Antidot




Eine Sammlung von Antidot-Autoinjektoren des US-Militärs


Das Antidot oder Antidoton (von griechisch αντίδοτον, aus αντί antí „gegen“ und δίδωμι dídōmi „geben“) ist ein (stoffliches) Gegenmittel zu Giften, Toxinen, Medikamenten oder anderen Substanzen, die auf einen Organismus Einfluss nehmen.


Nur bei parenteraler Applikation dient das Antiserum („Gegenserum“) dem gleichen Zweck. In der Serologie stehen die Begriffe Antiserum oder Immunserum für die im Blutserum eines Menschen oder Tieres enthaltenen Immunglobuline.




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Wirkprinzipien


  • 2 Beispiele


  • 3 Anwendungsbereiche


  • 4 Siehe auch


  • 5 Weblinks




Wirkprinzipien |


Das Antidot vermag


  • die toxische Wirkung einer Substanz zu vermindern,

  • eine Substanz an sich zu binden,

  • eine Substanz in weniger giftige Substanzen umzuwandeln,

  • eine Substanz vom Wirkort zu verdrängen (Antagonismus, kompetitive Hemmung),

  • die Verstoffwechselung einer Substanz zu beschleunigen,

  • die Ausscheidung einer Substanz zu beschleunigen.

Ein Antidot kann über eine oder mehrere dieser Fähigkeiten verfügen und so die Gefährlichkeit des Zustandes für den betroffenen Organismus verringern oder ganz beseitigen. Antidote können selbst ebenfalls toxisch wirken, so dass ihre prophylaktische Anwendung beschränkt ist.



Beispiele |



  • Digitalis-Antidot wurde in den 1980er Jahren als Digitalis-Antitoxin entwickelt. Es handelt sich um Fab-Antikörperfragmente (Fab, Abkürzung für engl. Fragment antigen binding) von IgG-Immunglobulinen aus dem Serum immunisierter Schafe. Vergiftungen durch die in der Herztherapie verwendeten Wirkstoffe der Fingerhutpflanzen (Herzglykoside) lassen sich damit behandeln; bei rechtzeitiger Anwendung ist die Prognose günstig.


  • Ethanol wirkt als Antidot für Methanol, weil es diesem gegenüber beim Menschen bevorzugt verstoffwechselt wird. So wird die Konzentration der Methanolabbauprodukte Formaldehyd und vor allem Ameisensäure, welche wegen ihrer schlechten Abbaubarkeit zu einer Azidose führt, niedrig gehalten.


  • 4-Dimethylaminophenol wirkt als Antidot gegen eine Vergiftung mit Cyaniden, weil es zweiwertiges Eisen in dreiwertiges umwandelt und damit die Bildung von Methämoglobin fördert. Dieses bindet Cyanidionen und inaktiviert sie dadurch. Bei einer massiven Blausäurevergiftung kommt die Reaktion allerdings zu spät.


Anwendungsbereiche |


Antidote wurden ursprünglich zu zivilen therapeutischen Zwecken angewendet. Mit der Entwicklung von Massenvernichtungswaffen, die beispielsweise eine biologische oder chemische Kriegsführung ermöglichen, wuchs auch die militärische Bedeutung von Gegenmitteln. Vermehrt werden deshalb Soldaten auch mit Autoinjektoren ausgerüstet, um sich in geeigneten Fällen selbst ein Antidot verabreichen zu können.



Siehe auch |


  • Liste von Intoxikationen und Antidota

  • Dialyse

  • Hämofiltration

  • Hämoperfusion

  • Plasmapherese

  • Antidotarium


Weblinks |



 Wiktionary: Antidot – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen






Gesundheitshinweis
Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose. Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!







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