Lutherbibel




Die erste vollständige Bibelübersetzung von Martin Luther 1534, Druck Hans Lufft in Wittenberg, Titelholzschnitt von Meister MS.




Die letzte Fassung von 1545, die noch zu Luthers Lebzeiten erschienen ist


Die Lutherbibel (Abk. LB) ist eine Übersetzung des Alten Testaments aus der althebräischen und der aramäischen Sprache und des Neuen Testaments aus der altgriechischen Sprache in die frühneuhochdeutsche Sprache. Diese Bibelübersetzung wurde von Martin Luther unter Mitarbeit weiterer Theologen angefertigt. Im September 1522 war eine erste Auflage des Neuen Testaments fertig; ab 1534 lag eine deutsche Vollbibel vor, an der Luther zeitlebens weiter Verbesserungen anbrachte. 1545 gab es die letzten Korrekturen der Biblia Deudsch von Luthers eigener Hand.


Unter Lutherbibel versteht man einerseits


  • ein Buch des 16. Jahrhunderts, das in sehr hohen Auflagen gedruckt wurde und von dem es Prachtausgaben mit handkolorierten oder ausgemalten Holzschnitten gibt,[1][2]

und andererseits


  • ein für den deutschsprachigen Protestantismus zentrales Buch, das sich aus Luthers Biblia Deudsch bis in die Gegenwart entwickelt hat, wobei der Pietismus und die moderne Bibelwissenschaft verändernd und bewahrend ihre Anliegen einbrachten.

Die Evangelische Kirche (EKD) empfiehlt die 2017 revidierte Lutherbibel zum Gebrauch im Gottesdienst. Die Lutherbibel von 1984 wird von der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK)[3] und der Neuapostolischen Kirche[4] verwendet.


Im Lutherhaus Eisenach widmet sich eine Dauerausstellung speziell der Lutherbibel.




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Charakteristika der Luther-Übersetzung


  • 2 Der Weg zur Biblia Deudsch von 1545

    • 2.1 Übersetzung des Neuen Testaments

      • 2.1.1 Luthers Handapparat auf der Wartburg

        • 2.1.1.1 Die Stuttgarter Vulgata, eine Bibel aus dem Umkreis Martin Luthers



      • 2.1.2 Die Bedeutung der lateinischen Bibel

        • 2.1.2.1 Beispiele für die Übernahme der Vulgata-Tradition gegen den Urtext


        • 2.1.2.2 Beispiele für die Nachbildung von Vulgata-Formulierungen in der Lutherbibel



      • 2.1.3 Das Septembertestament 1522

        • 2.1.3.1 Einfluss auf Tyndales Neues Testament 1525/1526




    • 2.2 Übersetzung des Alten Testaments

      • 2.2.1 Luthers hebräischer Handapparat

        • 2.2.1.1 Spuren der Arbeit am hebräischen Text


        • 2.2.1.2 Ein jüdisches Buch, christlich übersetzt



      • 2.2.2 Die Arbeit des Wittenberger Übersetzerteams

        • 2.2.2.1 Die Übersetzung der Prophetenbücher




    • 2.3 Die erste Gesamtausgabe 1534

      • 2.3.1 Die Beigaben zur Biblia Deudsch


      • 2.3.2 Auswahl und Reihenfolge der biblischen Bücher


      • 2.3.3 Die Schreibweise des Gottesnamens


      • 2.3.4 „Eli, eli, lama asabthani?“



    • 2.4 Luthers Bibeln im Weltdokumentenerbe der UNESCO



  • 3 Luthers sprachschöpferische Leistung

    • 3.1 Verständliche Sprache und biblischer Stil


    • 3.2 Wegbereiter des Neuhochdeutschen?


    • 3.3 Bereicherung des Wortschatzes



  • 4 Von der Biblia Deudsch zur „Lutherbibel 2017“

    • 4.1 Lutherbibeln bis 1912

      • 4.1.1 Die kursächsische Normbibel

        • 4.1.1.1 Bibelgebrauch im Konfessionellen Zeitalter



      • 4.1.2 Die Bibeldrucke der Cansteinschen Bibelanstalt

        • 4.1.2.1 Bibelgebrauch im Pietismus


        • 4.1.2.2 Die Bibel als Hausbuch


        • 4.1.2.3 Die Bibel als Schulbuch



      • 4.1.3 Lutherbibeln des 19. Jahrhunderts

        • 4.1.3.1 Schulbibeln


        • 4.1.3.2 Traubibeln


        • 4.1.3.3 Altarbibeln


        • 4.1.3.4 Der alte Luthertext bei Thomas Mann


        • 4.1.3.5 Die Lutherbibel bei täuferischen Gemeinschaften in Nordamerika




    • 4.2 Lutherbibel von 1912

      • 4.2.1 Stuttgarter Jubiläumsbibel 1912


      • 4.2.2 Standardbibeln ohne Apokryphen nach 1945


      • 4.2.3 Modernisierte Ausgaben der Lutherbibel von 1912



    • 4.3 Lutherbibel von 1956 (NT) bzw. 1964 (AT)


    • 4.4 Lutherbibel von 1975


    • 4.5 Lutherbibel von 1984

      • 4.5.1 Schreibung biblischer Namen


      • 4.5.2 Nachrevision von 1999



    • 4.6 Lutherbibel von 2017

      • 4.6.1 Aufwertung der Apokryphen


      • 4.6.2 Mehr Luther


      • 4.6.3 Konsequenter aus den Urtexteditionen übersetzt


      • 4.6.4 „Gerechtigkeit Gottes“ im Römerbrief


      • 4.6.5 Gerechtere Sprache

        • 4.6.5.1 Korrektur antijüdischer Aussagen


        • 4.6.5.2 Korrektur einer Frauen diskriminierenden Sprache



      • 4.6.6 Die neue Lutherbibel im Jubiläumsjahr 2017

        • 4.6.6.1 Rezensionen


        • 4.6.6.2 Aktuelle Verkaufszahlen




    • 4.7 Einfluss auf andere Bibelübersetzungen

      • 4.7.1 Die Übersetzung der Tora durch Moses Mendelssohn


      • 4.7.2 Evangelische Bibeln


      • 4.7.3 Katholische Bibeln


      • 4.7.4 Die ökumenisch verantwortete Einheitsübersetzung

        • 4.7.4.1 Die revidierte Einheitsübersetzung von 2016





  • 5 Merkvers zur Ordnung der biblischen Bücher


  • 6 Gedenktag


  • 7 Siehe auch


  • 8 Ausgaben der Lutherbibel


  • 9 Literatur

    • 9.1 Luthers Übersetzungstätigkeit; sein Wortschatz


    • 9.2 Die Lutherbibel als Buch

      • 9.2.1 Die Apokryphen der Lutherbibel



    • 9.3 Der Weg zur Revision von 2017



  • 10 Weblinks

    • 10.1 Weltdokumentenerbe


    • 10.2 Besondere Lutherbibeln


    • 10.3 Lutherbibel von 1545


    • 10.4 Lutherbibel von 1912


    • 10.5 Aktuelle Editionen der Lutherbibel



  • 11 Anmerkungen




Charakteristika der Luther-Übersetzung |


Dieser Abschnitt enthält einen Überblick über die wichtigsten Charakteristika der Luther-Übersetzung seit ihrer Entstehung bis heute.[5]


Verfasser

Verfasser der Übersetzung ist Martin Luther mit Unterstützung anderer Theologen, insbesondere durch Philipp Melanchthon.

Entstehungszeit und Revisionen

Das übersetzte Neue Testament erschien 1522, die gesamte Bibel 1534. Luther selbst nahm bis 1545 Korrekturen vor. In den folgenden Jahrhunderten bis heute wurde die Schreibweise immer wieder an neue orthographische Gewohnheiten angepasst, der Wortlaut aber nur verändert, soweit er unverständlich geworden war. Nach 1912 wurden teilweise auch andere Urtextvarianten eingearbeitet, siehe Punkt „Urtext“ unten.

Umfang

Übersetzt wurden das Alte Testament im Umfang des Kanons der Hebräischen Bibel, die Spätschriften des Alten Testaments etwa in dem Umfang, in dem sie zum Kanon der katholischen Kirche gehören, sowie das Neue Testament. Zur Anordnung der biblischen Bücher in der Übersetzung siehe den Abschnitt Auswahl und Reihenfolge der biblischen Bücher.

Urtext

Für das Alte Testament ist der Masoretische Text in hebräischer und aramäischer Sprache die Grundlage; in den Revisionen nach 1912 wurden stellenweise auch Korrekturen aufgrund alter Übersetzungen oder moderner Textkonjekturen eingearbeitet. Die Spätschriften des Alten Testaments wurden von Luther aus der griechischen Septuaginta und der lateinischen Vulgata übersetzt; für die Revision von 2017 wurden teilweise Neuübersetzungen aus der Septuaginta angefertigt. Textgrundlage des Neuen Testamentes ist der von Erasmus herausgegebene Textus receptus ohne das schon damals umstrittene Comma Johanneum, das erst 35 Jahre nach Luthers Tod in einer Überarbeitung der Lutherbibel auftaucht und sich durchsetzt, seit 1912 aber nur noch als Fußnote enthalten ist. Den Revisionen nach 1912 liegt der ältere westliche Text des Neuen Testaments (Novum Testamentum Graece nach Nestle und Aland) zugrunde.

Übersetzungstyp

Es handelt sich um eine philologische Übersetzung (siehe dazu den Artikel Bibelübersetzung), die gleichzeitig durch die starke Orientierung an der Idiomatik der Zielsprache Deutsch deutliche kommunikative Elemente enthält – ein damals innovativer und kontrovers diskutierter Ansatz. Die Bilderwelt ist vielfach auf den deutschen Leser zugeschnitten.

Sprachstil

Zu Luthers eigenem Sprachstil siehe den Abschnitt Luthers sprachschöpferische Leistung. Im 20. und 21. Jahrhundert wirkt dieser Stil sehr altertümlich, wird aber bei Revisionen weitgehend beibehalten, soweit er noch verständlich ist.

Kommentierung, Verweisstellen, Kernstellen

Die meisten Ausgaben der Lutherbibel enthalten nicht zum Text gehörige Abschnittsüberschriften sowie Verweise auf Abschnitts-, Vers- und Wortparallelen. Oft gibt es einen Anhang mit Sach- und Worterklärungen zum biblischen Umfeld (z. B. Landkarten, Maße, Gewichte). Schon Luther hat „Kernstellen“ mit besonders wichtigen Aussagen im Druck hervorheben lassen. Zur späteren Entwicklung und zum Gebrauch der Kernstellen siehe den Abschnitt Bibelgebrauch im Pietismus.


Der Weg zur Biblia Deudsch von 1545 |




Friedrich der Weise ließ Luther auf dem Rückweg von Worms zum Schein überfallen und auf die Wartburg bringen. Luther verbrachte hier den Winter 1521/1522 mit der Übersetzung des Neuen Testaments.



Übersetzung des Neuen Testaments |


Untergetaucht als „Junker Jörg“, begann Martin Luther auf der Wartburg mit der Übersetzung des Neuen Testaments aus dem Griechischen. Philipp Melanchthon hatte ihn zu dieser Arbeit motiviert, wahrscheinlich im Dezember 1521. Nachdem das griechische Neue Testament von Erasmus in Druck gegeben worden war, hatten sich Humanisten an der Übersetzung einzelner Teile ins Deutsche versucht. Johannes Lang z. B., Luthers Mitbruder und früherer Griechischlehrer in Erfurt, hatte ein deutsches Matthäusevangelium drucken lassen.[6] Luther strebte eine kommunikativere Übersetzung an, außerdem wollte er das Neue Testament als ganzes der Öffentlichkeit vorlegen.[7]



Luthers Handapparat auf der Wartburg |





Erasmus von Rotterdam erschloss den griechischen Text des Neuen Testaments (Novum Instrumentum omne) und regte damit mehrere Humanisten zu Übersetzungen ins Deutsche an. (Gemälde von Quentin Massys, 1517, Galleria Nazionale d'Arte Antica)


Luther hatte die Vulgata auf der Wartburg zur Hand.[8] Oder sie war ihm auswendig so präsent, dass er das Buch gar nicht mehr brauchte. Nikolaus Gerbel aus Straßburg hatte ihm eine Ausgabe seines griechischen NT geschenkt (griechischer Text nach Erasmus, aber ohne Beigaben).[9][10] Außerdem hatte Luther auch das NT des Erasmus (2. Auflage 1519) zur Verfügung, das in zwei Spalten den griechischen Text mit Anmerkungen und daneben eine neue lateinische Übersetzung bot. Diese Edition war für Luther wichtig, weil sein Griechisch nicht so gut war, dass er mit dem Urtext ohne Hilfe von Philologen wie Erasmus oder Melanchthon selbständig hätte arbeiten können.[11]


Luther übersetzt auf unterschiedliche Weise, wobei nicht aufzuhellen ist, warum er sich jeweils für eine der folgenden Optionen entscheidet:[12]


  1. Er folgt der Vulgata und übersetzt den griechischen Text wie sie.

  2. Er folgt der Vulgata gegen den griechischen Text.

  3. Er folgt der Vulgata trotz der Korrektur des Erasmus.

  4. Er folgt der Übersetzung des Erasmus gegen die Vulgata. Das ist der Normalfall dort, wo er von der Vulgata abweicht.

  5. Er folgt den Anmerkungen bei Erasmus gegen die Vulgata, auch dort, wo Erasmus sie in seiner Übersetzung nicht umgesetzt hat.

  6. Er verbindet verschiedene Anregungen zu eigener Gestaltung.

  7. Er übersetzt selbst (falsch) aus dem Griechischen gegen Erasmus und gegen die Vulgata. Die selbständige Arbeit am griechischen Text war Luthers Ideal, das er aber unter den Arbeitsbedingungen auf der Wartburg und ohne den Rat der Experten noch nicht umsetzen konnte.[13]

  8. Er übersetzt frei, dem Sinn nach, angeregt durch die Anmerkungen des Erasmus.

Die Lutherstube auf der Wartburg war bezogen auf die Bibelübersetzung der Ort, „wo Luther die sicheren Krücken aus der Hand warf und eigene, wenn auch z. T. unbeholfene Schritte versuchte.“[14]



Die Stuttgarter Vulgata, eine Bibel aus dem Umkreis Martin Luthers |

1995 schien es, als sei in der Württembergischen Landesbibliothek die lateinische Bibel entdeckt worden, die Luther auf der Wartburg benutzte. Dieses 1519 in Lyon gedruckte Buch ist voller Einträge einer Person, die sich intensiv mit Luthers Übersetzungsarbeit beschäftigt hat, eine ihm ähnliche Handschrift hat, aber (nach aktuellem Stand) nicht Luther selbst ist.[15]



Die Bedeutung der lateinischen Bibel |




Luthers Arbeitsplatz auf der Wartburg.


Es ist nur ein Teil der Wahrheit, dass Luther sich in diesen Wochen – getreu dem humanistischen Motto ad fontes – von der Vulgata ab- und dem griechischen Urtext zuwandte. Andererseits nahm er noch 1530 in seinem Sendbrief vom Dolmetschen alle Beispiele aus der lateinischen Bibel. „Dabei unterlaufen ihm Fehlübersetzungen, die sich nur erklären, wenn man annimmt, dass Luther auf den lateinischen Text vertraute, ohne auf das Griechische zu achten.“[16] Deshalb ist der Einfluss der Vulgata in der Lutherbibel stark spürbar,[17][18] die so ein Erbe der mittelalterlich-lateinischen Tradition im deutschen Sprachraum bis heute bewahrt.



Beispiele für die Übernahme der Vulgata-Tradition gegen den Urtext |

In beiden Fällen hat erst die Revision von 2017 Luthers Übersetzung korrigiert, jeweils mit dem Hinweis: „Luther übersetzte nach dem lateinischen Text.“


Philipper 4,7 … καὶ ἡ εἰρήνη τοῦ θεοῦ ἡ ὑπερέχουσα πάντα νοῦν φρουρήσει τὰς καρδίας ὑμῶν καὶ τὰ νοήματα ὑμῶν ἐν Χριστῷ Ἰησοῦ.[19] Vulgata: Et pax Dei, quæ exuperat omnem sensum, custodiat corda vestra, et intelligentias vestras in Christo Jesu.


LB 1545 Vnd der friede Gottes / welcher höher ist / denn alle vernunfft / beware ewre hertzen vnd sinne in Christo Jhesu.


LB 2017 Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren.


Bedeutung: Kanzelsegen[20] im evangelischen Gottesdienst.




Luther gebrauchte in Matth 23,5 für die Übersetzung des griechischen Wortes φυλακτήριον (eigentlich: Amulett, in der Antike die übliche Bezeichnung für Tefillin, d. h. Lederkapseln, in denen sich Pergamentstücke mit Torazitaten befinden) einen juristischen Begriff: Denkzettel. Das Wort hatte zu Luthers Zeit die neutrale Bedeutung „Urkunde“. Der negative Beiklang ist aber in Matth 23,5 schon angelegt und wurde dann sprichwörtlich. Ein Beispiel für die antijüdische Wirkungsgeschichte der Lutherbibel.


Römer 9,5 … καὶ ἐξ ὧν ὁ Χριστὸς τὸ κατὰ σάρκα, ὁ ὢν ἐπὶ πάντων θεὸς εὐλογητὸς εἰς τοὺς αἰῶνας[21]


Vulgata: … ex quibus est Christus secundum carnem, qui est super omnia Deus benedictus in sæcula.


LB 1545 … aus welchen Christus her kompt nach dem Fleische / Der da ist Gott vber alles / gelobet in Ewigkeit.


LB 2017 … aus denen Christus herkommt nach dem Fleisch. Gott, der da ist über allem, sei gelobt in Ewigkeit.


Bedeutung: Wichtig für die Christologie.



Beispiele für die Nachbildung von Vulgata-Formulierungen in der Lutherbibel |

Römer 6,4 Consepulti enim sumus cum illo per baptismum in mortem: ut quomodo Christus surrexit a mortuis per gloriam Patris, ita et nos in novitate vitæ ambulemus.


LB 2017 So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, auf dass, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in einem neuen Leben wandeln.


EÜ 2016 Wir wurden ja mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod, damit auch wir, so wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, in der Wirklichkeit des neuen Lebens wandeln.


Römer 12,18 Si fieri potest, quod ex vobis est, cum omnibus hominibus pacem habentes.


LB 2017 Ist’s möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden.


EÜ 2016 Soweit es euch möglich ist, haltet mit allen Menschen Frieden!


Galater 2,20a Vivo autem, jam non ego: vivit vero in me Christus.


LB 2017 Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.


EÜ 2016 Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.




Spalatin besorgte Edelsteine aus der Schatzkammer des Kurfürsten, als Anschauungsmaterial[22] bei der Übersetzung von Offb 21,19-20.



Das Septembertestament 1522 |


Zu einer Prachthandschrift des Septembertestaments: siehe Glockendon-Bibel.


Luther übersetzte sehr schnell. „Als er Anfang März 1522 nach Wittenberg zurückkehrte, hatte er das fertige Manuskript im Gepäck.“[23] Diesen Entwurf ging er mit Melanchthon als Fachmann für die griechische Sprache in den folgenden Wochen noch einmal durch.[24]Georg Spalatin, auch ein Kenner des Griechischen, wurde häufig bei Wortklärungen um Hilfe gebeten. Der Numismatiker Wilhelm Reiffenstein beriet Melanchthon brieflich bei Fragen der antiken Münzen. (Als Ergebnis dieses gelehrten Austauschs konnte Luther alle Münzen des Neuen Testaments aktualisierend mit Münzen seiner eigenen Zeit identifizieren: Groschen, Heller, Scherflein, Silberling, Silbergroschen. Diese historischen deutschen Münzbezeichnungen werden bis heute in der Lutherbibel verwendet, zumal einige geflügelte Worte damit verbunden sind.[25])




Das Scherflein der Witwe (Lk 21,1-4): Der Erfurter Scherf, eine Münze aus Luthers Lebenswelt, steht in der Lutherbibel für Lepton und liefert das geflügelte Wort „sein Scherflein beitragen“. (Gemälde von James Tissot, Brooklyn Museum)


Um Nachdrucke der Konkurrenz zu verhindern, bereitete man die Drucklegung im Geheimen vor. Das verlegerische Risiko trugen Lucas Cranach und Christian Döring. Luthers Name erschien nicht auf dem Titelblatt. Dieses Neue Testament war ein hochwertiger Folioband und darum relativ teuer,[26] einspaltig, in Schwabacher Type, mit konventionellem Bildschmuck.[27] Ein Zyklus von 11 ganzseitigen Holzschnitten aus der Cranachwerkstatt schmückte die Apokalypse. Albrecht Dürers Apokalypse-Zyklus lieferte dafür die Vorlage. Luther und Cranach konzipierten die Ausführung gemeinsam; es ging ihnen um aktuelle polemische Spitzen gegen das Papsttum.


Als Drucker wurde der Wittenberger Melchior Lotter für das Unternehmen gewonnen. Die Drucktechnik brachte es mit sich, dass keines der erhaltenen Exemplare dem anderen gleicht: In Lotters Werkstatt waren drei Pressen gleichzeitig in Betrieb; der Termindruck führte dazu, dass man bestehende Sätze auflöste, um die Lettern für neue Textseiten verwenden zu können.[28] (Dieses Phänomen begleitet die Lutherbibel bis ins 18. Jahrhundert: mit jedem Nachdruck vermehrte sich die Zahl von Textvarianten.)


Im September 1522, „pünktlich zur Leipziger Buchmesse“[29] lag das Neue Testament in der hohen Auflage von 3000 Exemplaren vor. Das Buch kostete je nach Ausstattung zwischen ½ und 1 ½ Gulden[30] und war innerhalb von drei Monaten vergriffen. Bereits im Dezember 1522 wurde die zweite Auflage mit verbessertem Text und korrigierten Bildern gedruckt (Dezembertestament).



Einfluss auf Tyndales Neues Testament 1525/1526 |

Für die Übersetzung des Neuen Testaments ins Englische nutzte William Tyndale das griechische NT des Erasmus, die Vulgata sowie Luthers Dezembertestament. Ganz ähnlich wie bei Luthers Übersetzung auf der Wartburg ergibt sich ein komplexes Bild, wenn man fragt, welcher seiner drei Quellen er im Einzelfall den Vorzug gibt, und warum.[31] Die Benutzung des Dezembertestaments ist offensichtlich bei Tyndales Vorreden und Randglossen sowie bei der Reihenfolge der biblischen Bücher.



Übersetzung des Alten Testaments |



Luthers hebräischer Handapparat |




Mit Genitiv-Verbindungen wie Arche Noah (statt Noahs Arche) bildete Luther im Deutschen den hebräischen Status constructus nach. Weitere Beispiele: Tochter Zion, Rotte Korach, Kinder Israel. (Buchillustration von Ephraim Moses Lilien)


Schon seit etwa 1507 hatte Luther Hebräisch gelernt, im Wesentlichen als Autodidakt.[32] Dieses Fach war an den Universitäten noch neu,[33] gemessen daran waren Luthers Sprachkenntnisse gut, allerdings nicht hinreichend, um hebräische Bücher ohne Hilfe zu lesen. Er benutzte die Lehrbücher und Grammatiken Johannes Reuchlins und Wolfgang Capitos, außerdem kannte er die Grammatik von Moses Kimchi. In seinem persönlichen Besitz waren zwei Urtextausgaben: eine kleine Soncino-Bibel (siehe unten), und eine (verschollene) große hebräische Bibel, außerdem ein hebräischer Psalter, den Johannes Lang ihm geschenkt hatte.[34]



Spuren der Arbeit am hebräischen Text |

Vor 1519 erwarb Luther ein Exemplar des Tanach, das Einträge zweier jüdischer Vorbesitzer enthielt.[35] Besonders die Bücher der Tora hat er darin intensiv gelesen, und hier vor allem das 1. Buch Mose.[36] Die meisten handschriftlichen Einträge Luthers sind lateinisch, wenige deutsch; sie befassen sich mit Übersetzungsproblemen.[37] Es ist aber schwierig, in Luthers Notizen „einen direkten Reflex der Übersetzungsarbeit“ zu sehen: Er hatte den handlichen Band wahrscheinlich immer mit dabei, seine Einträge darin wirken aber spontan und zufällig.[38]


Doch gibt es auch Beispiele, wo sich die Spur seiner Übersetzung von den Notizen in seiner Tanach-Ausgabe bis zu den Druckausgaben und sogar bis in die LB von 2017 verfolgen lässt:


Jesaja 7,9b אם לא תאמינו כי לא תאמנו׃


Luthers Notiz (Bl. 305v unten): gleubt yhr nicht, so bleibt yhr nicht. Allusio gleubt – bleibt.


Er ahmte also ein Wortspiel des hebräischen Textes (taaminu/teamenu) im Deutschen nach.[39] Diese Übersetzungsidee hatte er vor dem Druck der Vollbibel von 1534 verworfen. Er entschied sich für eine freie, interpretierende Übersetzung.


LB 1534 Gleubt jr nicht so werdet ihr feilen. Randglosse dazu: Das ist Was jr sonst furnemet das soll feilen / vnd nicht bestehen noch glück haben.


In die Lutherbibel letzter Hand ist die binnenreimende Übersetzung zurückgekehrt, und zwar bis heute.


LB 2017 Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht.



Ein jüdisches Buch, christlich übersetzt |

„Wer teutsch reden will / der muß nicht der Ebreischen Wort Weise führen / sondern muß darauff sehen / … daß er den Sinn fasse / und dencke also: Lieber / wie redet der teutsche Mann in solchem Fall? Wenn er nun die teutsche Wort hat / die hiezu dienen / so lasse er die Ebreischen Wort fahren / und spreche frey den Sinn heraus / auffs beste teutsch / so er kan.“ (Luther, Summarien über die Psalmen)




Worms hatte seit dem Mittelalter eine bedeutende jüdische Gemeinde. Die Übersetzer der „Wormser Propheten“ (Ludwig Hätzer und Hans Denck) ließen sich von jüdischen Hebraisten beraten, was Luther für falsch hielt. (Foto: Friedhof Heiliger Sand mit Grabsteinen von Rabbinen u. a. des 16. Jahrhunderts.)


Luther lebte fern von den letzten Zentren jüdischer Gelehrsamkeit im Reich, und er hat sich im Gegensatz zu anderen Humanisten nie bemüht, jüdische Experten persönlich kennenzulernen.[40] Die Wertschätzung der hebräischen Sprache ging bei ihm einher mit einem grundsätzlichen Misstrauen gegenüber den Rabbinen, weil sie die christliche Dimension des Alten Testaments nicht anerkannten.[41]


Der Reformator erklärte in den „Summarien über die Psalmen und Ursachen des Dolmetschens“ (1533) seine Übersetzungsentscheidungen: Er wollte insgesamt eine flüssige Übersetzung „auffs beste teutsch“, aber dort, wo der hebräische Wortlaut einen tieferen Sinn zu bieten schien, übersetzte er wortwörtlich. Das ist problematischer, als es scheinen mag. Denn Luthers christlicher Glaube war seine „Wünschelrute“ (Franz Rosenzweig), die bestimmte, wo das Alte Testament lebendiges Gotteswort war, „da, und nur da, da aber unbedingt, musste es wörtlich genommen werden und also auch in steifer Wörtlichkeit übersetzt“[42] werden. Auf diese Weise durchdringt christliche Deutung bei Luther das ganze Alte Testament.[43]



Die Arbeit des Wittenberger Übersetzerteams |


Das Alte Testament der Lutherbibel war ein Gemeinschaftswerk. Wohl noch 1522 begann Luther mit einem Team von Fachleuten die Übersetzung des Pentateuch. Wichtig war der Beitrag des Wittenberger Hebraisten Matthäus Aurogallus.[44]Johannes Mathesius behauptete, dass Luther sich „etliche Schöpse abstechen ließ“[45] und von dem Wittenberger Metzger dann die Bezeichnungen der einzelnen Innereien erfragte – um Stellen wie Lev 3,6–11 LUT richtig übersetzen zu können. Anfangs in schneller Folge wurde ein Buch des Alten Testaments nach dem anderen übersetzt und in Druck gegeben: Schon im Oktober 1524 lagen der Pentateuch, die historischen und die poetischen Bücher vor (d. h. der gesamte erste Band der zweibändigen Vollbibel-Ausgaben).



Die Übersetzung der Prophetenbücher |


Wegen sprachlicher Schwierigkeiten stockte die Übersetzungstätigkeit, als man sich den Prophetenbüchern zuwandte; unterdessen erschien 1527 in Worms eine Übersetzung aller Prophetenbücher durch die Täufer Ludwig Hätzer und Hans Denck. Luther zollte diesem Buch ein ambivalentes Lob:


„Darumb halt ich, das kein falscher Christ noch rottengeist trewlich dolmetzschen könne, wie das wol scheinet inn den prophetenn zu Wormbs verdeutschet, darinn doch warlich grosser vleis geschehen, und meinem deutschen fast nach gangen ist. Aber es sind Jüden da bey gewest, die Christo nicht grosse hulde erzeigt haben, sonst were kunst und vleiß genug da.“ (WA 30,640)


Die Übersetzergruppe um Luther nutzte die „Wormser Propheten“ als Hilfsmittel, verdrängte sie dann aber mit der eigenen Prophetenübersetzung vom Büchermarkt. Ein Beispiel zum Vergleich beider Übersetzungen:


Micha 6, 8 הגיד לך אדם מה־טוב ומה־יהוה דורש ממך כי אם־עשות משפט ואהבת חסד והצנע לכת עם־אלהיך׃


Hätzer/Denck Mensch es ist dir genůgsam angesagt / was gůt sei / vnnd was der HERR von dir erfordere / nemlich / das recht halten / vnn barmhertzigkeyt lieben / vnd züchtig vor deinem Gott wandlen.


LB 1534 Es ist dir gesagt / Mensch / was gut ist / vnd was der HERR von dir foddert / nemlich / Gottes wort halten / vnd liebe vben / vnd demuetig sein fur deinem Gott.


(Bedeutung: Mi 6,8 ist ein Problem bei jeder Lutherbibel-Revision, weil Luthers Übersetzung hier stark von seiner Theologie geprägt ist und dem Hebräischen nicht gerecht wird. Weil der Text z. B. durch eine Bach-Kantate sehr bekannt ist, hat auch die Revision von 2017 Luthers Formulierung erhalten und in einer Fußnote die wörtliche Übersetzung hinzugefügt.)



Die erste Gesamtausgabe 1534 |


Während der Arbeit an den Prophetenbüchern begann die Übersetzung der Apokryphen. Als erste apokryphe Schrift übersetzte Luther von Juni 1529 bis Juni 1530 die Weisheit Salomos. Luther war öfter krank, wohl deshalb übernahmen seine Mitarbeiter die Übersetzung der Apokryphen.




Philipp Melanchthon, Professor für Griechisch und Hebräisch. Sein Anteil an der Bibelübersetzung ist so groß, dass man eigentlich von einer Luther-Melanchthon-Bibel sprechen müsste.(Gemälde von Lucas Cranach d. Ä.,1532, Historisches Museum Regensburg)


Das Neue Testament, 1529 gründlich revidiert, erhielt 1530 seine endgültige Form.


1531 wurde der Psalter noch einmal von einem Team überarbeitet, zu dem außer Luther auch Philipp Melanchthon, Caspar Cruciger, Matthäus Aurogallus und Justus Jonas gehörten, eventuell auch der Hebraist Johann Forster.[46] Melanchthon war durch seine historischen und philologischen Kenntnisse „gewissermaßen das wandelnde Lexikon der Revision.“[47] Das erhaltene Protokoll aus der Hand von Georg Rörer zeigt die Arbeitsweise der Kommission: alle Formulierungen kamen auf den Prüfstand, gelegentlich schlugen die Philologen Änderungen vor, über die Luther entschied.[48] Bei dieser Gelegenheit erhielt Psalm 23 den „klassischen“ Wortlaut.[49][50]


Psalm 23,2a בנאות דשא ירביצני


Luthers Handschrift: Er lesst mich weyden ynn der wonung des grases.


Erstdruck der Psalmen 1524: Er lesst mich weyden da viel gras steht.


Revidierter Text 1531: Er weidet mich auff einer grunen Awen.


Für die Gesamtausgabe hatte das Wittenberger Übersetzerteam den gesamten Text des Alten Testaments 1533 noch einmal durchgesehen, besonders das 1. Buch Mose. Auf der Leipziger Michaelismesse (4. bis 11. Oktober 1534) lag dann die vollständige Bibel (900 ungebundene Folioblätter) zum Kauf vor, sechs Teile mit je eigenem Titelblatt und eigener Blattzählung: 1. Pentateuch, 2. historische Bücher, 3. poetische Bücher, 4. Prophetenbücher, 5. Apokryphen, 6. Neues Testament. Es war die erste Lutherbibel mit dem Wappen und der Druckerlaubnis des Kurfürsten.



Die Beigaben zur Biblia Deudsch |


Damit der Leser sich möglichst leicht in der Bibel zurechtfand, hatte Luther mit seinem Übersetzerteam viel Arbeit in die Vorreden und Randglossen gesteckt.[51]




Altes Testament (Gesetz) – Neues Testament (Gnade). Künstlerische Darstellung der Rechtfertigungslehre (Gemälde von Lucas Cranach d. Ä., 1529, Herzogliches Museum Gotha)


Die Vorreden leiten den Leser dazu an, die Bibel mit den Fragestellungen Luthers zu lesen (Rechtfertigungslehre):


  • Vorrede auf das Alte Testament: „Also ist des alten Testaments eigentliche Heubtlere / Gesetze leren und Sünde anzeigen / vnd guts foddern.“[52] Indem die Sünde aufgezeigt wird (z. B. durch die Zehn Gebote), erkennt der Mensch sein Scheitern. Die Bücher des AT enthalten Luther zufolge Exempel, wie die Israeliten am Gesetz scheitern.

  • Vorrede auf das Neue Testament: Das Neue Testament ist ganz Evangelium, „gute Botschaft / gute Mehre.“ Christus lockt, er droht nicht. „Darumb sihe nu drauff / Das du nicht aus Christo einen Mosen machest / noch aus dem Euangelio ein Gesetz oder Lerebuch … Denn das Euangelium foddert eigentlich nicht vnser werck / das wir da from vnd selig werden … Sondern es foddert den glauben an Christo … Das wir vns seines sterbens vnd Siegs mügen annemen / als hetten wirs selbst getan.“[53]

Bei den Erklärungen zum AT war Fachwissen in verschiedenen Disziplinen gefragt. In der „Vorrede von dem Propheten Daniel“ z. B. wird dem Leser die Geschichte der Makkabäer detailliert dargestellt, da der historische Sitz im Leben richtig erkannt wird. (Doch dann überwältigt den Reformator die Zeitgeschichte: „HJe ist klerlich der Bapst abgemalet / der in seinen Drecketen vnuerschampt brüllet …“[54]) Als Beispiel für die vielen kleinen Sacherklärungen, die die Biblia Deudsch dem Leser anbot, hier eine Randglosse zu Hi 9,9 LUT: „(Orion) Jst das helle Gestirne gegen mittag / das die Bauren den Jacobsstab heissen. Die Glucke oder Henne / sind die sieben kleinen Sterne.“[55]


Bei alledem entsteht jedoch kein getreues Bild des Alten Orients oder der antiken Welt vor dem Auge des Lesers, sondern es ist immer Luthers eigene Umwelt, die von Knechten und Mägden, nicht Sklaven und Sklavinnen bevölkert wurde,[56] in der vertraute Pflanzen wuchsen und die Schweine wie in Wittenberg üblich Braurückstände fraßen statt Schoten des Johannisbrotbaums: „Vnd gieng hin / vnd henget sich an einen Bürger desselbigen Landes / der schicket jn auff sein acker der Sew zu hüten. Vnd er begerte seinen Bauch zu füllen mit trebern / die die Sew assen / vnd niemand gab sie jm.“ (Lk 15,15–16 LUT)



Auswahl und Reihenfolge der biblischen Bücher |




Die Apokryphen der Lutherbibel enden mit dem Gebet Manasses, das in der EÜ nicht enthalten ist. Luther fand es in seiner Vulgatabibel am Ende des 2. Buches der Chronik[57] und verstand es als Schlussgebet zum Alten Testament.[58] (König Manasse im Exil, Gemälde von Maerten de Vos, Musée Magnin)


Luther richtete sich bei der Reihenfolge der Bücher des Alten Testaments nach der Septuaginta, weil dies für ihn die christliche Anordnung der Bibel war. Neu ist, dass er diejenigen Bücher und Abschnitte der Septuaginta, die nicht zum jüdischen Kanon gehören, aus dem Zusammenhang löste und als Apokryphen in einem Anhang zum Alten Testament unterbrachte. Er empfahl aber ihre Lektüre. Luthers Unterscheidungskriterium war die hebraica veritas: eine authentische Heilige Schrift des Alten Testaments muss demnach auf Hebräisch verfasst sein. Diese Vorstellung „findet sich teilweise schon in der Antike bei Hieronymus und war aufgrund der Kontakte mit Rabbinen auch im okzidentalen Mittelalter gegenwärtig. Aber mit der humanistischen Textarbeit erhielt die Orientierung am hebräischen Text eine neue Bedeutung.“[59]


Für das Neue Testament besteht Einigkeit darüber, welche Schriften zur Bibel gehören. Luther hat die von ihm weniger geschätzten Bücher (Hebräer-, Jakobus- und Judasbrief sowie Offenbarung) ans Ende verschoben, hat sie aber übersetzt und auch keinen Zweifel daran gelassen, dass sie voll gültige Bestandteile des Neuen Testamentes sind.



Die Schreibweise des Gottesnamens |


Im Alten Testament der Lutherbibel von 1545 steht die Schreibweise HERR für JHWH, die Schreibweise „HErr“ für Adonai. Im Neuen Testament steht die Schreibweise HERR in 150 Zitaten aus dem AT, die den Gottesnamen JHWH enthalten. Wo in Luthers Sicht Christus gemeint ist, wählte er die Schreibweise HErr. Die Drucker gingen mit diesen Regeln aber unterschiedlich um. (Bei der Revision von 2017 wurde überlegt, Luthers Schreibweisen wieder einzuführen. Das geschah nicht, weil es erhebliche exegetische, reformationshistorische und systematische Vorarbeiten verlangt hätte.[60] In modernen Ausgaben der Lutherbibel wird für JHWH die Schreibweise Herr gebraucht.)



„Eli, eli, lama asabthani?“ |


Im Matthäus- und Markusevangelium werden die letzten Worte Jesu am Kreuz auf Aramäisch, griechisch transkribiert, wiedergegeben. Es handelt sich dabei um ein Zitat aus Psalm 22,2a: אלי אלי למה עזבתני. Luther korrigierte an beiden Stellen, indem er seine Aussprache des hebräischen Textes einfügte: „Eli, Eli, lama asabthani?“ Dahinter steht seine besondere Verehrung der hebräischen Sprache: „Das neue Testament, obs wol griechisch geschrieben ist, doch ist es voll von Ebraismis und ebräischer Art zu reden. Darum haben sie recht gesagt: Die Ebräer trinken aus der Bornquelle; die Griechen aber aus den Wässerlin, die aus der Quelle fließen; die Lateinischen aber aus den Pfützen.“ (WA TR 1,525) Die Lutherbibel von 2017 folgt Luthers Schreibweise mit erklärenden Fußnoten.[61][62]



Luthers Bibeln im Weltdokumentenerbe der UNESCO |


2015 nahm die UNESCO mehrere frühe Schriften der Reformation ins Weltdokumentenerbe der UNESCO auf;[63] darunter auch Bücher, die direkt mit dem Bibelprojekt in Verbindung stehen. Sie sind als digitale Editionen erschlossen (siehe Weblinks):


  1. Handexemplar Luthers der Hebräischen Bibelausgabe, Brescia 1494, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Shelfmark: Inc. 2840.

  2. Das Newe Testament Deutzsch, Wittenberg, Melchior Lotter, 1522, Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Shelfmark: Bibel-S. 4° 257.

  3. Biblia das ist die gantze Heilige Schrifft Deudsch. Mart. Luth.,Wittenberg, Hans Lufft, 1534, Herzogin Anna Amalia Bibliothek – Klassik Stiftung Weimar, Shelfmark: Cl I: 58 (b und c). Siehe Weimarer Lutherbibel von 1534.


Luthers sprachschöpferische Leistung |


Zu Luthers eigener Darstellung seiner übersetzerischen Entscheidungen: siehe Sendbrief vom Dolmetschen.




„Denn wer dolmetzschen wil, mus grosse vorrath von worten haben.“ (Martin Luther)



Verständliche Sprache und biblischer Stil |


Die bekannte Aussage Luthers, er wolle dem Volk „auff das Maul sehen“, bedeutet nicht, dass seine Übersetzung auf die Zeitgenossen sprachlich anspruchslos oder vulgär gewirkt hätte.[64][65] Wie Birgit Stolt in mehreren Arbeiten nachgewiesen hat, signalisierte der Text dem damaligen Leser, dass er es mit einem besonderen, heiligen Buch zu tun hatte. Dazu dienten sakralsprachliche Formeln[66] („es begab sich“, „siehe“), rhythmische Durchgliederung und rhetorische Schmuckelemente wie Stabreim, Binnenreim sowie das Spiel mit Vokalen.[67] Im Laufe der Zeit entdeckte Luther immer mehr sprachmalerische Formulierungen; der Preis dafür ist manchmal eine größere Entfernung vom Grundtext. Dass die ästhetische Qualität zum Erfolg seiner Übersetzung beitrug, fiel auch Gegnern wie Georg Witzel auf: „Er deudtschts nach dem Klange.“[68] Beispiele:



  • Psalm 46,4 „Wenn gleich das Meer wuetet vnd wallet…“


  • Matthäus 5,16 „Also lasset ewer Liecht leuchten fur den Leuten…“


  • Lukas 2,12 „Jr werdet finden das Kind in windeln gewickelt / vnd in einer Krippen ligen.“[69]

Luther setzte Modalpartikel als besonderes Ausdrucksmittel des Deutschen gezielt ein, um den übersetzten Text wie lebendiges, gesprochenes Deutsch wirken zu lassen.[68]


Die Bibel war ein Vorlesebuch, dem diente der Satzbau. Es ist mehr eine Hörer- als eine Lesersyntax: „Kleine Aussage-Einheiten in Schritt-für-Schritt-Abfolge, das Verstehen additiv absichernd.“[70] Davon profitierten auch ungeübte Leser. Beispiel (Mt 7,9–11 LUT):





„Welcher ist vnter euch Menschen / so jn sein Son bittet vmbs Brot / der jm einen Stein biete? oder so er jn bittet vmb einen Fisch / Der jm eine Schlange biete? So denn jr / die jr doch arg seid / künd dennoch ewren Kindern gute gabe geben / Wie viel mehr wird ewer Vater im Himmel gutes geben / denen die jn bitten?“





Dieser Satzbau ist, obwohl archaisch, leichter verständlich als der folgende:





„Welcher ist unter euch Menschen, der seinem Sohn, da jener ihn ums Brot bittet, einen Stein biete? Oder der ihm, so jener ihn um einen Fisch bittet, eine Schlange biete? So denn ihr, die ihr doch arg seid, euren Kindern dennoch gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen, die ihn bitten, Gutes geben?“





Luthers Bibelprosa war in ihrer guten Verständlichkeit und ihrer Nähe zur gesprochenen Sprache für Bertolt Brecht eine sehr attraktive Ressource.[71]



Wegbereiter des Neuhochdeutschen? |


Luthers Leistung bestand nicht darin, entscheidend auf das Sprachsystem, also auf die Grammatik und die Regeln, eingewirkt zu haben, da das Frühneuhochdeutsche diese Regeln längst vor ihm besaß. Er wirkte jedoch als Sprachvorbild in verschiedenen Textsorten: Erbauungsliteratur, Predigttexte, Agitationstexte, theologische Fachprosa, Kirchenlieder, Übersetzungstexte. Allein die für die damalige Zeit enorm hohen Auflagen der Biblia Deudsch waren ein starker Impuls zur Vereinheitlichung der deutschen Schriftsprache.[72] Durch Luthers Bibelübersetzung verbreitete sich in vielen Wörtern das auslautende „e“ in der gemeindeutschen Schriftsprache; vgl. Lutherisches e.




Aus Matth 3,12 stammt die Redewendung „die Spreu vom Weizen trennen.“ (Gemälde von Hans Ole Brasen, Museum der Brotkultur)




Aus Apg 26,14 stammt das geflügelte Wort „wider den Stachel löcken.“ Ein Bild aus der Landwirtschaft: Junge Zugtiere versuchen durch Sprünge (löcken ist Luthers Dialektwort für hüpfen), dem Ochsenstachel ihres Treibers auszuweichen.


Luthers Sprechsprache war vom Elternhaus her das Ostmitteldeutsche; das Niederdeutsche war ihm von seinen Aufenthalten in Eisleben und Mansfeld her vertraut.[73] In Wittenberg fand Luther bei seiner Ankunft eine Diglossie vor: Niederdeutsch (Elbostfälisch) in der einfachen Bevölkerung, Ostmitteldeutsch im Umkreis der kurfürstlichen Verwaltung und der Universität.[74] Luthers Schreibsprache orientierte sich nach eigenem Bekunden an der Sächsischen Kanzlei, die süddeutsche Einflüsse aufgenommen hat.[75] Seine Bibel half dem Neuhochdeutschen bei der Durchsetzung in Norddeutschland – was kein Anliegen Luthers war, im Gegenteil. Luthers Mitarbeiter Johannes Bugenhagen übersetzte die gesamte Bibel ins Mittelniederdeutsche.




Aus Hiob 15,32 stammt das geflügelte Wort „auf keinen grünen Zweig kommen.“



Bereicherung des Wortschatzes |


Luther hatte als Übersetzer Teil an einer Entwicklung des Frühneuhochdeutschen, bei der Worte der Alltagssprache, die vorher nur regional verwendet wurden, zu überregionaler Bekanntheit aufstiegen: Ziege (statt Geiß), Ufer (statt Gestade), Weinberg (statt Wingert). Seine Auswahlkriterien waren theologischer Natur, das heißt semantisch, kommunikativ und pragmatisch von der Religion her motiviert. Dies zeigen die Untersuchungen Oskar Reichmanns[76] am Material des Frühneuhochdeutschen Wörterbuches und des Göttinger Bibelarchivs.[77]


Luthers Bibel bereicherte den neuhochdeutschen Wortschatz um geflügelte Worte. Bei der Frage nach der Rolle solcher Ausdrücke ist allerdings zu beachten: Diese Beispiele bilden lediglich Einzelfälle innerhalb eines Ausdrucksbestandes von rund 100 000 Einheiten. Viele von ihnen sind zudem vor Luther belegt (vgl. dazu FWB-Online.de).



Von der Biblia Deudsch zur „Lutherbibel 2017“ |



Lutherbibeln bis 1912 |





Psalm 127,1 am Balken eines Fachwerkhauses von 1578, Osterwieck.



Die kursächsische Normbibel |


Zur Weimarer Lutherbibel Herzog Ernsts des Frommen (1641): siehe Kurfürstenbibel.


Da Luther die Bibel immer wieder überarbeitete, waren von Anfang an verschiedene Textversionen in Umlauf. Nach Luthers Tod verständigten sich die lutherischen Landesherren darauf, einen kanonischen Bibeltext festzustellen auf Grundlage der letzten von Luther autorisierten Fassung von 1545 (und nicht der Notizen Georg Rörers von 1546). Der komplizierte Abgleich mehrerer Bibeldrucke ergab 1581 die kursächsische Normbibel; Kurbrandenburg, das Herzogtum Württemberg und Braunschweig schlossen sich an.[78] Ein Frankfurter Drucker erweiterte 1581 den Text von 1 Joh 5,7-8 um das Comma Johanneum; eine Änderung, die in den folgenden Jahrzehnten in alle Lutherbibeln übernommen wurde, da es sich um einen willkommenen Schriftbeweis für die Trinitätslehre handelte.




Bachs Randbemerkung zu 2 Chr 5,13: Bey einer andächtigen Musiq ist allezeit Gott mit seiner Gnaden-Gegenwart.



Bibelgebrauch im Konfessionellen Zeitalter |

Zum Autographensammeln in Bibeln: siehe Dresdner Reformatorenbibel.


Die Bibel wurde mit den Fragestellungen der Dogmatik gelesen, musste in das dogmatische Gebäude der lutherischen Orthodoxie passen, und Feinheiten des Textes fanden wenig Aufmerksamkeit. Durch häufigen Nachdruck wurde der Text zwar immer mehr verdorben, aber relativ viele Menschen konnten sich nun eine eigene Bibel leisten. Man las die Bibel von vorn nach hinten durch; der Braunschweiger Amtmann Johann Cammann z. B. 28 mal.[79] Den Rekord diesbezüglich hielt der Jurist Benedikt Carpzov (53 mal). Ein Wittenberger, der den kompletten Text auswendig aufsagen konnte, erhielt ohne Studium den Magister-Titel.[80]


Barockmusiker machten Texte aus der Lutherbibel zur Grundlage ihrer Kompositionen. Ein Beispiel dafür sind die Psalmen Davids (1619) von Heinrich Schütz. Er interpretierte dabei Luthers Bibelprosa mit den Mitteln des italienischen Madrigals.


Zu den wenigen Objekten, die aus dem persönlichen Besitz von Johann Sebastian Bach erhalten sind, gehört seine Calov-Bibel (Lutherbibel mit den Kommentaren von Abraham Calov). So wie Bach, haben auch andere Bibelleser in ihrem Exemplar Eintragungen gemacht. Manche erinnern an „Geburts- Heirats- und Sterbedaten, aber auch besondere Ereignisse wie Krankheit, Krieg oder Katastrophen.“[81] Durch das Herumtragen der Bibeln im Alltag konnten diese zu einer Art evangelische Reliquien werden. Bekannt ist etwa die Nürtinger Blutbibel, Eigentum eines 1634 von spanischen Soldaten ermordeten Pfarrers. Das Buch gelangte mit Blutflecken und Degenspuren 1787 in die Bibliothek des Herzogs Karl Eugen.[82]



Die Bibeldrucke der Cansteinschen Bibelanstalt |



Die Cansteinsche Bibelanstalt in Halle sah sich veranlasst, erst einmal den Text zu sichern und zu bereinigen, bevor sie ab 1714 durch den Druck im Stehsatzverfahren Bibeln in sehr großer Menge zu sehr günstigen Preisen unters Volk brachte. Man besorgte sich Originaldrucke aus Wittenberg, die zu Luthers Lebzeiten erschienen waren, und kollationierte daraus einen Mischtext, einen „Fleckerlteppich an Wortlauten und Begriffen unterschiedlicher Überlieferungsstufen Luthers“, der aber den Vorteil hatte, viele von den Druckern weitergeschleppte Textverderbnisse beseitigt zu haben, fast 100 % Luther-Wortlaut zu enthalten und außerdem noch möglichst urtexttreu zu übersetzen.[83] Denn die Pietisten lasen intensiv die hebräischen und griechischen Texte und hatten mit einiger Nervosität entdeckt, dass Luther sich beim Übersetzen Freiheiten genommen hatte. August Hermann Francke wünschte sich darüber eine offene Diskussion:


„… so hoch ich auch die Version Lutheri … halte / dennoch dieselbige an vielen Orten mit dem Grund-Text nicht überein stimme / und gar sehr verbessert werden könne.“[84]


Die Bibeln aus der Cansteinschen Bibelanstalt galten im 18. Jahrhundert als die besten.



Bibelgebrauch im Pietismus |

Zur Brüdergemeine: siehe Herrnhuter Losungen.


Der Pietismus war von seinen Grundlagen her eine Bibellesebewegung, anstelle der üblichen Perikopen im lutherischen Gottesdienst und Unterricht sollten biblische Schriften ganz gelesen werden (tota scriptura). Anleitungen, wie man sich zum Bibellesen richtig vorbereitet, waren die wichtigste Hilfestellung, die pietistische Autoren ihrer Lesergemeinde anboten. Die Vorreden Luthers verschwanden deshalb aus den Bibeln der Cansteinschen Bibelanstalt und wurden ersetzt durch Franckes „Kurzer Unterricht, wie man die Heilige Schrift zu seiner wahren Erbauung lesen solle.“


Schon Luther hatte zum Zweck der Leserlenkung zahlreiche Verse, die Kernstellen,[85] im Druck hervorgehoben: ein Alleinstellungsmerkmal unter den deutschen Bibeln. In Halle übernahm man diese Besonderheit der Lutherbibel, aber man markierte jetzt andere Stellen und aus einem anderen Grund: zeitlos gültige Worte, die den Leser direkt ansprechen sollten.


Der Stuttgarter Hofprediger Johann Reinhard Hedinger veröffentlichte 1704 eine umstrittene Lutherbibel-Edition.[86] Viele Jahre später kamen die von ihm im Bibeltext als Kernstellen markierten Verse zu großer Wirkung, da sie weitgehend in die Lutherbibel von 1912 übernommen wurden.[87] Im Sinne des württembergischen Pietismus sind Kernstellen Bibelverse, „die in Gottes Heilsrat und in Herz und Gewissen besonders hell und kräftig hineinleuchten.“[88] Der Kontext, in dem diese Sätze stehen, spielt keine große Rolle. Für die Lutherbibel 2017 hat man den Kernstellenbestand überarbeitet und auf etwa tausend Stellen reduziert, die pietistische Tradition, Verse aus dem Kontext auszugliedern und der unmittelbaren Rezeption anzubieten, wurde aber beibehalten.[89][90]


Das Bibelorakel war in verschiedenen pietistischen Gruppen verbreitet, und zahlreiche Selbstzeugnisse berichten darüber, wie Menschen bei Lebensfragen in der Bibel eine persönliche Offenbarung suchten:


  • Däumeln: mit dem Daumen über den Buchblock streichen (eine von Philipp Jacob Spener gern genutzte Methode[91]),

  • Nadeln (Bibelstechen): seitlich in den Buchblock hineinstechen,

- um dann die Bibel absichtslos an der bezeichneten Stelle zu öffnen und zu lesen.[92]



Die Bibel als Hausbuch |

Die Lutherbibel wurde auf dem Lande wie ein Möbelstück als Teil des Hofinventars behandelt. Sie war, neben dem Gesangbuch, bis weit ins 19. Jahrhundert die wichtigste Lektüre. Zum Lesen stand allerdings nur wenig freie Zeit zur Verfügung. „Lesen hieß … intensive, immer wiederholte Durchsicht … von Texten, mit denen man seit der Schulzeit vertraut war, die man sich akustisch wie optisch längst eingeprägt hatte, … war Wiedererkennen im psychisch stabilisierenden Nachvollzug.“[93]



Die Bibel als Schulbuch |

Das Schulbuch in lutherischen Territorien war traditionell nicht die Bibel, sondern der Kleine Katechismus, plus ein Pensum Bibelsprüche zum Memorieren. Preußen versuchte 1763 im Generallandschulreglement das Niveau des Unterrichts zu heben, auch durch verbindliche Schulbücher, unter anderem: „das Neue Testament, die Gebets-Uebung genannt [d. h. ein NT mit eingeschobenen Gebeten], … hienächst die Hällische [d. h. Cansteinsche] oder Berlinische Bibel“ (§ 20). Wichtig war, „daß ein jedes Kind sein eigenes Buch habe“, sollten die Eltern arm sein, wurden die Bücher von der Schule gestellt, durften aber nicht nach Hause genommen werden (§ 21). Die „fertigen Lese-Kinder“ sollten in einer Schulstunde täglich reihum aus der Bibel vorlesen (§ 19), die jüngeren Schüler übten unterdessen in einer Fibel das Buchstabieren. Allerdings war der Schulbesuch vielerorts sporadisch, die Analphabetenquote deshalb hoch.



Lutherbibeln des 19. Jahrhunderts |


Zu dieser Zeit waren 14 verschiedene Versionen der Lutherbibel im Umlauf. Die Frankfurter Bibelgesellschaft z. B. veröffentlichte 1819 eine von Johann Friedrich von Meyer erarbeitete, anhand der Urtexte korrigierte Version. Der Hamburger Hauptpastor Carl Mönckeberg setzte sich für eine einheitliche und sprachlich modernisierte Textfassung ein.



Schulbibeln |



„Da heißt es nun: Joseph war siebzehn Jahre alt, da er ein Hirte des Viehs ward mit seinen Brüdern, und der Knabe war bei den Kindern Bilha’s und Silpa’s, den Weibern seines Vaters. Das ist richtig, und was hinzugefügt wurde im Schönen Gespräch: daß er vor ihren Vater gebracht habe, wo ein bös Geschrei wider die Brüder war, davon kennen wir Proben. Ohne Schwierigkeit ließe sich ein Gesichtswinkel finden, unter dem er ein unausstehlicher Bengel war. Es war der Standpunkt der Brüder.“ (IV,393) Ein Beispiel dafür, wie Thomas Mann mit der Lutherbibel (1 Mo 37,2) erzählerisch umgeht. (Gemälde von James Tissot, Jewish Museum, New York)


Das Pensum auswendig zu lernender Bibelverse war im 19. Jahrhundert unterschiedlich: in Sachsen 150, in Preußen 180, in Württemberg 689.[94]


Unter dem Einfluss der Erweckungsbewegung gab es ab etwa 1830 Bestrebungen, die Bibel auch thematisch im Unterricht zu verwenden, trotz ihrer nicht kindgerechten Sprache und mitunter nicht kindgerechten Inhalte. Da in einem heiligen Buch nicht Teile als unwichtig erscheinen durften, verbot Preußen mehrfach den Gebrauch von Auswahlbibeln und blieb damit seinem neoorthodox-pietistischen Bibelverständnis treu. Die Bremer Bibelgesellschaft entwickelte eine Lutherbibel unter Auslassung „anstößiger“ Stellen (d. h. das Buch wurde desexualisiert und dejudaisiert).[95] Nach anfänglichen Bedenken wurde die Bremer Schulbibel 1895 in Bremen eingeführt, 1897 in Hamburg, 1900 in Lübeck. Württemberg zog 1901 mit einem Biblischen Lesebuch nach.



Traubibeln |

Um 1870, in Württemberg früher, breitete sich in der Pastorenschaft die Idee aus, jedem Brautpaar seitens der Kirchengemeinde eine besondere Bibel zu schenken, die den Vordruck für eine Familienchronik enthielt. (Das macht diese Bücher zu einer genealogischen Quelle.[81]) „Die wohlfeilsten Ausgaben dieser 'Traubibeln' in gutem Lederband mit vergoldetem Kreuz und Kelch kosten in Mittel-Oktav 20 Sgr.“[96]




Altarbibel mit Widmung der Kaiserin Auguste Viktoria, datiert 1907. (Reformationskirche Berlin-Moabit)



Altarbibeln |

Im 19. Jahrhundert wurden Bibellesungen im Gottesdienst vom Altar aus vorgetragen, als feierlicher Gesang, später meist gesprochen. Dass die offene Bibel dauerhaft mitten auf dem Altar ihren Platz hatte, wurde von Wilhelm Löhe um 1860 als beliebte, doch zum Lesen unpraktische Neuerung eingestuft.[97] Als konfessionelles Erkennungszeichen passte die Bibel auf dem Altar gut zum religiösen Geschmack der Kaiserzeit. Kaiserin Auguste Viktoria schenkte neu gegründeten Gemeinden zur Kirchweihe ein von ihr signiertes, wertvolles Exemplar.[98] Vielerorts liegen diese sogenannten Auguste-Viktoria-Bibeln bis heute auf dem Altar, obwohl daraus nur noch selten gelesen wird.



Der alte Luthertext bei Thomas Mann |

Thomas Mann war im konfessionellen Luthertum sozialisiert worden, worauf er sich auch immer wieder bezogen hat. In dem vierbändigen Romanwerk Joseph und seine Brüder (1926–1943) benutzte er „zurückhaltend, aber unüberhörbar“ Luthers Bibelprosa.[99] Außerdem werden Bibelverse an markanten Stellen im Wortlaut zitiert; die Lutherbibel „fungiert für die Selbsterläuterung des Textes als maßgeblicher Subtext.“[100] Dies freilich von einem humoristischen Erzählerstandpunkt aus. Als Quelle diente Mann nicht der revidierte Text von 1912, sondern eine ältere Textfassung, außerdem ein Reprint der Biblia Deudsch; diesen archaischen Klang der Lutherbibel brachte er in Beziehung zu der Verdeutschung der Schrift (Buber/Rosenzweig) sowie zu moderner Bibelwissenschaft und Ägyptologie.



Die Lutherbibel bei täuferischen Gemeinschaften in Nordamerika |

Die Glaubensgemeinschaft der Amischen ist bilingual: neben Englisch wird Pennsylvania Dutch gesprochen. Als Heilige Schrift lesen die Amischen aber privat und im Gottesdienst traditionell die Lutherbibel in einer Textgestalt des 19. Jahrhunderts.[101] Die von den Amischen im Selbstverlag nachgedruckten Bibeln enthalten die Apokryphen; ein Gebet aus dem apokryphen Buch Tobias (Tob 8,5-8) wird bei amischen Hochzeiten gesprochen.[102] Das Lutherdeutsch hat hier den Status einer heiligen Sprache, es wird zwar gelesen, aber nicht aktiv verwendet.[103] Viele Schulen der Amischen bieten deutsche Sprachkurse an mit besonderem Augenmerk auf die Grammatik und den Wortschatz Luthers.[104] Das gleiche gilt für Old Order Mennonites.[105]


Die Hutterer gebrauchen ebenfalls die Lutherbibel, allerdings in der jeweils aktuellen, revidierten Version.[1]



Lutherbibel von 1912 |


Mitte des 19. Jahrhunderts vereinbarten die Bibelgesellschaften, eine verbindliche Textfassung der Lutherbibel zu schaffen. 1858 schlugen sie vor:


  • Luthers Satzbau beibehalten,

  • seine Rechtschreibung vorsichtig modernisieren,

  • veraltete Wörter in einem Glossar erklären und

  • bei den Stellen, die Luther eindeutig falsch übersetzt hatte, in Perlschrift die korrekte Übersetzung unter Luthers Text setzen.[106]

Die Eisenacher Konferenz der Kirchenleitungen beschloss 1863, diese Bibelrevision finanziell zu unterstützen, die Durchführung aber den Bibelgesellschaften zu überlassen, d. h. auf die Inhalte keinen Einfluss zu nehmen. 1883 erschien in Halle die sogenannte Probebibel. De facto war sie Ergebnis einer Kooperation von Halle und Stuttgart: die überarbeitete Bibeledition der Cansteinschen Bibelanstalt mit den vielen Kernstellen der Württembergischen Bibelgesellschaft.[107] Die Reaktionen waren allgemein positiv; 1890 wurde der endgültige Text festgestellt. Es folgten zwei Revisionen 1892 und 1912 im Auftrag der Evangelischen Kirchenkonferenz. Obwohl Wünsche nach einer deutlicheren Modernisierung laut wurden, gelangten entsprechende Planungen in der Kriegs- und Zwischenkriegszeit nicht zur Durchführung. Die Lutherbibel erstarrte bis in die 1950er Jahre in ihrer Gestalt von 1912.




Die Lutherbibel von 1912 war für viele Christen in den Weltkriegen ein täglicher Begleiter. Dadurch ist gerade die 1912er Bibel in manchen Familien mit besonderen Erinnerungen verbunden. (Foto: Bibel, die vor Verdun einen Granatsplitter abfing; aus dem Projekt europeana 1914–1918.)



Stuttgarter Jubiläumsbibel 1912 |


Die Privilegierte Württembergische Bibelgesellschaft in Stuttgart gab anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens 1912 eine Lutherbibel mit allgemeinverständlichen Erklärungen heraus. Beigaben zum Bibeltext, wie sie die Biblia Deudsch reichlich geboten hatte, waren im 19. Jahrhundert im evangelischen Raum unüblich geworden. Damit die Bibel sich selbst erklären konnte (Sola-Scriptura-Prinzip), waren statt dessen viele Bibelverse durch Querverweise zueinander in Beziehung gesetzt worden. Die erklärenden Zwischentexte in der Jubiläumsbibel waren deshalb ein Wagnis, was der Bibelgesellschaft bewusst war.[88] Die Erklärungen stammten von einer Gruppe württembergischer Geistlicher unter Leitung von Paul Langbein (Altpietistischer Gemeinschaftsverband).


1937 erschien eine überarbeitete Taschenausgabe, die weite Verbreitung fand, z. B. auch von Dietrich Bonhoeffer genutzt und empfohlen wurde. In der Einleitung zum Alten Testament hieß es jetzt: „Es richten sich die heftigsten Angriffe gegen das Alte Testment als gegen ein Buch, das jüdischen Geist in schlimmster Weise atme… Hätten sie mit ihren Behauptungen recht, wie hätte dann Jesus so völllig im Alten Testament wurzeln können, wie es tatsächlich der Fall war!“



Standardbibeln ohne Apokryphen nach 1945 |


Schlichter Papiermangel war der Grund dafür, dass nach 1945 die Apokryphen aus der Lutherbibel verschwanden. Einerseits waren die druckenden Bibelgesellschaften auf Papierspenden aus Amerika angewiesen, „mit der Auflage, daß davon nur Bibeln ohne Anmerkungen und ohne Apokryphen gedruckt werden durften.“[108] Dies entsprach den Grundsätzen der British and Foreign Bible Society. Andererseits ließen sich durch die Einsparung von Seiten natürlich auch mehr Bibeln drucken.



Modernisierte Ausgaben der Lutherbibel von 1912 |


Zur Rolle dieser Lutherbibel-Editionen als deutsches Äquivalent für die King James Bible: siehe Comma Johanneum.


Die Lutherbibel ist in älterer Textgestalt nicht durch das Urheberrecht geschützt; es zirkulieren beispielsweise folgende von La Buona Novella Inc. Bible Publishing House vertriebene Editionen:


  1. Luther 98: Im Alten Testament der unveränderte Text von 1912; im Neuen Testament an den wenigen Stellen rückrevidiert, wo die Revision von 1912 den Textus receptus korrigiert hatte.

  2. NeueLuther von 2009[109]: Überarbeitung der gesamten Bibel, die tief in den traditionellen Luthertext eingreift. Der Gideonbund verteilt seit Sommer 2014 NeueLuther-Bibeln in Hotels, Krankenhäusern, Schulen usw.[110], mit der Begründung, diese Version sei besser verständlich als die Lutherbibel von 1984.[111]



Keine Kaninchen: Klippdachse in En Gedi, Israel. Im Gegensatz zur King James Bibel ("conies") wurde die Lutherbibel dem wachsenden Verständnis für die biblische Fauna angepasst.



Lutherbibel von 1956 (NT) bzw. 1964 (AT) |


In den Revisionen nach 1912 gerieten klare Fehlübersetzungen Luthers in den Blick, die seiner mangelnden Kenntnis der antiken und altorientalischen Welt zuzuschreiben waren. Beispiel:


Psalm 104, 18 הרים הגבהים ליעלים סלעים מחסה לשפנים׃



LB 1545 Die hohen Berge sind der Gemsen zuflucht / Vnd die Steinklufft der Kaninichen.




Wegen der Stimmigkeit des poetischen Bildes wurden Luthers Gämsen in Hiob 39,1-4 .nicht zu Steinböcken. (Foto: Gämse mit Jungtier in den Niederen Tauern, Österreich)


LB 1964 Die hohen Berge geben dem Steinbock Zuflucht und die Felsklüfte dem Klippdachs.


Das Novum Testamentum Graece als wissenschaftliche Textausgabe ist die Grundlage der wichtigen modernen Bibelübersetzungen weltweit und liegt auch allen Revisionsstufen der Lutherbibel nach 1912 zugrunde.


1956 wurde die Revision des Neuen Testaments abgeschlossen, 1964 die des Alten Testaments. 1970 wurde die (sprachliche, nicht inhaltliche) Überarbeitung der Apokryphen abgeschlossen.



Lutherbibel von 1975 |


Bei der Revision von 1975 galt der Grundsatz, dass Formulierungen, die für einen durchschnittlichen Bibelleser nicht verständlich waren, geändert werden müssten.[112] So wurde das geflügelte Wort „sein Licht nicht unter den Scheffel stellen“ (Matthäus 5,15) getilgt, da der Scheffel als Getreidemaß heute unbekannt ist. Stattdessen hieß es nun „Eimer“, was der Erstauflage der 1975er Übersetzung den Namen „Eimertestament“ eintrug. „Das Schicksal dieses Versuchs war in der Öffentlichkeit besiegelt.“[113] Diese Kritik an einer unglücklichen Einzelübersetzung trifft allerdings nicht die Eigenart der 1975er Bibel.


Nach der These von Fritz Tschirch, der als Germanist die Revisionsarbeit prägte, war der besondere Satzbau der Lutherbibel schon von Luther selbst modernisiert worden und also nicht unantastbar; die Satzkonstruktionen sollten bei der Revision konsequent der gehobenen, lebendigen Gegenwartssprache angepasst werden. Die Durchführung dieses Programms griff tiefer in den Text ein als jede bisherige Revision, zumal auch bekannte Bibeltexte auf diese Weise eine Modernisierung erlebten.[114] Das Ergebnis war die „kommunikativste Lutherbibel seit 1545.“[115] Aber sie überzeugte weder als Klassiker der deutschen Literatur noch als Bibel in modernem Deutsch. Schon 1977 beschloss der Rat der EKD die Rücknahme von etwa 120 radikalen Textveränderungen.



Lutherbibel von 1984 |


Die Mitarbeiter der 1984er Revision entdeckten den rhetorisch wirkungsvollen Satzbau Luthers als besondere Übersetzungsleistung. Die 75er Revision hatte viele längere Sätze Luthers in zwei oder drei kürzere Sätze umgewandelt, aber der Inhalt wurde dadurch nicht besser verständlich. Die Inkonsequenz der 1984er Revision war zugleich ihre Stärke: der Wortlaut bekannter Texte wurde nicht angerührt, aber an vielen anderen Stellen hat man sich rigoros vom Luthertext verabschiedet.


Die Lutherbibel von 1984 stammt aus einer Zeit, in der viele evangelische Gemeinden Gottesdienste in neuer Form feierten. Es gab damals den Wunsch, bei den Einsetzungsworten nicht den Mischtext der liturgischen Bücher zu verwenden, sondern direkt mit der aufgeschlagenen Bibel das Abendmahl feiern zu können. Aber damit der Text auch vertraut klang, erhielt 1 Kor 11,24 einen Wortlaut, der sich ausschließlich auf die alte koptische Übersetzung stützen konnte:[116]


1 Korinther 11,24b τοῦτό μού ἐστιν τὸ σῶμα τὸ ὑπὲρ ὑμῶν·[117]


  • LB 1545 bis 1956 (nach dem Textus Receptus): Das ist mein Leib / der fur euch gebrochen wird.

  • LB 1984 : Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird.

  • LB 2017 (nach dem NT Graece): Das ist mein Leib für euch.

Das re-revidierte Neue Testament wurde 1984 zum Gebrauch angenommen, war erfolgreich und beendete die langjährige Krise um die Bibelrevision. Die Textgestalt des Alten Testaments in der LB von 1984 entsprach (mit kleinen Korrekturen 1975) immer noch dem Forschungsstand von 1964.



Schreibung biblischer Namen |




Die Hiobsbotschaft wurde im allgemeinen Sprachgebrauch nicht zur „Ijobsbotschaft“. (Hiob, Gemälde von Otto Rahm).


Unter anderem wurde anlässlich der 1984er Revision die Schreibung biblischer Namen neu geregelt. Die 1975er Revision hatte die ökumenische Schreibung biblischer Eigennamen übernommen; die 1984er Lutherbibel bot bei vielen Namen wieder die traditionelle Form: Nazareth statt Nazaret, Kapernaum statt Kafarnaum, Hesekiel statt Ezechiel, Hiob statt Ijob.



Nachrevision von 1999 |


Von der Öffentlichkeit kaum bemerkt wurden 1999 anlässlich der Umstellung auf die neue Rechtschreibung kleinere Veränderungen an der Lutherbibel vorgenommen. Die wichtigste ist die weitgehende Ersetzung von „Weib“ durch „Frau“ nach dem Vorbild der evangelischen Agenden. Außerdem wurde bei den Landkarten die Bezeichnung „Palästina“ durch „Das Land der Bibel“ ersetzt.



Lutherbibel von 2017 |


Was 2010 als „Durchsicht“ begonnen wurde,[118] entwickelte sich zu einer Revision des kompletten Bibeltextes. So entstand erstmals seit 1912 eine Überarbeitung der Lutherbibel aus einem Guss und nach einheitlichen Kriterien. Vorrangig sollte die Übersetzung an den Urtexten überprüft werden. Jedoch wollte der Rat der EKD als Auftraggeber zugleich verhindern, dass die Exegeten eine „Neue Wittenberger Bibel“, vergleichbar der neuen Zürcher Bibel, schufen. Darum wurde ihnen vorgegeben, „das besondere Profil dieser Theologie und Kirche, Frömmigkeit und Kultur prägenden Verdeutschung zu wahren.“[119] Das bei der Revision gewählte Verfahren unterschied sich von der Revision der Einheitsübersetzung, die etwa zeitgleich stattfand.


  • Etwa 50 Exegeten prüften jeweils eine biblische Schrift bzw. Schriftengruppe in der Textfassung von 1984 versweise.


2017 neu in der Lutherbibel: der Ibis[120] (Hiob 38,36). Das Buch Hiob hat ein reiches Vokabular, das Luthers Team große Schwierigkeiten bereitete. Heute lassen sich manche Vokabeln durch den Blick auf benachbarte Kulturen klären, in diesem Fall Ägypten. (Foto: Ibis in Ramat Gan, Israel)


  • In einem von sechs Exegeten-Teams, jeweils für eine biblische Schriftengruppe (entsprechend den sechs Teilen der ersten Gesamtausgabe von 1534), wurden ihre Änderungsvorschläge gesammelt, diskutiert und weiterentwickelt.

  • Ein vom Rat der EKD eingesetzter Lenkungsausschuss unter der Leitung von Altbischof Christoph Kähler entschied mit Mehrheit über die Änderungsvorschläge. Dieser Ausschuss sollte die Einheitlichkeit und den vertrauten Klang der Lutherbibel gewährleisten. Durchgängig verglichen wurden die Übersetzungsentscheidungen der Zürcher Bibel 2006 und der Einheitsübersetzung. Die Exegeten konnten an einer Entscheidung des Lenkungsausschusses Kritik üben, dann wurde neu beraten. Als Wissenschaftler gehörten dieser Endredaktion an: die Professoren Martin Karrer (Koordinator Neues Testament), Christoph Levin (Koordinator Altes Testament), Martin Rösel (Koordinator Apokryphen), Corinna Dahlgrün (Praktische Theologie: Liturgik), Werner Röcke (Germanistik: Frühneuhochdeutsch). Von der EKD wurden entsandt: Johannes Friedrich, Gerrit Noltensmeier und Thies Gundlach. Die Deutsche Bibelgesellschaft war vertreten durch Hannelore Jahr und Annette Graeber. Geschäftsführer war Jürgen-Peter Lesch.




  • Aus dem Seesturm (Matth 8,24) wird 2017, dem griechischen Text genau entsprechend, ein Beben im Meer. Keine andere Bibel übersetzt so; die Änderung war in der Kommission lange umstritten. (Gemälde von James Tissot, Brooklyn Museum)

    Der Rat der EKD wurde über den Fortgang der Arbeit und auftauchende Schwierigkeiten laufend informiert.


Aufwertung der Apokryphen |


Die wichtigste Aufgabe war die Herstellung eines verlässlichen Textes bei den Apokryphen,[121] die bis dahin größtenteils als Übersetzungen aus der Vulgata vorlagen. Das führte auch zu einer von der EÜ abweichenden Kapitel- und Verszählung. Dieser wissenschaftlich und ökumenisch unerfreuliche Zustand wurde mit der Revision von 2017 beendet. Die Bücher Judit, Tobias, Jesus Sirach, das 1. Buch der Makkabäer, die Stücke zu Ester und das Gebet Manasses wurden neu aus dem Griechischen übersetzt,[122] wobei eine dem Lutherdeutsch angenäherte Sprache gebraucht wurde, so dass die Apokryphen stilistisch zum Rest der Bibel passen.[123] Insgesamt weicht die Revision 2017 in etwa 44 % der Verse von der 1984er-Version ab;[124] die meisten Änderungen finden sich in den Apokryphen.



Mehr Luther |


„Im 16. Jahrhundert war Luthers Sprache modern. Heute ist sie außeralltäglich. Sie trifft einen Nerv von Religion, wenn Religion die Begegnung mit dem Außeralltäglichen meint. Viele Leserinnen und Leser … sind gerade von diesem außeralltäglichen Sprachklang beeindruckt. Das bedeutet freilich, dass wir, um Luther insgesamt gerecht zu werden, neben der Lutherbibel auch moderne Übersetzungen brauchen…“ (Martin Karrer)[125]


Die Revision hat viele sprachliche Modernisierungen der Ausgabe von 1984 zurückgenommen. Der Text ist dadurch, gerade in den Paulusbriefen, schwerer verständlich. Das hat man in Kauf genommen. Die Lutherbibel gilt als Kulturgut und einigendes Band der evangelischen Christenheit; sie ist aber keine Bibel, die für alle Milieus, Altersgruppen und Situationen die am besten geeignete Übersetzung sein soll.[126] Diesem Anspruch hatten sich noch die Bearbeiter von 1984 gestellt.


An einigen Stellen kehrt die Revision 2017 sogar zu Luthers Wortlaut von 1545 zurück. Dahinter steht meist ein Paradigmenwechsel in der alttestamentlichen Exegese: Dort, wo der masoretische Text schwer verständlich ist, hatte die Exegese des 20. Jahrhunderts gern durch Konjektur einen vermeintlich besseren Text hergestellt[127] oder sie war auf die griechische Übersetzung ausgewichen. Heute dagegen traut man dem masoretischen Text mehr zu und übersetzt das, was da steht. Da Luther es zu seiner Zeit genauso machte, enthält die Lutherbibel 2017 wieder „mehr Luther“.[128][129]




Almosen oder Gerechtigkeit? (Poster von Brot für die Welt, 2008).



Konsequenter aus den Urtexteditionen übersetzt |


Dass der Lutherbibel die besten wissenschaftlichen Urtexteditionen zugrunde liegen sollen, ist Konsens aller Revisionen seit 1912 gewesen; in der Umsetzung scheute man sich aber, Änderungen an bekannten Texten vorzunehmen. Hier stellt sich die Revision von 2017 klarer zum NT Graece. Ein Beispiel aus der Bergpredigt:


Matthäus 6,1a Προσέχετε [δὲ] τὴν δικαιοσύνην ὑμῶν μὴ ποιεῖν ἔμπροσθεν τῶν ἀνθρώπων πρὸς τὸ θεαθῆναι αὐτοῖς[130]


Textus receptus: προσεχετε την ελεημοσυνην υμων μη ποιειν εμπροσθεν των ανθρωπων προς το θεαθηναι αυτοις[131]


LB 1545 Habt acht auff ewer Almosen / das Jr die nicht gebt fur den Leuten / das jr von jnen gesehen werdet.


LB 1912 Habt acht auf eure Almosen, daß ihr die nicht gebet vor den Leuten, daß ihr von ihnen gesehen werdet.


LB 1984 Habt Acht auf eure Frömmigkeit, dass ihr die nicht übt vor den Leuten, um von ihnen gesehen zu werden.


LB 2017 Habt aber acht, dass ihr eure Gerechtigkeit nicht übt vor den Leuten, um von ihnen gesehen zu werden.



„Gerechtigkeit Gottes“ im Römerbrief |


Luther hat seine Rechtfertigungslehre bei Paulus gelernt, aber seine Positionen sind nicht vollkommen deckungsgleich mit denen des Paulus.[132] Dies ist heute Konsens evangelischer und katholischer Exegeten. In Luthers Römerbrief-Übersetzung wird die Argumentation des Paulus an einigen Stellen quasi überblendet mit lutherischer Theologie. „Das kann man genial nennen und man kann es falsch nennen. Auf jeden Fall bietet es nicht eine philologisch saubere Übersetzung der Bibel.“[72] Trotzdem bringt die Lutherbibel von 2017 Luthers interpretierende Übersetzung im Haupttext und die vom griechischen Urtext geforderte Übersetzung in Fußnoten: Röm 1,17; Röm 2,13; Röm 3,21; Röm 3,28.



Gerechtere Sprache |


Im Blick auf ihre Verwendung im Gottesdienst und Unterricht wurde auch überprüft, wie Frauen in der Lutherbibel zur Sprache kommen und welches Bild der jüdischen Religion diese Bibel entwirft.




Das griechische Wort συναγωγή (synagōgē) bedeutet Versammlung und erst in zweiter Linie das jüdische Gotteshaus. Die Revision von 1956 machte in Offb 2,9 aus Luthers Formulierung „des Satans Schule“ eine „Synagoge des Satans“. Eine antisemitische Verschärfung des Textes, die erst 2017 korrigiert wurde. (Foto: Mahnmal zur Erinnerung an die 1938 zerstörte Synagoge Goethestraße, Kiel)



Korrektur antijüdischer Aussagen |

Die wichtigste Änderung findet sich im Römerbrief, wo Paulus sich dem Problem stellt, dass die Mehrheit Israels Christus ablehnt. Hier konnte die Revision zu einer Formulierung Luthers zurückkehren.


Römer 11,15 εἰ γὰρ ἡ ἀποβολὴ αὐτῶν καταλλαγὴ κόσμου, τίς ἡ πρόσλημψις εἰ μὴ ζωὴ ἐκ νεκρῶν;[133]


LB 1545 Denn so jrer verlust der Welt versünung ist / Was were das anders / denn das Leben von den Todten nemen?


LB 1912 bis 1984 Denn wenn ihre Verwerfung die Versöhnung der Welt ist, was wird ihre Annahme anderes sein als Leben aus den Toten!


LB 2017 Denn wenn ihr Verlust Versöhnung der Welt ist, was wird ihre Annahme anderes sein als Leben aus den Toten!



Korrektur einer Frauen diskriminierenden Sprache |

Die Revision hat korrigiert, wo Luther über den Urtext hinausgehend Frauen diskriminierende Formulierungen gewählt hat. Das wichtigste Beispiel findet sich in der Schöpfungsgeschichte:[134]


1. Mose 2, 18 לא־טוב היות האדם לבדו אעשה־לו עזר כנגדו׃


LB 1545 (Vnd Gott der HERR sprach) Es ist nicht gut das der Mensch allein sey / Jch wil jm ein Gehülffen machen / die vmb jn sey.


LB 1984 Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei.


LB 2017 Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.


Die Fußnote von 1984 ist 2017 zum Haupttext geworden.


Weitere Änderungen des traditionellen Textes gehen nicht über das hinaus, was z. B. in der revidierten Einheitsübersetzung oder der Zürcher Bibel auch zu finden ist, z. B. Junia (nicht Junias), „berühmt unter den Aposteln“ (Römer 16,7) und die Formulierung „Brüder und Schwestern“[135] immer dort, wo in der Apostelgeschichte und in den Briefen des Neuen Testaments die ganze Gemeinde gemeint ist. Aber „Väter“ wurden nicht zu „Vorfahren“, und „Söhne“ nur dann zu „Kindern“, wenn bereits Luther so übersetzt hatte.[136]




Eine bemerkenswerte Aktion im Reformationsjahr war die Mannheimer Bibel: in 7 Monaten haben 576 Menschen die gesamte Lutherbibel von Hand abgeschrieben; die Seiten wurden zu fünf Büchern gebunden, die der Christuskirche in Mannheim nun als Altarbibel dienen.[137]



Die neue Lutherbibel im Jubiläumsjahr 2017 |


Mit einem Empfang auf der Wartburg würdigte die EKD am 16. September 2015 den Abschluss der Revision; die Deutsche Bibelgesellschaft wurde mit der Herstellung und Verbreitung der neuen Bibel betraut.[138]


Das neue Erscheinungsbild der Lutherbibel 2017 entwickelten die Buchgestalter Cornelia Feyll und Friedrich Forssman.


In einem Festgottesdienst wurde das Buch am 30. Oktober 2016 in der Eisenacher Georgenkirche, unter Beteiligung des EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm und der EKD-Reformationsbotschafterin Margot Käßmann, offiziell den Gemeinden übergeben.[139] Konkret hieß das: Mehrere Landeskirchen schenkten ihren Gemeinden zum Reformationstag neue Altarbibeln.


Der Volltext ist als Gratis-App für die mobilen Plattformen iOS und Android erhältlich.[140] Dieses Angebot war zunächst bis zum 31. Oktober 2017 befristet, gilt jetzt aber unbegrenzt.[141]



Rezensionen |



„Wer in der revidierten Version noch einmal die Geschichte von David und Goliat liest (1 Sam 17), wird von einem literarischen Meisterwerk gefangen, das mit Luther den Rhythmus des Textes trifft, während die alte Fassung im Vergleich hölzern klingt.“[142] (Buchillustration von Ephraim Moses Lilien)


„Endlich den Grauschleier weggezogen“ lobt Stefan Lüddemann in der Neuen Osnabrücker Zeitung;[143] gemeint sind: die „dämpfenden Verbesserungen,“ mit denen frühere Revisionen die Lutherbibel der Gegenwartssprache angenähert hatten. Die Meinung, dass die Lutherbibel von 2017 eine größere sprachliche Kraft besitze als die Vorgängerversion, wird allgemein geteilt.[144][145][146] Christoph Arens (KNA) lädt ein, in diesem Buch „Sprachschätze“ zu entdecken.[147]


Die Rückkehr zu Luthers Sprache überzeugt nicht immer. Beispiel: 1 Korinther 13,1ff. „und hätte der Liebe nicht“[148] – eine veraltete Formulierung (genitivus partitivus), die aber dem Lenkungsausschuss am Herzen lag. Für Bernhard Lang (Neue Zürcher Zeitung) hat die Lutherbibel von 2017 „weithin musealen Charakter.“ Die deutschen Lutheraner pflegten damit ihre Bibelsprache, die zu einer Sondersprache geworden sei.[149]Karl-Heinz Göttert kritisiert die Abwägung der Revision zwischen philologischer Genauigkeit und vertrautem Lutherbibel-Klang: „Man hat mit einer gewissen Willkür mal Luther sein lassen, mal den Philologen Recht gegeben.“[72]


Michael Rohde findet in der revidierten Lutherbibel eine sowohl kraftvolle als auch seelsorgerliche Sprache, und obwohl es ein Reichtum sei, in einer Gemeinde viele Bibelübersetzungen zu gebrauchen, eigne sich diese Ausgabe besonders zum gemeinsamen Lesen. Dazu trage auch die hochwertige Buchgestaltung bei.[150] Einige evangelikale Kritiker beklagen dagegen eine Verunsicherung der Gemeinden durch die Menge der Textänderungen, von denen viele unnötig oder seltsam seien;[151] abgelehnt werden (wie auch 1984 schon) die Sach- und Worterklärungen im Anhang, deren Verfasser als Alt- und Neutestamentler mit universitärem Hintergrund erkennbar sind. Der Rezensent der SELK urteilt, dass die Erklärungen zu Taufe und Abendmahl im Anhang nicht den Aussagen der lutherischen Bekenntnisschriften entsprächen.[152] Der Rezensent der Siebenten-Tags-Adventisten meint, dass die Lutherbibel von 2017 insgesamt grundtexttreuer übersetze; eine „feministische Tendenz“ sieht er nicht.[153]


Grundsätzlicher Einspruch kommt von reformierter Seite: „ein weiterer Baustein der Luther-Huldigung und eine vertane Chance, die Anliegen der Reformation zu aktualisieren.“[154] Die Kritik richtet sich genau genommen dagegen, dass so viel Expertise in die Revision einer historischen Bibel eingebracht wurde, anstatt zum Reformationsjahr eine qualitätvolle Neuübersetzung vorzulegen.



Aktuelle Verkaufszahlen |

  • Lutherbibeln der Deutsche Bibelgesellschaft insgesamt 2006–2016: 1,8 Millionen Exemplare[155]

  • Lutherbibel 2017 ab Verkaufsstart (19. Okt 2016) bis Jahresende 2016: über 307.000 Exemplare;[156] zum Vergleich: von der revidierten Einheitsübersetzung wurden ab Verkaufsstart Advent 2016 bis März 2017 etwa 120.000 Exemplare verkauft.[157]


Einfluss auf andere Bibelübersetzungen |



Die Übersetzung der Tora durch Moses Mendelssohn |


Moses Mendelssohn übersetzte die Bücher der Tora 1783 ins Hochdeutsche, geschrieben mit hebräischen Buchstaben, um jüdischen Lesern mit geringen Hebräischkenntnissen eine stilistisch ansprechende und genaue (aber nicht wortwörtliche) Übersetzung in jüdischer Tradition bieten zu können. Dabei bezog er sich positiv auf die Lutherübersetzung.[158] Zum Vergleich beider Übersetzungen ein Textbeispiel[159] in der Transkription von Annette M. Boeckler (1. Buch Mose 2,18.22–24):


Das ewige Wesen, Gott, sprach auch: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibe. Ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei.“ […] Das ewige Wesen, Gott, bildete diese Rippe, die er vom Menschen genommen hatte, zu einer Frau und brachte sie dem Menschen. Der Mensch sprach, dieses Mal ist es Bein von meinen Beinen und Fleisch von meinem Fleische. Diese soll „Männin“ heißen, denn vom Manne ward sie genommen. Darum verlässt der Mann seinen Vater und seine Mutter und hängt an seinem Weibe und sie werden wie ein Fleisch.[2]



Evangelische Bibeln |


Einige Bibeln aus dem Raum evangelischer Freikirchen sind im Gegenüber zur Lutherbibel entstanden, sie wenden sich an eine Leserschaft, die mit Luthers Sprache gut vertraut ist, aber eine Bibel wünscht, die genauer übersetzt oder kommunikativer ist. Es bleibt eine ästhetische Faszination; die Übersetzer sind ständig im Gespräch mit dem Luthertext. Beispiel:


Psalm 23, 4  גם כי־אלך בגיא צלמות לא־אירא רע כי־אתה עמדי שבטך ומשענתך המה ינחמני ׃


  • LB 2017 Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.


  • Elberfelder Bibel: Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unheil, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich.


  • Neues Leben Bibel: Auch wenn ich durch das dunkle Tal des Todes gehe, fürchte ich mich nicht, denn du bist an meiner Seite. Dein Stecken und Stab schützen und trösten mich..

Wo eine moderne Übersetzung nicht (mehr) mit einer solchen Leserschaft rechnet, klingt es deutlich anders:



  • Hoffnung für Alle: Auch wenn es durch dunkle Täler geht, fürchte ich kein Unglück, denn du, HERR, bist bei mir. Dein Hirtenstab gibt mir Schutz und Trost.


  • Gute Nachricht Bibel: Und muss ich auch durchs finstere Tal – ich fürchte kein Unheil! Du, Herr, bist ja bei mir; du schützt mich und du führst mich, das macht mir Mut.


  • Neue evangelistische Übersetzung: Selbst auf dem Weg durch das dunkelste Tal fürchte ich mich nicht, denn du bist bei mir. Dein Wehrstock und dein Hirtenstab, sie trösten und ermutigen mich.



Historische Lutherbibel (1564) in der Stiftsbibliothek Admont. Seit 1896 war es katholischen Fachleuten erlaubt, in der Lutherbibel zu lesen, wenn sie das Buch so aufbewahrten, dass Laien keinen Zugang hatten.



Katholische Bibeln |


Zu katholischen Bibeln des 16. Jahrhunderts: siehe Korrekturbibeln.


Die Lutherbibel wurde nach dem Konzil von Trient auf den Index gesetzt (Bibelverbot), und sie blieb dort bis zur Abschaffung des Index Romanus. Vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil entstanden mehrere katholische Bibelübersetzungen, die offiziell mit Luther nichts zu tun hatten, untergründig aber doch: sie „riskierten verstohlene Seitenblicke und durften nicht zugeben, wer ihnen geholfen hat, einen guten Ausdruck zu finden.“[160]



Die ökumenisch verantwortete Einheitsübersetzung |


Auch die Einheitsübersetzung (EÜ) zeigt sich beeinflusst von Luther. Psalmen und Neues Testament wurden von evangelischen und katholischen Exegeten gemeinsam übersetzt; es bestand damals die Hoffnung, die Einheitsübersetzung könnte sich zur gemeinsamen Bibel aller deutschsprachigen Christen entwickeln. Um die Akzeptanz unter evangelischen Lesern zu erhöhen, nahm die EÜ bekannte Formulierungen der Lutherbibel auf, z. B. Ps 124,8 LUT: „Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn…“



Die revidierte Einheitsübersetzung von 2016 |

Die Revision der EÜ wollte u. a. sprachliche Moden der Gegenwart vermeiden. So wurde die Lutherbibel zur Fundgrube für klassische Formulierungen. Dabei schreckte man auch vor schwer verständlichen Archaismen nicht zurück, etwa „mühselig“ in der veralteten Bedeutung „von Mühen geplagt“ statt der heutigen „Mühen verursachend“. Obwohl die römische Instruktion Liturgiam authenticam (2001) in Nr. 40 vorgab, man müsse sich „mit ganzer Kraft darum bemühen, dass nicht ein Wortschatz oder ein Stil übernommen wird, die das katholische Volk mit dem Sprachgebrauch nichtkatholischer kirchlicher Gemeinschaften […] verwechseln könnte,“[161] enthält die revidierte EÜ „mehr Luther“ als die unrevidierte. Beispiele:


Psalm 8,5a :מה־אנוש כי־תזכרנו


EÜ unrevidiert: Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst?


EÜ revidiert: Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst?


Psalm 26,8a יהוה אהבתי מעון ביתך


EÜ unrevidiert: Herr, ich liebe den Ort, wo dein Tempel steht.


EÜ revidiert: HERR, ich liebe die Stätte deines Hauses.


Psalm 145,16 פותח את־ידך ומשביע לכל־חי רצון׃


EÜ unrevidiert: Du öffnest deine Hand und sättigst alles, was lebt, nach deinem Gefallen.


EÜ revidiert: Du tust deine Hand auf und sättigst alles, was lebt, mit Wohlgefallen.


Matthäus 4,4 οὐκ ἐπ’ ἄρτῳ μόνῳ ζήσεται ὁ ἄνθρωπος[162]


EÜ unrevidiert: Der Mensch lebt nicht nur von Brot.


EÜ revidiert: Der Mensch lebt nicht von Brot allein.


Matthäus 11,28 Δεῦτε πρός με πάντες οἱ κοπιῶντες καὶ πεφορτισμένοι, κἀγὼ ἀναπαύσω ὑμᾶς.[163]


EÜ unrevidiert: Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.


EÜ revidiert: Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken.


Markus 4,21 μήτι ἔρχεται ὁ λύχνος ἵνα ὑπὸ τὸν μόδιον[164]


EÜ unrevidiert: Zündet man etwa ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber?


EÜ revidiert: Zündet man etwa eine Leuchte an und stellt sie unter den Scheffel?


Lukas 2,14 δόξα ἐν ὑψίστοις θεῷ καὶ ἐπὶ γῆς εἰρήνη[165]


EÜ unrevidiert: Verherrlicht ist Gott in der Höhe und auf Erden ist Frieden.


EÜ revidiert: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden.


Lukas 10, 7b ἄξιος γὰρ ὁ ἐργάτης τοῦ μισθοῦ αὐτοῦ[166]


EÜ unrevidiert: Ein Arbeiter hat ein Recht auf seinen Lohn.


EÜ revidiert: Wer arbeitet, ist seines Lohnes wert.





Micha 4,3 wurde 2017 zur Kernstelle aufgewertet. (Plakat von André Steidtmann für das Friedensgebet Leipzig, 1982)



Merkvers zur Ordnung der biblischen Bücher |


In des alten Bundes Schriften merke an der ersten Stell:


Mose, Josua und Richter, Ruth und zwei von Samuel,


Zwei der Könige, Chronik, Esra, Nehemia, Esther mit.


Hiob, Psalter, dann die Sprüche, Prediger und Hoheslied.


Jesaja, Jeremia, Hesekiel, Daniel,


Dann Hosea, Joel, Amos, Obadja, Jona's Fehl,


Micha, welchem Nahum folget, Habakuk, Zephanja,


Nebst Haggai, Sacharja und zuletzt Malachia.


In dem neuen stehn Matthäus, Markus, Lukas und Johann


Samt den Taten der Apostel unter allen vornean.


Dann die Römer, zwei Korinther, Galater und Epheser,


Die Philipper und Kolosser, beide Thessalonicher;


An Timotheus und Titus, an Philemon; – Petrus zwei,


Drei Johannes, die Hebräer, Jakobs, Judas Brief dabei.


Endlich schließt die Offenbarung das gesamte Bibelbuch.


Mensch, gebrauche, was du liesest, dir zum Segen, nicht zum Fluch!


(Stuttgarter Jubiläumsbibel 1912, Anhang. Verfasst um 1800 von M. Georg Ernst Göz, Pfarrer an der Leonhardskirche Stuttgart.)



Gedenktag |


20. September im Evangelischen Namenkalender (für das Septembertestament) [167]



Siehe auch |


  • Vorlutherische deutsche Bibeln

  • Sola scriptura

  • Weg des Buches

  • Deutsche Sprachgeschichte

  • Deutsche Bibelgesellschaft


Ausgaben der Lutherbibel |



  • Biblia Germanica. Luther-Übersetzung 1545, Ausgabe letzter Hand. Faksimilierte Handausgabe nach dem im Besitz der Deutschen Bibelgesellschaft befindlichen Originaldruck; einspaltig. Mit zahlreichen Initialen und Holzschnitten des Meisters MS, an deren Gestaltung Luther selbst mitgewirkt hat. Deutsche Bibelgesellschaft, 1967. ISBN 3-438-05501-5


  • D. Martin Luther. Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. Der komplette Originaltext von 1545 in modernem Schriftbild. Hrsg. von Hans Volz unter Mitarbeit von Heinz Blanke; Textredaktion Friedrich Kur. Rogner & Bernhard, München 1972 (Neuausgabe: Ed. Lempertz, Bonn 2004), ISBN 3-933070-56-2.


  • Die Luther-Bibel. Originalausgabe 1545 und revidierte Fassung 1912 (CD-ROM), Digitale Bibliothek 29, Berlin 2002, ISBN 3-89853-129-5 (Es handelt sich um Luthers frühneuhochdeutschen Text.)

  • Evangelische Kirche in Deutschland (Hrsg.): Die Bibel. Nach Martin Luthers Übersetzung. Lutherbibel revidiert 2017. Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-438-03310-9


Literatur |



Luthers Übersetzungstätigkeit; sein Wortschatz |



  • Martin Luther: Sendbrief vom Dolmetschen. Nürnberg 1530, WA 30, 2, 632-646 (Online in heutigem Deutsch: Martin Luther – Sendbrief vom Dolmetschen).

  • Martin Luther: Summarien über die Psalmen und Ursachen des Dolmetschens. WA 38, 9 (Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/luther1665).


  • Heinrich Bornkamm: Die Vorlagen zu Luthers Übersetzung des Neuen Testaments. In: ders.: Luther, Gestalt und Wirkungen, gesammelte Aufsätze (= Schriften des Vereins für Reformationsgeschichte, Nr. 188). Gütersloh 1975, ISBN 3-579-04348-X, S. 65–73.

  • Stephen G. Burnett: Luthers hebräische Bibel (Brescia, 1494). In: Irene Dingel, Henning P. Jürgens: Meilensteine der Reformation: Schlüsseldokumente der frühen Wirksamkeit Martin Luthers. Gütersloh 2014, S. 62–69.

  • Christoph Mackert: Luthers Handexemplar der hebräischen Bibelausgabe von 1494 – Objektbezogene und besitzgeschichtliche Aspekte. In: Irene Dingel, Henning P. Jürgens: Meilensteine der Reformation: Schlüsseldokumente der frühen Wirksamkeit Martin Luthers. Gütersloh 2014, S. 70–78.


  • Hans Volz: Luthers deutsche Bibelübersetzung. Vorwort zu D. Martin Luther. Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. München 1972, S. 41*–137*.


  • Werner Besch: Deutscher Bibelwortschatz in der frühen Neuzeit, Auswahl – Abwahl – Veralten. Frankfurt/Main 2008.

  • Werner Besch: Luther und die deutsche Sprache: 500 Jahre deutsche Sprachgeschichte im Lichte der neueren Forschung. Berlin 2014, ISBN 978-3-503-15522-4.

  • Dieter Gutzen: „Denn wer dolmetzschen wil, mus grosse vorrath von worten haben.“ Von Luthers Bibelübersetzung zur Bibel in gerechter Sprache. In: Albrecht Buschmann (Hrsg.): Gutes Übersetzen. Neue Perspektiven für Theorie und Praxis des Literaturübersetzens. Berlin/Boston 2015, S. 243–282.

  • Anja Lobenstein-Reichmann: Martin Luther, Bible Translation, and the German Language. In: Oxford Research Encyclopedia of Religion. Oxford University Press, 2017.

  • Hartmut Günther: Mit Feuereifer und Herzenslust: Wie Luther unsere Sprache prägte. Duden-Verlag, 2017, ISBN 978-3-411-75427-4.

  • Siegfried Meurer (Hrsg.): Die Bibel in der Welt. Band 21: Die neue Lutherbibel. Beiträge zum revidierten Text 1984. Stuttgart 1985.

  • Siegfried Meurer (Hrsg.): Was Christum treibet. Martin Luther und seine Bibelübersetzung. Bibel im Gespräch Bd. 4, Stuttgart 1996, darin besonders:

    • Fritz Tschirch: Luthers Septembertestament. Eine Wende in der Übersetzung der Bibel ins Deutsche, S. 11–23.

    • Klaus Dietrich Fricke: Dem Volk aufs Maul sehen. Bemerkungen zu Luthers Verdeutschungsgrundsätzen, S. 24–37.


    • Wolfgang Haubrichs: Die Sprache Martin Luthers, S. 52–69.

    • Hartmut Hövelmann: Die Markierung von Kernstellen in der Lutherbibel. Ihre Entstehung, ihre Entwicklung, ihre Problematik, S. 70–88.



Die Lutherbibel als Buch |



  • Margot Käßmann, Martin Rösel: Die Bibel Martin Luthers. Ein Buch und seine Geschichte. Stuttgart / Leipzig 2016, ISBN 978-3-438-06275-8.

  • Stefan Michel: Die Kanonisierung der Werke Martin Luthers im 16. Jahrhundert. Tübingen 2016.

  • Stefan Michel: Die Lutherbibel in den Händen seiner Kollegen. Martin Luther und die Helfer seiner Bibelübersetzung. In: Bibel und Kirche 1/2017, S. 22–30.


  • Irene Dingel, Henning P. Jürgens: Meilensteine der Reformation: Schlüsseldokumente der frühen Wirksamkeit Martin Luthers. Gütersloh 2014, darin besonders:

    • Heimo Reinitzer: Das Septembertestament (1522) – Theologie, Sprache, Kunst. S. 160–170.

    • Cornelia Schneider: Das Septembertestament (1522) – der mediale Kontext, S. 171–179.


  • Sven Bigl: Von der Reformationszeit bis 2017. Die Reformationsgeschichte der Lutherbibel. In: Hannelore Jahr (Hrsg.): „… und hätte der Liebe nicht.“ Die Revision und Neugestaltung der Lutherbibel zum Jubiläumsjahr 2017: 500 Jahre Reformation. Stuttgart 2016, S. 31–41.


Die Apokryphen der Lutherbibel |


  • Siegfried Meurer (Hrsg.): Die Apokryphenfrage im ökumenischen Horizont. Die Stellung der Spätschriften des Alten Testaments im biblischen Schrifttum und ihre Bedeutung in den kirchlichen Traditionen des Ostens und Westens. Jahrbuch der Deutschen Bibelgesellschaft, 2. Auflage. Stuttgart 1993, darin besonders:
    • Klaus Dietrich Fricke: Der Apokryphenteil der Lutherbibel, S. 51–82.


  • Martin Rösel: Revision und Neuübersetzung. Die Apokryphen in der Lutherbibel 2017. In: Albrecht Buschmann (Hrsg.): Gutes Übersetzen. Neue Perspektiven für Theorie und Praxis des Literaturübersetzens. Berlin/Boston 2015, S. 283–296.


Der Weg zur Revision von 2017 |


  • Ernst Lippold: Die Lutherbibel – Einblick in eine Revisionsarbeit. In: Evangelische Orientierung 1/2007, S. 10–11.


  • Corinna Dahlgrün, Jens Haustein (Hrsg.): Anmut und Sprachgewalt. Zur Zukunft der Lutherbibel. Beiträge der Jenaer Tagung 2012. Stuttgart 2013.

  • Arndt Elmar Schnepper: Kleines Lob der Lutherbibel. Warum die Übersetzung des Reformators nach 500 Jahren noch Zukunft hat. In: Faszination Bibel 1/2014, S. 58–60.

  • Melanie Lange, Martin Rösel (Hrsg.): „Was Dolmetschen für Kunst und Arbeit sei“. Die Lutherbibel und andere deutsche Bibelübersetzungen; Beiträge der Rostocker Konferenz 2013. Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 2014 / Evangelische Verlags-Anstalt, Leipzig 2014, ISBN 978-3-374-03789-6.


  • Christoph Kähler: Die Lutherbibel als Baustelle? In: Faszination Bibel 3/2016, S. 20–23.

  • Christoph Kähler: Treue gegenüber dem biblischen Text: Zum Reformationsjubiuläum eine revidierte Lutherbibel. In: Deutsches Pfarrerblatt 1/2016 (online).


  • Jürgen Ebach: Mehr Bibel oder mehr Luther? Beobachtungen und Impressionen zur neuen Revision der Lutherbibel (online).


  • Peter Neuner: Die Heilige Schrift im Werk Martin Luthers. Katholisches Bibelwerk e. V. (PDF; 168 kB).


  • Ulrich H. J. Körtner: Im Anfang war die Übersetzung. Kanon, Bibelübersetzung und konfessionelle Identitäten im Christentum. In: Marianne Grohmann, Ursula Ragacs: Religion übersetzen: Übersetzung und Textrezeption als Transformationsphänomene von Religion. Göttingen 2017, S. 179–202.


  • Thomas Söding: Die Bibel für alle. Kurze Einführung in die neue Einheitsübersetzung. Herder 2017, ISBN 978-3-451-37813-3.

  • Thomas Söding: Lutherbibel – Das Testament der Reformation. In: Christ in der Gegenwart (CIG online, 30. Oktober 2016).

  • Thomas Söding: Das Testament der Reformation – Die Lutherbibel ist überarbeitet worden. Bibel und Kirche 1/2017 (PDF; 445 kB).

  • Katholisches Bibelwerk (Hrsg.): Martin Luther und „seine“ Bibel. Bibel und Kirche, Heft 1/2017, darin besonders:
    • Bettina Eltrop, Franz Josef Backhaus: Die Lutherbibel als Baustelle? Fragen an Landesbischof Christoph Kähler zur vierten kirchenamtlichen Revision 2017, S. 41–44.


Weblinks |



 Commons: Lutherbibel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


 Wikisource: Lutherbibel – Quellen und Volltexte


 Wiktionary: Lutherbibel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


Weltdokumentenerbe |



  • Scan von Luthers Handexemplar der hebräischen Bibel. Staatsbibliothek zu Berlin, abgerufen am 13. Oktober 2017. 


  • Scan von Luthers Neuem Testament 1522. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek, abgerufen am 13. Oktober 2017. 


  • Scan der Weimarer Lutherbibel von 1534, Bd. 1. Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek, abgerufen am 13. Juli 2017. 


  • Scan der Weimarer Lutherbibel von 1534, Bd. 2 Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek, abgerufen am 21. Oktober 2017 (Propheten, Apokryphen, Neues Testament).


Besondere Lutherbibeln |



  • Scan von Luthers Handexemplar des Neuen Testaments von 1540, ThULB Jena, abgerufen am 5. November 2017. (S. 51r ist Motiv des Sonderpostwertzeichens "Die Bibel in der Übersetzung Martin Luthers", Januar 2017[168])


  • Scan einer Lutherbibel von 1541 (Handexemplar Johann Gerhards), ThULB Jena, abgerufen am 5. November 2017.


Lutherbibel von 1545 |



  • Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. Zeno.org, abgerufen am 20. April 2017. 


Lutherbibel von 1912 |



  • Lutherbibel 1912. Zeno.org, abgerufen am 13. April 2017 (Ohne Apokryphen). 


  • Lutherbibel 1912. Sermon-Online, abgerufen am 12. Mai 2017 (Textdatei 4 MB; PDF 3 MB, Ohne Apokryphen; nachkorrigierte Fassung). 


  • Luther 1912 Hörbibel – Alle 66 Bücher der Bibel (Altes Testament und Neues Testament). Sermon-Online, abgerufen am 22. April 2017 (MP3, 915 MB als ZIP-Paket, ohne Apokryphen, Gesamtlänge 91:25:44). 


Aktuelle Editionen der Lutherbibel |



  • Lutherbibel 1984. Deutsche Bibelgesellschaft, abgerufen am 13. April 2017. 


  • Lutherbibel 2017. Deutsche Bibelgesellschaft, abgerufen am 13. April 2017. 


  • BibleServer. ERF Medien, abgerufen am 13. April 2017 (Deutsch- und fremdsprachige Bibelfassungen zum Nachschlagen). 


Anmerkungen |



  1. Heimo Reinitzer: Das Septembertestament. S. 164. 


  2. Für die Lutherbibel den Flammen getrotzt. Abgerufen am 24. Oktober 2017. 


  3. Art. "Bibel". Abgerufen am 19. Oktober 2017. 


  4. Art. "Bibel", NAK von A bis Z. Abgerufen am 19. Oktober 2017. 


  5. Form, Gliederung und teilweise auch Inhalt des Abschnitts machen Anleihen bei den drei Abschnitten über die Lutherbibeln von 1912, 1984 und 2017 der Webseite Deutsche Bibelübersetzungen im Vergleich. Deutsche Bibelgesellschaft, abgerufen am 2. März 2018. 


  6. Stefan Michel: Die Kanonisierung der Werke Martin Luthers im 16. Jahrhundert. S. 36–37. 


  7. Stefan Michel: Die Kanonisierung der Werke Martin Luthers. S. 36. 


  8. Heinrich Bornkamm: Die Vorlagen zu Luthers Übersetzung des Neuen Testaments. S. 65. 


  9. Nikolaus Gerbel: Brief an Luther. Abgerufen am 20. Oktober 2017. 


  10. Martin Luther: Brief an Nikolaus Gerbel von der Wartburg. Abgerufen am 20. Oktober 2017. 


  11. Heinrich Bornkamm: Die Vorlagen zu Luthers Übersetzung des Neuen Testaments. S. 66. 


  12. Heinrich Bornkamm: Die Vorlagen zu Luthers Übersetzung des Neuen Testaments. S. 66–68. 


  13. Heinrich Bornkamm: Die Vorlagen zu Luthers Übersetzung des Neuen Testaments. S. 69. 


  14. Heinrich Bornkamm: Die Vorlagen zu Luthers Übersetzung des Neuen Testaments. S. 69. 


  15. Württembergische Landesbibliothek Stuttgart: Stuttgarter Vulgata 1519. Abgerufen am 5. November 2017. 


  16. Menno Aden: 500 Jahre Novum Testamentum Graece: Pate der Lutherübersetzung. Abgerufen am 19. Oktober 2017. 


  17. Menno Aden: Woraus hat Martin Luther übersetzt? Abgerufen am 19. Oktober 2017 (PDF). 


  18. Heinrich Bornkamm: Die Vorlagen zu Luthers Übersetzung des Neuen Testaments. S. 65. 


  19. Novum Testamentum Graece. Abgerufen am 19. Oktober 2017. 


  20. Kirchenleitung der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands und Kirchenkanzlei der Evangelischen Kirche der Union (Hrsg.): Evangelisches Gottesdienstbuch. 3. Auflage. Berlin, Bielefeld, Hannover 2003, S. 73. 


  21. Novum Testamentum Graece. Abgerufen am 19. Oktober 2017. 


  22. Martin Luther: Brief an Spalatin. In: WA Br. Band 2, Nr. 490. Wittenberg 15. Mai 1522, S. 526. 


  23. Albrecht Beutel: Ein Meisterstück der deutschen Prosa. Die Anfänge der Lutherbibel auf dem Hintergrund früherer Bibelübersetzungen. In: Bibel und Kirche. Januar 2017, S. 14. 


  24. Stefan Michel: Die Lutherbibel in den Händen seiner Kollegen. S. 23. 


  25. Jürgen Ebach: Mehr Bibel oder mehr Luther? S. 5. 


  26. Heimo Reinitzer: Das Septembertestament. S. 164. 


  27. Cornelia Schneider: Das Septembertestament. S. 173–175. 


  28. Heimo Reinitzer: Das Septembertestament. S. 165. 


  29. Thomas Kaufmann: Der Anfang der Reformation: Studien zur Kontextualität der Theologie, Publizistik und Inszenierung Luthers und der reformatorischen Bewegung. Tübingen 2012, ISBN 978-3-16-150771-7, S. 92. 


  30. Albrecht Beutel: Ein Meisterstück der deutschen Prosa. In: Bibel und Kirche. Nr. 1, 2017, S. 16. 


  31. Arne Dembek: William Tyndale (1491–1536): Reformatorische Theologie als kontextuelle Schriftauslegung. Tübingen 2010, S. 66–68. 


  32. Siegfried Hermle: Art. Martin Luther (AT), 1. Luther und die hebräische Sprache. In: WiBiLex. Abgerufen am 23. Oktober 2017. 


  33. Stephen G. Burnett: Luthers hebräische Bibel. S. 63. 


  34. Stefan Michel: Die Kanonisierung der Werke Martin Luthers im 16. Jahrhundert. S. 33. 


  35. Christoph Mackert: Luthers Handexemplar der hebräischen Bibelausgabe von 1494. S. 73–74. 


  36. Christoph Mackert: Luthers Handexemplar der hebräischen Bibelausgabe von 1494. S. 76. 


  37. Martin Luthers Exemplar der Hebräischen Bibelausgabe. Abgerufen am 12. Oktober 2017. 


  38. Christoph Mackert: Luthers Handexemplar der hebräischen Bibelausgabe von 1494. S. 71. 


  39. Christoph Mackert: Luthers Handexemplar der hebräischen Bibelausgabe von 1494. S. 78. 


  40. Thomas Kaufmann: Luthers "Judenschriften". 2. Auflage. Tübingen 2013, S. 9. 


  41. Siegfried Hermle: Art. Luther, Martin (AT). Abgerufen am 4. November 2017. 


  42. Franz Rosenzweig: Die Schrift und Luther. In: Kleinere Schriften. 1937, S. 144. 


  43. Manfred Oeming: Biblia Hebraica Germanica. Von der unmöglichen Möglichkeit des Übersetzens der hebräischen "Schrift" ins Deutsche. In: Daniel Krochmalnik, Hans Joachim Werner (Hrsg.): 50 Jahre Martin Buber Bibel. Münster 2014, S. 16. 


  44. Stefan Michel: Die Lutherbibel in den Händen seiner Kollegen. S. 24. 


  45. Johannes Mathesius: Historien von deß Ehrwürdigen in Gott seligen theuren Manns Gottes / D. Martin Luthers / Anfang / Lehre / Leben. Nürnberg 1608, S. 143. 


  46. Stefan Michel: Die Kanonisierung der Werke Martin Luthers im 16. Jahrhundert. S. 42. 


  47. Stefan Michel: Die Kanonisierung der Werke Martin Luthers im 16. Jahrhundert. S. 42. 


  48. Stefan Michel: Die Lutherbibel in den Händen seiner Kollegen. S. 25. 


  49. vgl. Rörers Protokoll zu Ps 23


  50. Werner Besch: Die Rolle Luthers in der deutschen Sprachgeschichte. In: Werner Besch et al. (Hrsg.): Sprachgeschichte. 2. Auflage. Band 2. Berlin / New York 2000, S. 1731. 


  51. Stefan Michel: Die Kanonisierung der Werke Martin Luthers im 16. Jahrhundert. S. 19. 


  52. D. Martin Luther.: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. Band 1, S. 9. 


  53. D. Martin Luther: .Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. Band 2, S. 1964. 


  54. D. Martin Luther: Die ganzer Heilige Schrifft Deudsch. Hrsg.: Hans Volz. 1. Auflage. Band 2. München 1972, S. 1516. 


  55. D. Martin Luther: Die ganzer Heilige Schrifft Deudsch. Hrsg.: Hans Volz. 1. Auflage. Band 1. München 1972, S. 926. 


  56. Jürgen Ebach: Mehr Bibel oder mehr Luther? S. 6. 


  57. Klaus Dietrich Fricke: Der Apokryphenteil der Lutherbibel. S. 56. 


  58. Die Bibel. Nach Martin Luthers Übersetzung. Lutherbibel revidiert 2017. S. 1115. 


  59. Helmut Zander: "Europäische" Religionsgeschichte. Berlin /Boston 2016, S. 396. 


  60. Christoph Kähler: Die Lutherbibel als Baustelle? S. 43. 


  61. Die Bibel. Nach Martin Luthers Übersetzung. Lutherbibel revidiert 2017. S. (NT) 40. 


  62. Die Bibel. Nach Martin Luthers Übersetzung. Lutherbibel revidiert 2017. S. (NT) 65. 


  63. Documents representing the beginning and the early development of the Reformation initiated by Martin Luther. UNESCO, abgerufen am 13. Oktober 2017 (PDF; 62 kB, englisch). 


  64. Hartmut Günther (Interview): Wem hat Luther "aufs Maul geschaut"? Abgerufen am 6. Dezember 2017. 


  65. Hartmut Günther (Interview): Es ging nicht darum, die Sprache zu vulgarisieren. 5. Mai 2016, abgerufen am 6. Dezember 2017. 


  66. Frédéric Hartweg / Klaus-Peter Wegera: Frühneuhochdeutsch: Eine Einführung in die deutsche Sprache des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit. 2. Auflage. Tübingen 2005, S. 83–84. 


  67. Wolfgang Haubrichs: Die Sprache Martin Luthers. S. 63. 


  68. ab Erich Straßner: Deutsche Sprachkultur. Tübingen 1995, S. 54. 


  69. siehe dazu auch: Weihnachtsgeschichte (Lutherbibel)


  70. Werner Besch: Deutscher Bibelwortschatz in der frühen Neuzeit. S. 19. 


  71. Gotthard Lerchner: Traditionsbezug zur Lutherbibel im Werk Brechts. In: Schriften zum Stil. Leipzig 2002, S. 158–159. 


  72. abc Karl-Heinz Göttert (Interview): Unsere Kultur ist ohne die Bibel nicht wirklich zugänglich. 18. Mai 2017, abgerufen am 6. Dezember 2017. 


  73. Werner Besch: Deutscher Bibelwortschatz in der frühen Neuzeit. S. 11. 


  74. Gerhard Kettmann: Annotationen zum Wittenberger Alltagswortschatz im frühen 16. Jahrhundert. In: Wittenberg – Sprache und Kultur in der Reformationszeit. Kleine Schriften. Frankfurt/Main 2008, S. 183. 


  75. Werner Besch: Deutscher Bibelwortschatz in der Frühen Neuzeit. S. 11. 


  76. Oskar Reichmann: Lexikalische Varianten im frühneuhochdeutschen Bibelwortschatz und die neuhochdeutsche Schriftsprache: Fakten und Reflexionen. In: Anja Lobenstein-Reichmann / Oskar Reichmann (Hrsg.): Frühneuhochdeutsch: Aufgaben und Probleme seiner linguistischen Beschreibung. Olms, Hildesheim 2011, ISBN 978-3-487-14657-7, S. 383–478. 


  77. Anja Lobenstein-Reichmann: Martin Luther, Bible Translation, and the German Language. In: Oxford Research Encyclopedia of Religion. Oxford University Press, 2017, abgerufen am 12. August 2017 (englisch). 


  78. Stefan Michel: Die Kanonisierung der Werke Martin Luthers im 16. Jahrhundert. S. 91. 


  79. Andreas Berger: Luther – eine Zerreißprobe. Eine Schau im Braunschweigischen Landesmuseum beleuchtet die Reformation als gesellschaftlichen Umbruch. In: Braunschweiger Zeitung. 5. Mai 2017. 


  80. Joachim Ernst Berger: Instructorium Biblicum, Oder Unterricht von den Deutschen Bibeln. Berlin 1730, S. 74 (slub-dresden.de). 


  81. ab Württembergische Landesbibliothek Stuttgart: Familien- und Hochzeitsbibeln (Traubibeln). Abgerufen am 22. November 2011. 


  82. Württembergische Landesbibliothek Stuttgart: Die Nürtinger Blutbibel von 1634. Abgerufen am 5. November 2017. 


  83. Hans-Jürgen Schrader: red-arten u(nd) worte behalten / die der Heil(ige) Geist gebrauchet. Pietistische Bemühungen um die Bibelverdeutschung nach und neben Luther. In: Udo Sträter (Hrsg.): Pietismus und Neuzeit. Band 40. Göttingen 2014, S. 26. 


  84. August Hermann Francke: Observationes Biblicae. In: Erhard Peschke (Hrsg.): Schriften zur biblischen Hermeneutik. Band 1. Berlin / New York 2003, S. 486. 


  85. Deutsche Bibelgesellschaft: Die Kernstellen der Lutherbibel. Abgerufen am 5. November 2017. 


  86. Wolfgang Schöllkopf: Johann Reinhard Hedinger (1664–1704): württembergischer Pietist und kirchlicher Praktiker zwischen Spener und den Separatisten. Göttingen 1999, S. 141–157. 


  87. Hartmut Hövelmann: Die Markierung von Kernstellen in der Lutherbibel. Ihre Entstehung, ihre Entwicklung, ihre Problematik. S. 79. 


  88. ab Privileg. Württemb. Bibelanstalt (Hrsg.): Stuttgarter Jubiläumsbibel mit erklärenden Anmerkungen (revidierte Ausgabe im Taschenformat). Stuttgart 1937, S. Vorwort (11. Sept 1912). 


  89. Jürgen Ebach: Mehr Bibel oder mehr Luther? S. 28. 


  90. Lutherbibel: Theologischer Berater kritisiert Kernstellen-Auswahl. Abgerufen am 5. November 2017. 


  91. Manfred Jakubowski-Tiessen: Eigenkultur und Traditionsbildung. In: Geschichte des Pietismus. Band 4. Göttingen 2004, S. 202. 


  92. Shirley Brückner: Die Providenz im Zettelkasten: Divinatorische Lospraktiken in der pietistischen Frömmigkeit. In: Wolfgang Breul / Jan Carsten Schnurr (Hrsg.): Geschichtsbewusstsein und Zukunftserwartung in Pietismus und Erweckungsbewegung. Göttingen 2013, S. 353. 


  93. Reinhard Wittmann: Buchmarkt und Lektüre im 18. und 19. Jahrhundert: Beiträge zum literarischen Leben 1750-1880. In: Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur. Band 6. Tübingen 1982, S. 29. 


  94. Christine Reents: Wie spiegeln sich Orthodoxie, Pietismus und Erweckung in der Zeit zwischen 1688 und 1850 in evangelischen Kinder- und Schulbibeln? In: Udo Sträter (Hrsg.): Pietismus und Neuzeit. Band 40. Göttingen 2014, S. 81. 


  95. Christine Reents / Christoph Melchior: Die Geschichte der Kinder- und Schulbibel: evangelisch – katholisch – jüdisch. Göttingen 2011, ISBN 978-3-89971-837-9, S. 249–250. 


  96. Erlaß des K. Consistoriums in Posen vom 3. Februar 1870, betr. die Verbreitung der heil. Schrift durch die preußische Haupt-Bibelgesellschaft. In: Allgemeines Kirchenblatt für das evangelische Deutschland. Band 19, 1870, S. 149. 


  97. Wilhelm Löhe: Die Episteln und Evangelien des Kirchenjahres. Nürnberg 1861, S. I. 


  98. Angelika Obert: "Kirchenjuste" – ein Porträt. 10. April 2011, abgerufen am 23. November 2017. 


  99. Bernd-Jürgen Fischer: Handbuch zu Thomas Manns Josephsromanen. Tübingen / Basel 2002, S. 135. 


  100. Michael Kohlhäufl: "Ich bin’s". In: Bettina Knauer (Hrsg.): Das Buch und die Bücher. Beiträge zum Verhältnis von Bibel, Religion und Literatur. Würzburg 1997, S. 141. 


  101. Bibelpedia: Art. Amischen Bibel. Abgerufen am 24. Oktober 2017. 


  102. Anabaptist Mennonite Enyclopaedia Online: Art. Bible. Abgerufen am 10. November 2017. 


  103. Doris Stolberg: Changes Between the Lines: Diachronic contact phenomena in written Pennsylvania German. Berlin / Boston 2015, S. 78. 


  104. Steven M. Nolt: The Amish: A Concise Introduction. Baltimore 2016, S. 78. 


  105. Kate Burridge: Changes within Pennsylvania German Grammar as Enactments of Anabaptist World View. In: N. J. Enfield (Hrsg.): Ethnosyntax: Explorations in Grammar and Culture. Oxford 2002, S. 212. 


  106. Hans Otte: Halle, Stuttgart und anderswo. Zur Bedeutung der Bibelgesellschaften im 19. Jahrhundert. In: Udo Sträter (Hrsg.): Pietismus und Neuzeit. Band 40. Göttingen 2014, S. 118. 


  107. Hans Otte: Halle, Stuttgart und anderswo. Zur Bedeutung der Bibelgesellschaften im 19. Jahrhundert. In: Udo Sträter (Hrsg.): Pietismus und Neuzeit. Band 40. Göttingen 2014, S. 119–120. 


  108. Wilhelm Gundert: Die Bibelgesellschaften und die deuterokanonischen Schriften. In: Siegfried Meurer (Hrsg.): Die Apokryphenfrage im ökumenischen Horizont. S. 134. 


  109. Erläuterungen des Herausgeber zur NeueLuther-Bibel (La Buona Novella Inc. Bible Publishing House)


  110. Die Gideons: Unsere Bibeln. Abgerufen am 19. Oktober 2017. 


  111. idea: Gideonbund führt neue Bibelübersetzungen ein. 6. Dezember 2013, abgerufen am 12. November 2017. 


  112. Werner Besch: Deutscher Bibelwortschatz in der frühen Neuzeit. S. 25–26. 


  113. Christoph Kähler: Treue gegenüber dem biblischen Text. 


  114. Sven Bigl: Von der Reformationszeit bis 2017. S. 38. 


  115. Sven Bigl: Von der Reformationszeit bis 2017. S. 39. 


  116. Martin Karrer (Interview): Lutherbibel: Durchsehen, nicht neu übersetzen. Abgerufen am 29. Oktober 2017. 


  117. Novum Testamentum Graece. Abgerufen am 2. November 2017. 


  118. EKD beschließt Durchsicht der Lutherbibel Lenkungsausschuss möchte Ergebnis vor 2017 präsentieren. Abgerufen am 27. Oktober 2017. 


  119. Christoph Kähler: Die Lutherbibel als Baustelle? S. 42. 


  120. Peter Riede: Art. Ibis. In: WiBiLex. Abgerufen am 10. November 2017. 


  121. Pressemitteilung der Deutschen Bibelgesellschaft vom 20. Juli 2010; weitere Details zur Durchsicht auf der Seite der EKD


  122. Luther war ein Sprachkünstler. In: ntv.de. Abgerufen am 24. Oktober 2016. 


  123. Christoph Kähler: Die Lutherbibel als Baustelle? S. 23. 


  124. Die Lutherbibel 2017: Was ist neu? Abgerufen am 15. September 2017. 


  125. Ein Buch für Liebhaber des Denkens und der Sprache. Abgerufen am 29. Oktober 2017. 


  126. Frank Muchlinsky: Du darfst andere Bibeln haben neben ihr. Abgerufen am 18. Oktober 2017. 


  127. Christoph Kähler: Treue gegenüber dem biblischen Text. 


  128. Christoph Kähler: Die Lutherbibel als Baustelle? S. 22. 


  129. Jürgen Ebach: Mehr Bibel oder mehr Luther? S. 2. 


  130. Novum Testamentum Graece. Abgerufen am 17. Oktober 2017. 


  131. Scrivener New Testament (Textus receptus). Abgerufen am 17. Oktober 2017. 


  132. Stefan Schreiber: „Gerechtigkeit, die vor Gott gilt“ (Röm 1,17). Was Martin Luther daran wichtig war – und was Paulus. In: Bibel und Kirche. Nr. 1, 2017, S. 49. 


  133. Novum Testamentum Graece. Abgerufen am 16. Oktober 2016. 


  134. Jürgen Ebach: Mehr Bibel oder mehr Luther? S. 6–7. 


  135. Walter Klaiber: Denkmalpflege versus Benutzerfreundlichkeit. Abgerufen am 19. Oktober 2017 (PDF). 


  136. Christoph Kähler: Die Lutherbibel als Baustelle? S. 44. 


  137. Christus-Frieden-Gemeinde: Die Mannheimer Bibel. Abgerufen am 14. November 2017. 


  138. Evangelische Kirche empfängt revidierte Lutherbibel: Theologisches und kulturelles Erbe bei domradio.de, 16. September 2015 (abgerufen am 17. September 2015).


  139. Überarbeitete Lutherbibel an Gemeinden übergeben. MDR Thüringen, 30. Oktober 2016, abgerufen am 30. Oktober 2016. 


  140. So können Sie die neue Lutherbibel 2017 als App herunterladen. evangelisch.de, 19. Oktober 2016, abgerufen am 8. November 2016. 


  141. EKD News: Geschenk zur Buchmesse: Lutherbibel-App bleibt kostenlos. Abgerufen am 22. Oktober 2017. 


  142. Thomas Söding: Das Testament der Reformation. 


  143. Stefan Lüddemann: Lutherbibel: Neue Ausgabe in prallem Luther-Deutsch. 19. Oktober 2016, abgerufen am 15. November 2017. 


  144. Thomas Söding: Das Testament der Reformation. S. 6. 


  145. Matthias Kamann: Die Lutherbibel soll wieder nach Luther klingen. 27. April 2015, abgerufen am 15. November 2017. 


  146. Klaus Krämer: Der Sound Luthers – Neue Bibelausgabe ein Bestseller. 19. Oktober 2016, abgerufen am 15. November 2017. 


  147. Christoph Arens: Otterngezücht statt Schlangenbrut. 19. Oktober 2016, abgerufen am 15. November 2017. 


  148. Jürgen Ebach: Mehr Bibel oder mehr Luther? S. 3. 


  149. Bernhard Lang: Zurück zur Quelle und voran in die Zukunft? In: NZZ. 3. November 2016. 


  150. Die kraftvolle Sprache Luthers wiederentdecken. Abgerufen am 6. Dezember 2017. 


  151. idea: Die Lutherbibel 2017 brachte nur wenige Verbesserungen. 26. August 2017, abgerufen am 15. November 2017. 


  152. Kommentar zur Lutherbibel 2017. Abgerufen am 19. Oktober 2017. 


  153. Johannes Kovar: Die Lutherbibel 2017, eine Bewe rtung aus adventistischer Sicht. Abgerufen am 25. November 2017 (PDF). 


  154. Georg Rieger: Die Lutherbibel oder die Bibel? 10. Oktober 2016, abgerufen am 15. November 2017. 


  155. Christoph Kähler: Präsentation "Lutherbibel" auf der Ökumenischen Bibeltagung. 9. Februar 2017, abgerufen am 14. November 2017 (PDF). 


  156. Absatz der Luther-Bibel verdoppelt. Abgerufen am 14. November 2017. 


  157. 120.000 neue Einheitsübersetzungen verkauft. Abgerufen am 14. November 2017. 


  158. Grażyna Jurewicz: Art. Mendelssohn, Moses. In: WiBiLex. Abgerufen am 12. Dezember 2017. 


  159. Moses Mendelssohn (Mendel Zohn): Targûm aškenazzî ʿal ḥamiššā ḥûmšê Tôrā / min ha-ḥākām Mōše Desoi, di … iberzeṭtzung oif der toire fun Mendel Zohn, Ofenbach 1811. In: Jiddische Drucke Universitätsbibliothek Frankfurt/Main. Abgerufen am 12. Dezember 2017. 


  160. Thomas Söding: Leuchtfeuer der Reformation – Luthers Bibelübersetzung. In: Udo di Fabio / Johannes Schilling (Hrsg.): Weltwirkung der Reformation: Wie der Protestantismus unsere Welt verändert hat. München 2017, S. 79. 


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