Blieskastel


































Wappen
Deutschlandkarte

Wappen der Stadt Blieskastel



Blieskastel

Deutschlandkarte, Position der Stadt Blieskastel hervorgehoben

49.2330555555567.25218Koordinaten: 49° 14′ N, 7° 15′ O
Basisdaten

Bundesland:

Saarland

Landkreis:

Saarpfalz-Kreis

Höhe:
218 m ü. NHN

Fläche:
108,24 km2
Einwohner:
20.770 (31. Dez. 2017)[1]

Bevölkerungsdichte:
192 Einwohner je km2

Postleitzahl:
66440

Vorwahlen:
06842, 06844

Kfz-Kennzeichen:
HOM

Gemeindeschlüssel:
10 0 45 112
Stadtgliederung:
15 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Paradeplatz 5
66440 Blieskastel

Website:

www.blieskastel.de

Bürgermeisterin:

Annelie Faber-Wegener (CDU)
Lage der Stadt Blieskastel im Saarpfalz-Kreis


BexbachHomburgKirkelSt. IngbertBlieskastelMandelbachtalGersheimFrankreichFrankreichRheinland-PfalzLandkreis NeunkirchenRegionalverband SaarbrückenKarte
Über dieses Bild




Blieskastel-Mitte von Webenheim aus gesehen


Blieskastel [.mw-parser-output .IPA atext-decoration:nonebliːsˈkastl̩] ist eine Stadt im Saarpfalz-Kreis im Saarland, Deutschland. Sie liegt etwa 15 km südwestlich der Kreisstadt Homburg und 25 km östlich der Landeshauptstadt Saarbrücken. Blieskastel verfügt im Saarland über eine einmalige Stadtanlage und ist durch die barocke Architektur geprägt.[2]




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Geographie

    • 1.1 Klima


    • 1.2 Fläche


    • 1.3 Stadtgliederung



  • 2 Geschichte

    • 2.1 Name


    • 2.2 Eingemeindungen



  • 3 Politik

    • 3.1 Stadtrat


    • 3.2 Bürgermeister


    • 3.3 Gemeindepartnerschaften


    • 3.4 Wappen



  • 4 Kultur und Sehenswürdigkeiten

    • 4.1 Sehenswürdigkeiten


    • 4.2 Cittàslow


    • 4.3 Museen


    • 4.4 Sport


    • 4.5 Regelmäßige Veranstaltungen



  • 5 Wirtschaft und Infrastruktur

    • 5.1 Verkehr


    • 5.2 Ortsansässige Unternehmen


    • 5.3 Gericht


    • 5.4 Bildung


    • 5.5 Energie



  • 6 Persönlichkeiten


  • 7 Literatur


  • 8 Weblinks


  • 9 Einzelnachweise




Geographie |


Blieskastel ist der Hauptort des Bliesgaus und liegt im Zentrum des Biosphärenreservats Bliesgau. Die Stadt grenzt an die Städte Homburg, St. Ingbert, Zweibrücken und Hornbach, die Gemeinden Gersheim, Kirkel und Mandelbachtal sowie das französische Département Moselle. Durch Blieskastel fließt die Blies. Die Ortsteile Niederwürzbach, Lautzkirchen und Alschbach liegen im Sankt Ingbert-Kirkeler Waldgebiet.



Klima |





Niederschlagsdiagramm


Der Jahresniederschlag beträgt 835 mm und liegt damit im oberen Drittel der von den Messstellen des Deutschen Wetterdienstes erfassten Werte. 70 % zeigen niedrigere Werte an. Der trockenste Monat ist der April; am meisten regnet es im Dezember. Im niederschlagreichsten Monat fällt etwa 1,5 mal mehr Regen als im trockensten Monat. Die jahreszeitlichen Niederschlagsschwankungen liegen im unteren Zehntel. In nur 3 % aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger.




Fläche |




Der Paradeplatz in Blieskastel




Blick von der Agd auf den Blieskasteler Schlossberg


Das Stadtgebiet umfasst eine Fläche von 108,27 Quadratkilometern.


Die Stadtfläche wird folgendermaßen genutzt:


  • 7,2 % Siedlungsfläche,

  • 4,2 % Verkehrsfläche,

  • 59,8 % landwirtschaftliche Flächen,

  • 26,6 % Waldfläche


Stadtgliederung |


Die Stadt Blieskastel besteht aus Blieskastel-Mitte und 14 Stadtteilen. Nach dem Alphabet sind das Altheim, Aßweiler, Ballweiler, Bierbach an der Blies, Biesingen, Blickweiler, Böckweiler, Breitfurt, Brenschelbach, Mimbach, Niederwürzbach, Pinningen, Webenheim und Wolfersheim.


Der Stadtteil Blieskastel-Mitte teilt sich in die Innenstadt von Blieskastel, Alschbach und Lautzkirchen. Der Stadtteil Brenschelbach teils sich in Brenschelbach, Brenschelbach-Bahnhof und Riesweiler. Zum Stadtteil Ballweiler gehört der Ortsteil Wecklingen und zum Stadtteil Niederwürzbach der Ortsteil Seelbach.


Einwohnerzahlen Stand 31. Dezember 2017:[3]







































































Stadtteilgehört zuEinwohner
AlschbachBlieskastel-Mitte608
AltheimAltheim546
AßweilerAßweiler921
BallweilerBallweiler790
Bierbach an der BliesBierbach1698
BiesingenBiesingen1012
BlickweilerBlickweiler1333
BlieskastelBlieskastel-Mitte2705
BöckweilerBöckweiler348
BreitfurtBreitfurt1157
BrenschelbachBrenschelbach521
Brenschelbach-BahnhofBrenschelbach 
LautzkirchenBlieskastel-Mitte2739
MimbachMimbach948
NiederwürzbachNiederwürzbach3528
PinningenPinningen242
RiesweilerBrenschelbach 
SeelbachNiederwürzbach243
WebenheimWebenheim1173
WecklingenBallweiler206
WolfersheimWolfersheim441
Gesamt 
21159


Geschichte |




Ansicht von Blieskastel, Zeichnung von J.P. Bayer, 1779




Gräfin Marianne von der Leyen


Die ehemalige Burg Blieskastel war Sitz der Grafen von Blieskastel, die 1237 ausstarben. Die Tochter des letzten Grafen, Elisabeth, stiftete 1234 das Kloster Gräfinthal in Gräfinthal. Burg und Herrschaft kamen an die Grafen von Salm, dann 1284 an Bischof Burkhard von Metz, der sie den von Finstingen versetzte. Seit 1337 gehörte Blieskastel zu Kurtrier. Unter den trierischen Amtmännern werden auch die Grafen von Veldenz genannt. 1440 übergab der Trierer Kurfürst Jakob I. die Hälfte der Grafschaft und das „Hungericht“ dem Ritter Friedrich von Loewenstein. 1522 wurde die Burg durch Franz von Sickingen in seiner Fehde mit dem Kurfürsten von Trier zerstört. 1553 wurde die Herrschaft von Blieskastel an die Grafen von Nassau-Saarbrücken verpfändet. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Blieskastel entvölkert.[4]


Um 1660 erwarben die Reichsfreiherren von der Leyen, die seit 1456 in Blieskastel Besitzungen hatten, das kurtrierische Amt Blieskastel und erbauten 1661–1676 an der Stelle der alten Burg ein neues Schloss. Unter den Grafen von der Leyen erlebte Blieskastel im 18. Jahrhundert eine neue Blüte, als diese 1773 ihren Wohnsitz von Koblenz nach Blieskastel verlegten und den Flecken Blieskastel zur Residenzstadt ausbauten. Unter der Gräfin Marianne von der Leyen, einer geborenen Freifrau von Dalberg, entstand in Blieskastel ein kulturelles Zentrum. Eine rege Bautätigkeit entfaltete sich. Das Residenzschloss wurde weiter ausgebaut und auf dem Schlossberg entstand eine Reihe hervorragender Palais und Herrenhäuser für die Hofbeamten der kleinen Residenz, darunter das sogenannte „Schlößchen“, das dem Zweibrücker Baudirektor und Architekten Christian Ludwig Hautt zugeschrieben wird.[5] Daneben wirkten andere Baumeister, wie A. G. F. Guillemard, Matthias Weysser, Peter Reheis und der Zimmermeister Franz Schmitt. In dieser Zeit entstanden die ehemalige Franziskanerklosterkirche, das ehemalige Waisenhaus und das Regierungsgebäude.


Mit der Französischen Revolution wurden die von der Leyen 1793 vertrieben und ihr Residenzschloss geplündert und in der Folge zerstört. Die Reste wurden 1802 abgetragen. 1795 kam Blieskastel, wie das ganze linksrheinische Gebiet, unter französische Regierung und wurde 1798 Hauptort des Kantons Blieskastel im Saardepartement.[4]


Mit der Niederlage Frankreichs 1814 kam das zu Frankreich gehörende Gebiet links des Rheins zunächst zum Generalgouvernement Mittelrhein. Der Kanton Blieskastel stand seit 1814 unter der gemeinschaftlichen österreichisch-bayerischen Landes-Administrations-Kommission. Am 14. April 1816 schlossen Österreich und Bayern ein Kompensationsgeschäft, wonach dem Königreich Bayern der Rheinkreis, die spätere Pfalz (Bayern), zugeteilt wurde. Dadurch wurde der Kanton Blieskastel am 1. Mai 1816 der Kreisdirektion Zweibrücken unterstellt und kam 1818 zum Landkommissariat Zweibrücken, 1902 zum neu gebildeten Bezirksamt St. Ingbert.[4]


Von 1920 bis 1935 gehörte Blieskastel zum Saargebiet, das mit einem Mandat des Völkerbundes für 15 Jahre unter französische Verwaltung gestellt wurde. In der Nazizeit wurde Blieskastel von Saarbrücken aus regiert, bis 1935 als Teil von Pfalz-Saar, bis 1940 als Teil der Saarpfalz und bis zum Kriegsende zusammen mit Lothringen als "Westmark". Nach dem Zweiten Weltkrieg lag die Stadt Blieskastel zunächst in der französischen Besatzungszone und von 1947 bis 1956 im (teil)autonomen Saarland, das nach Ablehnung des zweiten Saarstatuts am 1. Januar 1957 als Bundesland Teil der Bundesrepublik Deutschland wurde.


Im Zuge einer Gebiets- und Verwaltungsreform mit Wirkung vom 1. Januar 1974, wurde Blieskastel, das bis dahin zum Landkreis Sankt Ingbert gehörte, Teil des neu geschaffenen Saar-Pfalz-Kreises (heute Saarpfalz-Kreis). Gleichzeitig wurde die Stadt Blieskastel um umliegende Gemeinden erweitert.


Seit 1978 ist Blieskastel staatlich anerkannter Kneippkurort.[6][7]



Name |


Die urkundliche Ersterwähnung im Jahre 1098 nennt Gottfried, comes de Castele.[4] Der alte Name Castel bzw. Kastel lebt noch im Volksmund. Das Bestimmungswort des Ortsnamens lieferte der Fluss Blies. In den neulateinischen Schriften des 18. Jahrhunderts wurde der Name Bliescastel als castellum ad Blesam (Kastell an der Blies) wiedergegeben. Bis zum 24. Januar 1904 wurde Blieskastel unter der Schreibweise Bliescastel geführt. Mit Kasteler Krankheit necken die Bewohner des Umlandes den Müßiggang der Kasteler.



Eingemeindungen |


1937 wurden die Gemeinden Alschbach und Lautzkirchen eingemeindet. Am 1. Februar 1974 wurden die Gemeinden Altheim, Aßweiler, Ballweiler, Bierbach, Biesingen, Blickweiler, Böckweiler, Breitfurt, Brenschelbach, Mimbach, Neualtheim, Niederwürzbach, Webenheim und Wolfersheim eingegliedert.[8]



Politik |




Das Blieskasteler Rathaus I, Sitz des Stadtrates



Stadtrat |




Kommunalwahl 2014

Wahlbeteiligung: 62,2 %




 %

50

40

30

20


10

0








41,6 %



34,9 %



9,5 %



5,6 %



5,1 %



2,0 %



1,4 %




CDU

SPD

Grüne

Linke

AfD

FWG

FDP



Gewinne und Verluste


im Vergleich zu 2009


 %p

   6

   4


   2

   0


  -2

  -4





-1,0 %p



+4,3 %p



+1,2 %p



-3,3 %p



+5,1 %p



-3,0 %p



-3,2 %p



CDU

SPD

Grüne

Linke

AfD

FWG

FDP





Nach den Kommunalwahlen, zuletzt am 25. Mai 2014, ergab sich folgende Sitzverteilung:[9]


















































 

Wahl 2014

Wahl 2009
Partei

Anteil

Sitze

Anteil

Sitze

CDU
41,6 %
17
42,6 %
18

SPD
34,9 %
14
30,6 %
12

Grüne
9,5 %
4
8,3 %
3

Die Linke
5,6 %
2
8,9 %
3

AfD
5,1 %
2



FWG Blieskastel
2,0 %
0
5,0 %
2

FDP
1,4 %
0
4,6 %
1
Wahlbeteiligung
62,2 %

64,5 %

Im Juni 2009 hat der Stadtrat in seiner ersten Sitzung die Beigeordneten Georg Wilhelm (CDU) und Brigitte Adamek-Rinderle (Grüne) gewählt.[10]


Gemeinsam bilden die CDU und Bündnis 90/Die Grünen in Blieskastel eine Kooperation. Auch der Abgeordnete der FDP ist als Partner der CDU in diese Kooperation eingebunden[10] und nahm daher auch an der ersten gemeinsamen Klausurtagung von CDU und Grünen teil.[11] Daher wird in Blieskastel auch von einer Jamaika-Koalition gesprochen.


Legislaturperiode 2004–2009

Nach der Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 verfügte die CDU über eine absolute Mehrheit im Stadtrat. Während der Legislaturperiode traten die Stadträte Werner Weihrauch und Armin Jung aus der CDU aus und in die FDP ein. Seitdem verfügte die CDU-Fraktion nicht mehr über die absolute Mehrheit, arbeitete aber in enger Abstimmung mit der FDP. Eine Koalition bestand nicht.



Bürgermeister |


  • 1945 bis 1956: Alfons Dawo (CVP, CDU)

  • 1956 bis 1963: Richard Buchheit (CDU)

  • 1964 bis 1987: Hermann Gehring (CDU)

  • 1987 bis 2005: Werner Moschel (SPD)

  • seit 2005: Annelie Faber-Wegener (CDU)

Bei der Direktwahl des Bürgermeisters am 10. April 2005 konnte sich Annelie Faber-Wegener (CDU) mit 51,8 % der abgegebenen Stimmen gegen Amtsinhaber Moschel (SPD), auf den 48,2 % entfielen, durchsetzen. Bei der Stichwahl der Bürgermeisterwahl am 16. September 2012 wurde Faber-Wegener mit 58,9 % wiedergewählt. Auf den SPD-Kandidaten Achim Jesel entfielen 41,4 %.[12] Die neue Amtszeit läuft bis 2019.



Gemeindepartnerschaften |


Blieskastel unterhält Gemeindepartnerschaften mit der französischen Gemeinde Le Creusot im Burgund (seit 1989) und mit der italienischen Gemeinde Castellabate in Kampanien (seit 2008).



Wappen |


Das Wappen wird wie folgt beschrieben: In Silber auf grünem Boden stehend der an einem grünen Baum gebundene, mit einem goldenen Lendentuch bekleidete und von goldenen Pfeilen durchbohrte goldennimbierte heilige Sebastian in natürlichen Farben und mit goldenen Haaren. Es wurde am 3. Juni 1983 genehmigt.[13]



Kultur und Sehenswürdigkeiten |




Der Herkulesbrunnen




Der Lange Bau (Orangerie) in Blieskastel, Rest der Schlossanlage




Der Napoleonsbrunnen ("Schlangenbrunnen")




Der Gollenstein, ein Menhir bei Blieskastel




Die Schlosskirche




Die Heilig-Kreuz-Kapelle




Altarbild Unsere Liebe Frau mit den Pfeilen in der Heilig-Kreuz-Kapelle



Sehenswürdigkeiten |


Der historische Stadtkern mit dem Blieskasteler Rathaus (im 18. Jahrhundert erbaut als Oberamts- und Waisenhaus), dem Herkulesbrunnen von 1691 und dem Napoleonsbrunnen („Schlangenbrunnen“) von 1804 ist geprägt durch das Zeitalter des Barock, aus dem auch die Hofratshäuser am Schlossberg stammen. Von diesen Hofratshäusern ist insbesondere das sogenannte „Schlößchen“ von 1776/77 sehenswert, das als Werk des Zweibrücker Baudirektors Christian Ludwig Hautt gilt. Insgesamt umfasst das Ensemble Alt-Blieskastel 133 Einzeldenkmale und weitere 65 unter Ensembleschutz stehende Gebäude. Die Stadt liegt an der Barockstraße SaarPfalz.


Oberhalb der Stadt stand einst das Schloss, das im Verlauf der Französischen Revolution zum größten Teil zerstört wurde. Erhalten blieb der im 17. Jahrhundert errichtete, ursprünglich zwölfachsige Lange Bau („Orangerie“).[14] Der Bau wurde 1982 bis 1986 restauriert und wird für Vorträge, Ausstellungen und Konzerte verwendet.


Westlich weiter oberhalb der einstigen Schlossanlage befindet sich die von 1776 bis 1778 erbaute ehemalige Klosterkirche der Franziskaner-Rekollekten und heutige katholische Pfarrkirche, die 1778 bis 1793 die Aufgabe einer „Schlosskirche“ übernahm und heute umgangssprachlich ebenso bezeichnet wird. Der Plan der Kirche ist von einem franziskanischen Baumeister namens Minder, die Bauausführung leitete der gräfliche Bauinspektor Peter Reheis.


Weiter nördlich auf dem „Han“ steht das seit 2005 von den Franziskaner-Minoriten betreute Wallfahrtskloster Blieskastel.[15]


In der Heilig-Kreuz-Kapelle beim Wallfahrtskloster befindet sich seit 1827 das Gnadenbild Unsere Liebe Frau mit den Pfeilen, das 1786 von Gräfinthal nach Blieskastel überführt wurde. Bei diesem Gnadenbild handelt sich um eine einzigartige Pietà (Vesperbild) aus dem 14. Jahrhundert, in der fünf eiserne, mittelalterliche Pfeilspitzen stecken. Nach der legendenhaften Überlieferung wurden die Pfeile von Frevlern hineingeschossen. Die Kapelle, in der ursprünglich eine Kreuzreliquie verehrt wurde, stammt aus den Jahren 1682/83.


Auf einer südlichen Anhöhe steht eine neobarocke protestantische Kirche von 1912.


Das Wahrzeichen der Stadt ist der etwa 4.000 Jahre alte Gollenstein, der mit 6,5 m als der größte Menhir Mitteleuropas gilt. Er steht auf dem Höhenrücken bei Blieskastel.





Cittàslow |


Seit April 2012 ist Blieskastel Mitglied der Cittaslow, einer 1999 in Italien gegründeten weltweiten Vereinigung von Städten, die sich einem gesunden, genussvollem Essen aus heimischen Produkten, der nachhaltigen Stärkung der regionalen Kultur, der Gastfreundschaft, einer sanften und menschlichen Entwicklung der Infrastruktur, dem Erhalt der Landschaft und dem aktiven Umweltschutz verschrieben haben.[16]



Museen |


Im Blieskasteler Uhrenmuseum „La Pendule“ werden vorwiegend Uhren aus der Barockzeit vom Ende des 17. bis ins 20. Jahrhundert ausgestellt.[17][18]



Sport |


Blieskastel ist die Heimatstadt des ehemaligen Handball-Bundesligisten TV Niederwürzbach. Seine Heimspiele trug der Verein jedoch nicht in Niederwürzbach aus, sondern im Sportzentrum von Homburg-Erbach. Außerdem spielte die Faustballabteilung des TV Blickweiler in der Hallensaison 80/81 in der Faustball-Bundesliga.



Regelmäßige Veranstaltungen |



  • Trofeo der Gemeinde Gersheim: die Stadt ist Partner dieses jährlich am Wochenende nach Fronleichnam stattfindenden Junioren Weltcup Radrennens.

  • Juni: bis 2017 Blieskasteler Altstadtfest

  • Juli: Webenheimer Bauernfest, eines der größten Volksfeste im Saarland

  • Juli: Saarpfälzische Sommerakademie, Kurse der Freien Kunstschule Saarpfalz in der Orangerie und ihrer Umgebung

  • August: ab 2018 Altstadtfest Franz[19]

  • September: Cittaslow-Markt

  • Oktober: Oktoberfest Blieskastel


Wirtschaft und Infrastruktur |



Verkehr |


Der Hauptort Blieskastel besitzt seit dem Fahrplanwechsel vom 23. Mai 1991 keinen Personenverkehr der Eisenbahn mehr. Die Bliestalbahn von Homburg ↔ Zweibrücken über Bierbach, Blieskastel nach Reinheim wurde Ende der 1990er Jahre auf einer Länge von knapp 15 km in einen Fahrradweg umgewandelt, der sich mittlerweile auf französischer Seite bis Saargemünd erstreckt. Brenschelbach war außerdem von 1916 bis 1945 Endpunkt der in Zweibrücken beginnenden Hornbachbahn.


Die Bahnstrecke Landau–Rohrbach hat eine Haltestelle im Ortsteil Lautzkirchen, die etwa 1,5 km vom ehemaligen Bahnhof Blieskastel entfernt liegt, einen Bahnhof im Ortsteil Niederwürzbach und einen Bahnhaltepunkt im Ortsteil Bierbach. Es bestehen vom Busbahnhof aus verschiedenste Busverbindungen in alle Richtungen:






































LinieLinienverlaufTakt
501Homburg - Beeden - Lautzkirchen - Blieskastel - Breitfurt - Bliesdalheim - Gersheim - Reinheim - Habkirchen - Bliesmengen-Bolchen - Kleinblittersdorf60 min.
503
Blieskastel - Blickweiler - Wolfersheim - Bliesdalheim - Herbitzheim - Rubenheim - Gersheim - Walsheim
60 min.
506Saarbrücken - Schafbrücke - Scheidt - Rentrisch - St. Ingbert - Rohrbach - Niederwürzbach - Lautzkirchen - Blieskastel
60 min.
531Stadtverkehr Blieskastel (Dolmusch)60 min.
532Stadtverkehr Blieskastel (Dolmusch)60 min.
547Neunkirchen - Kirkel - Lautzkirchen - (Alschbach) - Blieskastel
unregelmäßig
562
Blieskastel - Webenheim - Einöd - Zweibrücken
unregelmäßig
577
Blieskastel - Böckweiler - Altheim - Brenschelbach
unregelmäßig
598
Blieskastel - Mimbach - Böckweiler - Altheim - Pinningen - Medelsheim - Riesweiler - Brenschelbach
60 min.
R10Saarbrücken - Flughafen Saarbrücken - Heckendalheim - Ommersheim - Aßweiler - Ballweiler - Blickweiler - Blieskastel
60 min.
R14Homburg - Beeden - Lautzkirchen - Blieskastel - Biesingen - Aßweiler - Ormesheim - Habkirchen - Bliesmengen-Bolchen - Kleinblittersdorf120 min.

Die Bundesstraße 423 verläuft durch das Stadtgebiet. Von Frankreich und Mandelbachtal kommend, durchquert sie Aßweiler und Biesingen, führt von der Hochebene hinab nach Blieskastel, überquert die Blies und führt durch den Ortsteil Webenheim weiter zur Bundesautobahn 8 und nach Einöd.


Weitere wichtige Straßen sind:


  • L 101: von Mittelbach-Hengstbach über Altheim nach Peppenkum

  • L 102: von der Grenze zu Lothringen an der Siedlung Brenschelbach-Bahnhof über Brenschelbach und Riesweiler nach Peppenkum

  • L 103: von der L 105 zwischen Mimbach und Breitfurt über Böckweiler und Altheim zur L 102 bei Brenschelbach

  • L 105: von der B 423 in Webenheim über Mimbach, Breitfurt nach Gersheim

  • L 111: von St. Ingbert und Hassel über Niederwürzbach, Lautzkirchen und Bierbach nach Wörschweiler und Schwarzenacker (dort Anschluss an die B 423)

  • L 113: von der B 423 im Zentrum Blieskastels über Lautzkirchen nach Kirkel (über die L 119 Anschluss an die Bundesautobahn 6)


Ortsansässige Unternehmen |


Das Reha-Klinikum Bliestal Kliniken mit 500 Betten ist der größte Arbeitgeber in Blieskastel. Der größte Industriebetrieb ist die Hager Group, die weltweit etwa 11.000 Beschäftigte hat.



Gericht |


In Blieskastel befand sich eine Zweigstelle des Amtsgerichts Homburg, das zum Landgerichts- und OLG-Bezirk Saarbrücken gehört. Die Zweigstelle wurde zum 30. September 2011 geschlossen.[20]



Bildung |


Blieskastel ist ein über die Region hinaus bedeutender Schulstandort. Neben neun Grundschulen gibt es das Von der Leyen-Gymnasium, eine Gemeinschaftsschule (Geschwister-Scholl-Schule) sowie eine Sonderschule (Franz-Carl-Schule) für lernbehinderte Schüler.



Energie |


In Blieskastel wurde 2001 eine Vestas V47-Windkraftanlage mit 76 m Nabenhöhe und 660 kW Leistung errichtet (Standort: 49° 8′ 5,05″ N, 7° 18′ 36,11″ O49.1347367.31003).



Persönlichkeiten |



  • Marianne von der Leyen (1745–1804) war von 1775 bis 1793 Regentin in Blieskastel. Ihre sterblichen Überreste ruhen seit 1981 in der Schlosskirche von Blieskastel


  • Johannes Groh (1786–1857), katholischer Priester, Seminarregens und Domkapitular in der Diözese Speyer


  • David Oppenheimer (1834–1897), deutscher Unternehmer und Bürgermeister von Vancouver, Kanada


  • Carl Johann Becker-Gundahl (1856–1925), deutscher Kirchenmaler und Zeichner


  • Georg Waltenberger (1865–1961), Kunstmaler


  • Karl Eberle (1869–1950), Abgeordneter (SPD) im preußischen Landtag


  • August Bruch (1874–1938), Abgeordneter (BVP) im bayerischen Landtag


  • Adolf Niedhammer (1878–1964), Verwaltungsjurist, Bezirksamtmann, Landrat


  • Emil Heim (1887–1967), kommissarischer Oberbürgermeister von Saarbrücken


  • Joseph Wendel (1901–1960), Kardinal (seit 1953), Bischof von Speyer, Erzbischof von München und Freising


  • Fred Oberhauser (1923–2016), Literaturkritiker


  • Gerhard Knauss (* 1928), Philosoph


  • Kerstin Rech (* 1962), Literaturschaffende (Krimi, Hörspiel, Theaterstücke)


  • Marc Ziegler (* 1976), Profi-Fußballtorwart


  • Benedikt Maria Trappen (* 1961), Lehrer, Autor; lebte 1964–1984 in Blieskastel


Literatur |


  • Hans Dahlem, Fred Oberhauser: Blieskastel, Saarbrücken 1982. ISBN 3-921646-52-9


  • Blieskastel vormals: alte Photos. Saarbrücker Druckerei u. Verlag, Saarbrücken 1983, ISBN 3-921646-58-8, S. 104. 

  • Michael Lamla, Gertraud Lamla: Das Franziskanerkloster Blieskastel: 1775–1802. Verlag Die Mitte, Saarbrücken 1994, ISBN 3-921236-71-1. 

  • Wolfgang Laufer: Neue Forschungen zur frühen Baugeschichte des Blieskasteler Schlosses (17. Jh.), in: Saarpfalz - Blätter für Geschichte und Volkskunde 2002/2, S. 5–59.

  • Wolfgang Laufer: Munizipalisierung und Reunionsgesuch, Die von der Leyensche Residenz und Herrschaft Blieskastel in den ersten Jahren der Französischen Revolution, in: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte 35 (2009), S. 325–374.

  • Karl Legrum: Die Grafen von der Leyen und das Amt Blieskastel, Ausstellungskatalog, Blieskastel 1991.

  • Annemarie Neumar: Blieskastel: Bilder der Stadt und ihrer Menschen. Hrsg.: Annemarie und Franz Neumar. Blieskastel. 

  • Michael H. Schmitt: Die Blies: Gestalterin einer Landschaft. Gollenstein Verlag, Blieskastel 2005, ISBN 3-935731-79-5. 

  • Vonhof-Habermayr, Margit: Das Schloß zu Blieskastel. Ein Werk der kapuzinischen Profanbaukunst im Dienste des Trierer Kurfürsten Karl Kaspar von der Leyen (1652–1676) (= Veröffentlichungen des Instituts für Landeskunde im Saarland. Band 37). Saarbrücken 1996, ISBN 978-3-923877-37-9, S. 322. 

  • Thomas Strauch: Der Mythos um das Vesperbild von Blieskastel, im Jahrbuch zum Bergmannskalender 2008, Seite 177–182. Herausgegeben von der Deutschen Steinkohle AG.


Weblinks |



 Commons: Blieskastel – Sammlung von Bildern


 Wikivoyage: Blieskastel – Reiseführer


  • Literatur über Blieskastel in der Saarländischen Bibliographie

  • Stadt Blieskastel


Einzelnachweise |



  1. Saarland.de – Amtliche Einwohnerzahlen Stand 31.12.2017 (PDF; 98 kB) (Hilfe dazu).


  2. netmedianer GmbH: Blieskastel | Saarpfalz-Kreis. Abgerufen am 18. Juni 2018. 


  3. Einwohnerstatistik 2017 auf www.blieskastel.de


  4. abcd Stadt Blieskastel: Zur Geschichte von Blieskastel. Abgerufen am 24. Dezember 2018. 


  5. Das ehemalige „Schlößchen“


  6. Blieskastel. Website des Verbandes Deutscher Heilbäder und Kurorte. Abgerufen am 2. Juni 2015.


  7. Blieskastel: anerkannter Kneippkurort im Saarland (Memento vom 20. September 2015 im Internet Archive). Website von Rheinland-Pfalz Tourismus. Abgerufen am 2. Juni 2015.


  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 809. 


  9. Ergebnis Stadtratswahl Blieskastel 2014, Vorläufiges Endergebnis, 27 Stimmbezirke Auf: www.blieskastel.de, abgerufen am 27. Mai 2014


  10. ab Knackpunkte sind ausgeräumt – CDU und Grüne stellen Kernpunkte ihrer Kooperation für Blieskastel vor Artikel der Saarbrücker Zeitung vom 11. November 2009


  11. Pfälzischer Merkur: Jamaika geht in Klausur – CDU, Grüne und FDP befassten sich mit Thema Biosphäre und erneuerbaren Energien. 18. November 2009, abgerufen am 24. Dezember 2018. 


  12. Ergebnis Stichwahl Bürgermeister/in 16.09.2012. Stadt Blieskastel, 16. September 2012, abgerufen am 21. Dezember 2017. 


  13. Amtsblatt des Saarlandes


  14. Hans Josef Böker: Baugeschichtliche Beobachtungen an der sogenannten Orangerie zu Blieskastel, in: 25./26. Bericht der Staatlichen Denkmalpflege im Saarland, 1977/78, S. 61–66.


  15. Franziskaner-Minoriten übernehmen Kloster Blieskastel. Auf: www.katholische-kirche.de


  16. Neues Mitglied in der Citta-Slow-Vereinigung Auf: www.blieskastel.de, abgerufen am 30. April 2012


  17. https://www.blieskastel.de/kultur-tourismus/uhrenmuseum-la-pendule/ Auf: www.blieskastel.de


  18. Uhrenmuseum "La Pendule". In: Blieskastel aktiv. Abgerufen am 11. März 2018. 


  19. https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/homburg/blieskastel/franz-soll-ein-fest-der-vielfalt-werden_aid-9356039 Neues Altstadtfest in Blieskastel


  20. Amtsgericht Homburg - Zweigstelle Blieskastel (Memento vom 20. April 2010 im Internet Archive) Informationsseite des Amtsgerichts Homburg, abgerufen am 14. Dezember 2011


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