Kanton Luzern























Kanton Luzern

Wappen

Wappen

Kanton der Schweizerischen Eidgenossenschaft

Kürzel/Kontrollschild:

LU

Amtssprache:

Deutsch

Hauptort:

Luzern

Beitritt zum Bund:

1332

Fläche:
1.493 km²
Website:

www.lu.ch
Bevölkerung
Einwohner:
406'506 (31. Dezember 2017)[1]

Einwohnerdichte:
272 Einwohner pro km²

Ausländeranteil:
(Einwohner ohne Bürgerrecht)
17,9 % (31. Dezember 2015)[2]

Arbeitslosenquote:
2,3 % (31. Dezember 2015)[3]
Lage des Kantons in der Schweiz

Lage des Kantons in der Schweiz

Karte des Kantons

Karte des Kantons


Einwohnergemeinden des Kantons

Einwohnergemeinden des Kantons

47.18.2Koordinaten: 47° 6′ N, 8° 12′ O; CH1903: 657798 / 216835


Luzern (Kürzel LU; schweizerdeutsch Lozärn, französisch Lucerne, italienisch Lucerna, rätoromanisch Audio-Datei / HörbeispielLucerna?/i) ist ein deutschsprachiger Kanton der Schweiz und zählt zur Grossregion Zentralschweiz (Innerschweiz). Der Hauptort und zugleich bevölkerungsreichste Ort ist die gleichnamige Stadt Luzern.




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Geographie

    • 1.1 Bodenfläche


    • 1.2 Klima


    • 1.3 Nachbarkantone


    • 1.4 Extrempunkte


    • 1.5 Seen


    • 1.6 Flüsse



  • 2 Bevölkerung

    • 2.1 Bevölkerungsentwicklung


    • 2.2 Sprachen

      • 2.2.1 Alemannische Dialekte


      • 2.2.2 Nationalsprachen



    • 2.3 Nationalitäten


    • 2.4 Religionen – Konfessionen



  • 3 Wirtschaft


  • 4 Staatliche Organisation, Politik

    • 4.1 Verfassung


    • 4.2 Legislative


    • 4.3 Exekutive


    • 4.4 Judikative



  • 5 Verwaltungsgliederung

    • 5.1 Politische Gemeinden


    • 5.2 Ämter


    • 5.3 Wahlkreise


    • 5.4 Gerichtsbezirke



  • 6 Geschichte


  • 7 Siehe auch


  • 8 Literatur


  • 9 Weblinks


  • 10 Einzelnachweise




Geographie |



Bodenfläche |


Der Kanton hat Anteil am Mittelland, an den Voralpen und an den Schweizer Alpen. Der Grossteil gehört geografisch gesehen zum Mittelland, besteht aber nicht aus grossen, flachen Ebenen, sondern ist oft eine Hügellandschaft mit Ebenen. Typische Beispiele dafür sind das Luzerner Hinterland im Nordwesten des Kantons, das Entlebuch und die Gegend rund um den Sempachersee. Das Pilatusmassiv und das Rigimassiv sind alpine Regionen im Südteil des Kantons.


Vom gesamten Kantonsgebiet sind:


  • 54,7 % landwirtschaftliche Nutzfläche, darunter
    • 46,5 % Wies- und Ackerland

    • 5,5 % alpwirtschaftliche Nutzflächen

    • 2,8 % Obst, Rebbau und Gartenbau


  • 30,1 % bestockte Flächen, darunter:
    • 27,0 % Wald

    • 3,0 % Gehölz

    • 0,1 % Gebüschwald


  • 8,4 % Siedlungsfläche, darunter:
    • 4,1 % Gebäudeareal

    • 2,7 % Verkehrsfläche

    • 0,7 % Industrieareal

    • 0,5 % besondere Siedlungsflächen

    • 0,4 % Erholungs- und Grünanlagen


  • 6,8 % unproduktive Fläche, darunter:
    • 4,4 % stehende Gewässer (Seen)

    • 0,9 % unproduktive Vegetation

    • 0,9 % vegetationslose Fläche

    • 0,5 % Fliessgewässer (Flüsse und Bäche)



Klima |


Im Kanton Luzern gibt es trotz seiner geringen Grösse verschiedene Klimazonen. Im Nordteil des Kantons regnet es bedeutend weniger als im Napfbergland oder im Pilatusgebiet. Ein besonders mildes Klima haben die Orte am Fuss der Rigi, wo Südfrüchte und Palmen gedeihen.


Die Gegend um die Stadt Luzern weist ein besonderes Klima auf. Einerseits erhält sie wegen des Pilatusmassivs reichlich Regen (was ihr bei den anderen Schweizern den Übernamen Schüttstein der Schweiz eintrug), andererseits sorgt der Föhn oft für überdurchschnittliche Temperaturen im Herbst und im Frühling.



Nachbarkantone |


Der Kanton Luzern ist ein Binnenkanton und grenzt im Westen und Südwesten an den Kanton Bern, im Norden und Nordosten an den Kanton Aargau, im Osten an die Kantone Schwyz und Zug und im Süden an die Kantone Obwalden und Nidwalden.



Extrempunkte |


Der höchste Punkt ist mit 2349,7 m ü. M. das Brienzer Rothorn im Südwesten des Kantons, der tiefste Punkt mit 403,1 m ü. M. die Reuss bei Honau an der Grenze zum Kanton Zug. Der höchste Gipfel, der ganz im Kanton Luzern liegt, ist der Hengst (Schrattenfluh) mit 2092 m ü. M.



Seen |


Die Seen Rotsee, Baldeggersee, Sempachersee, Mauensee, Soppensee liegen vollständig im Kantonsgebiet. Einen Anteil hat der Kanton Luzern am Vierwaldstättersee, Zugersee und Hallwilersee.



Flüsse |


Die bedeutendsten Fliessgewässer sind Reuss, Kleine Emme, Wigger, Luthern, Suhre, Pfaffneren und Entlen.



Bevölkerung |


Per 31. Dezember 2017 betrug die Einwohnerzahl des Kantons Luzern 406'506.[4] Die Bevölkerungsdichte liegt mit 272 Einwohnern pro Quadratkilometer über dem Schweizer Durchschnitt (206 Einwohner pro Quadratkilometer). Der Ausländeranteil (gemeldete Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) bezifferte sich am 31. Dezember 2015 auf 17,9 Prozent, während landesweit 24,6 Prozent Ausländer registriert waren.[5] Per 31. Dezember 2015 betrug die Arbeitslosenquote 2,3 Prozent gegenüber 3,7 Prozent auf eidgenössischer Ebene.[6] Am 27. April 2016 hat die Bevölkerung im Kanton Luzern erstmals die 400'000er-Marke erreicht.[7]



Bevölkerungsentwicklung |


Die Bevölkerungsentwicklung auf dem Gebiet des heutigen Kantons Luzern seit 1798:[8][9][10]
























JahrEinwohner
1798
89'117
1816
108'978
1837
124'521
1850
132'843
1860
130'504
1870
132'153
1880
134'708
1888
135'360



















JahrEinwohner
1900
146'519
1910
167'223
1920
177'073
1930
189'391
1941
206'608
1950
223'249
1960
253'446
1970
289'641

















JahrEinwohner
1980
296'159
1990
326'268
2000
350'504
2005
356'384
2010
377'610
2015
398'762
2016
400'018
Bevölkerungsentwicklung im Kanton Luzern


Quellen: Helvetische Volkszählung 1798, Kantonale Volkszählung 1816, Eidgenössische Volkszählung 1837, Bundesamt für Statistik, Volkszählungen 1850–2000; ab 2010 Schätzungen per Ende Jahr

Die Bevölkerung des Kantons wuchs zwischen 1850 und 1888 nur wenig. Damals wanderten viele ärmere Landbewohner in industrialisierte Regionen der Schweiz und nach Übersee aus. Mit dem Aufkommen des Fremdenverkehrs und der verstärkten Ansiedlung von Industriebetrieben änderte sich dies anschliessend. Das Bevölkerungswachstum hält bis heute an. Früher war der Hauptgrund für die starke Bevölkerungszunahme der Geburtenüberschuss; heute ist es die Zuwanderung.



Sprachen |


2012 waren 90,4 Prozent der Bevölkerung deutsch-, 2,8 Prozent italienisch- und 1,7 Prozent französischsprachig.[11] Des Weiteren war Englisch mit 2,9 Prozent vertreten.



Alemannische Dialekte |


Im Kanton Luzern werden verschiedene Dialekte gesprochen, die sich teils nahestehen, teils deutlich unterscheiden. Untermundarten des Luzerndeutschen sind:


  • der Dialekt zwischen Malters im Süden und Triengen im Norden, also die Mitte des Kantons umfassend

  • der Dialekt in den früheren Ämtern Luzern und Hochdorf, mithin von Stadt und Seetal

  • der Dialekt des Entlebuchs

  • der Dialekt des Luzerner Hinterlands

  • der Dialekt in den Rigigemeinden Greppen, Weggis, Vitznau

Die Mundart des Schongaus schliesslich weist schon ins Freiamt hinüber. Dabei neigt der Dialekt des Entlebuchs in vielem dem Berndeutschen zu, und das Gebiet der Rigigemeinden, das eine an den Kanton Schwyz angrenzende geographische Exklave des Kantons Luzern darstellt, kann dem Schwyzer Dialekt zugeordnet werden. Das typische hochalemannische Luzerndeutsch wird damit vor allem in der Grossregion Luzern-Sempach-Seetal gesprochen.[12][13]



Nationalsprachen |


Trotz starker Zuwanderung aus dem Ausland im 20. Jahrhundert hat sich die Sprachlandschaft nicht stark gewandelt. Die Einwanderer integrieren sich sprachlich zumeist in der zweiten Einwanderergeneration (sogenannte Secondos) oder spätestens in der dritten Einwanderergeneration.















































































































Entwicklung der Sprachen im Kanton Luzern 1880–2000
Sprache18801900195019601970198019902000
Deutsch134'155143'337216'647239'068263'310269'327289'160311'543
Italienisch2942204358710'12615'63511'63891926801
Französisch302747215022442015212920462053
Rätoromanisch564338466525642473388
Spanisch332034473368120152491
Portugiesisch25673126
Albanisch6768
Serbokroatisch7401
Türkisch2821465955
Englisch1232534858206971643
Gesamt134'708146'519223'249253'446289'641296'159326'268350'504

Unter der älteren Wohnbevölkerung gibt es etliche Leute ungarischer, tschechischer, slowakischer, polnischer und tibetischer Muttersprache (Flüchtlinge; zwischen 1939 und 1969 ins Land gelangt). Weitere grössere sprachliche Minderheiten sprechen Albanisch, Serbokroatisch, Griechisch, Niederländisch, Schwedisch, Kurdisch, Vietnamesisch, Arabisch, Somal und Tamilisch.



Nationalitäten |























































































Nationalitäten im Kanton Luzern 2000–2015 (Angaben in Prozent)
Staatsangehörigkeit[14]2000200520102015
Anzahl
2015
Anteil

SchweizSchweiz Schweiz
85,1884,6483,35327'50382,13

Europaische UnionEuropäische Union Europäische Union1, davon:
10,7511,6214,6741'27410,35
DeutschlandDeutschland Deutschland1,201,743,1313'8383,47
ItalienItalien Italien2,261,951,787'4131,86
PortugalPortugal Portugal1,081,301,497'3301,84
SpanienSpanien Spanien0,710,550,452'0570,52
KroatienKroatien Kroatien0,850,780,622'0370,51

KosovoKosovo Kosovo
--1,147'4271,86

SerbienSerbien Serbien2
4,374,182,424'8151,21

NordmazedonienNordmazedonien Nordmazedonien
0,850,690,612'3010,58

Bosnien und HerzegowinaBosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina
0,860,790,642'0150,51

TurkeiTürkei Türkei
0,430,410,451'5650,39

Sri LankaSri Lanka Sri Lanka
0,170,520,461'4230,36

1 2000: EU-15, 2005: EU-25, 2010: EU-27


2 Serbien bis 2005 einschliesslich Montenegro und Kosovo


Religionen – Konfessionen |


Der Kanton Luzern ist ein traditionell katholischer Kanton. 2012 war 64,8 Prozent der Bevölkerung römisch-katholisch, 11,0 Prozent evangelisch-reformiert und 13,8 Prozent konfessionslos.[11]


In den Zeiten der Reformation gelangten zwar ebenfalls Schriften täuferischer und reformierter Richtung ins Kantonsgebiet und führten zum Übertritt einzelner Personen. Die Regierung schritt allerdings energisch ein und unterdrückte die Reformation mittels Hinrichtungen und Landesverweisen. Im Mittelalter gab es zeitweise eine jüdische Gemeinde. Pogrome und schliesslich die Ausweisung der restlichen Juden machten dieser ein Ende. Deshalb blieb der Kanton bis ins 19. Jahrhundert rein katholisch.


Ab dem frühen 19. Jahrhundert liessen sich Reformierte im Kanton nieder. In der Luzerner Peterskapelle wurden seit 1826 reformierte Gottesdienste abgehalten. Zur verstärkten Zuwanderung kam es ab 1848, als im neuen Bundesstaat Schweiz die Niederlassungsfreiheit eingeführt wurde. Es entstanden reformierte und jüdische Gemeinden und – durch die Abspaltung von der römisch-katholischen Kirche – die christkatholische (altkatholische) Gemeinde.


Dennoch blieb der Kanton bis nach dem Zweiten Weltkrieg – abgesehen von einer stets anwachsenden Minderheit an Protestanten – katholisch geprägt, wie folgende Tabelle aufzeigt:





























































































Konfessionen im Kanton Luzern 1850–2000
Konfession18501900195019601970198019902000
Katholiken131'280134'020189'917215'686246'888244'066255'106248'545
Protestanten156312'08530'39634'72138'71239'81644'47942'926
Juden0319497532563587585399
Christkatholiken11291466741594453471
Muslime63721691612313'227
Ostchristen2139412147346047801
andere Religionen12432883
Konfessionslose7691672497910'39620'681
Gesamt132'843146'519223'249253'446289'641296'159326'268350'504

Seit 1960 hat aber eine tiefgreifende Änderung eingesetzt. In den 1960er-Jahren wanderten orthodoxe Christen aus Jugoslawien und Griechenland und Muslime aus Jugoslawien ein. Seither ging der römisch-katholische Bevölkerungsanteil (trotz starker Zuwanderung katholischer Südeuropäer) von (1970) 85,2 Prozent auf (2000) 70,9 Prozent zurück.


Über 90 Prozent der Muslime sind Bosniaken, Albaner, Türken oder Kurden. Die orthodoxen Christen stammen fast gänzlich aus Südosteuropa. Unter den anderen Religionen sind der Hinduismus und der Buddhismus bedeutend. Die Hindus sind fast ausschliesslich Tamilen aus Sri Lanka. Die Buddhisten zerfallen in zwei Gruppen: Einerseits handelt es sich um Zuwanderer aus Südost- und Ostasien (Vietnam, Kambodscha, China, Tibet etc.), andererseits um einheimische Konvertiten.


Durch die gesunkene religiöse Verbundenheit nimmt der Anteil der Konfessionslosen durch Kirchenaustritte rasch zu (1970: 0,6 Prozent; 2000: 5,9 Prozent).


Als Körperschaften des öffentlichen Rechts werden durch die Kantonsverfassung die römisch-katholische, die evangelisch-reformierte und die christkatholische Landeskirche anerkannt.



Wirtschaft |


2011 betrug das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 64'618 Schweizer Franken pro Einwohner.[11] 2012 wurden 234'924 Beschäftigte im Kanton Luzern gezählt, wovon 14'238 auf den primären (Urproduktion), 55'744 auf den sekundären (Industrie) und 164'942 auf den tertiären Sektor (Dienstleistung) entfielen. 30'413 Arbeitsstätten wurden 2012 im Kanton gezählt (davon 4'986 im primären, 4'591 im sekundären und 20'836 im tertiären Sektor). Die Arbeitslosenquote bezifferte sich per 31. Dezember 2015 auf 2,3 Prozent gegenüber 3,7 Prozent auf eidgenössischer Ebene.[6]



Staatliche Organisation, Politik |



Verfassung |


Die neue Verfassung des Kantons Luzern von 2007[15] trat am 1. Januar 2008 in Kraft. Zuvor galt die Staatsverfassung vom 29. Januar 1875, die seither über 40-mal teilrevidiert wurde.


Die letzte Verfassungsrevision war ein längerer Prozess. Eine Gruppe des Kantonsrates erarbeitete einen Entwurf. Bis Ende 2004 konnten interessierte Gruppierungen an der Vernehmlassung zu diesem teilnehmen. Der Grosse Rat des Kantons (heute Kantonsrat) hat den Entwurf der neuen Verfassung am 30. Januar 2007 mit 70 zu 45 Stimmen verabschiedet. An der Volksabstimmung vom 17. Juni 2007 wurde die Verfassung mit 51'273 zu 29'137 Stimmen bei einer Stimmbeteiligung von 34,31 Prozent angenommen; sie trat am 1. Januar 2008 in Kraft.



Legislative |





15


19


8


34


22


22



15 19 34 22 22 










Insgesamt 120 Sitze

  • GPS: 15


  • SP: 19


  • glp: 8


  • CVP: 34


  • FDP: 22


  • SVP: 22



Das gesetzgebende Organ (Legislative) bildet der 120-köpfige Kantonsrat (bis 2007 Grosser Rat genannt), der vom Volk nach dem Proporzwahlrecht gewählt wird.


Das stimm- und wahlberechtigte Volk nimmt mittels direktdemokratischer Möglichkeiten an der Gesetzgebung teil. 5000 Stimmberechtigte können die Einleitung einer Total- oder Teilrevision der Verfassung beantragen (Verfassungsinitiative), 4000 Stimmberechtigte den Erlass, die Änderung oder die Aufhebung eines Gesetzes (Gesetzesinitiative). Unbedingt der Volksabstimmung zu unterbreiten sind Verfassungsänderungen sowie Gesetze und Beschlüsse des Kantonsrates, die Ausgaben von mehr als 25 Millionen Franken nach sich ziehen (obligatorisches Referendum), auf Verlangen von 3000 Stimmberechtigten oder einem Viertel der Gemeinden sonstige Gesetze sowie Ausgaben zwischen 3 und 25 Millionen Franken (fakultatives Referendum).





































































































Mandatsverteilung des Luzerner Kantonsrates 1999–2019
ParteiSitze
2019
Wähler-
anteil
2019 (%)
Sitze
2015
Wähler-
anteil
2015 (%)
Sitze
2011[16]
Wähler-
anteil
2011 (%)[17]
Sitze
2007
Wähler-
anteil
2007 (%)
Sitze
2003
Wähler-
anteil
2003 (%)
Sitze
1999
Wähler-
anteil
1999 (%)


Christlichdemokratische Volkspartei (CVP)
3427.513830,86390
31,294637,314435,884839,84


Schweizerische Volkspartei (SVP)
2219.632924,11270
22,272319,032619,882217,02


FDP.Die Liberalen (FDP)
2219.562521,04230
18,872923,052823,153125,67


Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP)
1913.841611,8516 110,961310,711611,57129,62


Grüne Partei der Schweiz (GPS)
15 211.6576,7090
8,6797,3165,6375,70


Grünliberale Partei (glp)
84.3254,3260
5,90


Wahlen zum Luzerner Kantonsrat 2019

Wahlbeteiligung: 41,5 %




 %

30

20


10

0








27,51



19,63



19,56



13,84



11,65



6,55



0,31



0,60



0,32





CVP

SVP

FDP

SP

GPS

glp

BDP

EVP

Sonst.



Gewinne und Verluste


im Vergleich zu Kantonsratswahl 2015[18]


 %p

   6

   4


   2

   0


  -2

  -4

  -6





-3,35



-4,49



-1,48



+1,99



+4,95



+2,23



-0,57



+0,40



+0,28



CVP

SVP

FDP

SP

GPS

glp

BDP

EVP

Sonst.





1 davon 1 auf JUSO-Liste gewählt

2 davon 1 auf Junge Grüne-Liste gewählt




Exekutive |


Das ausführende Organ (Exekutive) bildet ein von der stimm- und wahlberechtigten Bevölkerung nach dem Majorzwahlrecht gewählter fünfköpfiger Regierungsrat.



























Mitglieder des Regierungsrates des Kantons Luzern per 1. Juli 2015[19]
RegierungsratAmtsbezeichnungParteiDepartement
Guido GrafRegierungspräsidentCVPGesundheits und Sozialdepartement
Robert KüngVizepräsident des RegierungsratesFDPBau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement
Marcel SchwerzmannRegierungsratparteilosFinanzdepartement
Reto WyssRegierungsratCVPBildungs- und Kulturdepartement
Paul WinikerRegierungsratSVPJustiz- und Sicherheitsdepartement

Der Vorsitzende des Regierungsrates wird wie sein Stellvertreter für ein Jahr gewählt und fungiert als «primus inter pares». Seine Amtsbezeichnung war bis zum Jahr 2007 «Schultheiss», diejenige seines Stellvertreter «Statthalter». Seit dem 1. Januar 2008 führt der Vorsitzende die Amtsbezeichnung «Regierungspräsident». Das Amt des Staatsschreibers hat seit 2012 Lukas Gresch-Brunner (parteilos) inne.




Judikative |


Als rechtsprechendes Organ (Judikative) fungiert als oberstes Luzerner Gericht das Kantonsgericht. Es wurde 2013 aus dem bisherigen Obergericht und dem bisherigen Verwaltungsgericht gebildet.


Die erstinstanzlichen Gerichte für Zivil- und Strafsachen werden durch Gesetz bezeichnet. Es handelt sich dabei um die Bezirksgerichte (bis 2007 Amtsgerichte genannt), das Kriminal-, das Arbeits-, das Jugend- und das Zwangsmassnahmengericht. Der ersten Instanz sind in vielen Fällen die Schlichtungsbehörden vorgeschaltet, die die Streitparteien zu einer einvernehmlichen Lösung zu bewegen versuchen.



Verwaltungsgliederung |



Politische Gemeinden |





Städte und Orte des Kantons Luzern


Die politischen Gemeinden des Kantons Luzern sind öffentlich-rechtliche Gebietskörperschaften. Sie erfüllen ihre eigenen und die ihnen vom Kanton übertragenen Aufgaben. Die Gemeinden geben sich selbst eine demokratische Organisation und legen deren Grundzüge in einer Gemeindeordnung fest. Ihre Autonomie wird durch die Kantonsverfassung gewährleistet.


Der Kanton bestand bis 2003 aus 107 Gemeinden. Ab 2004 gab es mehrere Gemeindefusionen, sodass seit 1. Januar 2013 83 Gemeinden existieren.[20]


Von den insgesamt 83 politischen Gemeinden sind nachfolgend diejenigen aufgelistet, die mehr als 9'000 Einwohner per 31. Dezember 2017 zählten:[21]


























Politische GemeindeEinwohnerAusländeranteil
in Prozent

Luzern, Hauptort
81'40123,9
Emmen30'68233,3
Kriens26'99717,2
Horw13'91517,6
Ebikon13'53120,8
Hochdorf983220,9
Sursee990015,0


Ämter |




Ämter des Kantons Luzern


Der Kanton Luzern war lange Zeit in fünf Ämter (in anderen Kantonen Bezirke genannt) gegliedert. In der neuen Kantonsverfassung von 2007 werden sie nicht mehr genannt, es kommen ihnen damit keine verwaltungsmässigen Aufgaben mehr zu.
































































Einwohnerentwicklung in den Ämtern des Kantons Luzern per Ende Jahr
AmtHauptortEinwohner
20032004200520062007200820092010
EntlebuchSchüpfheim18'50418'52618'38618'34618'31918'35118'44318'435
HochdorfHochdorf61'74362'19262'67163'20964'10865'00165'48665'856
LuzernLuzern161'894162'513163'175164'271166'307168'853170'960172'453
SurseeSursee64'20564'71465'37266'25167'30568'33869'43270'634
WillisauWillisau46'82946'78646'78047'03347'43648'19948'64349'017

Anstelle der Ämter sind nach Erlass der neuen Kantonsverfassung Wahlkreise und Gerichtsbezirke getreten, die mit den alten Ämtern nur teilweise übereinstimmen.



Wahlkreise |




Wahlkreise des Kantons Luzern seit 1. Januar 2013


Der Kanton Luzern kennt sechs Wahlkreise.[22]

















Wahlkreise des Kantons Luzern[23]
WahlkreisEinwohner
31. Dezember 2017
Entlebuch23'508
Hochdorf72'902
Luzern-Land100'689
Luzern-Stadt81'401
Sursee74'131
Willisau53'875


Gerichtsbezirke |


Für die Rechtsprechung in erster Instanz, die von den Bezirksgerichten ausgeübt wird, ist das Kantonsgebiet in vier Gerichtsbezirke gegliedert:[24]


  • Gerichtsbezirk Luzern (umfasst die Stadt Luzern)

  • Gerichtsbezirk Kriens (umfasst den Wahlkreis Luzern-Land ohne das Reusstal)

  • Gerichtsbezirk Hochdorf (umfasst den Wahlkreis Hochdorf sowie das Reusstal)

  • Gerichtsbezirk Willisau (umfasst die Wahlkreise Entlebuch, Sursee und Willisau)


Geschichte |




Karte der territorialen Entwicklung des Luzerner Stadtstaates bis 1798



Während der Jungsteinzeit siedelten sich die ersten Menschen auf dem heutigen Kantonsgebiet an. Zwischen 800 und 300 v. Chr. wanderten Kelten in die Zentralschweiz ein. Um 15 v. Chr. wurde die Region von den Römern erobert und in das Römische Reich integriert.


Im 6. Jahrhundert übernahmen germanische Alemannen nach dem Verfall des Römischen Reiches die Zentralschweiz. Es entstanden erste Klöster und Stifte. Im Jahr 750 wurde Luceria gegründet, woraus sich die spätere Stadt Luzern entwickelte. Um 1290 ernannte König Rudolf I. von Habsburg die Stadt Luzern zur österreichischen Landstadt. Im Jahr 1332 schloss Luzern einen Bund mit den sogenannten Waldstätten Uri, Schwyz und Unterwalden. Mit deren Hilfe befreite sich Luzern 1386 in der Schlacht von Sempach von der Herrschaft der Habsburger. Die heutigen Grenzen des Kantons entsprechen etwa der Ausdehnung zu diesem Zeitpunkt.


Nach dem Einmarsch der Franzosen im Jahr 1798 wurde die Helvetische Republik, ein Einheitsstaat nach französischem Muster, ausgerufen, und Luzern verlor vorübergehend die Selbständigkeit. 1803 führte Napoleon die Mediationsverfassung ein, welche den Kantonen ein gewisses Mass an Souveränität zugestand. 1814, zu Beginn der Restaurationszeit, wurden nach dem Zusammenbruch der Macht von Kaiser Napoleon die Vorrechte der Aristokratie teilweise wiederhergestellt. Luzern war ein souveräner Staat in einem lockeren Staatenbund. Im Jahr 1848 wurde nach dem Sonderbundskrieg der schweizerische Bundesstaat gegründet.


Die bis 2007 geltende Kantonsverfassung von 1875 wurde mehrfach ergänzt und nachgeführt. Im Jahr 2001 setzte man eine Spezialkommission des Grossen Rates für die Totalrevision der Verfassung ein. Ihr Entwurf wurde 2006 im Kantonsparlament beraten und am 17. Juni 2007 vom Stimmvolk gutgeheissen. Am 1. Januar 2008 trat die neue Kantonsverfassung in Kraft.



Siehe auch |



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Literatur |


  • Ebbe Nielsen, Hermann Fetz, August Bickel, Konrad Wanner, Stefan Jäggi, Franz Kiener, Anton Gössi, Gregor Egloff, Peter Kamber, Heidi Bossard-Borner, Max Huber, Peter Schnider, Marlis Betschart: Luzern (Kanton). In: Historisches Lexikon der Schweiz.

  • Statistisches Jahrbuch des Kantons Luzern 2009. ISSN 1424-5620


Weblinks |


















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Einzelnachweise |



  1. Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kanton, definitive Jahresergebnisse, 2017. Bundesamt für Statistik (BFS), 31. August 2018, abgerufen am 13. November 2018 (definitive Jahresergebnisse). 


  2. Struktur der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen. Bundesamt für Statistik (BFS), 26. August 2016, abgerufen am 31. Mai 2017. 


  3. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Dezember 2015. (PDF; 807 kB) Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), 8. Januar 2016, S. 9, archiviert vom Original am 12. Januar 2016; abgerufen am 13. Januar 2016. 


  4. Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kanton, definitive Jahresergebnisse, 2017. Bundesamt für Statistik (BFS), 31. August 2018, abgerufen am 13. November 2018 (definitive Jahresergebnisse). 


  5. Struktur der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen. Bundesamt für Statistik (BFS), 26. August 2016, abgerufen am 31. Mai 2017. 


  6. ab Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Dezember 2015. (PDF; 807 kB) Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), 8. Januar 2016, S. 9, archiviert vom Original am 12. Januar 2016; abgerufen am 13. Januar 2016. 


  7. Er ist der 400 000. Luzerner (Memento des Originals vom 1. Mai 2016 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.luzernerzeitung.ch. In: Neue Luzerner Zeitung, 30. April 2016, S. 30


  8. Zählungen 1798, 1816 und 1837 in: Der Geschichtsfreund, Band 107 (1954), nach Seite 112


  9. Für 1850–2000: Bundesamt für Statistik Bern, Volkszählungsergebnisse


  10. Ab 2001:
    Bundesamt für Statistik Bern, Schätzungen der ständigen Wohnbevölkerung per Ende Jahr - Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden 1991–2009 (Memento des Originals vom 12. Juni 2011 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bfs.admin.ch



  11. abc Kennzahlen. Luzern. (Nicht mehr online verfügbar.) Bundesamt für Statistik (BFS), archiviert vom Original am 3. Juli 2015; abgerufen am 23. Juni 2015. i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bfs.admin.ch 


  12. Ludwig Fischer: Luzerndeutsche Grammatik. 1. Aufl. 1960, 2. Aufl. Hitzkirch 1989. Zur Mundartgliederung des Kantons siehe S. 21–48 mit Karte S. 525.


  13. Rudolf Hotzenköcherle: Zur sprachlichen Stellung und Struktur der Innerschweiz. In: Ders.: Die Sprachlandschaften der deutschen Schweiz. Hrsg. von Niklaus Bigler und Robert Schläpfer. Sauerländer, Aarau/Frankfurt a. M./Salzburg 1984 (Sprachlandschaft 1), S. 237–292; spezifisch zu Luzern S. 246–256.


  14. Lustat Jahrbuch 2012 – Bevölkerung (Memento vom 2. November 2013 im Internet Archive)S. 36 (abgerufen am: 6. Juni 2012).


  15. Verfassung des Kantons Luzern vom 17. Juni 2007 (Stand 1. Januar 2008). Nr. 1. Kanton Luzern, abgerufen am 23. Juni 2015. 


  16. Kantonsrat / Resultate Kanton. Sitzverteilung Basis Parteistimmen. (Nicht mehr online verfügbar.) Amt für Gemeinden des Kantons Luzern, archiviert vom Original am 15. Februar 2012; abgerufen am 6. Juni 2012. i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen2011.lu.ch 


  17. Kantonsrat / Resultate Kanton. Parteistärke in % (Basis Wählerzahl). (Nicht mehr online verfügbar.) Amt für Gemeinden des Kantons Luzern, archiviert vom Original am 15. Februar 2012; abgerufen am 6. Juni 2012. i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen2011.lu.ch 


  18. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Kantonsratswahl 2015.


  19. Der Regierungsrat des Kantons Luzern. Staatskanzlei Luzern, abgerufen am 11. September 2015. 


  20. Gemeindereform 2000+, Gemeindefusionen im Kanton Luzern


  21. Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach Jahr, Kanton, Bezirk, Gemeinde, Bevölkerungstyp und Geschlecht (Ständige Wohnbevölkerung). In: bfs.admin.ch. Bundesamt für Statistik (BFS), 31. August 2018, abgerufen am 30. September 2018. 


  22. Die Wahlkreise des Kantons Luzern. Staatskanzlei Luzern, abgerufen am 2. Dezember 2012. 


  23. Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach Jahr, Kanton, Bezirk, Gemeinde, Bevölkerungstyp und Geschlecht (Ständige Wohnbevölkerung). In: bfs.admin.ch. Bundesamt für Statistik (BFS), 31. August 2018, abgerufen am 30. September 2018. 


  24. Kantonsratsbeschluss über die Sitze der Gerichte und Schlichtungs- behörden und die Einteilung des Kantons in Gerichtsbezirke vom 10. Mai 2010 (Stand 1. Juni 2013). Nr. 261. Kanton Luzern, abgerufen am 23. Juni 2015. 


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