1777–1825), Dichter


  • Carl Friedrich Ferdinand Buckow (1801–1864), Orgelbauer


  • Karl Friedrich Wilhelm Wander (1803–1879), Pädagoge und Sprichwortsammler


  • Rudolf von Stillfried-Rattonitz (1804–1882), Hofbeamter, Historiker und Heraldiker


  • Gustav Wilhelm Körber (1817–1885), Botaniker


  • Ottilie Bach (1836–1905), Schriftstellerin


  • Georg Jungfer (1845–1919), Reichstagsabgeordneter und Ehrenbürger


  • Guido von Matuschka-Greiffenclau (1847–1924), Verwaltungsbeamter, Hofbeamter und Gutsbesitzer


  • Maximilian Schwedler (1853–1940), Flötist


  • Karl Arthur Hartung (1859–1936), Oberbürgermeister von Hirschberg


  • Hermann Hoppe (1865–1921), Goldschmied und Schriftsteller


  • Max Fiedler (1868–1924), Lehrer, Kantor der Gnadenkirche, Komponist


  • Fritz Warmuth (1870–?), Politiker der Freikonservativen Partei und der Deutschnationalen Volkspartei, Mitglied des Reichstages


  • Georg de Lalande (1872–1914), Architekt, Königlicher Baurat


  • Paul Brühl (1876–1950), Politiker (SPD, USPD), Reichstagsabgeordneter


  • Alexander Zweig (1881–1934), von der SS ermordeter jüdischer Arzt


  • Hans Bonnet (1887–1972), Ägyptologe


  • Georg Heym (1887–1912), Schriftsteller und Vertreter des frühen Expressionismus


  • Dietrich Niebuhr (1888–1963), Marineoffizier und Diplomat


  • Günther Grundmann (1892–1976), Kunsthistoriker


  • Walter Blume (1896–1964), Jagdflieger und Flugzeugkonstrukteur


  • Werner Schmauch (1905–1964), evangelischer Theologe, Hochschullehrer für Neues Testament und Dekan


  • Hanna Reitsch[23] (1912–1979), bekannte Fliegerin


  • Siegfried Fiedler (1922–1999), Offizier, Militärschriftsteller und Heereskundler


  • Wolfgang Schrade (1924–2010), Flottillenadmiral der Bundesmarine, Autor maritimer und geophysikalischer Thematik


  • Erle Bach (1927–1996), eigtl. Hanna-Barbara Strehblow (geb. Rauthe), Schriftstellerin und Mundartdichterin, Gründerin des Arbeitskreises Archiv für schlesische Mundart (Wangen im Allgäu)


  • Ernst Augustin (* 1927), Schriftsteller


  • Siegbert Amler (* 1929), Bildhauer und Graphiker


  • Manfred Moch (1930–2011), Jazz- und Unterhaltungsmusiker


  • Thomas Dieterich (1934–2016), Jurist und Bundesrichter


  • Dieter Pohl (* 1934), Heimatforscher und Ingenieur


  • Ludolf Herrmann (1936–1986), Journalist und Chefredakteur


  • Norbert Rücker (1936–2016), Jurist und Kommunalpolitiker


  • Jürgen Kross (* 1937), Lyriker


  • Ferdinand Fellmann (* 1939), Philosoph


  • Bernd Seidensticker (* 1939), Altphilologe


  • Gerd Wolter (* 1939), deutscher Ruderer, 1962 Weltmeister im Vierer ohne Steuermann


  • Reiner Schwarz (* 1940), Maler, Lithograf und Zeichner


  • Dieter Katte (1941–2016), Geistlicher, Homiletiker und Publizist


  • Ralf Jandl (* 1942), Dichter und Satiriker unter dem Pseudonym Karl Napf


  • Armin Nentwig (* 1943), Politiker (SPD), Landrat des Landkreises Amberg-Sulzbach von 2002 bis 2008


  • Manfred T. Reetz (* 1943), Chemiker


  • Friedrich Carl Janssen (* 1944), Banker


  • Michael Stiller (1945–2016), Journalist


  • Sławomir Czarnecki (* 1949), Komponist und Musikpädagoge


  • Ryszard Skowronek (* 1949), Leichtathlet


  • Ryszard Zając (* 1951), Bildhauer und Musiker


  • Marcin Zawiła (* 1958), Politiker, Sejm-Abgeordneter


  • Paweł Hause (* 1964), lutherischer Theologe und Bischof der Diözese Masuren


  • Agnieszka Cyl (* 1984), Biathletin


  • Maciej Kurowski (* 1986), Rennrodler


Sagen |


In Hirschberg spielt die Rübezahl-Sage Rübezahl als Holzhauer. Nach der Sage lebte im Ort ein geiziger Bäcker, der die Not der ihm Holz liefernden Bauern ausnutzte. Rübezahl bot dem Bäcker an, ihm für eine Hucke Holz, die von einem Bauern gerade erworbene große Menge Holz zu hauen. Der Bäcker willigte ein. Rübezahl zog daraufhin sein eigenes linkes Bein aus der Hüfte und hackte damit das Holz rasend kurz und klein und lud sich schließlich die gesamte Holzmenge auf. Das Holz warf er beim Hof des Bauern ab. Der schockierte Bäcker nutzte fortan die Bauern nicht mehr aus.[24]



Literatur |



  • Günther Grundmann: Hirschberg. In: Hugo Weczerka (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten. Band: Schlesien (= Kröners Taschenausgabe. Band 316). Kröner, Stuttgart 1977, ISBN 3-520-31601-3, S. 189–193.

  • Erle Bach: Das alte Hirschberg zwischen Handel und Poesie. Eine 700jährige Stadt im Herzen Europas im Spiegel ihrer Geschichte. Husum Verlag 1992. ISBN 3-88042-619-8.


  • Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen Schlesien. München·Berlin 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 387–394.


  • Gerhard Schiller: Der Hirschberger Gnadenkirchhof mit seinen Grufthäusern. Erinnerung an seine Geschichte und die hier Ruhenden. Jelenia Góra 2013, ISBN 978-83-64313-24-0.


Weblinks |



 Commons: Jelenia Góra – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien


 Wikisource: Hirschberg in der Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae – Quellen und Volltexte

  • Offizielle Webpräsenz der Stadt

  • Museum Karkonoskie (incl. Film) muzeumkarkonoskie.pl

  • e-riesengebirge.de über Jelenia Góra


  • (MP3; 606 kB) Mundartbeispiel ehemaliger Deutscher Einwohner (Baberhäuser, Lautdenkmal) (MP3; 606 kB) Mundartbeispiel ehemaliger Deutscher Einwohner (Baberhäuser, Lautdenkmal)


  • Private Website zum historischen Hirschberg (polnisch)


  • Website des Freundeskreises Erftstadt-Jelenia Gora (Hirschberg) e.V., Partnerschaftsverein für die Städtepartnerschaft

  • Schlosspark Paulinum auf der Homepage des Gartenkulturpfades beiderseits der Neiße

  • Historisches Meßtischblatt von 1893, Hirschberg und Umgebung auf einer Generalstabskarte: [1]


Einzelnachweise |



  1. ab Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2016. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 5,19 MiB), abgerufen am 29. September 2017. 


  2. Website der Stadt, Władze Miasta, abgerufen am 8. Februar 2015


  3. Schlesien – Schlösser im Hirschberger Tal. PDF, 62 Seiten, 2007.


  4. Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Verlag C. H. Beck, München (9 Bände; 2005–2009). 


  5. Isabell Sprenger: Groß-Rosen. Ein Konzentrationslager in Schlesien. Böhlau Verlag, 1997, ISBN 3-412-11396-4. 


  6. Hirschberg State Court Prison / Frank Falla Archive


  7. Johann G. Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preusz. Provinz Schlesien. 2. Auflage, Breslau 1845, S. 837–839.


  8. abcd Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. hirschberg.html. Abgerufen im September 2018 (Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006). 


  9. Website der Stadt, Miasto w statystyce - Ludność i powierzchnia, abgerufen am 8. Februar 2015


  10. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2014. (Memento vom 7. Dezember 2014 im Internet Archive) Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF), abgerufen am 8. Februar 2015


  11. Autorenkollektiv: Meyers Konversationslexikon., Band 8, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 567.


  12. Stacje radiowo-telewizyjne na Dolnym Śląsku (Memento vom 25. März 2007 im Internet Archive) (polnisch)


  13. Wladimir: Sister Cities


  14. siehe Augenheilkunde#Geschichte.



  15. Artikel auf den Websites der Digital Library of Jelenia Góra




  16. Artikel auf den Websites des dt-.pl. Vereins zur Pflege schlesischer Kunst und Kultur e. V. (VSK)




  17. Artikel auf den Websites der Forschungsstelle für Personalschriften an der Universität Marburg




  18. NDB 17 (1994), S. 96: deutsche-biographie.de




  19. August Hirsch: Adolphi, Christian Michael. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 121.




  20. Winckler, (Friedrich Wilhelm). In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 57, Leipzig 1748, Spalte 502.




  21. NDB 10 (1974), S. 411 f.: deutsche-biographie.de




  22. Colmar Grünhagen: Streit, Karl Konrad. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 36, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 564 f.




  23. NDB 21 (2003), S. 401–402: deutsche-biographie.de



  24. E. Berger, Rübezahl und Andere Gebirgssagen. Buchhandlung Gustav Fock, S. 87 ff.


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