Westheim (Regensburg)




Blick auf die Westheimsiedlung vom Messerschmitt-Werksbad und auf die Ortschaft Winzer mit Winzerer Höhen im Hintergrund (ca. 1938–1942)


Das Westheim, auch Westheimsiedlung genannt, ist eine Arbeitersiedlung aus den 1930er-Jahren sowie Namensgeber des gleichnamigen Unterbezirks im Westenviertel von Regensburg.[1]




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Geografie


  • 2 Geschichte


  • 3 Galerie


  • 4 Literatur


  • 5 Weblinks


  • 6 Einzelnachweise




Geografie |


Die Westheimsiedlung liegt im Donaubogen am nördlichsten Punkt der Donau[2] etwa zwei Kilometer westlich der Altstadt von Regensburg im Westenviertel auf einer Höhe von 336 m ü. NN. Der gleichnamige Unterbezirk Westheim liegt unmittelbar südlich der Donau am Westpark mit dem sogenannten Baggerweiher und dem Donauuferbereich. Bis zum Zweiten Weltkrieg befanden sich in unmittelbarer Umgebung die Werke der Messerschmitt GmbH. Die Siedlung selbst lag inmitten von Feldern und Wiesen weit vor der Regensburger Altstadt, heute ist die Siedlung eingebettet in städtische Bebauung und der Bezirk Westheim ist ein modernes und beliebtes Wohnviertel.




Westheimsiedlung Regensburg (ca. 1960)




Straßenansicht zum 30-jährigen Jubiläum 1963



Geschichte |


Die Westheimsiedlung entstand in den Jahren 1933 bis 1934 als ursprünglich vorstädtische Wohnsiedlung im Westen Regensburgs unmittelbar südlich der Donau.


Nach der „Machtübernahme“ des NSDAP-Regimes ließ Otto Schottenheim (Oberbürgermeister von 1933 bis 1945) im Norden der Stadt den Bau einer – seinerzeit nach ihm benannten – „nationalsozialistischen Mustersiedlung“ beginnen (heute: Konradsiedlung-Wutzlhofen). So konnte neuer Wohnraum geschaffen werden, da die Wohnsituation in der Altstadt damals sehr schlecht war.[3] Nachdem folglich in den Jahren der großen Wirtschaftskrise bereits am Brandlberg sowie in Steinweg (Pfälzersiedlung) eine rege Bautätigkeit herrschte, sollte auch im äußeren Westen der Stadt eine Siedlung entstehen.[4]


Vorgesehen waren Bauplätze von der Lohgrabenstraße bis zum Hochweg. Erst als die Grundstücksverhandlungen mit dem damaligen Besitzer scheiterten, konnte ein Gelände am Weinweg, östlich des damaligen Flugplatzes für die Errichtung von 40 Siedlerstellen erworben werden. Somit entstand zeitgleich zur Schottenheimsiedlung westlich der Kernstadt die „Siedlung am Weinweg“, in der Folge nach der Fertigstellung Westheimsiedlung genannt. Im Frühjahr 1933 wurde von damals meist arbeitslosen und kinderreichen Familienvätern mit dem Bau begonnen, um dann später durch Losentscheid eine Siedlerstelle zu erhalten.[5] Die 20 Doppelhäuser wurden in Eigenleistung und baugleich zu den Siedlungshäusern der Schottenheimsiedlung errichtet.[6] Im März 1934 waren alle Häuser fertiggestellt. Die Gärten der Siedlerhäuser dienten zur Selbstversorgung, die umliegenden Felder wurden zudem durch die „Ursiedler“ für den eigenen Ackeranbau gepachtet.[7]


Ab 1937 entstanden in unmittelbarer Nachbarschaft zur Westheimsiedlung die Messerschmittwerke. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Werke wiederholt das Ziel amerikanischer Luftangriffe, unter anderem am 17. August 1943 bei der Operation Double Strike. Hierbei wurden auch zwei Siedlerhäuser in Mitleidenschaft gezogen. Trotz schwerster Bombardierungen des nahegelegenen Messerschmittwerkes hat die Siedlung die Kriegsjahre mit verhältnismäßig geringen Schäden überstanden.[8][9]


Wie in den Gründungsjahren ist die Westheimsiedlung als „Siedlergruppe Westheim“ zum Siedler- und Eigenheimervereinigung Regensburg e.V. der Konradsiedlung zugehörig. Heute liegt die einst abgelegene Siedlung eingebettet im Westenviertel der Stadt Regensburg und gibt einem der fünf Unterbezirke des Westenviertels seinen Namen.[10]



Galerie |



Literatur |


  • Stadt Regensburg (Hrsg.): Straßenverzeichnis – Stadtbezirke. 7. Dezember 2015 (Digitalisat [PDF]). 

  • Stefan Maier: Schottenheim, "Die neue Stadt bei Regensburg" als völkische Gemeinschaftssiedlung (= Regensburger Schriften zur Volkskunde, Band 8), Bamberg 1992, ISBN 3-927392-30-8

  • Peter Schmoll: Die Messerschmitt-Werke im Zweiten Weltkrieg. Die Flugzeugproduktion der Messerschmitt GmbH Regensburg von 1938 bis 1945, MZ-Verlag Regensburg, 2004, ISBN 3-931904-38-5


Weblinks |



 Commons: Westheim (Regensburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Einzelnachweise |



  1. Die Unterbezirke der Stadt Regensburg. Stadt Regensburg, abgerufen am 14. September 2016. 


  2. Daniel Steffen: Zeitungsausschnitt Mittelbayerische Zeitung - Nördlichster Punkt der Donau. In: mittelbayerische.de. 9. September 2016. Abgerufen am 19. Mai 2018.


  3. Stefan Maier: Schottenheim. "Die neue Stadt bei Regensburg", 1992


  4. Zeitungsausschnitt "Wie Regensburg siedelt - 40 Männer schaffen sich ein Heim". Bayerische Ostwacht, 27. August 1933


  5. Zeitungsausschnitt "Umschau am Weinweg". Bayerische Ostwacht, 11. November 1933


  6. Zeitungsausschnitt "Das Richtfest am Weinweg". Bayerische Ostwacht, 20. November 1933


  7. 50 Jahre Westheimsiedlung 1933-1983, (1983), S. 11


  8. Robert Werner: Bestandsaufnahme - Messerschmitt und Regensburg. In: regensburg-digital.de. 28. August 2015. Abgerufen am 28. Oktober 2015.


  9. 75 Jahre Westheimsiedlung - Fest des Westens (2009)


  10. Siedler- und Eigenheimervereinigung Regensburg e.V..


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49.0243612.06074Koordinaten: 49° 1′ N, 12° 4′ O







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