Lünette (Bildende Kunst)
Als Lünette, auch Lunette, bezeichnet man in der bildenden Kunst und Architektur halbkreisförmige oder kreissegmentförmig gerahmte Wandfelder (auch Bogenfelder genannt), die sich über Türen und Fenstern befinden. Sie sind häufig mit malerischem oder plastischem Schmuck versehen. Auch bogenförmige Bildtafeln in einem Flügelaltar und halbkreisförmige Bildfelder auf antiken Stelen werden Lünette genannt.
Die Bezeichnung kommt aus dem Französischen lunette, Verkleinerungsform zu Mond (Möndchen).
Ein großes, halbkreisförmiges Bildfeld über einem (vor allem mittelalterlichen) Portal nennt man eher Tympanon, während mit „Lunette“ häufiger die kleinen Segment- oder Halbrundfelder über Türen und Fenstern der neuzeitlichen Baukunst benannt werden.
Inhaltsverzeichnis
1 Beispiele
2 Weitere Verwendung
3 Literatur
4 Weblinks
Beispiele |
- Giuseppe Modena da Lucca über den Portalen der Kathedrale von Pisa, Italien, siehe Abbildung Mittelportal, Abbildung linkes Portal, Abbildung rechtes Portal
Philipp Veits Die sieben fetten Jahre, Lunette des Freskenzyklus der Casa Bartholdy, Berlin, Alte Nationalgalerie, siehe Abbildung
Pietro Peruginos Flügelaltar (Polyptychon) in der Collezione Torlonia in Rom, siehe Abbildung
Giovanni Bellinis Flügelaltar Tryptych of St Sebastian siehe Abbildung- Mit Fresken von Michelangelo dekorierte Lünetten über den Fenstern in der Sixtinischen Kapelle zu Rom
Jali in der Sidi Sayed Moschee im indischen Ahmedabad
Weitere Verwendung |
Die kleinen mondsichelartigen Figuren des Kammmarmorpapiers werden als Lunetten bezeichnet.
Literatur |
Wilfried Koch: Kleine Stilkunde der Baukunst. Illustriertes Taschenlexikon mit mehr als 1100 Einzelzeichnungen des Verfassers. Sonderausgabe. Orbis Verlag, München 1991, ISBN 3-572-00502-7, S. 165.
Weblinks |
Commons: Lünetten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien