Der Saarpfalz-Kreis (bis 1989 Saar-Pfalz-Kreis ) ist ein Landkreis im Saarland. Er ist der Rechtsnachfolger der früheren Landkreise Sankt Ingbert und Homburg.
Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1.1 Lage 1.2 Berge 1.3 Nachbarkreise 2 Geschichte 3 Einwohnerentwicklung 4 Religion 5 Politik 5.1 Kreistag 5.2 Landrat 5.3 Partnerschaften 5.4 Wappen 6 Verwaltung, Wirtschaft und Infrastruktur 6.1 Behörden 6.2 Ortsansässige Unternehmen 6.3 Verkehr 6.4 Tourismus 7 Bildung 7.1 Grundschulen 7.2 Weiterführende Schulen 7.3 Privatschulen 7.4 Sonstige Bildungseinrichtungen 8 Kultur 9 Gemeinden 10 Schutzgebiete 11 Kfz-Kennzeichen 12 Literatur 13 Weblinks 14 Einzelnachweise Geographie | Lage | Der Saarpfalz-Kreis gehört in seinem Nordteil zum Saar-Nahe-Bergland, genauer zur Sankt Ingbert-Kaiserslauterer Senke. Nördlich von Homburg reicht der Kreis in die westpfälzische Moorniederung hinein. Kennzeichnend für dieses Gebiet sind Moorbildungen. Der Südteil gehört zum pfälzisch-saarländischen Muschelkalkgebiet mit den östlichen Untereinheiten des Saar-Blies-Gaues. Dazwischen liegt das Sankt Ingbert-Kirkeler Waldgebiet.[2] [3] Den Bliesgau prägen waldfreie große Ebenen, die meist landwirtschaftlich oder als naturnahe Streuobstwiesen genutzt werden.
Berge | Die höchsten Erhebungen im Kreis sind der Höcherberg in Höchen mit 518 m ü. NN , der Betzentaler Berg (402 m ü. NN ) in St. Ingbert und der Große Kahlenberg (401 m ü. NN ) in Böckweiler.
Nachbarkreise | Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Westen beginnend an den Regionalverband Saarbrücken und an den Landkreis Neunkirchen (beide im Saarland) sowie an die Landkreise Kusel, Kaiserslautern, Südwestpfalz und an die kreisfreie Stadt Zweibrücken (alle in Rheinland-Pfalz). Im Süden grenzt er an Frankreich mit dem Landkreis Saargemünd des Département Moselle innerhalb der Region Lothringen (seit 2015 Region Grand Est).
Geschichte | 1816 fiel das Gebiet des heutigen Saarpfalz-Kreises (mit Ausnahme der ehemaligen Gemeinde Rentrisch) als Folge des Wiener Kongresses an das Königreich Bayern und gehörte nach 1818 innerhalb des bayerischen Rheinkreises zum Landkommissariat Homburg und zum Landkommissariat Zweibrücken, die 1862 in Bezirksämter umbenannt wurden. 1902 wurden aus dem Bezirksamt Zweibrücken die Distrikte St. Ingbert und Blieskastel abgetrennt und daraus das Bezirksamt St. Ingbert geformt.
Erste Erwähnung der
Saarpfalz (1922)
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde im Zuge des Versailler Vertrages das Saargebiet aus überwiegend preußischem, teils auch bayerischem Gebiet gebildet und vom Deutschen Reich abgetrennt. Der bayerische Teil umfasste das Bezirksamt St. Ingbert und Teile der Bezirksämter Homburg (mit der Stadt Homburg) und Zweibrücken (ohne die Stadt Zweibrücken) mit 55 Gemeinden und wurde damals erstmals als Saarpfalz bezeichnet.[4] 1920 bis 1935 wurde das neue Saargebiet unter Völkerbundmandat gestellt. Aus den Teilen der Bezirksämter Homburg und Zweibrücken wurde ein neues Bezirksamt Homburg mit ganz anderem Zuschnitt geformt. 1935 kam das Saargebiet unter dem neuen Namen Saarland wieder zum Deutschen Reich. 1938 wurden die beiden Bezirksämter St. Ingbert und Homburg in die beiden Landkreise St. Ingbert und Homburg überführt. Das Saarland wurde 1935 mit der Pfalz zu einem neuen Parteigau der NSDAP und später auch zu einer Verwaltungseinheit zusammengeschlossen, die den Namen Saarpfalz trugen, welcher somit ein wesentlich größeres Gebiet als das 1922 und heute so bezeichnete Gebiet umfasste. 1941 wurde der Name dieses bis 1945 bestehenden Gebiets in Westmark geändert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die beiden Landkreise St. Ingbert und Homburg mit dem Saarland erneut vom Deutschen Reich abgetrennt und kamen 1957 mit diesem zur Bundesrepublik Deutschland.
Im Rahmen der Gebiets- und Verwaltungsreform im Saarland wurde am 1. Januar 1974 aus den beiden Landkreisen der neue Saar-Pfalz-Kreis gebildet[5] (ohne Ensheim und Eschringen, die bis dahin zum Kreis St. Ingbert gehörten, und ebenso wie Schnappach, das baulich mit Sulzbach verschmolzen war, zum Regionalverband Saarbrücken kamen). Dafür wurde das bis dahin zum Landkreis Saarbrücken gehörende einst preußische Rentrisch als Stadtteil nach St. Ingbert eingemeindet.
Im Jahre 1989 wurde die Schreibweise geändert in Saarpfalz-Kreis . Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst der Saarpfalz-Kreis die vier Städte Homburg, Sankt Ingbert, Bexbach und Blieskastel sowie drei Gemeinden, Mandelbachtal, Gersheim und Kirkel. Größte Stadt des Kreises ist die Kreisstadt Homburg, kleinste Gemeinde ist Gersheim.
Einwohnerentwicklung | Jahr Einwohner Quelle 1974 155.800 [6] 1980 152.600 [7] 1990 154.500 [8] 2000 157.300 [9] 2010 149.240 2016 144.100
Religion | Seit der Reformation waren im Gebiet des heutigen Saarpfalz-Kreises drei Konfessionen vertreten: Nassau-Saarbrücken hatte sich der lutherischen Richtung der Reformation und Pfalz-Zweibrücken dem reformierten Bekenntnis zugewandt, während das Amt Blieskastel mit St. Ingbert der katholischen Kirche anhing.
Das Königreich Bayern setzte nach 1816 auf eine gesteuerte Union der beiden protestantischen Bekenntnisse. Während sich in den bayerischen Stammlanden die Gemeinden Anfang 1818 in einer Befragung gegen die Union aussprachen, kam es in der bayerischen Pfalz zu einer deutlichen Mehrheit für die Union, die von der Generalsynode beider Bekenntnisse im August 1818 in Kaiserslautern vollzogen wurde. Die neue Kirche nannte sich „Vereinigte Protestantische-Evangelische-Christliche Kirche der Pfalz“. Sie unterstand zunächst dem Konsistorium in München und wurde 1848 eine selbstständige Kirche, die seit 1976 die Bezeichnung Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) führt. Eine Ausnahme bildet der St. Ingberter Ortsteil Rentrisch, der zur Evangelischen Kirche im Rheinland gehört.
Die katholische Bevölkerung gehört (im Gegensatz zum Rest des Saarlandes, das zum Bistum Trier zählt) zum Bistum Speyer. Dabei folgt die Bistumszugehörigkeit den historischen Grenzen, was dazu führt, dass Ensheim und Eschringen zum Bistum Speyer gehören, Rentrisch hingegen zum Bistum Trier.
Gemäß Zensus 2011 waren 54,7 % der Bewohner des Landkreises römisch-katholisch, 27,9 % evangelisch und 3,1 % gehörten sonstigen und 16,5 % keiner öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaft an.[10]
Politik | Kreistag | Kommunalwahl 2014[11]
Wahlbeteiligung: 56,1 %
36,9
35,1
6,2
5,7
4,9
3,7
2,7
1,9
2,8
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
+1,9
+3,3
-0,1
-4,6
+4,9
-0,9
-2,4
-5,0
+2,8
Sitzverteilung im Kreistag des Saarpfalz-Kreises 2014
Insgesamt 33 Sitze
Linke: 2 Grüne: 2 SPD: 13 Freie Wählergruppe Saarpfalz-Kreis: 1 Familie: 1 CDU: 13 AfD: 1 Parteien und Wählergemeinschaften % 2014 Sitze 2014 % 2009 Sitze 2009 % 2004 Sitze 2004 % 1999 % 1994 % 1989 % 1984 CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands36,9 13 35,0 13 45,0 17 44,4 36,3 34,5 40,8 SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands35,1 13 31,8 11 33,7 12 39,8 42,2 43,7 42,6 Die Linke Die Linke5,7 2 10,3 3 - - - - - - GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen6,2 2 6,3 2 6,5 2 4,9 7,4 6,0 6,5 FDP Freie Demokratische Partei1,9 0 6,9 2 4,2 0 2,4 2,6 4,1 3,7 FWG Freie Wählergruppe Saarpfalz-Kreis2,7 1 - - - - - - - - FAMILIE Familien-Partei Deutschlands3,7 1 4,6 1 5,9 2 3,5 2,2 - - AfD Alternative für Deutschland4,9 1 - - - - - - - - Sonstige Sonstige 2,8 0 5,1 1 4,6 0 5,0 9,4 11,3 6,0 gesamt 100,0 33 100,0 33 100,0 33 100,0 100,0 100,0 100,0 Wahlbeteiligung in % 56,1 58,4 56,2 59,0 73,9 79,6 79,8
[12] [13]
Im Kreistag gab es von 1999 bis 2009 eine absolute Mehrheit der CDU. Von 2009 bis 2014 koalierten CDU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen in einer Jamaika-Koalition. Seit 2014 gibt es eine Große Koalition.
Landrat | 1. Januar 1974 bis 31. Mai 1985: Albert Schwarz (CDU) 1. Juni 1985 bis 25. Juni 2015: Clemens Lindemann (SPD) seit 26. Juni 2015: Theophil Gallo (SPD) Ergebnis der Direktwahl des Landrates vom 25. Mai 2014
Kandidat Partei Wahlergebnis Theophil Gallo SPD 50,4 % Peter Nagel CDU 49,6 %
Partnerschaften | Henrico County, Virginia (USA) Département Moselle (Frankreich) Powiat Przemyski (Polen)Wappen | Das heutige Wappen verlieh das saarländische Innenministerium dem Saarpfalz-Kreis am 21. Mai 1975. Es ist geviert und geprägt von den Herrschaftsräumen der Region aus dem 18. Jahrhundert. Der goldene Löwe oben rechts weist auf die Herzöge von Pfalz-Zweibrücken hin. Das rote Kreuz auf Silber symbolisiert die 300-jährige Herrschaft des Erzbistums Trier.
Der blaue Abtsstab im goldenen Feld ist Symbol für die Herrschaft der Familie von der Leyen von 1660 bis 1793 und deren Besitztümer. Der silberne Löwe im roten Feld im unteren, linken Feld unterstreicht die Herrschaft Homburg, die 1449 an die Grafen von Nassau-Saarbrücken gelangte.
Verwaltung, Wirtschaft und Infrastruktur |
Gebäude der Kreisverwaltung in Homburg
Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Saarpfalz-Kreis Platz 220 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“ für die Zukunft.[14]
Behörden | Kreisverwaltung des Saarpfalz-Kreises in Homburg Gesundheitsamt Amtsgericht in Homburg und St. Ingbert Finanzamt in Homburg und St. IngbertLandesverwaltungsamt Saarland in St. Ingbert mehrere Dienststellen der Polizei des Saarlandes drei Agenturen für Arbeit in den jeweiligen Städten und Gemeinden die Stadt-/Gemeindeverwaltungen Ortsansässige Unternehmen | Eine stattliche Zahl internationaler Großunternehmen wie Hager, Bosch, Michelin, INA-Schaeffler, Festo und SAP haben sich im Kreisgebiet angesiedelt, man findet aber auch eine große Zahl erfolgreicher mittelständischer Unternehmen.
Verkehr | Das nördliche Kreisgebiet wird von der Bundesautobahn 6 (Mannheim – Saarbrücken) berührt und von der A 8 in Ost-West-Richtung durchlaufen. Ferner wird der Landkreis durch Bundes- und Landesstraßen erschlossen. Die wichtigsten Bundesstraßen sind die B 40 (St. Ingbert – Saarbrücken) und die B 423 (Altenglan – Homburg – Saargemünd).
Ebenso wird das Kreisgebiet von verschiedenen Strecken der Deutschen Bahn durchzogen. Die wichtigste ist die Fernstrecke Paris – Saarbrücken – Mannheim, im Kursbuch als Strecke 670 geführt, die die Gemeindegebiete St. Ingbert, Kirkel und Homburg berührt. Auf dieser Strecke verkehren unter anderem ICE-, und InterCity-Züge mit Halt in Homburg. Darüber hinaus werden von der Deutschen Bahn betrieben:
Saarbrücken – St. Ingbert – Rohrbach – Zweibrücken – Pirmasens (KBS 674) Neunkirchen – Bexbach – Homburg (KBS 683) (Die Strecke Bexbach – Homburg gehört zu den ältesten Strecken Deutschlands: sie wurde 1848/49 eröffnet.)Vor einigen Jahren wurden bereits folgende Strecken aufgegeben:
Homburg – Zweibrücken (jetzt als Regionalbus R7 betrieben) (bis 1985) Homburg – Jägersburg - Schönenberg-Kübelberg – Altenglan – Kusel Homburg – Bierbach - Blieskastel – Gersheim – Reinheim – Saargemünd (bis 1989, Gleise sind demontiert, Trasse dient jetzt als Radweg, Streckenast Reinheim–Saargemünd wurde weit früher stillgelegt.) Tourismus | Der Tourismus spielt im Saarpfalz-Kreises eine zunehmend wichtige Rolle. Unter der Leitung des Landrates Clemens Lindemann wurde mit der „Saarpfalz-Touristik“ eine Vermarktungsstruktur entwickelt, die den Kern aller touristischen Aktivitäten bildet. Die jährlich stattfindende Saar-Lor-Lux-Tourismusbörse in St. Ingbert gilt als wichtige Übersichtsschau der touristischen Angebote.
Zu den Hauptanziehungspunkten im Saarpfalz-Kreis mit hohen Alleinstellungsmerkmalen gehören die Schlossberghöhlen in Homburg, der Europäischer Kulturpark Bliesbruck-Reinheim und das UNESCO-Biosphärenreservat Bliesgau[15] Darüber hinaus ist das Spohns Haus in Gersheim von besonderer Bedeutung. Das ökologische Bildungszentrum mit Schullandheim verzeichnet jährlich mehr als 11.000 Übernachtungen und bietet Jugendlichen aus den Ländern der EU den Rahmen für Workshops und Freizeitprojekte.
Bildung | Grundschulen | Im Saarpfalz-Kreis sind 21 Grundschulen angesiedelt, deren Träger Städte und Gemeinden sind.[16]
Weiterführende Schulen | vier Gymnasien mit öffentlichen Trägern sieben Erweiterte Realschulen zwei Gesamtschulen zwei Berufsbildungszentren Privatschulen | Folgende Schulen sind im Saarpfalz-Kreis angesiedelt, allerdings in privater Trägerschaft:
eine Montessori-Schule[17] zwei private Gymnasien eine private Realschule eine Freie Waldorfschule Sonstige Bildungseinrichtungen | ein Ökologisches Bildungszentrum mit Schullandheim „Spohns Haus“ ein Medienzentrum fünf Musikschulen sieben Kommunale Bibliotheken eine Kreisvolkshochschule zwei Städtische Volkshochschulen eine Freie Kunstschule Im Jahre 2003 hat der Kreis mehr als 15 Millionen Euro für seine weiterführenden Schulen investiert. Für die bessere Vernetzung von Kultureinrichtungen in Zeiten des demografischen Wandels stehen 2016 bis 2020 Mittel des Bundes im Rahmen des Programmes TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel zur Verfügung.
Kultur |
Kanne (Fürstinnengrab Reinheim)
Schlosskirche Blieskastel
Wegekreuz in Brudermannsfeld bei Bebelsheim (18. Jahrhundert)
Der Saarpfalz-Kreis verfügt traditionell über ein umfangreiches und differenziertes kulturelles Angebot. Die über einhundertjährige Zugehörigkeit des Kreises zum Königreich Bayern prägte auch nachhaltig seine kulturelle Entwicklung. Zuvor hatten die kunstliebenden Grafen von Nassau-Saarbrücken mit dem Bau eines Renaissance-Schlosses in Homburg und der dazugehörenden Hofhaltung kulturelle Impulse gegeben. In der Folge ließ Karl II. August von Pfalz-Zweibrücken auf dem heutigen Karlsberg bei Homburg seine neue Residenz „Schloss Karlsberg“ errichten, von dem starke kulturelle Initiativen ausgingen. Besondere kulturelle Verdienste erwarb sich in dieser Zeit der saar-pfälzische Maler und Architekt Johann Christian von Mannlich, dessen Hand zahlreiche großformatige Honoratioren-Portraits und die Architektur von Schloss Karlberg zu verdanken sind.
Ebenfalls starke kulturelle Impulse gingen von Philipp Jakob Siebenpfeiffer aus, einem Literaten und zeitkritischen Journalisten, der längere Zeit „Landcommissär“ (eine Art Vorläufer des modernen Landrats) in Homburg war. Er war einer der führenden Köpfe des Hambacher Festes. Neben seinen sozialkritischen und politischen Schriften verfasste Siebenpfeiffer auch umfangreiche epische Gedichte und Reisebeschreibungen. Nach ihm ist eine zweijährlich vergebene Auszeichnung des Saarpfalz-Kreises, der Siebenpfeiffer-Preis, benannt.
Aktuell ist die kulturelle Landschaft des Saarpfalz-Kreises vielfältig bestückt. In der Kreisstadt Homburg existiert eine breite Palette von Kulturangeboten. Ein besonderer Stellenwert kommt dem Römermuseum Schwarzenacker und dem Burg- und Schlossmuseum Jägersburg in der historischen Gustavsburg zu. Zu erwähnen sind weiterhin zahlreiche Märkte und Volksfeste in der Kreisstadt.
Eine besondere Rolle im Kulturangebot des Saarpfalzkreises spielt die Mittelstadt St. Ingbert. Diese Kommune hatte sich im Verlauf der letzten 25 Jahre den inoffiziellen Titel einer „heimlichen Hauptstadt der saarländischen Kultur“ (Zitat Saarländischer Rundfunk) erworben. Die Stadt gilt als eine besondere Stätte kultureller Innovation und bietet eine breite Palette an kulturellen Angeboten an. Die wichtigsten:
St. Ingberter Pfanne: höchst dotierter deutscher Kleinkunstpreis (Erstbespielung: 1986) Internationales Jazzfestival St. Ingbert: wichtigstes internationales Jazz-Festival in Südwestdeutschland (Erstauflage: 1987) Museum St. Ingbert: hochrangiges internationales Kunstmuseum mit einem Fundus von Werken des Malers Albert Weisgerber (eröffnet 1989, 2007 geschlossen, soll 2014 in der Alten Baumwollspinnerei wieder eröffnet werden) Teile dieses Artikels scheinen seit 2014 nicht mehr aktuell zu sein .Bitte hilf mit, die fehlenden Informationen zu recherchieren und einzufügen.
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„EDLE STEINE“: Mineralien-, Fossilien-, Schmuck- und Edelsteinbörse (Erstauflage: 1985) (Besucherstärkste Börse in Südwestdeutschland) Beckerturm: Industriebau des Bauhaus-Architekten Hans Herkommer (erbaut 1925–1931) Alte Schmelz: denkmalgeschütztes Ensemble der Industriekultur Besucherbergwerk Rischbachstollen: Teil der ehemaligen Steinkohlengrube St. Ingbert (700 m Hauptstollen mit Nebenstollen, begehbar und befahrbar)Der Bliesgau, auch „Toskana des Saarlandes“ genannt, beherbergt etliche kulturelle Schätze. Im Jahr 2009 wurde ihm von der UNESCO der Status eines Biosphärenreservats zugesprochen. Von besonderer Bedeutung sind die Ausgrabungen einer keltisch-römischen Siedlung im Europäischen Kulturparks Bliesbruck-Reinheim, dessen Highlight das unversehrt gefundene Grab einer keltischen Fürstin mit zahlreichen Grabbeigaben darstellt. Den Freiluftstätten angegliedert ist ein Museum im deutschen Reinheim und ein Erlebniszentrum im französischen Bliesbruck. Weitere wichtiger Kulturträger im Bliesgau sind Spohns Haus in Gersheim, ein öko-kulturelles Bildungszentrum mit Schullandheim, das sich schwerpunktmäßig dem grenzübergreifenden, europäischen Jugendaustausch widmet, sowie Haus Lochfeld bei Wittersheim in der Gemeinde Mandelbachtal, ein Kulturlandschaftszentrum, dessen Ziel der Schutz der Kulturlandschaft im Bliesgau ist. Ein Kuriosum bildet das wohl kleinste Museum des Landes, das „Zollmuseum“[18] in Habkirchen. Es befindet sich auf der deutsch-französischen Grenze in einem ehemaligen kleinen Zollhäuschen und spiegelt die Geschichte der Grenze wider.
Die saarpfälzische Stadt Bexbach beherbergt einige interessante kulturhistorische Bauwerke. Dazu gehört das Saarländische Bergbaumuseum mit einem Schaubergwerk, das eine lebendige Vorstellung von der Arbeit unter Tage vermittelt. Ein zeittypisches Bauwerk stellt der „Hindenburgturm“ dar, ein 1931 in Dienst gestellter Wasserspeicher, der nach den Vorstellungen der Bauhaus-Architekten erbaut wurde. Er dient heute als Aussichtsturm. Ein weiterer Anziehungspunkt bildet der „Blumengarten“ (mit chinesischem Garten), der 1951 im Rahmen des Projektes „Garten und Blumen im sozialen Wohnungsbau“ angelegt wurde.
Die Saarpfalz-Stadt Blieskastel stellt ein besonderes kulturelles Kleinod dar. Mit ihren 133 Einzeldenkmalen und weiteren 66 unter Ensembleschutz stehenden Gebäuden aus der Zeit des Barock bildet sie den Kern der Barockstraße SaarPfalz. Oberhalb der Stadt stand einst ein Schloss, das im Verlauf der Französischen Revolution zum größten Teil zerstört wurde. Zu besichtigen sind noch die im Renaissance-Stil erbaute und restaurierte Orangerie sowie die von Franziskaner-Rekollekten erbaute Schlosskirche. Besonders hervorzuheben ist auch die Heilig-Kreuz-Kapelle, ein 1682/1683 im Barockstil erbauter Wallfahrtsort. Die Kapelle beherbergt eine Pietà aus dem 14. Jahrhundert das Gnadenbild „Unsere Liebe Frau mit den Pfeilen“, die von weiten Bevölkerungskreisen verehrt wird. Beeindruckend sind auch die zahlreichen alten Wegekreuze im Saarpfalz-Kreis, die als Wegmarkierungen für Wanderer und Pilger dienen, aber auch die Frömmigkeit und den Glauben der Bevölkerung dokumentieren[19] .
Die Gemeinde Kirkel wird überragt von einer gut erhaltenen Burgruine, der Burg Kirkel, die gleichzeitig das Wahrzeichen der Kommune darstellt. Die Burg wurde erstmals im Jahr 1075 urkundlich erwähnt. Rund um das Burggelände finden weithin bekannte Feste statt, deren bekanntestes der seit dem Mittelalter abgehaltene „Kirkeler Wurstmarkt“ ist.
Die Naturbühne Gräfinthal liegt in der Gemeinde Mandelbachtal, nahe dem Kloster Gräfinthal. Die Bühne besteht seit 1932 und bietet Platz für 1500 Zuschauer. Jedes Jahr wird von Juni bis August ein Stück für Kinder und eines für Erwachsene aufgeführt.
Gemeinden | (Einwohner am 31. Dezember 2017[20] )
Städte
Bexbach (17.683) Blieskastel (20.770) Homburg, Kreisstadt (41.934) St. Ingbert, Mittelstadt (35.951)Weitere Gemeinden
Gersheim (6379) Kirkel (10.065) Mandelbachtal (10.620)
Schutzgebiete | Im Landkreis befinden sich 36 ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand Februar 2017).
Siehe auch : Liste der Naturschutzgebiete im Saarpfalz-Kreis
Kfz-Kennzeichen | Am 1. März 1974 wurde dem Saar-Pfalz-Kreis (damalige Schreibweise) das seit dem 1. Januar 1957 für den Landkreis Homburg gültige Unterscheidungszeichen HOM zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.
Seit dem 1. April 1974 wird den Fahrzeugen in der kreisangehörigen Mittelstadt St. Ingbert das Unterscheidungszeichen IGB zugeteilt.
Zuvor galt dieses Unterscheidungszeichen für das Gebiet des ehemaligen Landkreises St. Ingbert, und zwar noch zwei Monate über dessen Bestehen hinaus bis zum 28. Februar 1974. Danach wurde es für die Dauer eines Monats (März 1974) nicht ausgegeben.
Literatur | Bernhard Becker, Martin Baus: Die Saarpfalz in den 50er- und 60er-Jahren, Erfurt 2012. Bernhard Becker (Hrsg.): 200 Jahre Saarpfalz-Kreis (Saarpfalz, Blätter für Geschichte und Volkskunde, Sonderheft 2018), Homburg 2018. Dieter Dorda, Olaf Kühne, Volker Wild: Der Bliesgau. Natur und Landschaft im südöstlichen Saarland (Veröffentlichungen des Instituts für Landeskunde im Saarland 42), Saarbrücken 2006. Hans-Werner Krick (Hrsg.): Grubenstandort Saarpfalz, das übersehene Saarrevier (Beiträge zur Regionalgeschichte, Sonderheft 1995), St. Ingbert 1995. Clemens Lindemann (Hrsg.): Der Saarpfalz-Kreis, Stuttgart 1993, ISBN 3-8062-1034-9 Walter Reinhard: Kelten, Römer und Germanen im Bliesgau (Denkmalpflege im Saarland 3), 2010. Andreas Stinsky: Die Saarpfalz als Freilichtmuseum, Archäologische Spurensuche vor der Haustür, in: Saarpfalz-Jahrbuch 2012, Homburg 2011, S. 31–36. Weblinks | Commons: Saarpfalz-Kreis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Offizielle Website des Saarpfalz-Kreises Literatur über den Saarpfalz-Kreis in der Saarländischen BibliographieMartin Baus: Saarpfalz. in: Historisches Lexikon Bayerns Einzelnachweise | ↑ Saarland.de – Amtliche Einwohnerzahlen Stand 31.12.2017 (PDF; 98 kB) (Hilfe dazu). ↑ Karte der naturräumlichen Gliederung des Saarlandes@1 @2 Vorlage:Toter Link/www.gisdienstleistungen.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. pdf-Datei abgerufen am 16. Oktober 2011 ↑ siehe auch Artikel Nordfranzösisches Schichtstufenland und Artikel Liste der naturräumlichen Einheiten im Saarland ↑ Die Saarpfalz , In: Zeitschrift des Bayerischen Statistischen Landesamts, 54. Jahrgang 1922, S. 434–439.↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982 . W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 811 . ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1975 ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1981 ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1992 ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 2002 ↑ https://ergebnisse.zensus2011.de/#dynTable:statUnit=PERSON;absRel=PROZENT;ags=10045;agsAxis=X;yAxis=RELIGION_AUSF ↑ [1] ↑ [2] ↑ [3] ↑ Zukunftsatlas 2016. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 2. Oktober 2017 ; abgerufen am 21. Dezember 2018 . ↑ UNESCO-Homepage ↑ http://www.saarpfalz-kreis.de/buergerservice/themen_und_projekte/bildung/661.htm ↑ Neue Räume, neue Lehrer und sogar eine neue Schule @1 @2 Vorlage:Toter Link/www.pfaelzischer-merkur.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Artikel im Pfälzischen Merkur vom 16. August 2012↑ Saarland-Lexikon (Memento des Originals vom 21. September 2013 im Internet Archive ) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.saarland-lexikon.de ↑ Bernhard Becker: Wegekreuze im Saarpfalz-Kreis . Homburg: Ermer, 1993. 430 S. ISBN 3-924653-12-7 ↑ Saarland.de – Amtliche Einwohnerzahlen Stand 31.12.2017 (PDF; 98 kB) (Hilfe dazu). .mw-parser-output div.NavFrameborder:1px solid #A2A9B1;clear:both;font-size:95%;margin-top:1.5em;min-height:0;padding:2px;text-align:center.mw-parser-output div.NavPicfloat:left;padding:2px.mw-parser-output div.NavHeadbackground-color:#EAECF0;font-weight:bold.mw-parser-output div.NavFrame:afterclear:both;content:"";display:block.mw-parser-output div.NavFrame+div.NavFrame,.mw-parser-output div.NavFrame+link+div.NavFramemargin-top:-1px.mw-parser-output .NavTogglefloat:right;font-size:x-small Landkreise im Saarland
Merzig-Wadern | Neunkirchen | Regionalverband Saarbrücken | Saarlouis | Saarpfalz-Kreis | St. Wendel
Normdaten (Geografikum): GND: 4118187-6 (AKS) | LCCN: n89646384 | VIAF: 237289580