Bayerische Staatsoper





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Nationaltheater am Max-Joseph-Platz, Hauptspielort der Bayerischen Staatsoper


Die Bayerische Staatsoper in München zählt zu den renommiertesten Opernhäusern der Welt und kann auf eine beachtliche Geschichte und Tradition zurückblicken. Europaweit beachtete Uraufführungen fanden bereits um 1700 statt.




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Spielstätten


  • 2 Geschichte

    • 2.1 Uraufführungen


    • 2.2 Intendanten


    • 2.3 Musikdirektoren


    • 2.4 Ensemblemitglieder der Vergangenheit



  • 3 Literatur


  • 4 Siehe auch


  • 5 Weblinks


  • 6 Einzelnachweise und Anmerkungen




Spielstätten |





Prinzregententheater


Die Vorstellungen finden im Nationaltheater am Max-Joseph-Platz, im Prinzregententheater, im Alten Residenztheater (Cuvilliés-Theater) oder in der Reithalle München statt. Das Opernhaus wird vom Bayerischen Staatsorchester bespielt.


Seit 1875 werden hier auch die Münchner Opernfestspiele veranstaltet, weltweit eines der wichtigsten Musikfestivals.


Die detaillierte Geschichte und Architektur des Hauses werden im Artikel Nationaltheater München beschrieben.



Geschichte |


Die Bayerische Staatsoper ging aus der Hofoper hervor, wobei das Bayerische Staatsorchester schon lange Zeit vorher bestand. Münchens erstes Opernhaus, das Opernhaus am Salvatorplatz, wurde auf Betreiben der Kurfürstin Henriette Adelheid von Savoyen 1657 erweitert und kann damit als ältestes im deutschsprachigen Raum gelten (abgesehen von der Wiener Hofoper, die gleichfalls auf die Mitte des 17. Jahrhunderts zurückgeht). 1753 wurde das Theater in der Residenz der Hauptspielort, in dem der Hof vor allem weiterhin italienische Opern spielen ließ. Hier wurde 1781 auch Mozarts Idomeneo uraufgeführt. Als auch die erste stehende deutsche Theatertruppe unter Kurfürst Karl Theodor nach der Auflösung der italienischen Oper als „National-Schaubühne“ in das „Kurfürstliche Hof- und Nationaltheater“ (wie ab 1795 das Alte Residenztheater genannt wurde) überwechselte, konnte das baufällige Haus am Salvatorplatz 1799 geschlossen werden. Drei Jahre später wurde es abgebrochen. Ein großes Königliches Hof- und Nationaltheater wurde dann von 1810 bis 1817 erbaut. Es musste zweimal wiedererrichtet werden: einmal nach einem Großbrand 1823–25 und 1958–63 nach dem Zweiten Weltkrieg.


Heute bietet die Münchner Staatsoper – zusammen mit dem Bayerischen Staatsorchester und dem Bayerischen Staatsballett – einen dichten Repertoirebetrieb mit fast 350 Opern- und Ballettaufführungen im Jahr.



Uraufführungen |


Eine Veröffentlichung[1] der Bayerischen Staatsoper verzeichnet im Zeitraum von 1818 bis 2001 106 Opernuraufführungen. Demgemäß ist die folgende Auflistung nicht als vollständig zu betrachten.


  • 2. Oktober 1753, Catone in Utica von Giovanni Ferrandini und Pietro Metastasio (Residenztheater)

  • 13. Januar 1775, La finta giardiniera von Wolfgang Amadeus Mozart und Giuseppe Petrosellini (?) (Opernhaus am Salvatorplatz)

  • 29. Januar 1781, Idomeneo von Wolfgang Amadeus Mozart und Giambattista Varesco (Residenztheater)

  • 1. Februar 1782, Semiramide von Antonio Salieri und Pietro Metastasio (Residenztheater)

  • 27. Januar 1807, Iphigenie in Aulis von Franz Danzi und Karl Reger (Residenztheater)

  • 4. Juni 1811, Abu Hassan von Carl Maria von Weber und Franz Carl Hiemer (Residenztheater)

  • 23. Dezember 1812, Jephthas Gelübde von Giacomo Meyerbeer und Aloys Schreiber (Residenztheater)

  • 9. November 1817, Teolinde von Giacomo Meyerbeer (Residenztheater)

  • 7. Oktober 1849, Benvenuto Cellini von Franz Lachner, Henri-Auguste Barbier und Léon de Wailly (deutsch von: ?)

  • 10. Juni 1865, Tristan und Isolde von Richard Wagner

  • 21. Juni 1868, Die Meistersinger von Nürnberg von Richard Wagner

  • 22. September 1869, Das Rheingold von Richard Wagner

  • 26. Juni 1870, Die Walküre von Richard Wagner

  • 29. Juni 1888, Die Feen von Richard Wagner

  • 23. Januar 1897, Königskinder (Melodramfassung) von Engelbert Humperdinck und Elsa Bernstein

  • 10. Oktober 1897, Sarema von Alexander von Zemlinsky, Adolf von Zemlinszky und Arnold Schönberg

  • 22. Januar 1899, Der Bärenhäuter von Siegfried Wagner

  • 27. November 1903, Le donne curiose von Ermanno Wolf-Ferrari und Luigi Sugana (deutsch von Hermann Teibler) (Residenztheater)

  • 19. März 1906, I quattro rusteghi (Die vier Grobiane) von Ermanno Wolf-Ferrari und Giuseppe Pizzolato (deutsch von Hermann Teibler)

  • 11. Dezember 1906, Das Christ-Elflein von Hans Pfitzner und Ilse von Stach

  • 4. Dezember 1909, Il segreto di Susanna (Susannens Geheimnis) von Ermanno Wolf-Ferrari und Enrico Golisciani (deutsch von Max Kalbeck)

  • 28. März 1916, Der Ring des Polykrates von Erich Wolfgang Korngold, Leo Feld und Julius Korngold und; Violanta von Erich Wolfgang Korngold und Julius Korngold

  • 12. Juni 1917, Palestrina von Hans Pfitzner (Prinzregententheater)

  • 30. November 1920, Die Vögel von Walter Braunfels (nach Aristophanes)

  • 15. November 1924, Don Gil de las calzas verdes von Walter Braunfels (nach Tirso de Molina)

  • 12. November 1931, Das Herz von Hans Pfitzner und Hans Mahner-Mons

  • 24. Juli 1938, Friedenstag von Richard Strauss, Joseph Gregor und Stefan Zweig

  • 5. Februar 1939, Der Mond von Carl Orff

  • 28. Oktober 1942, Capriccio von Richard Strauss und Clemens Krauss

  • 29. März 1956, Don Juan de Manara von Henri Tomasi (Prinzregententheater)

  • 11. August 1957, Die Harmonie der Welt von Paul Hindemith (Prinzregententheater)

  • 27. November 1963, Die Verlobung in San Domingo von Werner Egk (nach Heinrich von Kleist)

  • 1. August 1972, Sim Tjong von Yun I-sang und Harald Kunz

  • 9. Juli 1978, Lear von Aribert Reimann und Claus H. Henneberg

  • 10. Mai 1981, Lou Salomé von Giuseppe Sinopoli und Karl Dietrich Gräwe

  • 22. Juli 1985 Le Roi Bérenger (König Bérenger I.) von Heinrich Sutermeister (nach Eugène Ionesco)

  • 8. November 1985, Night von Lorenzo Ferrero und Peter Werhahn (nach Novalis)

  • 25. Januar 1986, Belshazar von Volker David Kirchner und Harald Weirich

  • 7. Juli 1986, Troades von Aribert Reimann und Gerd Albrecht (nach Euripides und Franz Werfel)

  • 6. Juli 1991, Ubu Rex von Krzysztof Penderecki (nach Alfred Jarry)

  • 1. Juli 1996, Schlachthof 5 von Hans-Jürgen von Bose (nach Kurt Vonnegut)

  • 11. Januar 1997, Venus und Adonis von Hans Werner Henze und Hans-Ulrich Treichel

  • 24. Mai 1998, Was ihr wollt von Manfred Trojahn und Claus H. Henneberg

  • 28. Juni 2000, KANON für geschlossene Gesellschaft von Ruedi Häusermann (Cuvilliés-Theater)

  • 30. Oktober 2000, Bernarda Albas Haus von Aribert Reimann (nach Federico García Lorca)

  • 27. Juni 2002, K.Projekt 12 / 14 von Hans-Jürgen von Bose (nach Franz Kafka) (Cuvilliés-Theater)

  • 17. Juli 2003, Das Gesicht im Spiegel von Jörg Widmann und Roland Schimmelpfennig (Cuvilliés-Theater)

  • 27. Oktober 2006, Das Gehege von Wolfgang Rihm und Botho Strauß

  • 30. Juni 2007, Alice in Wonderland von Chin Un-suk und David Henry Hwang

  • 22. Februar 2010, Die Tragödie des Teufels von Péter Eötvös und Albert Ostermaier

  • 27. Oktober 2012, Babylon von Jörg Widmann und Peter Sloterdijk

  • 31. Januar 2016, South Pole von Miroslav Srnka und Tom Holloway


Intendanten |
















































Amtszeit
Intendant
1824 bis 1848

Johann Nepomuk von Poißl
1848 bis 1851

Karl Theodor von Küstner
1851 bis 1858

Franz von Dingelstedt
1868 bis 1892

Karl von Perfall
1893 bis 1906

Ernst von Possart
1907 bis 1912

Albert Freiherr von Speidel
1912 bis 1918

Clemens von Franckenstein
1918

Viktor Schwanneke (interimistisch)
1919 bis 1924

Karl Zeiss
1924 bis 1934

Clemens von Franckenstein
1934 bis 1935

Hans Knappertsbusch (interimistisch)
1935 bis 1938

Oskar Walleck
1938 bis 1940

Clemens Krauss (Staatsoperndirektor)
1945 bis 1952

Georg Hartmann
1952 bis 1967

Rudolf Hartmann
1967 bis 1976

Günther Rennert
1976 bis 1977

Wolfgang Sawallisch (interimistisch)
1977 bis 1982

August Everding
1982 bis 1993

Wolfgang Sawallisch (Staatsoperndirektor)
1993 bis 2006
Sir Peter Jonas
2006 bis 2008

Kent Nagano (Künstlerische Gesamtleitung), Roland Schwab und Ulrike Hessler (Direktorium)
seit 2008

Klaus Bachler


Musikdirektoren |


Wenn im Folgenden nicht anders angegeben, ist der Titel der musikalischen Leiter der Hof- bzw. Staatsoper seit 1836 „Generalmusikdirektor“.

































































Amtszeit
musikalischer Leiter
Titel
1836 bis 1867

Franz Lachner

1867 bis 1869

Hans von Bülow
Hofkapellmeister
1870 bis 1877

Franz Wüllner
Hofkapellmeister
1872 bis 1896

Hermann Levi

1894 bis 1896

Richard Strauss
Hofkapellmeister
1901 bis 1903

Hermann Zumpe

1904 bis 1911

Felix Mottl
Hofoperndirektor
1913 bis 1922

Bruno Walter

1922 bis 1935

Hans Knappertsbusch

1937 bis 1944

Clemens Krauss

1945

Hans Knappertsbusch

1946 bis 1952
Sir Georg Solti

1952 bis 1954

Rudolf Kempe

1956 bis 1958

Ferenc Fricsay

1959 bis 1968

Joseph Keilberth

1971 bis 1992

Wolfgang Sawallisch

1993 bis 1998

Peter Schneider
Chefdirigent
1998 bis 2006

Zubin Mehta

2006 bis 2013

Kent Nagano

seit 2013

Kirill Petrenko


Ensemblemitglieder der Vergangenheit |






  • Theo Adam

  • Bernd Aldenhoff

  • Thomas Allen

  • Francisco Araiza

  • Sári Barabás

  • Margarethe Bence

  • Lilian Benningsen

  • Ingrid Bjoner

  • Kurt Böhme

  • Inge Borkh

  • Wolfgang Brendel

  • Florian Cerny

  • Rudolf Chizzali

  • Pamela Coburn

  • Franz Crass

  • Maud Cunitz

  • Lisa della Casa

  • Kieth Engen

  • Karl Erb

  • Hermin Esser

  • Daphne Evangelatos

  • Antonia Fahberg

  • Brigitte Fassbaender

  • Lorenz Fehenberger


  • Liselotte Fölser

  • Gottlob Frick

  • Reri Grist

  • Ferry Gruber

  • Ingeborg Hallstein

  • Sabine Hass

  • Richard Holm

  • Hans Hopf

  • Hans Hotter

  • Maria Ivogün

  • Karl Gatermann der Jüngere

  • Helena Jungwirth

  • Adele Kern

  • Franz Klarwein

  • Josef Knapp

  • Karl-Christian Kohn

  • Annelies Kupper

  • Benno Kusche

  • Erika Köth

  • Margot Leander

  • Josef Metternich

  • Georgine von Milinkovic

  • Martha Mödl


  • Kurt Moll

  • Wolfgang A. Palm

  • Lucia Popp

  • Hermann Prey

  • Margaret Price

  • Max Proebstl

  • Jan-Hendrik Rootering

  • Anneliese Rothenberger

  • Anton Ruppert

  • Lotte Schädle

  • Marianne Schech

  • Rosl Schwaiger

  • Peter Seiffert

  • Hanny Steffek

  • Hertha Töpper

  • Júlia Várady

  • Astrid Varnay

  • Claire Watson

  • Fritz Wunderlich

  • Cornelia Wulkopf


Literatur |


  • Bayerische Staatsoper (Hrsg.): Kraftwerk der Leidenschaft – Die Bayerische Staatsoper. Prestel-Verlag, München 2001, ISBN 3-7913-2628-7.


  • Max Zenger, Geschichte der Münchener Oper. Nachgelassenes Werk hrsg. von Theodor Kroyer, München 1923.


  • Jürgen Schläder u. a. (Hrsg.): Wie man wird, was man ist. Die Bayerische Staatsoper vor und nach 1945. Henschel, Leipzig 2017, ISBN 978-3-89487-796-5. 


Siehe auch |


  • Premierenbesetzungen der Bayerischen Staatsoper ab 2014


Weblinks |



 Commons: Nationaltheater München – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

  • Offizielle Website der Bayerischen Staatsoper


  • Bayerische Staatsoper bei Operabase (Inszenierungen, Künstler und Kalender)

  • Artikel über die Bühnentechnik der Bayerischen Staatsoper

  • Historisches Aufführungsmaterial der Bayerischen Staatsoper in der Bayerischen Staatsbibliothek


Einzelnachweise und Anmerkungen |



  1. Kraftwerk der Leidenschaft – Die Bayerische Staatsoper. S. 129–132


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48.13960277777811.579322222222Koordinaten: 48° 8′ 22,6″ N, 11° 34′ 45,6″ O









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