Lyrischer Sopran
Als lyrischen Sopran bezeichnet man eine bestimmte Art der Sopranstimme. Lyrische Sopranistinnen haben eine schwerere Stimme als Soubretten, aber eine leichtere als dramatische und hochdramatische Sopranistinnen. Die Begriffe leicht und schwer beschreiben mehrere Aspekte der Stimmphysiologie wie Umfang und Klangfarbe, Beweglichkeit, Volumen und Tragfähigkeit.
Lyrischer Sopran ist außerdem eine Bezeichnung für ein Stimmfach, in dem die betreffenden Opern- und Oratorienpartien zusammengefasst sind. Der englische Begriff Lyric Soprano bezeichnet ein Stimmfach, das in Deutschland üblicherweise weiter unterteilt wird.
Man unterscheidet:
Jugendlich-dramatischer Sopran (auch: Spinto-Sopran, soprano lirico spinto, spinto heißt gedrängt), z. B.
Carl Maria von Weber, Der Freischütz: Agathe
Giuseppe Verdi, Otello: Desdemona
Richard Wagner, Tannhäuser: Elisabeth
Leoš Janáček, Jenůfa: Titelpartie
Lyrischer Sopran, z. B.
Wolfgang Amadeus Mozart, Die Zauberflöte: Pamina
Albert Lortzing, Undine: Titelpartie
Giacomo Puccini, La Bohème: Mimi
Georges Bizet, Carmen: Micaëla
Richard Wagner, Das Rheingold: Woglinde
Richard Strauss, Arabella: Zdenka
Die Abgrenzung ist aber, wie immer bei derartigen Klassifizierungen, keinesfalls eindeutig und allgemeingültig. Die subjektiven Vorstellungen davon, wer ein lyrischer Sopran ist bzw. welche Partien in dieses Fach gehören, differieren zum Teil erheblich und es gibt oft Überschneidungen mit den angrenzenden Fächern (z. B. Soubrette, Koloratursopran, dramatischer Sopran).