Avers GR



GR ist das Kürzel für den Kanton Graubünden in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Aversf zu vermeiden.






















Avers

Wappen von Avers

Staat:

Schweiz

Kanton:

Graubünden (GR)

Region:

Viamalaw

BFS-Nr.:
3681i1f3f4

Postleitzahl:
7447

Koordinaten:

759344 / 14908946.4741629.5136141960Koordinaten: 46° 28′ 27″ N, 9° 30′ 49″ O; CH1903: 759344 / 149089

Höhe:

1960 m ü. M.

Fläche:
93,12 km²
Einwohner:

169 (31. Dezember 2017)[1]

Einwohnerdichte:
2 Einw. pro km²
Website:

www.gemeindeavers.ch
Karte


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Avers (im walserischen Ortsdialekt Òòver(s) .mw-parser-output .IPA atext-decoration:none[ɔːfər ɔːfərs],[2]rätoromanisch Avras) ist eine politische Gemeinde im oberen Teil des Averstals, einem Nebental des Hinterrheins in der Region Viamala im Schweizer Kanton Graubünden.




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Wappen


  • 2 Name


  • 3 Geographie


  • 4 Geschichte


  • 5 Bevölkerung

    • 5.1 Sprache


    • 5.2 Konfession


    • 5.3 Nationalität



  • 6 Wirtschaft


  • 7 Sehenswürdigkeiten


  • 8 Siedlungen im Avers, vom Talschluss talabwärts


  • 9 Literatur


  • 10 Weblinks


  • 11 Einzelnachweise




Wappen |


Blasonierung: Schrägrechts geteilt von Silber und Schwarz, in Silber ein springender schwarzer, rot bewehrter Steinbock


Das Wappen entspricht demjenigen des Kreises Avers, das nach einem Siegel der Landschaft gestaltet wurde: der stehende Steinbock wurde durch die Schrägteilung ergänzt, um das Wappen von demjenigen des Gotteshausbundes zu unterscheiden.



Name |


Das Avers (der Name der Gemeinde wird von den Einheimischen immer mit Artikel gebraucht und mit langem, dunklem A ausgesprochen) ist eine deutschsprachige Insel (Walserdeutsch) im ursprünglich rätoromanischen Sprachgebiet. Der Talname wurde erstmals 1292 erwähnt und steht wahrscheinlich in Beziehung zur Ortschaft Avero nordöstlich von San Giacomo bei Chiavenna; demnach würde er die «Alpweiden von Avero» bezeichnen.[3]



Geographie |


Mit 1960 m ü. M. ist Avers die höchste politische Gemeinde der Schweiz. Der zum Avers gehörige Weiler Juf gilt mit 2126 m ü. M. als höchstgelegene ganzjährig bewohnte Siedlung in Europa. Das ganze Obertal ab Cresta liegt über der Waldgrenze. In Cresta stehen die Gemeindekanzlei, die Schule (Primarschule, Einklassenschule für sechs Jahrgänge) und die Kirche.


Die Gemeinde besteht aus verschiedenen Fraktionen: Campsut (1668 m), Cröt (1715 m), Cresta (1958 m, Hauptort der Gemeinde), Pürt (1921 m), Am Bach (1959 m), Juppa (2004 m), Podestatsch Hus (2046 m) und Juf (2126 m).


Durch das Averstal fliesst der Averser Rhein.



Geschichte |


Das Tal wurde erst ab dem 11. Jahrhundert, nämlich durch das Hospiz St. Peter auf dem Septimerpass, mit einer romanischen Bevölkerung besiedelt; mehrere Örtlichkeitsnamen wie Cresta, Juf oder Juppa zeugen von dieser Zeit. Nach 1280 liessen sich aus dem Pomatt stammende Walser auf der obersten Talstufe nieder, die sich bald schon auf die ganze Talschaft ausbreiteten und die romanische durch die deutsche (höchstalemannische) Sprache ersetzten.


Die Talschaft unterstand zuerst der Stadt Como und ab dem frühen 14. Jahrhundert dem Bischof von Chur. Die Gemeindebildung ist vielleicht schon für 1292, sicher aber für 1377 bezeugt. Das Avers schloss sich 1367 dem Gotteshausbund an, trat 1498 in ein Bündnis mit der Eidgenossenschaft und wurde 1524/26 selbständige Gerichtsgemeinde der Drei Bünde. 1525/30 führte das Avers die Reformation ein. Mit einer Fahrstrasse wurde das Avers erst 1895 erschlossen.



Bevölkerung |


























Bevölkerungsentwicklung
Jahr16451850190019501960200020052010201220142016
Einwohner498293204167270160184170171167168


Sprache |


Die Amtssprache der Gemeinde ist Deutsch, da die Einwohner Walser sind.



Konfession |


Die Einwohner des Avers gehören ganz überwiegend der Evangelisch-reformierten Landeskirche Graubünden an. Die Talschaft bildet eine selbständige Kirchgemeinde.



Nationalität |


Von den Ende 2005 184 Bewohnern waren 179 (= 97,28 %) Schweizer Staatsangehörige.



Wirtschaft |


Die Haupterwerbszweige waren lange Zeit Alpwirtschaft und Viehhandel, heute spielt der Tourismus eine wichtige Rolle. Hotels gibt es in Juf, Juppa und Cresta, Ferienwohnungen in jedem Weiler. In Juppa gibt es drei Skilifte; dort ist auch der Ausgangspunkt der grossen Langlaufloipe. Juf ist ein beliebter Ausgangspunkt für Skitouren, oder im Sommer für Wanderungen über diverse Pässe nach Bivio oder ins Bergell.


Das Wasser fast aller Bäche des Tals und des Nebentals Madris werden oberhalb von 1950 m durch Stollen in den Val-di-Lei-Stausee abgeleitet. Der See liegt zwar auf der Alpennordseite, aber auf italienischem Gebiet; die Staumauer dagegen in der Schweiz. Erst durch den Bau des Staudamms in den 1950er Jahren kam das Tal zu einer modernen, asphaltierten Strasse.



Sehenswürdigkeiten |



Unter Denkmalschutz steht die reformierte Dorfkirche, auch als Edelweisskirche bekannt.


Durch das Avers führt die Alte Averserstrasse. Sie ist eine vergleichsweise junge Strasse, da das Avers das letzte Tal Graubündens war, das eine Fahrstrasse erhielt. In einem gewaltigen Strassenbau-Programm wurden zwischen 1840 und 1897 alle Talschaften Graubündens mit vier bis fünf Meter breiten Strassen erschlossen – diejenige ins Avers erfolgte 1895. Für die Averser endeten damit auch die meisten ihrer beschwerlichen Einkaufsmärsche über den Madrisberg nach Savogno und Chiavenna.



Siedlungen im Avers, vom Talschluss talabwärts |



Literatur |


  • Hermann Weber: Avers. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2009.

  • Johann Rudolf Stoffel: Das Hochtal Avers. 1. Aufl. 1938, Neuauflage 2004.


Weblinks |



 Commons: Avers – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


  • Avers GR auf der Plattform ETHorama

  • Offizielle Website der Gemeinde Avers

  • Bundesinventar ISOS: Averser Hofweiler


Einzelnachweise |



  1. Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach Jahr, Kanton, Bezirk, Gemeinde, Bevölkerungstyp und Geschlecht (Ständige Wohnbevölkerung). In: bfs.admin.ch. Bundesamt für Statistik (BFS), 31. August 2018, abgerufen am 30. September 2018. 


  2. Sprachatlas der deutschen Schweiz, Band V 1b.


  3. Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld/Lausanne 2005, S. 111.


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