Agonie






Agonie (Der Todeskampf), Egon Schiele


Mit Agonie (altgriechisch ἀγωνία agonía ‚Qual‘, ‚Kampf‘) wird eine Reihe von Erscheinungen im Sterben bezeichnet, welche – das allmähliche Erlöschen der Nerventätigkeit anzeigend – dem Eintritt des Todes unmittelbar vorausgehen. Der Begriff – im Sinne von „Todeskampf“ – wird inzwischen als unwissenschaftlich und unpräzise betrachtet.[1]
In der Umgangssprache wird das Wort auch im Sinne von „Leid“ bzw. „qualvoller, auswegloser Zustand“ gebraucht.


Zu den möglichen Anzeichen des unmittelbar bevorstehenden Todes, die von Außenstehenden als qualvoll empfunden werden können, gehören: Unruhe, Beklemmung, Krämpfe, Kirchhofrosen, unverständliches Reden, Flockenlesen (Krozidismus), sodann schnarchende oder röchelnde Atmung bzw. „Schnappatmung“, kein fühlbarer Puls mehr, dem das Erkalten der Extremitäten folgt. Der Gesichtsausdruck von Patienten in einer Agonie wird mit dem klassischen Ausdruck der Facies hippocratica beschrieben.[2]


Die Erscheinungen der Agonie gestalten sich unterschiedlich und können sich von wenigen Minuten bis hin zu mehreren Stunden erstrecken.[1] Die möglichst genaue Abklärung und Einordnung der Todeszeichen und die Abgrenzung von z. B. vitalen gegenüber postmortalen Wunden kann in der Rechtsmedizin wichtige Hinweise auf die Dauer der sogenannten Agoniephase Verstorbener liefern.


Die Zeitphase vor dem Tod kann lethargisch-kraftlos oder – vermeintlich – aggressiv erscheinen.



Etymologie |


Das Wort Agonie wurde aus dem kirchenlateinischen agonia entlehnt, das auf altgriechisch ἀγωνία - agonía (Kampf, Wettkampf, Angst, Beklemmung) zurückzuführen ist. Dies leitet sich wiederum ab von griechisch agon (Kampf, Wettkampf; Versammlung), das mit griechisch agein (führen, leiten) zusammenhängt.[3]



Weblinks |



 Wiktionary: Agonie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


 Wikiquote: Agonie – Zitate


Einzelnachweise |



  1. ab Gerhild Becker, Carola Xander: Zur Erkennbarkeit des Beginns des Sterbeprozesses. In: Franz-Josef Bormann, Gian Domenico Borasio (Hrsg.): Sterben. Dimensionen eines anthropologischen Grundphänomens. De Gruyter, Berlin 2012. S. 121.


  2. Willibald Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. Walter de Gruyter, Berlin 1959, ISBN 978-3-11-170608-5, S. 17 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 


  3. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 24. Auflage, S. 21.


Popular posts from this blog

Darth Vader #20

How to how show current date and time by default on contact form 7 in WordPress without taking input from user in datetimepicker

Ondo