Eckenhagen













Eckenhagen

Gemeinde Reichshof

50.9880555555567.6936111111111312Koordinaten: 50° 59′ 17″ N, 7° 41′ 37″ O

Höhe:
312 m ü. NHN

Einwohner:
2023 (31. Dez. 2015)

Eingemeindung:
1. Juli 1969

Postleitzahl:
51580

Vorwahl:
02265

Karte
Lage von Eckenhagen in Reichshof



Blick auf die Barockkirche


Eckenhagen ist die zweitgrößte von 106 Ortschaften der Gemeinde Reichshof im Oberbergischen Kreis im nordrhein-westfälischen Regierungsbezirk Köln in Deutschland.




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Lage und Beschreibung


  • 2 Geschichte

    • 2.1 Eigen Eckenhagen



  • 3 Sehenswürdigkeiten


  • 4 Freizeit


  • 5 Verkehr

    • 5.1 Radwege


    • 5.2 Öffentlicher Nahverkehr



  • 6 Bildungs- und Erziehungseinrichtungen


  • 7 Kirchengemeinden


  • 8 Besonderheiten


  • 9 Persönlichkeiten


  • 10 Literatur


  • 11 Einzelnachweise




Lage und Beschreibung |


Die nächstgelegenen Zentren sind Gummersbach (20 km nordwestlich), Köln (50 km westlich), Olpe (20 km nordöstlich) und Siegen (34 km südöstlich).



Geschichte |




Altstadt Eckenhagen




Innenbereich der Barockkirche


Die älteste Geschichte der Gegend ist unbekannt. Erst ab dem 12. Jahrhundert stehen geschichtliche Quellen zur Verfügung. Eckenhagen war aber ganz offensichtlich Reichsbesitz. Die Reichshöfe sind hauptsächlich eine Schöpfung Karls des Großen. Man nimmt an, dass die Gründung des Reichshofes Eckenhagen zu dieser Zeit erfolgte. Mit Urkunden zu belegen ist es nicht.


1167 wurde der Ort das erste Mal urkundlich erwähnt und zwar in einem Dokument betreffend der „Schenkung des Reichshofs Eckenhagen durch Kaiser Friedrich Barbarossa an den Erzbischof des Erzbistums Köln Rainald von Dassel“:[1]





„Ferner gewähren und schenken wir ihm und seinen Nachfolgern für alle Zeiten unsren ganzen Hof zu Eckenhagen samt seinen Leuten, Besitzungen, Silbergruben und allen anderen Gerechtsamen und allem Zubehör des Hofes.“





Die Schreibweise der Erstnennung war Eckenhagen. In einer Urkunde in lateinisch von 1204 wurde eine Honschaft als Kirchspiel „Eckinhain“ im Decania Sybergensis angeführt.[2]


In den nach dem Tode Barbarossas ausbrechenden Kämpfen zwischen der staufischen und der welfischen Linie wanderte Eckenhagen wie ein Spielball in die Hände des jeweiligen Günstlings. Erst in der Zeit des Kölner Erzbischofes Konrad von Hochstaden (1238–1261) wurde Eckenhagen, so nimmt man an, durch Kauf an Sayn abgetreten.


In einem Vertrag vom 27. Mai 1257, in dem Zwistigkeiten zwischen Johann von Sponheim und dessen Sohn Gottfried von Sayn auf der einen und ihrem Verwandten Adolf von Berg auf der anderen Seite beigelegt wurden, übertrug Sayn die Gerichtsbarkeit von Eckenhagen an Berg. Somit ging Eckenhagen in die bergische Verwaltung über, der Besitz (Eigentum) der beiden späteren Bürgermeistereien Eckenhagen und Denklingen jedoch erst im Siegburger Vertrag 1604.


Im Bereich Amt Windeck begann die Reformation bereits in den 1560er Jahren und es kam zur Bildung reformierter Gemeinden. In Eckenhagen ist bereits 1569 unter dem Prediger Johann Lang diese nachweisbar.[3] Ab Mitte der 1610er Jahre wurde die Gemeinden wieder von katholischen Priestern übernommen, da im Herzogtum Berg der evangelische Glaube wieder weitgehend unterdrückt wurde. Nach 1672 erfolgte ein Religionsvergleich zwischen den Herzögen von Berg und Brandenburg und in Eckenhagen konnte wieder die evangelische Gemeinde aktiv werden.[4] So fanden beispielsweise evangelische Synoden bereits 1679 und 1781 in Eckenhagen statt.[5] In einer Untersuchung von 1831 lebten in der Gemeinde 276 evangelische und 121 katholische Personen.[6]



Eigen Eckenhagen |


In dem Vertrag von 1257 wurde also die Landeshoheit übertragen und es entstand „das Eigen von Eckenhagen“, ein vollständig freies Eigentum im Gegensatz zum Lehen. Diese Bezeichnung wählte man insbesondere dann, wenn der Bereich vollständig durch fremde umliegende Gebiete als geschlossenes Ganzes gekennzeichnet war. Im Eckenhagener Weistum heißt es dazu: „So sitzen wir allhie tüschen vier oder fünf Herren Landen.“


Ausbau und Abrundung der Grafschaft Berg gingen einher mit der Bildung der Verwaltungsbezirke, der Ämter. Das politische Gefüge erhielt festere Formen als 1260 das Amt Windeck Vogtei wurde. Eckenhagen hatte ein eigenes Landgericht, das trotz Zugehörigkeit zum Amt Windeck eine Besonderheit aufwies. Dieses Landgericht hatte in früheren Zeiten keine Konsultation im Amt Windeck. Für Rechtsbelehrung war hier das Landgericht Lindlar im Amt Steinbach zuständig. Konnte es also hier in zweifelhaften Fällen zu keinem Urteil kommen, so musste man das Landgericht Lindlar aufsuchen, dessen Urteil bei der nächsten Gerichtsverhandlung in Eckenhagen nur verkündet wurde, Berufung aus Eckenhagen oder dem Amt Windeck ging zum Hauptgericht Porz.


Im Jahre 1575 kam es durch Zeugenverhöre und Grenzbegehungen zu einer Festlegung der Grenze zwischen Homburg und Berg. Diesem Umstand verdankt die im selben Jahr gefertigte Mercatorkarte vom Amt Windeck, zu dem das „Eigen von Eckenhain“ seit 1257 gehörte, ihre Entstehung.


Am 12. Juni 1604 wurde der Siegburger Vertrag geschlossen, um die Grenzstreitigkeiten zwischen den Nachbarn zu beenden, am 19. November des Jahres steckte man die Grenzen endgültig ab.


1777 vernichtete ein Großbrand 47 Wohnhäuser, die alte Kirche und das Schulgebäude. Im Zuge des Wiederaufbaus entstand die bis heute erhaltene Barockkirche mit ihrer bedeutenden Orgel.


Am 15. März 1806 wurde aus dem Herzogtum Berg unter Einbeziehung weiterer Gebiete das Großherzogtum Berg geschaffen. Die alte Amtsverfassung wurde beseitigt, neue Verwaltungsbezirke (Arrondissements) traten an ihre Stelle. Diese wurden in Mairien (Bürgermeistereien) aufgeteilt. Die Mairie Eckenhagen umfasste die späteren Gemeinden Eckenhagen und Denklingen. Die napoleonische Regierung griff überall ordnend ein, schaffte insbesondere die Leibeigenschaft ab. Die Leibeigenen erhielten alle bürgerlichen Rechte und das Ackerland als volles Eigentum (Code Napoléon vom 1. Januar 1810, gültig bis 1900). Diesen Rechten standen allerdings Anordnungen gegenüber, die mancherlei Erschwernisse, Schikanen und finanzielle Lasten mit sich brachten.


Die Selbständigkeit der Gemeinde Eckenhagen endete am 1. Juli 1969 im Zuge der Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Eckenhagen wurde mit Denklingen zur neuen Gemeinde Reichshof vereinigt. Kleine Gebiete der Gemeinden Lieberhausen, Nümbrecht, Waldbröl und Wiehl kamen hinzu.[7] Das neue Rathaus wurde in Denklingen errichtet.


Seit 1991 ist Eckenhagen heilklimatischer Kurort, seit 1998 Standort eines bedeutenden Reha-Klinikums für die Indikationen: Onkologie, Neurologie und Pneumologie.



Sehenswürdigkeiten |


  • Barockkirche Eckenhagen

  • Mineraliengrotte und Puppenmuseum Eckenhagen: Im Museum in der Barbarossastraße befinden sich über 600 Puppen in volkstümlichen Trachten aus aller Welt. Außerdem sind Mineralienfunde aus den oberbergischen Gruben bei Mittelagger und Wildberg ausgestellt. Ergänzende Exponate kommen aus dem ehemaligen Jugoslawien, der Toscana und anderen außereuropäischen Staaten.

  • Bauernhofmuseum Eckenhagen

  • Affen- und Vogelpark Eckenhagen


Freizeit |


Eckenhagen ist sowohl sommers wie winters Zielort für den regionalen Tourismus, der bei Schnee Skisport am Blockhaus und Langlauf zulässt, im Sommer ein Ziel für Radtouren und Wanderungen darstellt. Darüber hinaus existieren ein Vogelpark und das Hallenbad mit Sauna. Auch der Heißluftballonsport hat hier eine Hochburg.



Verkehr |



Radwege |


Von Eckenhagen aus startet eine der vier themengebundenen Fahrradtouren der Gemeinde Reichshof.


Tour de Eckenhagen


Diese Tour ist die zweitlängste Tour des Fahrradparks und hat 550 Höhenmeter und Steigungen zum Teil über 10 %.


Ausgangspunkt Rodener Platz in Eckenhagen










Routen-NameWegzeichenFahrstrecke
Weglänge
Tour de
Eckenhagen
Tour-eckenhagen.gif

Wehnrath – Schönenbach – Mittelagger – Oberagger
Hüngringhausen – Hecke – Eckenhagen
25 km




Öffentlicher Nahverkehr |


  • Linie 303: Gummersbach – Derschlag – Eckenhagen – Denklingen – Waldbröl

  • Linie 321: Eckenhagen – Wehnrath – Wiehl (nur an Schultagen)

  • Linie 345: Eckenhagen – Wildbergerhütte – Waldbröl


Bildungs- und Erziehungseinrichtungen |


  • Gemeinschaftsgrundschule

  • Gesamtschule Reichshof

  • Kinderheim St. Josefshaus Eckenhagen


Kirchengemeinden |


  • Katholische Kirchengemeinde, St. Franziskus-Xaverius

  • Katholischer Kirchenchor Cäcilia Eckenhagen

  • Evangelische Kirchengemeinde

  • Evangelischer Kirchenchor Eckenhagen


Besonderheiten |


In Eckenhagen befindet sich die einzige Online-Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes im Kreis, dort werden alle 10 Minuten Lufttemperatur und Luftfeuchte, Sonnenscheindauer und Temperatur im Erdboden gemessen.



Persönlichkeiten |



  • Sabine Lisicki (* 1989), deutsche Tennisspielerin lebte in ihrer Kindheit in Eckenhagen


Literatur |


  • Oswald Gerhard: Eckenhagen und Denklingen im Wandel der Zeiten


Einzelnachweise |



  1. Klaus Pampus: Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte (= Beiträge zur Oberbergischen Geschichte. Sonderbd. 1). Oberbergische Abteilung 1924 e.V. des Bergischen Geschichtsvereins, Gummersbach 1998, ISBN 3-88265-206-3.


  2. Anton Joseph Binterim, Joseph Hubert Mooren. In: Die Erzdiöcese Köln im Mittelalter. III. Die rheinfränkischen Decanate. 1892, Düsseldorf, Voss, S. [421]443.


  3. Heinrich Friedrich Jacobson. In: Geschichtliche Quellen des evangelischen Kirchenrcts der Provoinz Rheinland und Westfalen. 1844, S. [62]40.


  4. Heinrich Friedrich Jacobson. In: Geschichtliche Quellen des evangelischen Kirchenrechts der Provinz Rheinland und Westfalen. 1844, S. [136]114.


  5. Heinrich Friedrich Jacobson. In: Geschichtliche Quellen des evangelischen Kirchenrechts der Provinz Rheinland und Westfalen. 1844, S. [217]195.


  6. Hermann Henstenberg. In: Das ehemalige Herzogtum Berg. 1897, Elberfeld, S. [78]68.


  7. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen (= Kommunale Schriften fuer Nordrhein-Westfalen. 32, ISSN 0454-2584). Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 81. 


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