Chmeľnica








































Chmeľnica
Wappen
Karte

Wappen von Chmeľnica

Chmeľnica (Slowakei)


Chmeľnica

Chmeľnica

Basisdaten

Staat:

Slowakei

Kraj:

Prešovský kraj

Okres:

Stará Ľubovňa

Region:

Spiš

Fläche:
12,64 km²

Einwohner:
1.013 (31. Dez. 2017)

Bevölkerungsdichte:
80 Einwohner je km²

Höhe:

528 m n.m.

Postleitzahl:
064 01 (Postamt Stará Ľubovňa)

Telefonvorwahl:
0 52

Geographische Lage:

49° 18′ N, 20° 44′ O49.29527777777820.731388888889528Koordinaten: 49° 17′ 43″ N, 20° 43′ 53″ O

Kfz-Kennzeichen:
SL

Kód obce:
526754
Struktur

Gemeindeart:
Gemeinde
Verwaltung (Stand: November 2014)

Bürgermeister:
Zita Pleštinská
Adresse:
Obecný úrad Chmeľnica
číslo 103
06401 Stará Ľubovňa
Webpräsenz:

www.chmelnica.sk

Statistikinformation auf statistics.sk

Chmeľnica (bis 1927 slowakisch „Hopgart“ – 1927 bis 1948 „Hobgart“; deutsch Hopgarten, ungarisch Komlóskert – bis 1902 Hobgárt) ist eine Gemeinde im Norden der Slowakei unweit der Grenze zu Polen, die im Jahre 1248 unter dem Namen Petersburg von deutschen Einwanderern gegründet worden ist. Die Ortschaft hat gegenwärtig etwa 900 Einwohner, die mehrheitlich untereinander eine schlesische deutsche Mundart sprechen.



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Inhaltsverzeichnis





  • 1 Name


  • 2 Geschichte


  • 3 Sozialistische Ära


  • 4 Heutige Situation


  • 5 Kultur


  • 6 Siehe auch


  • 7 Literatur


  • 8 Weblinks


  • 9 Einzelnachweise




Name |


Der Name Hobgart, was „Hofgarten“ bedeutet, wurde 1352 erstmals erwähnt. Als im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts der Hopfenanbau zunahm, wurde der Name in Hopfengarten uminterpretiert.[1] Hierauf gehen der von 1907 bis 1913 offizielle ungarische Name Komlóskert (komló „Hopfen“, kert „Garten“), der seit 1948 gültige slowakische Name Chmeľnica (chmeľ „Hopfen“) sowie das Ortswappen zurück.[2]



Geschichte |


Die erste Besiedlung durch Deutsche fand in den Jahren zwischen 1270 und 1284 statt. Sie erhofften, wie viele damalige Auswanderer, ein besseres Leben als in ihrem Heimatland. Hopgarten, wie es noch heute bei den Deutschen heißt, war jedoch für einige nur eine Zwischenstation, da viele nach Siebenbürgen (heutiges Rumänien) weiterreisten. Slowaken, Ruthenen und Magyaren kamen eher selten nach Hopgarten, um dort zu siedeln. Wenn sie es doch taten, mussten sie die dortige deutsche Mundart (Outzäpsersch) lernen und somit assimilierten sie sich recht schnell und gingen in der deutschen Kultur auf.


Die Deutschen lebten bis zum Zweiten Weltkrieg recht friedlich mit den anderen Ethnien zusammen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Tschechoslowakei wiederhergestellt und die Deutschen sollten vertrieben werden. Da jedoch die Deutschen von Hopgarten ein sehr gutes Verhältnis zu den umgebenden Slowaken und Ukrainern (Ruthenen) hatten, wurden sie von diesen oft gewarnt, sobald die tschechische Miliz im Anmarsch war. Durch die recht frühe Warnung konnten sich die Deutschen im Wald oder in anderen Dörfern, die hauptsächlich von Ukrainern bewohnt wurden, verstecken. Am Abend des 26. Juni 1946 umstellten tschechische Soldaten das Dorf und brachten die Deutschen ins Sammellager Stará Ľubovňa (Altlublau). Nachdem aber der slowakische Pfarrer von Hopgart sowie die slowakischen, ukrainisch-ruthenischen und goralen Bürgermeister der Nachbargemeinden dagegen protestierten und sich somit mit den Deutschen solidarisierten, kamen sie wieder frei. Einem zweiten Deportationsversuch am 5. Juli 1946 entzogen sich die Dorfbewohner nach Vorwarnung durch slowakische Nachbarn, indem sie sich abermals im Gemeindewald versteckten. Die folgenden Wochen hielten sie sich weiterhin versteckt, konnten dabei jedoch weiterhin ihre Felder bestellen. 101 Personen wurden aufgespürt und ausgewiesen, der Mehrheit – etwa 600 – gelang es jedoch verborgen zu bleiben, bis im September 1946 den verbliebenen Hopgartern gestattet wurde, sich als Slowaken zu erklären und so in der Heimat zu bleiben.[3] Schließlich wurde den Deutschen Anfang der 1950er Jahre die tschechoslowakische Staatsangehörigkeit zuerkannt.



Sozialistische Ära |


Gleich nach der Wiedererrichtung des tschechoslowakischen Staates 1945 wurde die deutsche Sprache verboten und war außerdem verpönt, zusätzlich wurde durch den Zuzug von Slowaken der Anteil der Deutschen geringer. Gleich nachdem das Verbot gesetzlich festgelegt wurde, bekamen die Deutschsprachigen einen slowakischen Lehrer. Die Deutschen sprachen dennoch zu Hause in der Familie untereinander Deutsch, und der slowakische Pfarrer nahm die Beichten auch in deutscher Sprache ab.


Der Gemeindewald wurde 1948 verstaatlicht und in den 1970er Jahren abgeholzt. Die landwirtschaftlichen Betriebe wurden 1973, nachdem sich die Dorfbewohner über zwei Jahrzehnte widersetzt hatten, in die landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft überführt. Wichtigster Arbeitgeber wurde in der Zeit die Schraubenfabrik in Stará Ľubovňa.



Heutige Situation |


Heute sprechen in Hopgarten über 600 Personen von den ca. 900 Einwohnern, darunter auch Kinder, den deutschen Dialekt oder Hochdeutsch als Muttersprache.[4] Nur eine Minderheit erklärt sich jedoch bei Volkszählungen als Deutsche, im Jahre 2001 nur 107 von 914, also 11,71 %.[5] In der Grundschule (1.–4. Klasse) ist Slowakisch Unterrichtssprache, jedoch bekommen die dortigen Schüler sieben Stunden Deutschunterricht (zwei mehr als an anderen slowakischen Schulen, die Deutsch ab der 1. Klasse anbieten). Ab der fünften Klasse besuchen die Schüler die Grundschule Za Vodou in Stará Ľubovňa, wo es fünf Deutschstunden pro Woche gibt.[6] Nach Abschluss der Grundschule gibt es in Poprad die Möglichkeit, ein Gymnasium mit bilingualem Zweig (slowakisch-deutsch) zu besuchen.[7] Trotz dieser Umstände ist es schwierig zu sagen, ob sich der deutsche Dialekt hält, da es an neuen deutschen Wörtern fehlt, an deren Stelle dann slowakische gebraucht werden.


Mit der Schließung der Schraubenfabrik in Stará Ľubovňa nach dem Ende des Sozialismus sowie infolge der abnehmenden Verdienstmöglichkeiten mit der Landwirtschaft ist Chmeľnica – wie die gesamte Region – von starker Arbeitslosigkeit betroffen. Vor diesem Hintergrund wird mit verstärkter Abwanderung aus dem Dorf gerechnet.[8]



Kultur |


Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Chmeľnica


Siehe auch |


  • Karpatendeutsche


Literatur |


  • Juraj Valiska: Die zipserdeutsche Mundart von Chmel'nica (Hopgarten). Slovenské Pedagogické Naklad, Bratislava 1967 (= Acta Facultatis Philosophicae Universitatis Safarikanae Presovensis, Philologica, 2).


Weblinks |



  • Chmeľnica - Hopgarten: oficiálne stránky obce (offizielle Website der Gemeinde)


  • Nach dieser Generation kommt bald niemand mehr. In: NZZ, 29. Oktober 2007; über die Karpatendeutschen in der Slowakei


Einzelnachweise |



  1. Die Aula (2002): Das widerspenstige Dorf. Archivlink (Memento des Originals vom 28. September 2007 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dieaula.at (PDF)


  2. Chmeľnica: offizielle Website. (Memento des Originals vom 24. Januar 2010 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.chmelnica.ocu.sk


  3. Rainer Hahn: Die Deutschen in der Slowakei. (PDF) DVD, praxis-unterrichtsfilm.de, 2006.


  4. „Mehr als 800 der 900 Einwohner“ laut Die Aula (2002): Das widerspenstige Dorf, „680 von insgesamt 800 Einwohnern“ laut Neue Zürcher Zeitung, 14. Januar 2004 (Die Zipser in Hopgarten.)


  5. Volkszählung in der Slowakei, 2001, siehe www.kdv.sk/dokumenty/Scitanie-Volkszahlung2001.doc


  6. Die Landeszeitung im Gespräch mit Lenka Kollárová, der Kulturreferentin des Karpatendeutschen Vereins in der Slowakei. LZ, 14/2004.


  7. Elisabeth Altmann: Kernbereiche und Reformbedarf Auswärtiger Kultur- und Bildungspolitik des Bundes – unter besonderer Berücksichtigung der Arbeit ausgewählter Goethe-Institute und Deutscher Schulen in Europa. Dissertation, Universität Bremen, 2003, S. 215, d-nb.info


  8. Die Zipser in Hopgarten. In: NZZ, 14. Januar 2004


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