Gemüsekohl


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Gemüsekohl

Wildform des Gemüsekohls (Brassica oleracea) auf Helgoland

Wildform des Gemüsekohls (Brassica oleracea) auf Helgoland



Systematik















Eurosiden II

Ordnung:

Kreuzblütlerartige (Brassicales)

Familie:

Kreuzblütler (Brassicaceae)

Tribus:
Brassiceae

Gattung:

Kohl (Brassica)

Art:
Gemüsekohl

Wissenschaftlicher Name

Brassica oleracea

L.


Blütenstand eines Wildkohls




Stängel und Blätter des Wildkohls




Wirsing




Weißkohl




Blütenstände des Broccoli


Gemüsekohl (Brassica oleracea) ist eine formenreiche Pflanzenart der Gattung Kohl (Brassica) in der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae), deren Zuchtformen etliche Gemüsesorten umfassen.




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Beschreibung


  • 2 Ökologie


  • 3 Vorkommen


  • 4 Wirtschaftliche Bedeutung


  • 5 Systematik

    • 5.1 Wildformen


    • 5.2 Zuchtformen



  • 6 Nutzungsgeschichte


  • 7 Inhaltsstoffe/Wirkungen


  • 8 Literatur


  • 9 Einzelnachweise


  • 10 Weblinks




Beschreibung |


Der Gemüsekohl ist eine ein- bis zweijährige (Kulturformen) oder ausdauernde, krautige Art, die jedoch am Grund verholzt sein kann. Die Wuchshöhe beträgt 40 bis 120 Zentimeter. Die Pflanzen sind abstehend-sparrig, jedoch wenig verzweigt und aufrecht. Die Blätter sind oft abwischbar blau bereift und meist kahl. Die oberen Stängelblätter sind am Grund abgerundet oder verschmälert und sitzend.


Die Kelchblätter sind aufrecht, die Kronblätter sind schwefelgelb. Auch die Staubblätter sind aufrecht. Blütezeit ist von Mai bis September. Die Früchte sind die für die Familie typischen Schoten.


Alle Formen und Varietäten haben dieselbe Chromosomenzahl 2n = 18. Sie besitzen ca. 100.000 Gene verteilt auf ein Genom von 599–868 Mb (Millionen Basenpaare), und somit 4- bis 10-mal so viele wie die Modellpflanze Arabidopsis thaliana.[1]



Ökologie |


Die Bestäubung erfolgt durch Insekten oder durch Selbstbestäubung. Die Verbreitung der Samen erfolgt durch den Wind, durch Selbstausbreitung oder durch den Menschen (Anemochorie, Autochorie, Hemerochorie).



Vorkommen |


Ursprünglich ist die Wildform in den meridionalen bis temperaten, ozeanisch geprägten Küstenbereichen Europas heimisch. Sie wächst auf Felsen, zum Teil auf Küstenkliffen, aber auch in Gebirgen. In Deutschland kommt die Wildform nur auf Helgoland vor und wird hier „Klippenkohl“ genannt. Er wächst hier in der Pflanzengesellschaft Brassicetum oleraceae (Crithmo-Armerion maritimae) an den Felshängen der Insel und teilweise an Ruderalstandorten, die den Schafen nicht zugänglich sind.


Die Zuchtformen kommen außer in Gärten und auf Äckern selten auch verwildert vor und siedeln dann auf Schutt und auf frischen, nährstoffreichen Böden.



Wirtschaftliche Bedeutung |


Im Jahr 2016 wurden laut Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen weltweit 71,3 Millionen Tonnen Gemüsekohl (einschließlich anderer Kohlarten) geerntet. Die zehn größten Produzenten ernteten zusammen 78,5 % der Welternte. Die größten europäischen Produzenten waren Polen, Rumänien und Deutschland.[2]







































Die größten Kohlproduzenten weltweit (2016)[2]
 Rang 
Land
 Menge 
(in t)
   1
China VolksrepublikVolksrepublik China Volksrepublik China   
33.323.058
   2
IndienIndien Indien   
8.755.000
   3
RusslandRussland Russland   
3.618.771
   4
Korea SudSüdkorea Südkorea   
2.501.953
   5
UkraineUkraine Ukraine   
1.656.440
   6
IndonesienIndonesien Indonesien   
1.513.326
   7
JapanJapan Japan   
1.446.000
   8
PolenPolen Polen   
1.091.653
   9
UsbekistanUsbekistan Usbekistan   
1.030.107
   10
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten   
1.027.740
   
Welt   

71.259.200


Systematik |




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Wildformen |


Der Wildkohl kommt in fünf größeren, nicht aneinandergrenzenden Gebieten vor. Die Pflanzen dieser Gebiete unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Morphologie (Wuchshöhe, Verzweigungsgrad, Blattmerkmale, Blütenfarbe), lassen sich jedoch frei untereinander kreuzen. Sie werden daher je nach Autor als Art oder als geografische Rasse geführt:



  1. Brassica cretica .mw-parser-output .Personfont-variant:small-caps
    Lam. kommt im südlichen Griechenland inklusive Kreta und in der Südwesttürkei auf Küstenkliffen vor. Es ist eine ausdauernde (fünf- bis achtjährige) Form mit verzweigten, holzigen Strünken, fleischigen Blättern und hellgelben bis weißen Blüten.[3]


  2. Brassica rupestris-incana-Komplex ist in Mittel- und Süditalien mit Sizilien und im Dinarischen Gebirge beheimatet.[3] Es ist eine heterogene Gruppe mit folgenden gemeinsamen Merkmalen: große, dünne, behaarte Blätter mit einem einzelnen hohen gipfelständigen Blütentrieb.


  3. Brassica insularis
    Moris auf Korsika, Sardinien und in Tunesien sind niedrige, verzweigte Pflanzen mit steifen, fleischigen Blättern und großen weißen Blüten.


  4. Brassica montana
    L., manchmal der Brassica-oleracea-Gruppe zugeordnet, wächst an der nördlichen Mittelmeerküste von Spanien, Frankreich und Italien.[3] Es sind strauchige, mehrjährige Pflanzen mit grünen, nicht blaugrauen Blättern.


  5. Brassica oleracea
    L. wächst an den Küstenfelsen des Atlantiks von Spanien bis Südengland sowie auf Helgoland. Die Blätter sind graugrün und haarlos.


Zuchtformen |


Die vielen Zuchtformen des Gemüse-Kohls werden als Varietäten geführt. Man unterscheidet in der Regel (in Klammern die genutzten Pflanzenteile):



  • Brassica oleracea var. sabellica
    L. = Grün- oder Krauskohl (Blätter)


  • Brassica oleracea var. medullosa
    Thell. = Markstammkohl (Blätter, Sprossachse)


  • Brassica oleracea var. gongylodes
    L. = Kohlrabi (verdickte Sprossachse)


  • Brassica oleracea var. palmifolia
    DC. = Palmkohl (Blätter)


  • Brassica oleracea var. viridis
    L. = Kuhkohl, Blattkohl, Staudenkohl (Blätter)


  • Brassica oleracea convar. capitata
    L. = Kopfkohl


  • Brassica oleracea convar. capitata var. alba
    L. = Weißkohl, Weißkraut (Blätter des gestauchten Sprosses)

    • Brassica oleracea var. capitata fo. alba subfo. conica = Spitzkohl, Spitzkraut, Filderkraut


    • Brassica oleracea convar. capitata var. rubra
      L. = Rotkohl, Rotkraut (Blätter des gestauchten Sprosses)


    • Brassica oleracea convar. capitata var. sabauda
      L. = Wirsing, Savoyer Kohl (Blätter des gestauchten Sprosses)



  • Brassica oleracea var. costata
    DC. = Rippenkohl


  • Brassica oleracea var. botrytis
    L. = Blumenkohl, Karfiol (Blütenstände)

    • Brassica oleracea convar. botrytis var. botrytis
      L. = Romanesco (Blütenstände)


  • Brassica oleracea var. italica
    Plenck = Broccoli, Spargelkohl (Blütenstände)


  • Brassica oleracea var. gemmifera
    DC. = Rosenkohl, Brüsseler Kohl (Blätter des gestauchten Seitensprosses)


  • Brassica oleracea var. ramosa
    (DC.) Alef. = Strauchkohl, Verzweigter Staudenkohl, Baumkohl

Chinakohl (Brassica pekinensis) gehört zur Art Brassica rapa (Rübsen).



Nutzungsgeschichte |


Wann und wo die Wildformen in Kultur genommen wurden, lässt sich nicht nachvollziehen. Noch 1980 wurde etwa auf Samos die dort wild vorkommende Brassica cretica von den Einheimischen auf den Äckern gezogen. Alle Wildformen und Kulturformen sind miteinander kreuzbar. Der Grüne Krauskohl lässt sich zumindest für das Griechenland des 3. Jahrhunderts v. Chr. nachweisen, ebenso für Italien. In Deutschland findet er sich in den Kräuterbüchern des 16. und 17. Jahrhunderts. Kohlrabi und Markstammkohl werden von Plinius dem Älteren erwähnt, in Deutschland lässt er sich ab dem 16. Jahrhundert nachweisen. Die festen Kohlköpfe sind auch erst aus dieser Zeit nachgewiesen, dürften aber schon zur Zeit Hildegards von Bingen im 11. Jahrhundert existiert haben. Brokkoli und Blumenkohl dürften aus Südgriechenland stammen. Über Genua (um 1490) dürften sie nach Frankreich, Flandern und Deutschland gekommen sein. Die ersten Abbildungen stammen von 1542. Der Rosenkohl ist eine sehr junge Form und stammt aus dem 18. Jahrhundert, wo er zuerst in Belgien auftrat.



Inhaltsstoffe/Wirkungen |


Neben Vitaminen und Mineralstoffen, beispielsweise Vitamin C, Vitamine des B-Komplexes, Betacarotin, Folsäure und Kalium, Calcium sowie Eisen, sind in Kohlgemüsen reichlich Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe enthalten. Sie unterstützen die natürlichen Abwehrfunktionen des Immunsystems und können helfen, das Risiko für Krebserkrankungen zu senken.


Im Kohlgemüse sind besonders reichhaltig Glucosinolate vorhanden. Mit Ballaststoffen und weiteren Inhaltsstoffen können sie unter anderem einer Bildung von Magengeschwüren vorbeugen. Weiterhin kann der Verzehr von Pflanzen aus der Kohlfamilie dabei helfen, den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel günstig zu beeinflussen und die Verdauung auf natürliche Weise zu regulieren.



Literatur |


  • Udelgard Körber-Grohne: Nutzpflanzen in Deutschland von der Vorgeschichte bis heute. Nikol, Hamburg 1995, ISBN 3-933203-40-6, S. 174–192 (Lizenzausgabe). 


  • Rudolf Schubert, Klaus Werner, Hermann Meusel (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Begründet von Werner Rothmaler. 13. Auflage. Band 2: Gefäßpflanzen. Volk und Wissen, Berlin 1987, ISBN 3-06-012539-2. 

  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6. 


Einzelnachweise |



  1. National Center for Biotechnology Information (NCBI) - Taxonomy Browser Brassica oleracea


  2. ab Crops. In: Produktionsstatistik der FAO 2016. fao.org, abgerufen am 6. Januar 2018 (englisch). 


  3. abc G. Rakow: Species Origin and Economic Importance of Brassica. In: Biotechnology in Agriculture and Forestry Vol. 54, Springer, 2004. (Online)


Weblinks |



 Commons: Gemüsekohl (Brassica oleracea) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


  • Gemüsekohl. In: FloraWeb.de.


  • Verbreitungskarte für Deutschland. In: Floraweb.


  • Brassica oleracea L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.

  • Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)


  • Brassica oleracea in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: V. Holubec, K. Uzundzhalieva, G. Vörösváry, D. Donnini, Z. Bulińska, S. Strajeru, 2010. Abgerufen am 27. April 2014.


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