Spleen


Ein Spleen (aus dem englischen spleen entlehnt; ausgesprochen [.mw-parser-output .IPA atext-decoration:nonespliːn]) – auch Fimmel, Tick sowie eine Marotte oder Schrulle – bezeichnet umgangssprachlich meist abwertend eine leichte Verrücktheit oder fixe Idee.[1] Der Begriff wird oft im Zusammenhang mit Exzentrikern verwendet.[2]



Weitere Einzelheiten |


Der Ausdruck Spleen stammt aus dem Englischen ursprünglich für die Milz (englisch spleen, griechisch σπλήν, splēn)[2] sowie übertragen für „schlechte Laune, Ärger, Verdruss“. Die Milz galt als Sitz bestimmter Gemütskräfte und bei Erkrankung als Ursache für Hypochondrie („Milzsucht“).[3]


Bereits Galen (2. Jahrhundert n. Chr.) sah den Ursprung der Melancholie in einem Überschuss an schwarzer Galle, einem der vier Körpersäfte, die unter anderem in der Milz[4] produziert werde. In der französischen Sprache wurde der Begriff splénétique gleichbedeutend zum Weltschmerz oder auch zur Melancholie durch Charles Baudelaire (1821–1867) popularisiert und in seinen Werken wie Les Fleurs du Mal thematisiert.[5] Heute bedeutet „einen Spleen zu haben“ in der Umgangssprache eine kleine Verrücktheit, Schrulle, sonderbare Idee oder Marotte zu haben.[2]


Ein anderes (auch umgangssprachliches) Wort ist der Fimmel,[6] wie beispielsweise in „Sie hat einen Putzfimmel“ oder auch „… Modefimmel“.



Weblinks |



 Wiktionary: Fimmel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


 Wiktionary: Marotte – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


 Wiktionary: Schrulle – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


 Wiktionary: Spleen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


 Wiktionary: Tick – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

  • Online-Sammlung von Spleens


Einzelnachweise |



  1. Eintrag zu Spleen im Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG), dwds.de Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften


  2. abc Duden. Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich, 1999, 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage; siehe auch elektronische Ausgabe – zusammen mit dem Bibliographischen Institut; 2017


  3. Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig, 1798, S. 213. auf zeno.org


  4. Ralf-Dieter Hofheinz: Milzkrankheiten. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 993 f.; hier: S. 993.


  5. Ariane Wild: Poetologie und Décadence in der Lyrik Baudelaires, Verlaines, Trakls und Rilkes. In: Epistemata. Reihe Literaturwissenschaft. Band 387, Königshausen & Neumann, Würzburg 2002, ISBN 3-8260-2214-9 (Diss. Univ. Freiburg (Brsg.), 2000)


  6. Fimmel (Marotte, Gewohnheit) – Duden, Bibliographisches Institut; 2017








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