Galiläa
Galiläa (altgriechisch Γαλιλαία .mw-parser-output .Latnfont-family:"Akzidenz Grotesk","Arial","Avant Garde Gothic","Calibri","Futura","Geneva","Gill Sans","Helvetica","Lucida Grande","Lucida Sans Unicode","Lucida Grande","Stone Sans","Tahoma","Trebuchet","Univers","Verdana"Galilaia, lateinisch Galilaea, hebräisch .mw-parser-output .Hebrfont-size:115%
הגליל haGalil, eine Abkürzung von galil ha-gojim „Bezirk der Heiden“[1]) ist ein Gebiet im Norden Israels, das sich in die drei Teile Obergaliläa, Untergaliläa und Westgaliläa untergliedert.
Inhaltsverzeichnis
1 Geschichte
2 Geografie
2.1 Wichtige Städte
3 Biblische Bezüge
4 Übertragene, symbolisierende Bedeutung
5 Literatur
6 Weblinks
7 Einzelnachweise
Geschichte |
Im 8. Jahrhundert v. Chr. bildete die königliche Dynastie der Omriden das mächtige hebräische Reich Israel im Norden des heutigen Staates Israel. Es umfasste im Wesentlichen die Gebiete Samarias und Galiläas. Das hebräische Reich vereinte verschiedene Stadtstaaten und Kultzentren. Die wichtigste Stadt war Sichem mit dem Tempel Garizim, sie wurde später abgelöst durch die Stadt Samaria. Galiläa wurde durch die Assyrer erobert und die israelische Oberschicht deportiert. Auf dem Gebiet siedelten darauffolgend verschiedene Angehörige östlicher Völker. In der Folge erstarkte das hebräische Südreich Juda um Jerusalem. Nach dem Niedergang der assyrischen Vorherrschaft wurde der Tempel in Jerusalem die zentrale Kultstätte Israels und es wurde versucht, Galiläa unter die Oberherrschaft des Königs von Juda zu bringen. Nach dem babylonischen Exil konnte diese Politik ausgebaut und Galiläa zu einem Bestandteil des Jerusalemer Königtums werden. In römischer Zeit war Galiläa eine eigene Provinz. Unter den Kreuzfahrern war Galiläa ein Fürstentum unter den Fürsten Tankred (1099–1101), Hugo von Falkenberg (1101–1106), Gervaise von Bazoches (1106–1108), Joscelin von Courtenay (1113–1119), Wilhelm I. von Bures (1119–1143), Elinand (1143–1150), Simon (1150–1153), Wilhelm I. von Bures (1153–1158), Walter von St. Omer (1159–1174) und Raimund (III.) von Tripolis (1174–1187).[2][3] 1187 wurde das Fürstentum von Saladin erobert.
Geografie |
Galiläa umfasst mehr als ein Drittel Israels und erstreckt sich „von Dan im Norden, am Fuß des Hermon bis zu den Grenzen von Karmel und Gilboa im Süden und vom Jordantal im Osten über die Ebene von Jezreel und von Akko zum Mittelmeer im Westen.“ In der römischen Zeit wurde Israel in drei Provinzen, Judäa, Samaria und Galiläa aufgeteilt, das den gesamten Nordabschnitt des Landes umfasste; Galiläa war die größte Provinz.
Wichtige Städte |
- Sepphoris
- Tiberias
- Akko
- Nazareth
Biblische Bezüge |
Einst machte Salomo die Hochebene unterhalb von Naftali dem König Hiram, König von Tyros, als Lohn für bestimmte Dienste zum Lehen. Hiram war mit dem Geschenk unzufrieden und nannte es „das Land von Cabul“. (1 Kön 9,11–13 EU) Die Hebräer nannten es Galil.
Auch Nazaret und der See Genezareth als Orte des Lebens und Wirkens Jesu liegen in Galiläa.
Übertragene, symbolisierende Bedeutung |
In der Kirchenarchitektur wird mit Galiläa eine Kirchenvorhalle oder eine Vorkirche bezeichnet, von der aus die Christen gemäß dem in Galiläa gegebenen Aussendungsbefehl des auferstandenen Christus (Mt 28,16ff EU) in die Welt hinausgehen und das Evangelium verkünden.[4][5]
Literatur |
Immanuel Benzinger: Galilaea. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VII,1, Stuttgart 1910, Sp. 603–605.- Philippe Gruson, Marcel Baudry: Galiläa. In: WUB. 2.1997,4, S. 12–19.
- Kenneth Holum: Palästina. In: Theologische Realenzyklopädie (TRE). Band 25, De Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-002218-4, S. 591–599.
- Richard A. Horsley: Galilee. History, politics, people. Trinity Press International, Valley Forge 1995, ISBN 1-56338-133-8.
- Eric Meyers: Galiläa. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). Band 3, Mohr-Siebeck, Tübingen 2000, ISBN 3-16-146943-7, S. 455.
- Martin Raspe: Galiläa. In: Lexikon für Theologie und Kirche (LThK). Band 4, Herder, Freiburg 1995, ISBN 3-451-22004-0, S. 269f.
Martin Rheinheimer: Das Kreuzfahrerfürstentum Galiläa. Lang, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-631-42703-4.
Jürgen K. Zangenberg, Jens Schröter (Hrsg.): Bauern, Fischer und Propheten – Galiläa zur Zeit Jesu. von Zabern, Darmstadt 2012, ISBN 978-3-8053-4543-9.
Weblinks |
Commons: Galiläa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Galiläa – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Einzelnachweise |
↑ Jes 8,23 EU; noch 1 Makk 5,15 EU „allophyllôn“; siehe Der Kleine Pauly, Bd. 2/677
↑ Martin Rheinheimer: Das Kreuzfahrerfürstentum Galiläa. Lang, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-631-42703-4, S. 39–63.
↑ Hans Eberhard Mayer: The Crusader Principality of Galilee between Saint-Omer and Bures-sur-Yvette, Itinéraires d'Orient. Hommages à Claude Cahen. 1993, S. 157–167.
↑ Kleines Wörterbuch der Architektur. 12. Auflage. Reclam, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-15-009360-3, S. 52.
↑ Paradies. In: Gerhard Strauß (Begründer), Harald Olbrich (Hrsg.): Lexikon der Kunst, Architektur, Bildende Kunst, Angewandte Kunst, Industrieformgestaltung, Kunsttheorie. Band 5 (Mosb–Q). Seemann, Leipzig 1993, ISBN 3-363-00286-6, S. 422 (Abhandlung über den architektonischen Begriff Galiläa).
32.7635.527Koordinaten: 33° N, 36° O