Satteldach




Satteldach




Käsbissendach auf dem Turm der Kirche in Hopfen am See, Bayern


Das Satteldach, auch Giebeldach,[1] ist die klassische, am häufigsten anzutreffende Dachform in kalten und gemäßigten Zonen. Es besteht aus zwei entgegengesetzt geneigten Dachflächen, die an der höchsten, waagerechten Kante, dem Dachfirst, aufeinandertreffen. Die Konstruktion dieser Dachform wird als Sparren- oder Pfettendach ausgeführt, wodurch eine Vielzahl an unterschiedlichen Dachneigungen und Traufhöhen möglich ist.




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Verbreitung


  • 2 Vor- und Nachteile


  • 3 Arten und Bezeichnungen


  • 4 Siehe auch


  • 5 Weblinks


  • 6 Einzelnachweise




Verbreitung |


Der Grund für das häufige Vorkommen des Satteldaches ist der einfache Aufbau des Dachstuhls und die gerade, rechtwinklige Form der Dachflächen. Damit entfallen Details, die einen hohen Arbeitsaufwand erfordern und anfällig für Schäden sind. Sind die Winkel und/oder die Sparrenlängen der beiden Dachflächen unterschiedlich, spricht man von einem asymmetrischen Satteldach. Für Satteldächer auf Kirchtürmen (Giebelturm) ist in der Schweiz auch der Begriff Käsbissendach gebräuchlich.


Auf Grund der Vielseitigkeit des Satteldachs wird es in verschiedenen Regionen eingesetzt. In Gebieten mit starkem Wind und Regen werden Satteldächer mit steilem Neigungsgrad errichtet, um zum Beispiel eindringendem Wasser vorzubeugen. Im Vergleich dazu findet man in Berg- und Alpenregionen Satteldächer mit niedrigerem Neigungsgrad, da diese Schneemassen besser auffangen können und somit die Gefahr eines unkontrollierten Rutschens bzw. Abgangs verringern. Auch dient eine Schneedecke auf einem Dach als sehr guter Isolationsschicht gegen Wärmeverluste, die auf einem flachen Dach länger erhalten bleibt als auf einem Dach mit steilerem Winkel.



Vor- und Nachteile |


Satteldächer haben einige Vorteile:[2]


  • Sie sind preisgünstig.

  • Sie können vielseitig gestaltet werden.

  • Sie unterliegen einem einfachen Konstruktionsprinzip.[3]

  • Sie sind sehr beständig gegen Witterung.

  • Durch Naturmaterialien ist eine umweltfreundliche Eindeckung möglich.

Daneben haben Satteldächer auch Nachteile:


  • Nur Dachfenster und Giebelfenster kommen als Belichtungsmöglichkeit in Frage.

  • Bei flachen Satteldächern tritt ein Wohnraumverlust auf. Dieser kann beispielsweise durch den Einbau von Gauben zum Teil wieder ausgeglichen werden.


Arten und Bezeichnungen |


  • Das flache Satteldach oder Flachsatteldach weist eine Dachneigung von 30° oder weniger auf

  • Bei einer Dachneigung von 45° wird es als neudeutsches Dach oder auch Winkeldach bezeichnet

  • Wenn die Dachneigung 62° erreicht, wird es als gotisches oder altdeutsches Dach bezeichnet

  • In Form eines gleichseitigen Dreiecks und 60° Dachneigung spricht man von einem altfränkischen (vorzufinden vorwiegend im fränkischen Raum) oder altfranzösischen Dach[4]


Siehe auch |


  • Pultdach

  • Frackdach


  • Hyperbolische Paraboloidschale („saddle roof“ im Englischen)


Weblinks |



 Commons: Satteldach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


 Wiktionary: Satteldach – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


Einzelnachweise |



  1. Synonymie nach Fritz Baumgart: DuMont’s kleines Sachlexikon der Architektur. Köln, 1977.


  2. Informationen rund ums Satteldach. Abgerufen am 20. Juni 2012.


  3. Satteldach: Die einfache Konstruktion hat sich bewährt. Abgerufen am 20. Juni 2012.


  4. Willibald Mannes, Franz-Josef Lips-Ambs: Dachkonstruktionen in Holz, Deutsche Verlags-Anstalt 1981, ISBN 3-421-03283-1.








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