Baborów














































Baborów

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Baborów (Polen)


Baborów

Baborów

Basisdaten

Staat:

Polen

Woiwodschaft:

Opole

Powiat:

Głubczyce

Fläche:
11,73 km²

Geographische Lage:

50° 9′ N, 18° 0′ O50.15138888888917.995Koordinaten: 50° 9′ 5″ N, 17° 59′ 42″ O

Höhe:
230 m n.p.m.

Einwohner:
2956
(31. Dez. 2016)[1]

Postleitzahl:
48-120

Telefonvorwahl:
(+48) 77

Kfz-Kennzeichen:
OGL
Wirtschaft und Verkehr

Straße:

Głubczyce–Racibórz
Nächster int. Flughafen:

Katowice
Gmina
Gminatyp:

Stadt- und Landgemeinde
Gminagliederung:
11 Schulzenämter
Fläche:
118,00 km²
Einwohner:
6089
(31. Dez. 2016)[1]

Bevölkerungsdichte:
52 Einw./km²

Gemeindenummer (GUS):
1602013
Verwaltung (Stand: 2014)

Bürgermeisterin:
Elżbieta Kielka
Adresse:
ul. Dąbrowszczaków 2a
48-120 Baborów

Webpräsenz:

www.baborow.pl





Baborów [.mw-parser-output .IPA atext-decoration:nonebaˈbɔruf] (deutsch Bauerwitz; tschechisch Bavorov) ist eine Kleinstadt in der polnischen Woiwodschaft Opole.




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Geographische Lage


  • 2 Geschichte


  • 3 Demographie


  • 4 Kirchspiel


  • 5 Sehenswürdigkeiten


  • 6 Gmina


  • 7 Söhne und Töchter der Stadt


  • 8 Partnerstädte


  • 9 Literatur


  • 10 Weblinks


  • 11 Einzelnachweise




Geographische Lage |




Bauerwitz östlich von Leobschütz und nordwestlich von Ratibor auf einer Landkarte von 1910


Die Stadt liegt in Schlesien an der Zinna, etwa 60 Kilometer südlich von Oppeln (Opole) und etwa 40 Kilometer nordwestlich von Ostrau (Ostrava). Rund acht Kilometer südlich der Stadt verläuft die Grenze zu Tschechien.



Geschichte |




St. Josef in Baborów


Die Ortschaft wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts vermutlich von Bavor II. (1220–1279) gegründet, der dem böhmischen Adelsgeschlecht der Bavor von Strakonitz entstammte und der mit Agnes/Anežka, einer außerehelichen Tochter des böhmischen Königs Ottokar II. Přemysl verheiratet gewesen sein soll. Es gehörte zum Troppauer Land in Mähren und wurde erstmals 1296 urkundlich mit einem Vogt Jaroslav (Jeroslaum advocatum de Baurwitz) erwähnt. 1318 wurde es dem neu gegründeten Herzogtum Troppau eingegliedert, von dem es an Wok/Vok (II.) von Krawarn oder schon vorher an dessen gleichnamigen Vater Wok (I.) gelangte, der für das Jahr 1316 als Unterkämmerer von Böhmen belegt ist und 1324–1325 das Amt des Oberstkämmerers von Olmütz bekleidete. Am 19. August 1340 verkauften Heinrich/Jindřich von Krawarn auf Plumlov und dessen Bruder Johann/Ješek von Krawarn, der ein Ritter des Deutschen Ordens war, Bauerwitz (Bavorov) zusammen mit Zülkowitz (Sulkov/Sułków), Tschirmkau (Červenkov/Czerwonków) und Eiglau (Děhylov/Dziełów) dem Dominikanerinnenkloster in Ratibor, dessen Äbtissin Euphemia († 1359) eine Schwester des Ratiborer Herzogs Lestko war. Bereits am 22. August d. J. bestätigte der Troppauer Herzog Nikolaus II. den Verkauf. In dieser Urkunde werden als ehemalige Besitzer die Bavor von Strakonitz aufgeführt, denen Wok/Vok von Krawarn folgte. Seit 1340 war Bauerwitz ein Ackerbürgerstädtchen (oppidum), das nach der Teilung des Herzogtums Troppau 1377 zum Herzogtum Jägerndorf gehörte.


Am 16. März 1403 bestätigt Markgraf Jodokus von Brandenburg als Gebieter Mährens in Jägerndorf, dass die Prinzessinnen und Nonnen Agnes und Anna sowie der Priester Wenceslaus den Erasmusaltar in der Pfarrkirche zu Bauerwitz für einen jährlichen Zins von sechs Mark gestiftet hatten.[2]


Später verlor Bauerwitz das Marktrecht, erhielt es jedoch 1575 wieder zurück. Kaiser Karl VI. erhob Bauerwitz 1718 zur Mediatstadt.


Zusammen mit fast ganz Schlesien fiel Bauerwitz 1742 nach dem Ersten Schlesischen Krieg an Preußen. Kirchlich gehörte es weiterhin zum Bistum Olmütz, wobei der an Preußen gefallene Teil des Bistums vom 1742 gegründeten Kommissariat Katscher verwaltet wurde. Bis zur Säkularisation 1810 gehörte es dem Ratiborer Dominikanerinnen-Kloster. Mit der Neugliederung Preußens gehörte es ab 1815 zur Provinz Schlesien und war ab 1818 dem Landkreis Leobschütz eingegliedert, mit dem es bis 1945 verbunden blieb.


Mit der Inbetriebnahme der Eisenbahnlinien Ratibor–Leobschütz (1855), Bauerwitz–Cosel (1908) und Bauerwitz–Troppau (1909) erlebte die Stadt einen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Einwohnerzahl wuchs stetig. Sie betrug 1787: 1447, 1905: 2771 und 1939 rund 4.500 Einwohner. Die letztgenannte Einwohnerzahl kam durch die zum 23. Dezember 1927 erfolgten Eingemeindungen von Jernau (Jaroniów) und dem Gutsbezirk Bauerwitz zustande. Am Anfang des 20. Jahrhunderts war Bauerwitz Sitz eines Amtsgerichts und hatte zwei katholische Kirchen.[3]


Im Jahr 1945 gehörte Bauerwitz zum Landkreis Leobschütz im Regierungsbezirk Oppeln der preußischen Provinz Schlesien des Deutschen Reichs.


Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Bauerwitz im März 1945 nach harten Kämpfen von der Roten Armee besetzt. Im Sommer 1945 wurde Bauerwitz zusammen mit dem Kreisgebiet von der sowjetischen Besatzungsmacht gemäß dem Potsdamer Abkommen unter polnische Verwaltung gestellt. In Bauerwitz begann danach der Zuzug polnischer Zivilisten, die zum Teil aus den im Rahmen der „Westverschiebung Polens“ an die Sowjetunion gefallenen Gebieten östlich der Curzon-Linie kamen. Für Bauerwitz wurde die polnische Ortsbezeichnung Baborów eingeführt. In der Folgezeit wurden die allermeisten Deutschen aus Bauerwitz vertrieben.



Demographie |










































Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr
Einwohner
Anmerkungen
18031.598[4]
18101.800[4]
18161.621davon acht Evangelische, 1.598 Katholiken und 18 Juden[4]
18211.816[4]
18251.904darunter 24 Evangelische und drei Juden[5]
18402.292davon 2.236 Katholiken, 28 Evangelische und 28 Juden[6]
18522.319[7]
18712.403fast ausschließlich Katholiken, darunter über 2.000 Tschechen[8]
18902.707darunter 50 Evangelische und 17 Juden (2.220 Tschechen)[9]
19002.720meist Katholiken[3]
19334.332[9]
19394.535[9]

1957 lebten 3.500 Menschen in der Stadt.



Kirchspiel |


Kirchlich unterstand Bauerwitz bis 1972 dem Erzbistum Olmütz.



Sehenswürdigkeiten |




Pfarrkirche


  • Die Friedhofskirche St. Josef ist eine oberschlesische Schrotholzkirche aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts. Sie besitzt eine wertvolle zeitgenössische Innenausstattung.

  • Die 1340 erstmals erwähnte Pfarrkirche wurde im 19. Jahrhundert neu errichtet.


Gmina |


Zur Stadt- und Landgemeinde Baborów gehören folgende Orte:


  • Babice (Babitz)

  • Baborów (Bauerwitz)

  • Boguchwałów (Hohndorf)
    • Wierzbno (Neu Würbenthal)

  • Czerwonków (Tschirmkau, 1936–45: Schirmke)
    • Czerwonków Osiedle (Tschirmkau Siedlung)

  • Dziećmarowy (Dittmerau)

  • Dzielów (Eiglau)

  • Księże Pole (Knispel)

  • Raków (Rakau)

  • Sułków (Zülkowitz, 1936–45: Zinnatal, bis 31. Dezember 2004 polnisch Sulków)

  • Szczyty (Tscheidt, 1936–45: Maxwaldau)

  • Tłustomosty (Stolzmütz)
    • Langowo (Langenau)


Söhne und Töchter der Stadt |



  • Anastasius Sedlag (1786–1856) Theologe, Bischof von Kulm und Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung


  • Carl Ulitzka (1873–1953), römisch-katholischer Priester und Zentrumspolitiker


  • Hans Helmbrecht (1922–1998) in Jernau, deutscher Bildhauer


  • Katharina Elliger (* 1929), Schriftstellerin


Partnerstädte |



  • Hradec nad Moravicí, Tschechien


  • Teublitz, Deutschland


Literatur |



  • Johann Georg Knie: Alphabethisch-Statistisch-Topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien, mit Einschluß des jetzt ganz zur Provinz gehörenden Markgrafthums Ober-Lausitz und der Grafschaft Glatz; nebst beigefügter Nachweisung von der Eintheilung des Landes nach den verschiedenen Zweigen der Civil-Verwaltung. Breslau 1830, S. 897.


  • Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preusz. Provinz Schlesien. 2. Auflage, Breslau 1845, S. 785.


  • Hugo Weczerka: Handbuch der historischen Stätten Schlesien. Stuttgart 1977, ISBN 3-520-31601-3, S. 17

  • A. Tschauder: Kurze Geschichte der Stadt Bauerwitz, Leobschütz, 1881.

  • Tomáš Baletka: Páni z Kravař – Z Moravy až na konec světa, 2004, ISBN 80-7106-682-6, S. 42, 68, 75, 132f.

  • Joachim Spallek: Chronik eines Bauerndorfes in Schlesien: Hohndorf/Kreis Leobschütz 1183–1946. Ein Beitrag zur Siedlungs- und Kulturgeschichte Schlesiens. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage 2010, 543 Seiten, Selbstverlag Dr. Joachim Spallek, Niersplank 11, 47877 Willich (Nur Direktbezug möglich), T+F: 02156 6237, weltvox@t-online.de


Weblinks |



 Commons: Baborów – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

  • Homepage der Gmina Baborów (polnisch)

  • Historische und aktuelle Aufnahmen sowie geographische Lage


Einzelnachweise |



  1. ab Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2016. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 5,19 MiB), abgerufen am 29. September 2017. 


  2. Augustin Weltzel: Geschichte der Stadt Ratibor. Ratibor 1861, S. 496.


  3. ab Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 2, Leipzig und Wien 1905, S. 467.


  4. abcd Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 5: T–Z, Halle 1823, S. 250–251, Ziffer 36.


  5. Johann Georg Knie: Alphabethisch-Statistisch-Topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien, mit Einschluß des jetzt ganz zur Provinz gehörenden Markgrafthums Ober-Lausitz und der Grafschaft Glatz; nebst beigefügter Nachweisung von der Eintheilung des Landes nach den verschiedenen Zweigen der Civil-Verwaltung. Breslau 1830, S. 897.


  6. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preusz. Provinz Schlesien. 2. Auflage, Breslau 1845, S. 785.


  7. Kraatz: Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats. Berlin 1856, S. 29.


  8. Gustav Neumann: Geographie des Preußischen Staats. 2. Auflage, Band 2, Berlin 1874, S. 181–182, Ziffer 13.


  9. abc Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. leobschuetz.html. Abgerufen im September 2018 (Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006). 


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