Publisher




Publisher (engl. to publish „publizieren“ oder „veröffentlichen“) ist die englische Bezeichnung für Verlag oder Verleger. Während der Begriff für jede Form des Verlagswesens verwendet werden kann, wird er als Fremdwort im deutschen Sprachgebrauch im Speziellen häufig für Unternehmen gebraucht, die Computerspiele oder Computerprogramme veröffentlichen und vertreiben.




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Tätigkeitsfelder


  • 2 Wirtschaftsfaktor


  • 3 Rankings

    • 3.1 Große Publisher


    • 3.2 Mittelgroße Publisher



  • 4 Games-Publisher im deutschsprachigen Raum


  • 5 Software-Publisher im deutschsprachigen Raum


  • 6 Quellen




Tätigkeitsfelder |


Vergleichbar mit den Aufgaben eines Buchverlags, übernimmt der Publisher die Produktion von Datenträgern, das Marketing und den Vertrieb eines Computerspiels bzw. Programmes. Die Rahmenbedingungen werden mittels eines Publishingvertrags mit dem Entwickler festgelegt. Der Entwickler gewährt dem Publisher im Gegenzug das Recht, den Titel in einem oder mehreren Ländern zu veröffentlichen.


Analog zu Plattenlabels oder, bei Buchverlagen, mittels Imprints strukturieren einige Publisher ihr Angebot, indem sie unter mehreren Labels veröffentlichen. So unterhält das Unternehmen Take 2 Interactive die Labels Rockstar Games und 2K Games, letzteres mit den Sub-Labels „2K Sports“ und „2K Play“.


Bei großen Unternehmen der Videospiel-Branche ist die Veröffentlichung von Software nur eines der verschiedenen Geschäftsfelder. So agieren Hardware-Hersteller wie Nintendo, Microsoft, Sony und THQ auch als Publisher. Unternehmen wie Electronic Arts, Ubisoft und Activision Blizzard besitzen eigene Entwicklungsstudios. Viele der kleineren Publisher verfügen dagegen über keine eigenen Entwicklungsressourcen.



Wirtschaftsfaktor |


Die Computerspiel-Branche ist zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden. Sie rechnet im Jahr 2007 mit einem Umsatz von rund 34 Milliarden Euro.[1] Der nach Umsatz derzeit weltgrößte Computerspielverleger Activision Blizzard entstand im Jahr 2008 durch die Fusion von Vivendi Games, einem Tochterunternehmen des französischen Medienkonzerns Vivendi, mit dem amerikanischen Unternehmen Activision. Diese Transaktion kostete 18,9 Milliarden Dollar. Für die Entwicklung eines anspruchsvollen und technisch aktuellen Computerspiels entstehen inzwischen Entwicklungskosten in dreistelliger Millionenhöhe.[2]



Rankings |



Große Publisher |


Im Folgenden sind die größten Publisher nach ihrem Umsatz in Milliarden Dollar gelistet.[3]



































2016
Publisher
Umsatz in Mrd.$
1

China VolksrepublikVolksrepublik China Tencent
10,2
2

JapanJapan Sony Computer Entertainment
7,8
3

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Activision Blizzard
6,6
4

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Microsoft Studios
6,5
5

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Electronic Arts
4,6
6

China VolksrepublikVolksrepublik China NetEase
4,2
7

JapanJapan Bandai Namco Games
2,0
8

JapanJapan Nintendo
1,8
9

JapanJapan Square Enix
1,7
10

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Warner Bros
1,6


Mittelgroße Publisher |


Im Folgenden sind die Top mittelgroßen Videospiel-Publisher gelistet, ermittelt von Metacritic im Februar 2017[4] basierend auf Spielqualität nach Bewertungen im Vergleich zum Vorjahr.[5]










































































Position 2015
Publisher
Position 2016
7

SchwedenSchweden Paradox Interactive
1

999*

JapanJapan Sega
2
4

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Microsoft Studios
3
6

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Take-Two Interactive
4
8

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Warner Bros. Interactive Entertainment
5
1

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bethesda Softworks
6
20

Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Team17
7

999*

JapanJapan Degica
8

999*

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Devolver Digital
9
17

DeutschlandDeutschland Daedalic Entertainment
10
11

Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Curve Digital
11

999*

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten tinyBuild Games
12
22

JapanJapan NIS America
13
12

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Aksys Games
14

999*

ItalienItalien 505 Games
15

999*

NiederlandeNiederlande Gambitious Digital Ent.
16
16

FrankreichFrankreich Focus Home Interactive
17

999*

PolenPolen Artifex Mundi
18
15

JapanJapan Koei Tecmo
19

999*

FinnlandFinnland 10tons Entertainment
20
19

JapanJapan Idea Factory
21
14

DeutschlandDeutschland Deep Silver
22

999*

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Digerati Distribution
23


-* (neu in der Liste)


Games-Publisher im deutschsprachigen Raum |


Seit Mitte der 1980er Jahre existieren auch im deutschsprachigen Raum Videospiele-Publisher. Eines der ersten deutschen Unternehmen dieser Art war Rainbow Arts, über das Spiele wie Turrican, The Great Giana Sisters oder Katakis erschienen. Im Vergleich zu den internationalen Marktführern sind deutsche Unternehmen in dieser Branche aber von relativ geringer Bedeutung.


Bekannte aktive Publisher im deutschsprachigen Raum sind unter anderem:


  • Aerosoft

  • Astragon

  • Bitcomposer

  • Crytek

  • Daedalic

  • Deep Silver

  • dtp entertainment

  • Gameforge

  • Kalypso Media

  • rondomedia

  • TopWare Interactive

Bekannte, heute nicht mehr aktive Videospiele-Publisher aus dem deutschsprachigen Raum sind Ariolasoft, cdv Software Entertainment, JoWood, Rushware, Rainbow Arts, Sunflowers, 10tacle Studios, Software 2000 und Starbyte. Viele dieser ehemaligen Unternehmen waren sowohl Publisher als auch Entwickler.



Software-Publisher im deutschsprachigen Raum |


Oft als IT-Fachverlag mit einem umfangreichen EDV- und IT-Buchsortiment gestartet, wurden eigenständige Software Abteilungen gebildet, die Computerprogramme verlegen. Das Prinzip ähnelt der Produktion und Vermarktung von Büchern. Die Vertriebswege waren Anfang der 1980er Jahre noch identisch, da viele Buchhändler über ein umfangreiches Software Angebot verfügten. Statt eines Buchautors wird ein Softwareentwickler unter Vertrag genommen, der oder die für den Verlag ein Computerprogramm entwickelt. Der Verlag übernimmt in den meisten Fällen die weitere Bearbeitung bzw. Veredlung des Produktes, indem Handbuchautoren beauftragt werden eine Einführung und Dokumentation zur Anwendung der Software zu erstellen. Des Weiteren übernimmt der Verlag das sprachliche Lektorat, den Test und die Verpackungsgestaltung. Die wichtigste Aufgabe des Software-Publishers ist die Vermarktung und der Vertrieb des Produktes. Der Software-Publisher fungiert als Veredler und Aggregator, um dem Softwareentwickler eine möglichst breite Vertriebsplattform zu bieten.


Zu den Pionieren der Branche gehören Data Becker, SYBEX-Verlag, BHV (Verlag), Markt+Technik Verlag, die bereits vor 1985 ihre Software-Abteilungen aufgebaut haben. Später kamen unter anderem Franzis-Verlag, G Data Software, S.A.D., tewi, United Soft Media und Systhema hinzu.


Durch das Internet und die Download-Möglichkeiten für Software, haben die Vertriebswege über Handelskanäle wie Buchhandel oder Elektronik-Fachmarkt an Bedeutung verloren. Damit ist auch die Aggregations-Funktion der Software-Publisher weniger wichtig für Softwareentwickler geworden. Über die eigene Webseite kann der Softwareentwickler sein Produkt bewerben und zum Download anbieten.



Quellen |



  1. vgl. NZZ online – „World of Warcraft“ trifft „Call of Duty“


  2. vgl. Starcraft 2: Sommerwetter vs. 100-Millionen-Dollar-Budget


  3. https://newzoo.com/insights/rankings/top-25-companies-game-revenues/


  4. http://www.metacritic.com/feature/game-publisher-rankings-for-2016-releases


  5. http://www.metacritic.com/feature/game-publisher-rankings-for-2015-releases


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