Internationale Milizionäre


Die ersten internationalen Milizionäre im Spanischen Bürgerkrieg waren vornehmlich Teilnehmer der Volksolympiade in Barcelona und politische Emigranten, die in Spanien lebten. Es waren an die 300 internationale Milizionäre, welche sich nach dem Militärputsch in Barcelona in Gruppen (spanisch Grupo) organisierten. Sie bildeten mit den ersten internationalen Freiwilligen, die über Frankreich nach Spanien kamen, Gruppen von internationalen Milizionären. Diese Gruppen gingen auf in Hundertschaften (spanisch Centuria). Diese Hundertschaften kämpften zu Beginn des Spanischen Bürgerkrieges vornehmlich an der Aragon-Front. Laut Sebastián Herreros Agüí formierten sich des Weiteren auch Milizengruppen in Irun und in der Sierra de Guadarrama westlich von Madrid. Kommunistische internationale Freiwillige kämpften vornehmlich in PSUC-Milizeinheiten, sozialistische internationale Freiwillige vornehmlich in POUM-Milizeinheiten und anarchistische vornehmlich in CNT-Milizeinheiten unter dem Oberkommando von Buenaventura Durruti.


Am 16. Oktober 1936 veröffentlichte die „Gaceta de la Republica“ (das Amtsorgan der spanischen Regierung) den Beschluss zur Bildung einer Volksarmee (spanisch "Ejército Popular") und den Beschluss zur Aufstellung von Internationalen Brigaden. Nach dem Beschluss zur Aufstellung der Internationalen Brigaden erfolgte die schrittweise Eingruppierung sämtlicher internationaler Milizionäre in die Bataillone der Internationalen Brigaden. Im ersten Schritt unterstellten sich nur die kommunistisch geführten Hundertschaften der Befehlsgewalt der Volksarmee. Ab Oktober 1936 erfolgte in Albacete, dem zentralen Ausbildungslager der Internationalen Brigaden, die Aufstellung sämtlicher Internationalen Bataillone. Die ersten Bataillone waren das André-Marty-Bataillon, das Dąbrowski-Bataillon und das Edgar-André-Bataillon. Während des gesamten Spanischen Bürgerkrieges kämpften 32.000 bis 35.000 Freiwillige aus 53 Nationen in den Internationalen Brigaden. Zudem dienten weitere 5.000 internationale Freiwillige in POUM-Milizeinheiten und anarchistischen CNT-Milizeinheiten.[1]









































































































































































Milizgruppe

Centuria
Herkunftsländer
Ort
spätere
Einheit
Kommentar

Edgar André

Deutschland
Irun

Edgar-André-Bataillon oder Hans-Bataillon


Hoffmann-Gruppe
Gruppe um Genossen Hoffmann[2]

Deutschland
Irun


Internationale UGT-Milizgruppe[3]

Bilbao

Internationale Milizgruppe im UGT-Bataillon „Indalecio Prieto“, Ziel war es, eine Internationale Brigade formieren.

Thälmann
Gruppe um Arthur Pfeiffer

Deutschland
Nord-Spanien



Thälmann
Gruppe um Max Friedemann

Deutschland
Barcelona




Centuria Thälmann,

formiert von
Hans Beimler,

Einheit im
Maxim Gorki Bataillon,
PSUC-Division Carlos Marx[4]


Deutschland und Großbritannien,
später auch Italiener, Polen, Griechen und Jugoslawen
Barcelona

Thälmann-Bataillon
siehe Thälmann-Gruppe und Thälmann-Kolonne


Dombrowski
Polen
Barcelona
Dąbrowski-Bataillon
siehe Dąbrowski-Bataillon

Wroblewski

Polen
Frankreich
Irun

siehe Dąbrowski-Bataillon


Commune de Paris
Frankreich
Belgien
Großbritannien
?
Barcelona

Commune-de-Paris-Bataillon
Des Weiteren existierte eine Milizeinheit innerhalb des Fünften Regimentes mit dem Namen Commune de Paris


Dimitrow
Griechenland
Jugoslawien
Barcelona

Dimitrow-Bataillon
Ab dem 28. September Eingruppierung in die Brigade Mixta

Rákosi
Einheit in der Columna de Ferro (International)
Ungarn (gilt nur für die Gruppe Rákosi)
Barcelona

Rákosi-Bataillon
JSU/UHP-Milizionäre
Tom Mann
Tom Mann
England
USA
 ?
Barcelona

Saklatvala-Bataillon
Verlegung zur Basis der Internationalen Brigaden nach Albacete (Ende Oktober 1936), Namensgeber war Tom Mann, Mitglieder: Tom Wintringham (später Kommandeur eines britischen Bataillons) und Esmond Romilly (Neffe von Winston Churchill)[5]

Giustizia e Libertà
Italien
 ?
Barcelona

Garibaldi-Bataillon
Hervorgegangen aus der radikalen sozialistischen politischen Bewegung Giustizia e Libertà

Gastone-Sozzi
Italien
 ?
Barcelona

Garibaldi-Bataillon
Im Sommer 1936 schlug Carlo Rosselli zu Randolfo Pacciardi, ehemaliger Sekretär des italienischen Republikanischen Partei, die Gründung eines italienischen Bataillons in den Internationalen Brigaden vor. Verlegung an die Front von Madrid am 9. September 1936.
Erste internationale Centuria der Kolonne Durruti[6]Kolonne Durruti
Barcelona
?
Anarchistische CNT-Milizionäre, ab dem 19. Juli kämpfte die Colunma Durruti in Aragon, sie nahm Bujaraloz ein und marschierte in Richtung Pina de Ebro.


Faure

Barcelona
?
anarchistische CNT-Milizionäre


Sacco und Vanzetti

Barcelona
?
anarchistische CNT-Milizionäre


Erich Mühsam

Barcelona
?
anarchistische CNT-Milizionäre



Barcelona

Bataillon de la Muerte
anarchistische CNT-Milizionäre
Gorizia


Irun

Kommandeur
Remigio Maurovich (Italiener)


Jesús Larrañaga
Franzosen
Italiener
Bulgaren

Baskenland / Bilbao

Larrañaga-Bataillon
Anfang Dezember 1936 kämpften die internationalen Milizionäre bei Elorrio.[7]
Fernando de Rosa

Italien
Spanien

Sierra de Guadarrama

italienische Kommunisten
italienische
Gruppe

Italien



mexikanische
Gruppe

Mexico
 ?


Bataillon Mexico


Guttieras
Lateinamerika


Abraham-Lincoln-Brigade



Connolly
Irland


Abraham-Lincoln-Brigade



Centuria Extranjero I und Centuria Extranjero II
Franzosen
Italiener
Deutsche
Engländer
 ?

Aragonien

Milizeinheit Rovira
In den internationalen POUM-Milizeinheiten kämpften u. a. Mitglieder trotzkistischer, linkssozialistischer und oppositioneller kommunistischer Gruppen wie der deutschen SAP und KPO. In den POUM-Milizeinheiten kämpften bekannte Persönlichkeiten wie George Orwell und der spätere sozialdemokratische Bundestagsabgeordnete Peter Blachstein.


Weblinks |


  • Sebastián Herreros Agüí: The International Brigade in the Spanisch War 1936 (englisch)

  • Sebastián Herreros Agüí: Semiotica de las Brigades Internationales, 1.Los internacionales antes de las Brigdas (spanisch)


Einzelnachweise |



  1. Antony Beevor, Der Spanische Bürgerkrieg, 2. Auflage, ISBN 978-3-442-15492-0, Seite 204.


  2. Hanns Maaßen: Brigada Internacional ist unser Ehrenname ..., Röderberg-Verlag GmbH, Frankfurt/Main 1976, ISBN 3-87682-515-6, Seite 389


  3. Hanns Maaßen: Brigada Internacional ist unser Ehrenname ..., Röderberg-Verlag GmbH, Frankfurt/Main 1976, ISBN 3-87682-515-6, Seite 397


  4. Sebastián Herreros Agüí: The International Brigades in the Spanish war 1936-1939: Flags and Symbols, Wand und Schützenzeitung vom 15. Oktober 1936 (englisch; PDF; 6,4 MB), abgerufen am 3. September 2012


  5. La Guerra Civil Española, El Batallón Británico, abgerufen am 11. Mai 2012, Seite 12


  6. Hanns Maaßen: Brigada Internacional ist unser Ehrenname ..., Röderberg-Verlag GmbH, Frankfurt/Main 1976, ISBN 3-87682-515-6, Seite 75


  7. Antony Beevor: Der Spanische Bürgerkrieg, ISBN 978-3-442-15492-0, 2. Auflage, Seite 261


Popular posts from this blog

Use pre created SQLite database for Android project in kotlin

Darth Vader #20

Ondo