Joachimsthalsches Gymnasium
Das Joachimsthalsche Gymnasium (auch: Joachimsthaler Gymnasium – „Stall“ war der traditionsreiche, liebevolle Spitzname der Schule bei ihren Schülern) war eine 1607 in Joachimsthal gegründete Fürstenschule für begabte Knaben, die sich seit 1636 in Berlin und ab 1912 in Templin befand.
Das Gymnasium in Templin wurde 1956 geschlossen und das Gebäude bis 1996 anders genutzt; seither steht es leer und ist von Verfall bedroht. 2005 erfolgte eine Neugründung der Schule in Joachimsthal. Seit 2013 besteht eine Initiative zur Wiedereinrichtung des Gymnasiums als Internatsschule in Templin. Am 6. Dezember 2018 hat der Oberste Rat der Europäischen Schulen – das sind die Vertreter der 28 Bildungsminister der EU-Mitgliedstaaten – beschlossen, den Akkreditierungsprozess für eine Europäische Schule Templin (EST) zu eröffnen.[1]
Inhaltsverzeichnis
1 Geschichte
1.1 1601–1636: Anfänge in Joachimsthal
1.2 1656: Umzug nach Berlin
1.3 1707: Königlicher Titel
1.4 1880: Umzug in die Kaiserallee
1.5 1912–1956: Templin
1.6 2005: Neugründung in Joachimsthal
1.7 Initiative „Joachimsthalsches Gymnasium Templin“
1.8 Gärten
2 Grundsatz und Leitspruch/Schullied/Traditionspflege
3 Prominente Personen
3.1 Ehemalige Schüler
3.2 Ehemalige Lehrer
3.3 Rektoren des Joachimsthalschen Gymnasium
3.4 Leiter des Freien Joachimsthaler Gymnasiums
4 Literatur
5 Weblinks
6 Einzelnachweise
Geschichte |
1601–1636: Anfänge in Joachimsthal |
Kurfürst Joachim Friedrich von Brandenburg fasste 1601 den Plan, nach dem Vorbild der Fürstenschulen Sachsens eine Eliteschule für begabte Knaben im Jagdschloss Joachimsthal bei Eberswalde zu gründen.[2] Die Schule wurde bewusst mit einer christlich-humanistischen Zielsetzung geplant und geführt. Sie sollte die Knaben auf das Studium hin ausbilden und sie zu fähigen Mitarbeitern im Staats- und Kirchendienst machen. Zusammen mit Christoph Pelargus, dem Dekan der Universität Viadrina, dem Hofprediger Johannes Fleck sowie dem Hofprediger und Superintendenten Simon Gedike wurde ein Konzept für die Schule entwickelt. Am 23. und 24. August 1607 wurde die Schule unter dem Namen „Gymnasium Electorale Brandenburgium in valle Joachimica“ (Kurfürstliches Gymnasium) in Joachimsthal festlich eröffnet. Die Schule hatte anfangs 170 Plätze für Schüler, von denen 120 Freistellen waren.[3]
1656: Umzug nach Berlin |
Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde das Schulgebäude zerstört. Schüler und Lehrer flohen nach Berlin. Der Lehrbetrieb wurde um 1656 erneut eröffnet. Die konfessionelle Ausrichtung war seitdem calvinistisch entsprechend dem Willen des Großen Kurfürsten,[4] dessen Großvater 1613 vom lutherischen zum reformierten Bekenntnis übergetreten war. Unterrichtsort war zunächst das Berliner Stadtschloss, danach (1667) ein Gebäude „an der langen Brücke“ an der Spree (das sogenannte Rochowsche Haus in der Burgstraße)[5] und ab 1688 ein Haus in der Heiliggeiststraße.[2] Diese Straße existiert heute nur noch in einem Teil parallel zur Spandauer Straße. Auf das Gymnasium zum Grauen Kloster anspielend erhielt es daher den Spitznamen „Gymnasium zum Heiligen Geist“. Zur Bestreitung des laufenden Etats erhielt das Gymnasium vom Kurfürsten verschiedene Stiftungsgüter, aus denen das Gymnasium fünf Ämter bildete, in der weiteren Geschichte dann Schulämter genannt. Sie waren seit dem 18. Jahrhundert verpachtet.
Schulamt Joachimsthal (später nach dem Amtssitz auch Schulamt Golzow genannt)- Schulamt Blankenburg
- Schulamt Neuendorf
- Schulamt Seehausen
- Schulamt Dambeck
1707: Königlicher Titel |
Zum 100-jährigen Schuljubiläum 1707 verlieh der preußische König Friedrich I. der alten Fürstenschule den Ehrennamen „Gymnasium Regium Joachimicum“ (Königlich Joachimsthalsches Gymnasium). Wilhelm Heinrich von Thulemeyer wurde 1739 einer der Direktoren. Sein Sohn Friedrich Wilhelm von Thulemeyer schenkte dem Gymnasium im Jahr 1811 rund 5000 oder 6000 Bücher und eine bedeutende Musikaliensammlung.[6]
1880: Umzug in die Kaiserallee |
Im Jahr 1880 bezog das Joachimsthalsche Gymnasium einen Neubau in der damaligen Kaiserallee 1–12 (heute: Bundesallee). Das Gebäude, das noch besteht, wurde zwischen 1876 und 1880 von dem Architekten Ludwig Giersberg (1824–1883) nach Plänen von Johann Heinrich Strack mit vorgelagertem Arkadengang und Terrasse errichtet. Formal ist es Bauten der italienischen Hochrenaissance nachempfunden; es steht in der Bautradition Karl Friedrich Schinkels.
Das Gymnasium war aus der Berliner Stadtmitte in diese damalige Vorstadtidylle gezogen. Die Schule nahm das gesamte Gelände mit mehreren Gebäuden, Unterkünften für Lehrer und Schüler, Sporthalle und dergleichen bis zum Fasanenplatz ein. Der zur Eröffnung des Gymnasiums im Jahre 1880 anwesende Kaiser Wilhelm I. zeigte sich überrascht über die luxuriöse Ausstattung.
Die Fassade wurde 1882 um bildnerische Schmuckelemente aus Sandstein ergänzt und in zwei Nischen, die jeweils 1500 Kilogramm schweren, Standbilder, nach einem Entwurf von Max Klein (1847–1908)[7]Sophokles und Aristoteles eingebunden. Die Giebelkrönung bestand aus drei Figuren, wobei die Mittelfigur 2250 Kilogramm und die zwei Greifenfiguren als Eckakroterien mit einem jeweiligen Gewicht von 1000 Kilogramm diese Ebene abschlossen.[8]
Im Jahr 1901 ließ Otto Schroeder Primaner einen Aufsatz über die Siegesallee schreiben. Das Thema lautete: Die Beinstellung der Denkmäler in der Siegesallee. Die Schüler hatten die Aufgabe, von der Beinstellung der steinernen Herrscher auf ihren Charakter zu schließen. Vier dieser Aufsätze schrieben Geschichte, da sie zu Wilhelm II. gelangten und vom Kaiser höchstpersönlich – teilweise sehr abweichend von der Lehrerzensur – bewertet und mit Randbemerkungen versehen wurden, siehe: Aufsätze zur Siegesallee.
Bereits ab 1890 entstanden um das Gelände die neuen Quartiere des Berliner Westens. Deshalb, und weil sie sich finanziell übernommen hatte, zog die Internatsschule schon 1912 wieder hier aus.
Das Gebäude, bis 1919 vom Joachim-Friedrich-Gymnasium und ab 1920 vom Bezirksamt Wilmersdorf genutzt, wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, danach aber wieder aufgebaut. Heute wird es von der Universität der Künste für ihren Fachbereich Musik genutzt. Die dazugehörige Gerhart-Hauptmann-Anlage zwischen Bundesallee, Meierotto- und Schaperstraße ist – entgegen den Hochhausplanungen von 2005 – nicht bebaut worden. Die Grünanlage grenzt heute an das Areal der Berliner Festspiele (ehemals: Freie Volksbühne) und an das ehemalige Lehrerhaus, das heute eine Kindertagesstätte beherbergt. Die Bronzebüste von Gerhart Hauptmann stammt von Fritz Klimsch und wurde am 6. Juni 1966 enthüllt.
1912–1956: Templin |
Das Joachimsthalsche Gymnasium selbst wurde 1912 nach Templin in der Uckermark verlegt, wo es einen eigenen großzügigen Neubau (53° 7′ 28,1″ N, 13° 31′ 30,6″ O53.12446613.525156) bezog.
Der Neubau in Templin, von Rektor August Nebe und Regierungsbaumeister Fritz Bräuning gemeinsam geplant, wurde als ein Alumnat (Familienalumnat, s. o. „Stallaner“) zu je drei Doppelwohnhäusern in U-Form um einen großen Innenhof („Schmuckhof“) gruppiert. Die Alumnatshäuser wurden von nicht mehr als jeweils 25 Alumnen bewohnt. Dazu war je eine Villa angebaut, die von einem Oberlehrer (Studienrat) mit seiner Familie bewohnt wurde. Er war der Vorsteher (Alumnatsinspektor) eines der sechs Alumnatshäuser. Ein Adjunkt (Referendar) und eine Hausdame kümmerten sich um das Wohl der Alumnen und sorgten auch für einen geregelten Tagesablauf der Knaben. Der erste Adjunkt war Fritz Arendt, der 1915 im Ersten Weltkrieg fiel.
Das Joachimsthalsche Gymnasium war ein christlich-humanistisches Stift, mit einer eigenen evangelischen Kirchengemeinde in Templin.
In der Zeit des Nationalsozialismus musste die Leitung der Schule einige Zugeständnisse an die Machthaber machen, die den Alltag der Schüler bestimmten. In den letzten anderthalb Jahren versuchten die Machthaber, vor allem nach der Absetzung des letzten Rektors, eine Umwandlung zur Erziehungsanstalt des Dritten Reiches.
Das Gebäude diente 1945 zunächst als Militärlazarett der Roten Armee, danach wurde es von einer Panzerabteilung genutzt.
Im Innenhof befand sich bis 4. März 1950 eine Bronzestatue des Stifters, Kurfürst Joachim Friedrich von Brandenburg. An diesem Tag wurde sie (aus politischen Gründen) zur Verschrottung abgeholt und ist seither spurlos verschwunden.
Die Auflösung der Stiftung erfolgte 1956. Das Gebäude wurde ab 1956 vom neugegründeten „Institut für Lehrerbildung“ genutzt, ab 1988 von einer Fachschule für Kindergärtnerinnen und bis 1996 von einer Fachschule für Sozialpädagogik.
Das Land Brandenburg versteigerte 2007 das 13 Hektar große Gelände mit Wasserfront und Sportplatz für 1,5 Millionen Euro. Neuer Besitzer ist der Berliner Immobilienmakler Christian Kolbe. Verschiedene Konzepte der Neunutzung wurden nach einer inzwischen wieder aufgehobenen „Veränderungssperre“ nicht umgesetzt. Die angestrebte Neugründung einer Bildungseinrichtung konnte aufgrund des Fehlens eines geeigneten Schulträgers bisher nicht verwirklicht werden.
Das Schulgebäude in Templin ist seit 1996 ungenutzt, steht leer und ist deshalb von Vandalismus und Verfall bedroht. Die Sanierungs- und Investitionskosten werden auf 16 bis 32 Millionen Euro geschätzt.[9]
2005: Neugründung in Joachimsthal |
Zum Schuljahr 2005/2006 wurde in Joachimsthal eine Ganztagsschule gegründet, die sich auf die Tradition des Joachimsthalschen Gymnasiums beruft. Initiiert vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Kreisverband Barnim e. V., nahm das Freie Joachimsthaler Gymnasium seine Arbeit auf. Zum Schuljahr 2009/2010 erreichte das einzügige Gymnasium nun auch die Sekundarstufe II. Zeitgleich begann der Bau eines neuen, moderneren Schulgebäudes. Zum Schuljahr 2010/2011 bezogen die Klassen das neue Gebäude. Es sind alle Klassen von 7 bis 12 vertreten und haben eine maximale Klassenstärke von 20 Schülern.
Initiative „Joachimsthalsches Gymnasium Templin“ |
Im Jahr 2013 entstand die Initiative „Joachimsthalsches Gymnasium Templin“, die das Ziel hat, am alten Standort der Schule in Templin eine neue, international geprägte Internatsschule zu gründen, die die europäische Idee in den Mittelpunkt stellt und an die bedeutende Schultradition des Joachimsthalschen Gymnasiums anknüpft. Die Initiative besteht aus dem Förderverein Joachimsthalsches Gymnasium Templin e. V., dem Verein zur Kunst- und Kulturförderung in den Neuen Ländern e. V. und einem ehrenamtlich betriebenen Projektbüro in Berlin.[10] Inzwischen ist die im Juni 2016 gegründete, gemeinnützige Stiftung Gebäudeensemble Joachimsthalsches Gymnasium Templin mit Sitz in der Prenzlauer Allee 28 in Templin Träger des Projektes Europäische Schule Templin (EST).[11]
Gärten |
Die Schule hatte schon in Joachimsthal, in Berlin-Wilmersdorf und dann auch wieder in Templin schöne und bedeutende Schulgärten. Der Schulgarten in Templin ist wieder kultiviert, er besteht heute als Lehmann-Garten fort.
Grundsatz und Leitspruch/Schullied/Traditionspflege |
Der christliche Glaube gehörte von Anfang an zum Fundament der Schule. Der erste Grundsatz in der maßgebenden Grundordnung vom Jahre 1607, die in den Auditorien aushing, hieß: „Pietatem ante omnia – quia sine, omnis sophia est panurgia – studiose colant et perpetuo cogitent, sapientiae initium esse timorem Dei“, zu deutsch: „Vor allem um den christlichen Glauben (nicht nur: um die Frömmigkeit), ohne den alle Weisheit Falschmünzerei ist, sollen sich die Schüler eifrig bemühen und ständig daran denken, dass die Furcht Gottes der Anfang der Weisheit ist.“
Der Leitspruch der Joachimsthaler lautet: „Dic cur hic“ („Sag, warum Du hier bist“ bzw. „Sag, warum Du hier auf Erden weilst“) – ein von Johann Michael Moscherosch geprägter Leitspruch des lutherisch geprägten Humanismus.[12]
Es gibt auch ein eigenes Lied für das Joachimsthalsche Gymnasium („Joachimsthaler Lied“: Wir sind Joachimsthaler Jungen …). Verfasser ist Otto Schroeder (Professor, Adjunkt und Oberlehrer von 1875 bis 1910 am Joachimsthalschen Gymnasium). Gesungen wird es auf die Melodie des Trios aus dem Parademarsch Nr. 1, Armeemarsch III/51 (Möllendorf).
Die ehemaligen Schüler haben sich in der „Vereinigung Alter Joachimsthaler e. V.“ zusammengeschlossen.
„Alma Mater Joachimica“ ist ihre Vereinszeitschrift.
Prominente Personen |
Ehemalige Schüler |
Carl Anwandter (1801–1889), deutsch-chilenischer Apotheker und Schulgründer
Achim von Arnim (1781–1831), Dichter
Johann Jacob Baeyer (1794–1885), Geodät, preußischer General und erster Direktor des Königlichen Geodätischen Instituts in Berlin
Friedrich von Bodelschwingh (1831–1910), Theologe und Leiter von Bethel bei Bielefeld
Sigismund Ludwig Borkheim (1826–1885), Revolutionär 1848/1849 und Publizist
Karl Brunnemann (1823–1896), Pädagoge, Philologe und Historiker
Georg Büchmann (1822–1884), Philologe
Otto Friedrich Butendach (1730–1798), Theologe
Paul Conrad (1865–1927), Theologe
Arved Deringer (1913–2011), Politiker
Otto Paul Herrmann Diels (1876–1954), Chemiker, Chemie-Nobelpreisträger 1950
Eugen Dühring (1833–1921), Philosoph, Nationalökonom
Friedrich Wilhelm von Dossow (1669–1758), preußischer General
Erich Everth (1878–1934), Kunsthistoriker, Journalist und Zeitungswissenschaftler
Friedrich Adolph Gottlieb von Eyben (1805–1889), mecklenburgischer Verwaltungsbeamter
Gottfried Frey (1871–1952), Hygieniker, Ministerialbeamter und Schriftsteller (Pseudonym Ernst Wolfhart)
Ferdinand Georg Frobenius (1849–1917), Mathematiker
Adolf-Henning Frucht (1913–1993), Arzt und Physiologe, Urenkel von Justus von Liebig und Enkel von Adolf von Harnack
Arthur Georgi junior (1902–1970), Verlagsbuchhändler, Teilhaber des Paul Parey Verlags und erster Vorsitzender des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler
Balthasar Gloxin (1601–1654), Herzoglicher Rat und Domherr in Lübeck
David Gloxin (1597–1671), Diplomat und Lübecker Bürgermeister
Alfred Karl Ludwig Eberhard Jobst Graffunder (1801–1875), Pädagoge und Sprachforscher, Vizedirektor der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt von 1847 bis 1850, Mitglied der Erfurter Akademie seit 1830.
Ludwig Güterbock (1814–1895), Mediziner
Ernst von Harnack (1888–1945), Politiker, Widerstandskämpfer
Paul von Hase (1885–1944), Generalmajor
Theodor Heinsius (1770–1849), Pädagoge, Sprachforscher und Lexikograf
Georg Heym (1887–1912), Schriftsteller des Expressionismus
Richard Heymons (1867–1943), Direktor des Landwirtschaftlichen Institut für Zoologie, Berlin
Karl Friedrich Vollrath Hoffmann (1796–1842), Geograf und Schriftsteller
Meinhard Jacoby (1873–1956), Maler, Bildhauer und als Emigrant Entomologe
Johann Theodor Jablonski (1654–1731), Pädagoge und Lexikograf
Walter Kaskel (1882–1928), Arbeitsrechtler
Heinrich Kiepert (1818–1899), Geograf und Kartograf
Adolf Kirchhoff (1826–1908), Philologe, Altertumsforscher
Wilhelm Klingenberg (1924–2010), Mathematiker
Paul Koebe (1882–1945), Mathematiker
Fritz Krischen (1881–1949), Architekt und klassischer Archäologe
Wilhelm von Kuhlmann (1879–1937), Gesandter in Mittelamerika und Irland
Ernst Laas (1837–1885), Pädagoge und Philosoph
Leopold zur Lippe-Biesterfeld-Weißenfeld (1815–1889), preußischer Justizminister
Fritz Loewe (1895–1974), Polarforscher und Glaziologe
Erhard Milch (1892–1972), Generalfeldmarschall
Mark Heinrich von Nathusius (* 1932), Generalmajor a. D.
Friedrich Nicolai (1733–1811), Verleger und Schriftsteller
Johann Carl Conrad Oelrichs (1722–1799), Historiker
Jürgen Oesten (1913–2010), Marineoffizier
Heinrich Otte (1808–1890), Pastor und Kunstarchäologe
Hans Paasche (1881–1920), Marineoffizier, Pazifist, Schriftsteller
Gotthold Pannwitz (1861–1926), Mediziner, Gründer des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose
Erwin Panofsky (1892–1968), Kunsthistoriker und Begründer der Ikonologie
Franz Pfemfert (1879–1954), Journalist und Herausgeber der Zeitschrift Die Aktion
Johann Heinrich Leberecht Pistorius (1777–1858), Kaufmann, Landwirt, Schnapsbrenner
Erwin Planck (1893–1945), Politiker, Widerstandskämpfer
Friedrich von Raumer (1781–1873), Historiker und Politiker
Karl Georg von Raumer (1783–1865), Geologe, Geograf und Pädagoge
Georg Reinbeck (1766–1849), Schriftsteller und Pädagoge
Friedrich Gabriel Resewitz (1729–1806), Pädagoge und Abt
Friedrich Wilhelm Riese (1807–1879), Librettist und Bühnenautor des 19. Jahrhunderts
Eugen Rosenstock-Huessy (1888–1973), Rechtshistoriker und Soziologe
Hugo Sachsse (1851–1927), Rechtswissenschaftler
Johann August Sack (1764–1831), Jurist, preußischer Beamter
Emil Schallopp (1843–1919), Schachmeister und Vorsitzender des Stenografen-Büros des Reichstags
Bernhard von Schkopp (1817–1904), General der Infanterie und Gouverneur von Straßburg
Carl Ludwig Theodor Schlomka (1821–1894), Reichsgerichtsrat
Ulrich von Saint-Paul-Illaire (1833–1902), Marineoffizier
Armin Sellheim (1929–2002), Leiter der Rechtsabteilung des Nachrichtenmagazins Der Spiegel, Leiter der Akademie für Publizistik Hamburg, Direktor der Akademie der Bayerischen Presse
Julius Springer d. J. (1880–1968), Verleger
Heinrich August Wilhelm Stolze (1798–1867), Stenograf und Begründer des „Systems Stolze“
Paul Stäckel (1862–1919), Mathematiker
Hermann Teuchert (1880–1972), Germanist
Erich Vermehren (1919–2005), Jurist, Agent und Versicherungsmakler
Eberhard Wagemann (1918–2010), Generalmajor der Bundeswehr
Conrad von Wangenheim (1849–1926), Agrarpolitiker
Ehemalige Lehrer |
Wilhelm Ludwig Abeken, Klassischer Archäologe
Wilhelm Dilthey, Theologe und Philosoph
Karl Fuhr, klassischer Philologe
Wilhelm von Giesebrecht, Historiker
Wolfgang Helbig, Archäologe- Johannes Imelmann
Johann Jakob Engel, von 1776 (vermutlich bis 1787) Professor der Philosophie und der „Schönen Wissenschaften“- Friedrich Karl Köpke
Rudolf Köpke, Historiker und Journalist, von 1838 bis 1842 am Gymnasium
Gustav Lehmann, Botaniker und Pädagoge
Johann Heinrich Ludwig Meierotto, Geograph und Pädagoge (Rektor)- Wilhelm Julius Carl Mützell
August Nauck, Philologe- Johannes Revius
- Heinrich Christian Wilhelm Schrader
Otto Schroeder, Klassischer Philologe
Moritz Ludwig Seyffert, Philologe und Pädagoge
Johann Friedrich Wilhelm Carl Thym (1768–1803), Theologe und Aufklärer- Rudolf Tobler
Hermann Carl Usener, Altphilologe und Religionswissenschaftler
Peter Villaume, von 1787 bis 1793 Professor der Moral und „Schönen Wissenschaften“
Kurt Wachsmuth, Philologe
Ludwig Adolf Wiese, Pädagoge und Ministerialbeamter
Wilhelm Wehrenpfennig, Publizist und Politiker
Rektoren des Joachimsthalschen Gymnasium |
(Rector Joachimicus)
Joachimsthaler Zeit (Gründung 1607–1636/1650):
- 1607–1610: Karl Bumann (1551–1610)
- 1610–1636: Samuel Dresemius (1578–1638)
Berliner Zeit im Schloss Berlin (kriegsbedingte Übergangszeit, 1650–1688):
- (?)
- 1653–1658: Ernst Wulstorp (1595–1660)
- 1659–(?): Johannes Vorstius (1623–1676)
- (?)
Berliner Zeit in der Burgstraße (1688–1880):
- (?)
- 1707–1721: Paul Volckmann (1669–1721)
- 1729–1768: Johann Philipp Heinius (1688–1775)
- 1775–1800: Johann Heinrich Ludwig Meierotto (1742–1800)
- 1802–1826: Bernhard Ludwig Snethlage (1753–1840)
- 1826–1857: Johann Albert Friedrich August Meineke (1790–1870)
- 1857–1872: Friedrich Wilhelm Gustav Kießling (1809–1884)
- 1872–(1886): Karl Julius Heinrich Schaper (1828–1886)
Berliner Zeit in der Kaiserallee (heute: Bundesallee) (1880–1912):
- (1872)–1886: Karl Julius Heinrich Schaper (1828–1886)
- 1887–1909: Carl Bardt (1843–1915)
- 1909–(1921): August Nebe (1864–1943)
Templiner Zeit (ab 1912):
- (1909)–1921: August Nebe (1864–1943)
- 1921–1925: Rudolf Graeber (1866–1940)
- 1925–1930: Carl Kappus
- 1930–1935: Gustav Kuhlmann (1882–1954)
- 1935–1944: Walther Hertzberg (1890–1977)
Leiter des Freien Joachimsthaler Gymnasiums |
- 2005–2009: Susanne Drutschmann
- seit 2009: Brigitte Meier
Literatur |
- Ernst Bahn et al.: Zur Statistik des Königl. Joachimsthalischen Gymnasiums. Buchhandlung des Waisenhauses, Halle (Saale) 1907 (archive.org).
- Helmut Caspar: Die Beine der Hohenzollern. Was Primaner des Joachimsthalschen Gymnasiums über die Siegesallee schrieben und was Wilhelm II. von den Aufsätzen hielt. Berlin Story, Berlin 2007, ISBN 978-3-929829-58-7.
- Jonas Flöter: Das Joachimsthalsche Gymnasium. Fürstenschule der Hohenzollern – Humanistisches Gymnasium – Bildungsstätte von Eliten. In: Historische Bildungsforschung Online. 07/2007.
- Jan Feustel: Alma mater Joachimica. In: Die Mark Brandenburg. Heft 63. Großer, Berlin 2006, ISBN 978-3-910134-22-5.
- Jonas Flöter, Christian Ritz (Hrsg.): Das Joachimsthalsche Gymnasium. Beiträge zum Aufstieg und Niedergang der Fürstenschule der Hohenzollern. Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2009, ISBN 978-3-7815-1655-7.
Hermann Franck: Wenn Du dies liest… Tagebuch für Hugo. Hanser, München 1997, DTV, München 2000 (über den Schulalltag in der Mitte des 19. Jahrhunderts).
Nachricht von dem Königl. Joachimsthalschen Gymnasium. Berlin 1848–1851 (Digitalisat)- Siegfried Joost: Das Joachimsthalsche Gymnasium. Festschrift zum Gedenken an die 375-jährige Wiederkehr der Gründung des Joachimsthalschen Gymnasiums am 24. August 1982. Wittlich, Knoop 1982.
- Heinz Wegener: Das Joachimsthalsche Gymnasium – Die Landesschule Templin. Ein Berlin-Brandenburgisches Gymnasium im Mahlstrom der Deutschen Geschichte 1607–2007. Berlin Story, Berlin 2007, ISBN 978-3-929829-62-4.
- Erich Wetzel: Festschrift zum dreihundertjährigen Bestehen des Königl. Joachimsthalschen Gymnasiums am 24. August 1907. Buchhandlung des Waisenhauses, Halle (Saale) 1907 (archive.org).
Zu der öffentlichen Prüfung der Zöglinge des Königlichen Joachimsthalschen Gymnasiums… Berlin 1841–1847 (Digitalisat)
Der Neubau des Königlichen Joachimsthalischen Gymnasiums inTemplin (Uckermark). In: Zeitschrift für Bauwesen, Jg. 63 (1913), Sp. 365–376, Tafel 39–43. Digitalisat im Bestand der Zentral- und Landesbibliothek Berlin.
Weblinks |
Commons: Joachimsthalsches Gymnasium – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Freies Joachimsthaler Gymnasium
Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
Joachimsthalsches Gymnasium Templin, Christian Kolbe- EU-Projekt
- Europäische Schulen
Rundfunkbeitrag über das Joachimsthalsche Gymnasium im rbb- Kulturradio (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive) vom 10. März 2015
Einzelnachweise |
↑ Kontaktdaten der anerkannten Europäischen Schulen
↑ ab Tobias Schwinger: Die Musikaliensammlung Thulemeier und die Berliner Musiküberlieferung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Ortus-Musikverlag, Beeskow 2006, ISBN 3-937788-08-5, S. 389.
↑ EU-Projekt
↑ hsozkult.de
↑ Dic Cur Hic (Sag, warum du hier bist). Ausstellungskatalog der Uni Leipzig anlässlich des 400-jährigen Bestehens des Joachimsthalschen Gymnasiums. Berlin 2007, S. 21
↑ Tobias Schwinger: Die Musikaliensammlung Thulemeier und die Berliner Musiküberlieferung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Ortus-Musikverlag, Beeskow 2006, ISBN 3-937788-08-5, S. 382.
↑ Charlottenburg-Wilmersdorf von A bis Z (PDF; 144 kB), abgerufen am 21. Dezember 2012
↑ Bewegliches Versetz-Gerüst. In: Centralblatt der Bauverwaltung, 11. August 1883, S. 288–289, abgerufen am 19. Dezember 2012
↑ Lothar Müller: Kokoschkins Schule. Ein Besuch auf dem Gelände des ehemaligen Joachimsthalschen Gymnasiums in Templin. In: Süddeutsche Zeitung, 10. Oktober 2012, Feuilleton, München S. 13, Bayern S. 13.
↑ EU-Projekt
↑ Eine Schule für Europa.
↑ Moscherosch.@1@2Vorlage:Toter Link/www.zitate.eu (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Zitatenlexikon
52.49857222222213.329975Koordinaten: 52° 29′ 54,9″ N, 13° 19′ 47,9″ O