Lantsch/Lenz
























Lantsch/Lenz

Wappen von Lantsch/Lenz

Staat:

Schweiz

Kanton:

Graubünden (GR)

Region:

Albula

BFS-Nr.:
3513i1f3f4

Postleitzahl:
7083

Koordinaten:

762654 / 17262446.6859.5651328Koordinaten: 46° 41′ 6″ N, 9° 33′ 54″ O; CH1903: 762654 / 172624

Höhe:

1328 m ü. M.

Fläche:
21,81 km²
Einwohner:

554 (31. Dezember 2017)[1]

Einwohnerdichte:
25 Einw. pro km²
Website:

www.lantsch-lenz.ch

Lantsch/Lenz

Lantsch/Lenz


Karte


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Lantsch/Lenz (rätoromanisch Lantsch, deutsch und bis 1943 offiziell Lenz) ist eine politische Gemeinde in der Region Albula, im Schweizer Kanton Graubünden. Traditionell sprach eine Mehrheit der Einwohner Rätoromanisch. Lantsch/Lenz ist Teil der Region Surmeir.




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Wappen


  • 2 Geschichte


  • 3 Bevölkerung

    • 3.1 Sprachen


    • 3.2 Herkunft und Nationalität



  • 4 Sehenswürdigkeiten


  • 5 Biathlon Arena Lenzerheide


  • 6 Persönlichkeiten


  • 7 Literatur


  • 8 Weblinks


  • 9 Einzelnachweise




Wappen |


Blasonierung: In Blau ein silbernes (weisses) Saumpferd mit roten Fässern bepackt


Das Saumpferd in den Farben der Familie von Vaz erinnert an den bedeutenden Saumverkehr über die Lenzerheide.



Geschichte |


Ausgrabungen auf der südwestlich des Ortskerns liegenden Hügelgruppe «Bot da Loz» zeigten, dass Lenz bereits in der älteren Eisenzeit besiedelt war. Die spätlatenezeitlichen Siedlungsüberreste aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. stammen vermutlich von einer keltischen Wachstation. Die Römer benutzten den Übergang Lenzerheide für ihre Truppen und Händler als Durchgangsroute zum Julier- und Septimerpass. In karolingischer Zeit gehörte «Lanzes» gemäss dem Reichsurbar von 831 zum Ministerium Impetinis. Damals gab es in Lantsch einen Königshof, eine Kirche und zwei Herbergen («tabernen»). Alte Flurnamen deuten darauf hin, dass das ältere Lantsch direkt bei der Kirche St. Maria lag und erst später nach Osten an die Durchgangsstrasse verlegt wurde. Als einer der vier Porten – neben Tinizong, Bivio und Vicosoprano – an der Transitstrecke über Julier und Septimer war es berechtigt Warenzölle zu erheben. Lantsch war Teil des Gerichtes Belfort, das 1436 in den Zehngerichtebund eingetreten war.



Bevölkerung |




























Bevölkerungsentwicklung
Jahr171018501900195019801990200020052010201220142016
Einwohner215353363355382453485496532543512538


Sprachen |


Die Bevölkerung spricht traditionell Surmiran, eine Mundart des Romanischen. Während die Bewohner 1880 mit 96,1 % Romanischsprachigen bereits beinahe einsprachig waren, stieg dieser Wert bis 1910 sogar auf 97,02 %. Seither sinkt der Anteil der Romanen ständig (1941 86,6 %, 1970 74,53 %). Seit dem Jahr 2000 sind die Deutschsprachigen in der absoluten Mehrheit. Amtssprachen der Gemeinde sind Romanisch und Deutsch. Die Entwicklung in den letzten Jahrzehnten zeigt folgende Tabelle:









































Sprachen in Lantsch/Lenz
SprachenVolkszählung 1980Volkszählung 1990
Volkszählung 2000
AnzahlAnteilAnzahlAnteilAnzahl
Anteil
Deutsch13334,82 %22649,89 %26354,23 %
Rätoromanisch23060,21 %19743,49 %17836,70 %
Italienisch164,19 %91,99 %81,65 %
Einwohner382100 %453100 %485100 %


Herkunft und Nationalität |


Von den Ende 2005 496 Bewohnern waren 448 (= 90,32 %) Schweizer Staatsangehörige.



Sehenswürdigkeiten |



  • Die heutige Begräbniskirche St. Maria ist eine spätgotische Saalkirche und stammt aus der Mitte des 9. Jahrhunderts.

  • In der Mitte des Dorfes steht die St. Antoniuskirche.

  • Die Kapelle St. Cassian an der Strasse nach Lenzerheide ist ein vorgotischer Bau mit eingezogenem Rechteckchor.

  • Von den um die Mitte des 19. Jahrhunderts erbauten acht plattengedeckten Wasch- und Backhäusern, rätoromanisch pastroins genannt, konnte der Verein Pro pastroins zwei renovieren und funktionstüchtig erhalten, so dass bei festlichen Anlässen Brot gebacken werden kann.

  • An der Dorfstrasse steht das Haus der Schwiegereltern von Hans Ardüser, einem der bekanntesten Maler jener Zeit. Seine Fassadenmalereien aus dem Jahre 1592 zeigen vor allem religiöse Sujets mit Bildnissen von verschiedenen Heiligen, allen voran die Darstellung der Heiligen Anna Selbstdritt.[2]

  • Zwei andere Wohnhäuser sind von Hans Arduser bemalt.[3][4]

  • Das Haus Amilcar (Nr. 36) weist Malereien von Hans Ardüser aus dem Jahre 1591 auf. Der viergeschossige Bau mit steilem Satteldach wurde 1694 durch die Familie Beeli von Belfort ausgebaut. Es weist Sgraffiti von 1694 und eine Renaissance-Stube von 1590 auf.[5]


Biathlon Arena Lenzerheide |


Am nördlichen Dorfrand von Lantsch/Lenz befindet sich die Biathlon Arena Lenzerheide.



Persönlichkeiten |



  • Hans Ardüser (1557 – nach 1614), Bündner Wandermaler, Lehrer und Chronist


  • Joseph Michael Willi (1824–1897), Jesuit, Missionar und Pädagoge


  • Anton Thaddäus von Sumerau (1697–1771), erster Regierungspräsident Vorderösterreichs


Literatur |


  • Jürg Simonett: Lantsch/Lenz. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2007.


  • Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden II. Die Talschaften Herrschaft, Prättigau, Davos, Schanfigg, Churwalden, Albulatal. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 9). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1937. DNB 811066703.


Weblinks |



 Commons: Lantsch/Lenz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


  • Lantsch/Lenz auf der Plattform ETHorama

  • Offizielle Website der Gemeinde Lantsch/Lenz


Einzelnachweise |



  1. Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach Jahr, Kanton, Bezirk, Gemeinde, Bevölkerungstyp und Geschlecht (Ständige Wohnbevölkerung). In: bfs.admin.ch. Bundesamt für Statistik (BFS), 31. August 2018, abgerufen am 30. September 2018. 


  2. Haus von Hans Ardüser


  3. Haus bemahlt von Hans Ardüser


  4. Haus bemahlt von Hans Ardüser


  5. Haus Amilcar


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