Grob G 103










Grob-G-103-Baureihe

Grob G 103 Twin II
Typ:
Segelflugzeug

Entwurfsland:


DeutschlandDeutschland Deutschland




Hersteller:

Grob

Erstflug:
Dezember 1976[1]

Die Grob G 103 ist ein doppelsitziges Segelflugzeug der Grob Aircraft AG aus Mindelheim, das vor allem für die Schulung und auch zur Kunstflugausbildung (in der 'Acro'-Version) eingesetzt wird. Die Twin Astir ist eine Weiterentwicklung des Einsitzers G 102. Der Segelflug-Index beträgt 92.


Die Gleitzahl liegt bei 38, die höchstzulässige Geschwindigkeit (VNE) liegt bei 250 km/h, die Manövergeschwindigkeit bei 170 km/h. Die Acro-Versionen sind voll kunstflugtauglich; sie sind also für Lastvielfache von +6/−4g zugelassen, wenn zusätzliche Verstärkungen des Rumpfes vorgenommen werden. Die Standardversionen sind für einfachen Kunstflug zugelassen; die maximalen Lastvielfachen liegen bei +5,3/−2,65g.




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Konstruktion und Flugeigenschaften


  • 2 Versionen


  • 3 Twin Astir


  • 4 Twin II

    • 4.1 Twin II Acro



  • 5 Twin III

    • 5.1 Twin III Acro


    • 5.2 Twin III 20 m


    • 5.3 Twin III SL



  • 6 Technische Daten


  • 7 Siehe auch


  • 8 Weblinks


  • 9 Einzelnachweise




Konstruktion und Flugeigenschaften |


Der Twin ist ein Doppelsitzer in GFK-Bauweise. Er hat eine einteilige trapezoidale Tragfläche und T-Leitwerk. Die Anschlüsse aller Steuerelemente sind manuell, die Steuerung erfolgt hauptsächlich mittels Steuerstangen. Die zweiteilige Haube öffnet sich zur Seite und ermöglicht eine sehr gute Sicht auch vom hinteren Sitz, sowie ein angenehmes Ein- und Aussteigen. Anders als bei den meisten Segelflugzeugen werden die Tragflächen nicht mit Bolzen gesichert, sondern mit Bajonettverschlüssen. So können die Tragflächen auch einzeln verriegelt werden.


Der Twin ist ein gutmütiges Segelflugzeug und kann (im Vergleich mit „Zeitgenossen“) sehr gut gleiten, vor allem bei hoher Geschwindigkeit. Vor allem bei den ersten Modellen (Twin Astir und teilweise beim Twin II) sind jedoch die Steuerkräfte hoch, sodass ein schnelles Einkreisen und Zentrieren enger Thermik anstrengender als üblich ist. Beim Twin III sind die Steuerkräfte dagegen ähnlich wie bei anderen Doppelsitzern.


Da der Twin, wenn doppelsitzig geflogen, nicht trudeln kann, können für Trudelübungen Entenflügel angebaut werden.



Versionen |




G103 Twin I Acro


Folgende Versionen wurden gefertigt:


  • Twin Astir

  • Twin Astir Trainer

  • Twin II

  • Twin II Acro

  • Twin III

  • Twin III Acro

  • Twin III 20 m

  • Twin III SL


Twin Astir |




G 103 Twin Astir bei der Landung


Die Twin Astir wurde als zweisitziges Pendant zur Astir entwickelt und Ende 1975 offiziell angekündigt. Der Erstflug des Prototyps fand mit einiger Verspätung im Dezember 1976 statt.[1]


Sie besitzt ein Einziehfahrwerk und Ballasttanks für den Überlandflug. Die Twin Astir Trainer wurde als eigenständige Baureihe vom Standardmodell abgeleitet und unterscheidet sich von diesem im Wesentlichen durch das Fehlen der Ballasttanks und das gefederte, nicht einziehbare Fahrwerk. Beide Varianten sind für einfachen Kunstflug zugelassen und konnten auf eine voll kunstflugfähige Acro-Version umgerüstet werden.


Im Jahre 2003 deuteten Untersuchungen an der Rumpfstruktur darauf hin, dass „die Sicherheiten gegen Beschädigungen des Rumpfes unter Limitlasten nicht ausreichend sein könnten“.[2] Daraufhin wurde die maximal zulässige Geschwindigkeit bei allen Varianten herabgesetzt und die Erlaubnis für Akrobatikflüge bei den Acro-Versionen widerrufen. Einfacher Kunstflug durfte aber weiterhin durchgeführt werden. Ein Jahr später wurde die Höchstgeschwindigkeit zwar wieder auf 250 km/h angehoben, das Kunstflugverbot blieb aber bestehen.[3]



Twin II |




Twin II Acro in der Lackierung der britischen Luftwaffe


Die Twin II stellt das Nachfolgemodell der Twin Astir dar. Auf Wasserballast wurde hier verzichtet; das ungefederte, nicht einziehbare Hauptfahrwerk wurde hinter dem Schwerpunkt platziert und durch ein zusätzliches Bugrad ergänzt.



Twin II Acro |


Der Twin II Acro ist eine Variante des Twin II, die durch zusätzliche Verstärkungen der Struktur auf den Kunstflug ausgerichtet war. Sie war bei den für die Kunstflugschulung geeigneten Doppelsitzern für lange Zeit ein harter Konkurrent der ASK 21.
Die britische Luftwaffe bestellte 100 Exemplare des Twin II Acro[4] und setzt zumindest einige davon noch heute unter dem Namen Viking T Mk1 bei den Volunteer Gliding Squadrons als Trainingsflugzeug ein.[5][6]


Ergänzend durchgeführte Tests nach längerer Betriebszeit und unter der Annahme gesteigerter „Damage-Toleranzen“ ergaben das Erfordernis einer torsionssteiferen Rumpfröhre. Für die Wiedererlangung der nach diesen Tests erloschenen vollen Acro-Zulassung sind nachträgliche Änderungen (Einbau von Verstärkungen in die Rumpfröhre) erforderlich.[7]



Twin III |




Twin III


Der Twin III ist die Weiterentwicklung des Twin II mit verändertem Flügel in Trapezform. Der Rumpf ist weitestgehend der gleiche. Der Twin III wurde insgesamt in 13 Exemplaren hergestellt und hat im Gegensatz zu den Twin III Acros einen Rumpf aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK/Carbon). Der Twin III ist bedingt kunstflugtauglich (Kategorie U). Das Höhenruder hat eine Federtrimmung und wird automatisch angeschlossen. Die Ruderkräfte sind deutlich geringer als bei den Vorgängermodellen.



Twin III Acro |


Die Version Twin III hat ein anderes Flügelprofil als der Twin II mit einem im Rückenflug deutlich geringeren Auftriebsbeiwert. Der Twin III Acro ist für den Kunstflug zugelassen, aber wegen der hohen Mindestgeschwindigkeit im Rückenflug nicht für die Kunstflug-Anfängerschulung geeignet. Seit 2004 müssen für die Wiederherstellung der Kunstflugzulassung der Twin III Acro die gleichen Änderungen am Rumpf durchgeführt werden, wie sie beim Twin II Acro nötig sind.[7]
Das letzte gebaute Exemplar des Twin III hat bereits das lenkbare Bugrad der Version Twin III SL erhalten, sodass das Handling am Boden deutlich einfacher wird.



Twin III 20 m |


Der Twin III 20 m ist die erweiterte Version des Twin III. Das Segelflugzeug ist baugleich mit dem Twin III, es wurde lediglich die Spannweite durch Ansetzen von Winglets an den Flügelenden auf 20 Meter vergrößert. Dadurch verbessert sich die Gleitzahl von 38 auf 41. Der Twin III 20 m kann auch zum Twin III umgebaut werden, indem die Winglets abmontiert werden und an deren Stelle kürzere Flügelenden angebracht werden.



Twin III SL |




Twin III SL


Aus dem Twin III wurde die weiterentwickelte Version eines eigenstartfähigen Doppelsitzers mit Klapptriebwerk gebaut, der sogenannte Twin III SL. Er ist mit einem ausklappbaren Rotax 505A mit 43 PS und einem Verstellpropeller ausgestattet. Anders als bei den motorlosen Versionen des Twin III ist das Bugrad lenkbar ausgeführt, was das Rollen am Boden vereinfachen soll.



Technische Daten |




















































































Kenngröße
TWIN Astir/-Trainer
TWIN II/-Acro
TWIN III/-Acro
TWIN III 20 m
Spannweite17,5 m18 m20 m
Flügelfläche17,8 m²17,52 m²18,5 m²
Flügelstreckung17,118,522
Flächenbelastung36,5 kg/m²32,6 kg/m²34,3 kg/m²
ProfilEppler 603Eppler 583
Rumpflänge8,1 m8,18 m
Rumpfhöhe am HLW1,6 m1,55 m
Rumpfbreite0,71 m
Cockpithöhe1,02 m
Leermasseca. 400 kg370 kgca. 370 kg
max. Startmasse650 kg580 kg600 kg
max. Zuladungca. 250 kgca. 210 kg230 kg
Gleitzahl38 bei 110 km/h
und 650 kg
38,5 bei 95 km/h
und 450 kg
38 bei 97 km/h41 bei 109 km/h
Geringstes Sinken0,73 m/s bei 90 km/h
und 650 kg
0,64 m/s bei 80 km/h
und 450 kg
0,64 m/s bei 80 km/h0,60 m/s bei 70 km/h
Überziehgeschwindigkeit63 km/h
Höchstgeschwindigkeit250 km/h280 km/h250 km/h
Manövergeschwindigkeit170 km/h200 km/h
Höchstgeschwindigkeit
im Flugzeugschlepp
170 km/h185 km/h170 km/h
Höchstgeschwindigkeit
im Windenstart
120 km/h140 km/h140 km/h


Siehe auch |


  • Liste von Flugzeugtypen


Weblinks |



 Commons: G-103-Baureihe – Sammlung von Bildern

  • Website der Grob Aircraft AG

  • Musterzulassung Grob Sailplanes – EASA-TCDS-A.250 (PDF; 452 kB)

  • Service-Nachfolge für Grob-Segelflugzeuge


  • Bilder von Twin I / II / III auf www.airliners.net


Einzelnachweise |



  1. ab
    Grob soars into the 80s. In: J. M. Ramsden (Hrsg.): FLIGHT international. Band 3708, Nr. 117. IPC Transport Press Ltd., 12. April 1980, ISSN 0015-3710, S. 1126 (PDF; 1,5 MB [abgerufen am 4. Juli 2010]). 



  2. LTA Nr. 2003-231/2 (PDF) Luftfahrt-Bundesamt. Archiviert vom Original am 18. Mai 2004. Abgerufen am 8. März 2009.


  3. LTA Nr. 2003-231R3 (PDF) Luftfahrt-Bundesamt. Abgerufen am 8. März 2009.@1@2Vorlage:Toter Link/www2.lba.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) i Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.


  4. www.sailplanedirectory.com (englisch) (Memento vom 14. Februar 2007 im Internet Archive)


  5. 622vgs.org.uk (englisch) (Memento vom 15. April 2009 im Internet Archive)


  6. www.625vgs.org.uk (englisch)


  7. ab LTA Nr. 2004-002 (PDF) Luftfahrt-Bundesamt. Archiviert vom Original am 18. Mai 2004. Abgerufen am 8. März 2009.


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