Otto Firle
Otto Firle (* 14. Oktober 1889 in Bonn; † 4. Juli 1966 in Düsseldorf) war ein deutscher Architekt und Grafiker bzw. Grafikdesigner.
Inhaltsverzeichnis
1 Werk
1.1 Bauten und Entwürfe
2 Literatur
3 Weblinks
4 Einzelnachweise
Werk |
Otto Firle studierte Architektur an der Technischen Hochschule München.
1918 entwarf Firle, der im Ersten Weltkrieg Pilot war, das später als Lufthansa-Kranich-Logo weltweit bekannt gewordene Logo für die Deutsche Luft-Reederei, einer Vorläuferin der Lufthansa. Auch das erste Emblem der 1920 gegründeten Deutschen Reichsbahn und das gleichartige Emblem der Deutschen Reichspost stammten von Firle. Drei Briefmarken des Jahrgangs 1925 der Deutschen Reichspost wurden von Firle entworfen.
Der „Kranich“ der Deutschen Luft-Reederei; auf einem Plakat von Hans Rudi Erdt, 1919
Kranich der Luft Hansa
Reichspost-Emblem
Signet der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft
Briefmarke von 1925
Zu Firles bekanntesten Bauten zählt das Verwaltungsgebäude der Nordstern-Versicherung am Fehrbelliner Platz in Berlin. Das Gebäude entstand im Rahmen der Neugestaltung Berlins durch Adolf Hitler und Albert Speer. Es trug Fassadenschmuck von Arno Breker und Waldemar Raemisch. Es ist als eines der wenigen Gebäude dieser Neugestaltungspläne erhalten.
Von 1946 bis 1949 war Firle Professor an der Technischen Hochschule Berlin; seit 1950 war er als freier Architekt in Düsseldorf tätig.
Otto Firle starb 1966 im Alter von 76 Jahren in Düsseldorf. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Dahlem in Berlin.[1]
Teile seines beruflichen Nachlasses befinden sich im Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin.[2]
Bauten und Entwürfe |
- 1913–1914: Landhaus Dingler in München-Solln
- Fliegerdenkmal in Habsheim bei Mühlhausen (Elsass)
- 1923–1924: Bankhaus Laband, Stiehl & Co. in Berlin-Charlottenburg (zerstört)
- 1923–1924: Aufstockung eines Gebäudes mit dem sogenannten „Landhaus auf dem Dach“ für O. M. in Berlin-Charlottenburg, Budapester Straße 9 (zerstört)
- 1924: Entwurf für ein Geschäftshaus am Askanischen Platz in Berlin-Kreuzberg
- 1924: Wettbewerbsentwurf zur Bebauung der Prinz-Albrecht-Gärten in Berlin[3]
- 1924: Wohnhaus Firle in Berlin-Lichterfelde, Potsdamer Straße 20A[4]
- 1925: Landhaus Dr. Petz in Berlin-Nikolassee
- 1925: Landhaus für die Konfektionäre Isidor und Philipp Cohn in Berlin-Grunewald, Hubertusbader Straße 22–24[5]
- 1926: Wohnhaus für Dr. Adolf Herzfeld in Hannover
- 1927–1928: Gemeindehaus der St.-Laurentius-Gemeinde in Berlin-Köpenick, Am Generalshof[6]
- 1927: Entwurf für die Kirche der St.-Laurentius-Gemeinde in Berlin-Köpenick
- 1927: Umbau des Modehauses F. V. Grünfeld in Berlin-Charlottenburg, Kurfürstendamm / Joachimsthaler Straße (zerstört)[7]
- 1928: Landhaus Wellnitz in Berlin-Lichterfelde
- 1929–1932: Mehrfamilienwohnhaus-Bebauung in Berlin-Dahlem, Breitenbachplatz 10–18 (mit Ferdinand Radzig)[8]
- 1930: Sethehof für die jüdische Diplomatenfamilie Sethe in Kloster (Insel Hiddensee)[9]
- 1931: Büro- und Geschäftshaus „Europahaus“ in Berlin-Kreuzberg, Stresemannstraße 90 (als Hochhaus-Erweiterungsbau des „Deutschlandhauses“; verändert)[10]
- 1933: Wohnhaus für den Cellisten Max Baldner, sogenannter „Klenderhof“, in Kampen (Insel Sylt)
- 1935–1936: Entwurf für das Verwaltungsgebäude des Reichsnährstandes in Goslar
- 1935–1936: Hauptsitz der Nordstern-Versicherung in Berlin-Wilmersdorf, Fehrbelliner Platz 2[11][12]
- 1935: Landhaus für Hermann Göring auf dem Darss (1954 durch Brand zerstört)
- 1938–1939: Wohnbebauung in Berlin-Schmargendorf, Hohenzollerndamm 78–80[13]
- 1954–1955: Bankgebäude für die Dresdner Bank (Rhein-Ruhr-Bank) in Düsseldorf (verändert)
- 1954: Neubau/Anbau der Comenius-Schule in Düsseldorf-Oberkassel, Ecke Comeniusstraße 1, Quirinstraße
- 1957: Wettbewerbsentwurf für die Philharmonie in Goslar
- 1957: Altkatholische St.-Cyprian-Kirche in Bonn
Literatur |
Firle, Otto. In: Hans Vollmer: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955, S. 110.- Christian Welzbacher: Firle, Otto. In: Allgemeines Künstlerlexikon. (...)
- Matthias Donath: Architektur in Berlin 1933–1945. Ein Stadtführer. Berlin 2004, ISBN 3-93687226-0.
Weblinks |
Commons: Otto Firle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Otto Firle. In: archINFORM.
Einzelnachweise |
↑ Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1, S. 568.
↑ Bestand zu Otto Firle beim Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin
↑ Wasmuths Monatshefte für Baukunst, Heft 7/1924.
↑ Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
↑ Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
↑ Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
↑ Elisabeth M. Hajos, Leopold Zahn: Berliner Architektur der Nachkriegszeit. Albertus Verlag, Berlin 1928.
↑ Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
↑ http://www.jp3.de/lehre/pdf/jaeger_kontextforschung_hausbiografien.pdf
↑ Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
↑ Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
↑ Baudenkmal Nordstern Versicherung
↑ Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
Personendaten | |
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NAME | Firle, Otto |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 14. Oktober 1889 |
GEBURTSORT | Bonn |
STERBEDATUM | 4. Juli 1966 |
STERBEORT | Düsseldorf |