Fiale




Äußere Fiale am Strebewerk der Kathedrale von Reims


Fialen (von italienisch foglia, Blatt oder Nadel in der Pflanzenwelt) oder Pinakel sind aus Stein gemeißelte, schlanke, spitz auslaufende flankierende Türmchen, die in der gotischen Architektur der Überhöhung von Wimpergen und Strebepfeilern dienten. Neben dieser ästhetischen Funktion haben sie häufig auch eine statische, da sie die Konstruktion durch ihr Gewicht zusätzlich stabilisieren.
Fialen bestehen meist aus einem vier- oder achteckigen Schaft bzw. Leib, der häufig eine aus Maßwerk bestehende Verzierung aufweist und im Mittelteil die Form eines Tabernakels hat. Über dem Schaft befindet sich die oft mit Krabben besetzte und mit einer Kreuzblume bekrönte, pyramidenförmige Spitze. Manchmal dienen sie auch als Träger von Bildsäulen. Fialen können auch außerhalb von Bauwerken kleinere Einzelstücke aus verschiedenen Materialien sein.




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Fialen in der Spätgotik


  • 2 Literaturhinweise


  • 3 Weblinks


  • 4 Einzelnachweise




Fialen in der Spätgotik |




Fiale aus der Bauhütte des Kölner Doms


Fialen[1] in der kirchlichen Baukunst der Gotik sind türmchenartige Aufsätze an sakralen Gebäuden. Der im gotischen Stil errichtete Leib[2] des Turmes hat einen kleinen Durchmesser und ist mit einem Helm oder einer Kreuzblume als Fialenkrone[3] abgedeckt. Bei spätgotischen Giebeltürmchen besteht die Verdachung oftmals aus einer einfachen Schräge zum Schutz des Mauerwerks vor Regen bzw. Schnee wie z. B. bei der Dorfkirche Pröttlin.



Literaturhinweise |


Frühe gedruckte Informationen über den Entwurf von Fialen finden sich im bei Georg Stuchs in Nürnberg erschienenen Fialenbuch und im Büchlein der Fialen Gerechtigkeit (1486) von Matthäus Roritzer.



Weblinks |



 Commons: Pinnacles – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


 Wiktionary: Fiale – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

  • Fialenbuch von Georg Stuchs

  • Matthäus Roriczer: Büchlein der Fialen Gerechtigkeit, 1486, genauer:Das Büchlein von der Fialen Gerechtigkeit, von Mathias Roriczer, weyland Dombaumeister in Regensburg. Nach einem alten Drucke aus dem Jahre 1486 in die heutige Mundart übertragen und durch Anmerkungen erläutert. Fr. Lintzsche Buchhandlung, Trier 1845, online via Google books bzw. MDZ München

  • Matthäus Roriczer: Geometria deutsch, ca. 1497, online via Bibliotheca Augustana


Einzelnachweise |



  1. Duden. Bildwörterbuch der deutschen Sprache. Duden Bd. 3. 4. Aufl.; Dudenverlag Mannheim, Leipzig, Wien u. Zürich, 1992, S. 325; ISBN 3-411-04034-3


  2. Der Sprach-Brockhaus. 2. Aufl. , Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig, 1938, S. 309, Abbildung K 25


  3. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Bd. 6, Leipzig u. Wien, 1907, S. 534 f. Stichwort „Fialen“


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