Der Landkreis Freudenstadt ist eine Gebietskörperschaft im Regierungsbezirk Karlsruhe in Baden-Württemberg. Er gehört zur Raumordnungsregion Nordschwarzwald und ist, gemessen an der Einwohnerzahl, der zweitkleinste Landkreis Baden-Württembergs (kleiner ist lediglich der Hohenlohekreis).
Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1.1 Lage 1.2 Flächenaufteilung 1.3 Naturschutz 1.4 Nachbarkreise 2 Geschichte 3 Einwohnerentwicklung 4 Politik 4.1 Kreistag 4.2 Landrat 4.3 Wappen 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5.1 Verkehr 5.2 Kreiseinrichtungen 6 Gemeinden 7 Gemeinden vor der Kreisreform 8 Kfz-Kennzeichen 9 Literatur 10 Weblinks 11 Einzelnachweise Geographie | Lage | Als Naturraum liegt der Landkreis Freudenstadt nur zum Teil im Nordschwarzwald. Die südlichen, zum Talsystem der Kinzig gehörenden Gebiete (Alpirsbach und Bad Rippoldsau-Schapbach) zählen zum Mittleren Schwarzwald. Der Ostteil des Kreisgebiets (Schopfloch, Horb am Neckar, Empfingen und Eutingen im Gäu) unterscheidet sich als Gäulandschaft vom Schwarzwald und zählt naturräumlich zu den Oberen Gäuen, die zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb liegen.[2] Hier wird das Kreisgebiet kurz vom Neckar durchflossen. Die höchste Erhebung im Landkreis ist der Dreifürstenstein auf der Hornisgrinde mit 1151 m ü. NN . Er ist der höchste Punkt Württembergs.
Flächenaufteilung | Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2015.[3]
Naturschutz | → Hauptartikel : Liste der Naturschutzgebiete im Landkreis Freudenstadt
Der Landkreis Freudenstadt besitzt folgende 18 Naturschutzgebiete:
Alte Egart: 19,0 ha; Gemeinde Glatten – Gemarkung Glatten Benzinger Berg: 6,0 ha; Stadt Dornstetten – Gemarkung Aach und Stadt Freudenstadt – Gemarkung Dietersweiler Dießener Tal und Seitentäler: 483,2 ha; Stadt Horb am Neckar und Gemeinde Schopfloch – Gemarkung Oberiflingen Doxbrunnen-Steinachtal: 46,6 ha; Stadt Horb am Neckar – Gemarkung Altheim Forchenkopf: 5,9 ha; Stadt Freudenstadt – Gemarkungen Wittlensweiler und Grüntal Glaswaldsee: 101,3 ha; Gemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach Glaswiesen und Glaswald: 54,0 ha; Gemeinde Alpirsbach Große Tannen: 14,0 ha; Gemeinde Pfalzgrafenweiler – Gemarkung Herzogsweiler und Gemeinde Seewald – Gemarkung Erzgrube Heimbachaue: 10,0 ha; Gemeinde Loßburg – Gemarkung Haslachsimonswald Kniebis-Alexanderschanze: 189,1 ha; Stadt Freudenstadt sowie Gemeinden Baiersbronn und Bad Rippoldsau-Schapbach Kugler Hang: 4,3 ha; Stadt Horb am Neckar Osterhalde: 88,4 ha; Stadt Horb am Neckar Salzstetter Horn: 152,3 ha; Stadt Horb am Neckar – Gemarkung Altheim und Gemeinde Waldachtal – Gemarkung Salzstetten Schliffkopf: 272,2 ha (davon 146,8 ha im Landkreis Freudenstadt); Gemeinde Baiersbronn (Das NSG ist zum großen Teil im Nationalpark Schwarzwald aufgegangen) Stockerbachtal: 4,8 ha; Stadt Freudenstadt – Gemarkung Grüntal Waldbrunnen: 33,3 ha; Stadt Horb am Neckar – Gemarkungen Grünmettstetten und Altheim Wertwiesen: 11,0 ha; Stadt Horb am Neckar – Gemarkung Mühlen und Gemeinde Eutingen im Gäu – Gemarkung Rohrdorf Wilder See – Hornisgrinde: 15 ha; Gemeinde Baiersbronn (das NSG ist zum großen Teil im Nationalpark Schwarzwald aufgegangen)Nachbarkreise | Der Landkreis Freudenstadt grenzt im Uhrzeigersinn im Nordwesten beginnend an die Landkreise Rastatt, Calw, Tübingen, Zollernalbkreis, Rottweil und Ortenaukreis.
Geschichte | Der Landkreis Freudenstadt geht zurück auf das ehemalige württembergische Oberamt Freudenstadt, welches 1806/07 anstelle der alten Oberämter Dornstetten und Freudenstadt bzw. der Klosterämter Alpirsbach und Reichenbach geschaffen wurde. Ab 1810 gehörte es zur Landvogtei Schwarzwald und ab 1818 zum Schwarzwaldkreis. Im östlichen Kreisgebiet wurde 1806 das Oberamt Horb aus früher hauptsächlich zu Vorderösterreich gehörigen Gebieten gebildet. Im Südosten gab es das Oberamt Sulz. Beide Oberämter gehörten ab 1810 zur Landvogtei am mittleren Neckar und ab 1818 ebenfalls zum Schwarzwaldkreis, der 1924 aufgelöst wurde. Auch in der Zwischenzeit wechselten einzelne Orte ihre Oberamtszugehörigkeit. 1934 wurden die drei Oberämter in Kreise umbenannt und 1938 der Kreis Sulz aufgelöst. Der größte Teil kam zum Landkreis Horb, der bedingt durch Gebietsteile des preußischen Landkreises Hechingen fortan aus zwei getrennten Gebietsteilen (Nordteil mit der Kreisstadt Horb am Neckar und Südteil um Sulz am Neckar) bestand. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen beide Landkreise zum neuen Bundesland Württemberg-Hohenzollern und nach der Länderneugliederung 1952 im Südwesten zu Baden-Württemberg. Danach gehörten sie zum Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern.
Bei der Kreisreform wurde am 1. Januar 1973 der Landkreis Horb aufgelöst. Sein nördliches Gebiet kam zum vergrößerten Landkreis Freudenstadt, der auch noch die Gemeinden Dießen und Empfingen des aufgelösten Landkreises Hechingen, die Gemeinden Peterzell und Römlinsdorf des Landkreises Rottweil und die Gemeinden Bad Rippoldsau und Schapbach des ebenfalls aufgelösten Landkreises Wolfach erhielt. Die Gemeinde Fünfbronn trat er an den Landkreis Calw ab.[4] Der südliche Teil des Landkreises Horb kam zum Landkreis Rottweil.
Bereits am 1. Januar 1971 erhielt der Landkreis die Gemeinde Reutin aus dem Landkreis Rottweil. Diese wurde in die Stadt Alpirsbach eingemeindet.
Die Gemeinde Busenweiler wechselte am 1. April 1974 in den Landkreis Rottweil und die Gemeinde Garrweiler am 1. Oktober 1974 in den Landkreis Calw. Am 1. Januar 1977 wurde der Ort Tauchert mit damals mehr als 25 Einwohnern von Forbach (Landkreis Rastatt) nach Baiersbronn umgemeindet.
Der neue Landkreis Freudenstadt umfasste nach Abschluss der Gemeindereform zunächst 17 Gemeinden, darunter vier Städte und hiervon wiederum zwei Große Kreisstädte (Freudenstadt und Horb am Neckar). Am 1. Januar 2007 wurde die Gemeinde Betzweiler-Wälde nach Loßburg eingemeindet. Damit hat der Landkreis nur noch 16 Gemeinden, darunter vier Städte. Größte Stadt ist Horb am Neckar, kleinste Gemeinde ist Wörnersberg.
Einwohnerentwicklung | Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).
Datum Einwohner 31. Dezember 1973 98.294 31. Dezember 1975 97.682 31. Dezember 1980 99.697 31. Dezember 1985 101.572 25. Mai 1987 ¹ 101.957
Datum Einwohner 31. Dezember 1990 109.960 31. Dezember 1995 119.166 31. Dezember 2000 120.848 31. Dezember 2005 122.579 31. Dezember 2010 119.878 31. Dezember 2015 116.233
Politik | Der Landkreis wird vom Kreistag und vom Landrat verwaltet.
Kreistag | Kreistagswahl 2014
Wahlbeteiligung: 49,23 %
33,53
26,20
13,58
10,50
7,86
5,89
2,45
n. k.
n. k.
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
+0,93
+1,40
-0,72
-4,90
-0,94
+5,89
-0,05
-0,9
-0,7
Der Kreistag wird von den Wahlberechtigten im Landkreis auf fünf Jahre gewählt. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 führte zu folgendem vorläufigem Ergebnis. Das amtliche Endergebnis wird vom Statistischen Landesamt gegen Ende des Jahres bekannt gegeben.
Parteien und Wählergemeinschaften % 2014[5] Sitze 2014 % 2009[6] Sitze 2009 % 2004[7] Sitze 2004[8] % 1999 Sitze 1999 % 1994 Sitze 1994 % 1989 Sitze 1989 CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands33,53 13 32,59 15 35,8 15 40,1 17 37,1 17 37,8 17 FW Freie Wählervereinigung für den Kreistag Freudenstadt26,20 11 24,81 12 – – – – – – – – WG Wählervereinigungen– – – – 23,8 11 25,2 12 25,1 12 28,6 13 SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands13,58 5 14,30 6 16,7 7 17,1 7 21,1 9 20,6 9 FDP Freie Demokratische Partei10,50 4 15,40 6 12,2 4 8,6 3 3,8 1 3,6 1 Grüne Bündnis 90/Die Grünen7,86 3 8,79 4 8,4 3 6,4 2 7,9 3 7,1 3 Frauen Frauen in den Kreistag 5,89 2 – – – – – – – – – – REP Die Republikaner2,45 1 2,50 1 3,1 1 2,5 – 3,6 1 2,2 – Linke Die Linke– – 0,92 – – – – – – – – – PBC Partei Bibeltreuer Christen– – 0,69 – – – – – – – – – Sonst. Sonstige– – – – – – – – 1,3 – – – Gesamt 100,0 39 100,0 44 100,0 41 100,0 41 100,0 43 100,0 43 Wahlbeteiligung 49,23 % 51,4 % 52,3 % 54,8 % 66,7 % 62,5 %
WG: Wählervereinigungen, da sich die Ergebnisse von 1989 bis 2004 nicht auf einzelne Wählergruppen aufschlüsseln lassen. Sitzverteilung im Kreistag
Insgesamt 39 Sitze
SPD: 5 Grüne: 3 Frauen: 2 FW: 11 FDP: 4 CDU: 13 REP: 1 Landrat | Der Kreistag wählt den Landrat für eine Amtszeit von acht Jahren. Der Landrat ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse. Er leitet das Landratsamt und ist Beamter des Kreises.
Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Vorbereitung der Kreistagssitzungen sowie seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet diese und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. In den Gremien hat er kein Stimmrecht. Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte.
Die Landräte des Landkreises Horb 1945–1972 1945–1946: Albert Eitel (kommissarisch) 1946–1946 : Wilhelm Trautmann (Amtsverweser) 1946–1946 : Friedrich Wilhelm Haugg (kommissarisch) 1946–1947: Alfons Maria Röhrle (Amtsverweser) 1947–1957: Hugo Schneider 1958–1965: Johann Georg Frank 1966–1972: Karl Georg Kruspe Die Landräte des Landkreises Freudenstadt ab 1935 1935–1939: Hans Freiherr von Watter 1939–1940: Fritz Büttner (Amtsverweser) 1940–1945: Ernst Lauffer 1945–1960: Herbert Hesselbarth 1960–1971: Helmut Weihenmaier 1971–2000: Gerhard Mauer 2000–2010: Peter Dombrowsky (CDU) seit 2010: Klaus Michael Rückert (CDU) Die Oberamtmänner des Oberamts Freudenstadt ab 1807 sind unter Oberamt Freudenstadt dargestellt.
Wappen | Das Wappen des Landkreises Freudenstadt zeigt in Gold einen linksgewendeten, balzenden, rot bewehrten schwarzen Auerhahn auf schwarzem Ast. Das Wappen wurde vom damaligen Oberamt Freudenstadt am 28. August 1926 angenommen und dem durch die Kreisreform neugebildeten Landkreis am 3. September 1973 neu verliehen.
Der Auerhahn symbolisiert den Schwarzwald, in welchem der Auerhahn beheimatet ist, und die einstigen fürstlichen Jagdreviere im Kreisgebiet. Das 1926 angenommene Oberamtswappen war das erste seiner Art in Württemberg.
Siehe auch: Liste der Wappen im Landkreis Freudenstadt
Wirtschaft und Infrastruktur | Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Freudenstadt Platz 201 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“ für die Zukunft.[9]
Verkehr | Die Württembergische Staatsbahn führte 1866 ihre erste Strecke von Stuttgart neckaraufwärts über Tübingen nach Horb (Obere Neckarbahn) und im folgenden Jahr weiter in Richtung Rottweil.
1874 erreichte auch die Bahn von Pforzheim durchs Nagoldtal die ehemalige Kreisstadt Horb. Das kleine Teilstück Eutingen–Hochdorf wurde ab 1879 auch von der damaligen Gäubahn Stuttgart–Freudenstadt mitgenutzt. Von dort ging es 1886 weiter nach Alpirsbach–Hausach (Kinzigtalbahn).
1901 wurde Freudenstadt Hbf Knotenpunkt für die Murgtalbahn, die über Freudenstadt Stadtbahnhof bis Klosterreichenbach und erst 1928 unter der Regie der Deutschen Reichsbahn weiter talab in Richtung Rastatt verkehrte. Sie wird seit Ende 2003 durch die AVG elektrisch betrieben: Es verkehren die S-Bahnlinien S31 und S41 zwischen Freudenstadt und Karlsruhe.
Die Gäubahn wird heute von einer verlängerten S41 und Regional-Express-Zügen Stuttgart–Freudenstadt bedient.
Die Hohenzollerische Landesbahn berührt seit 1901 mit der Strecke Eyach–Haigerloch den heutigen Horber Stadtteil Mühringen. Hier ruht der Personenverkehr seit 1972.
Seit 2001 gilt im gesamten Landkreis der einheitliche ÖPNV-Tarif der Verkehrs-Gemeinschaft Landkreis Freudenstadt.
Das Kreisgebiet wird an der Südostecke von der Bundesautobahn 81 (Stuttgart–Singen (Hohentwiel)) berührt. Ansonsten ist es durch Bundes-, Landes- und Kreisstraßen erschlossen. Eine wichtige Bundesstraße ist die B 500 („Schwarzwaldhochstraße“), die von Baden-Baden kommend an der westlichen Kreisgrenze Richtung Süden vorbeiführt.
Kreiseinrichtungen | Der Landkreis Freudenstadt ist Träger folgender Beruflichen Schulen: Heinrich-Schickhardt-Schule (Gewerbliche Schule, unter anderem mit Technischem Gymnasium) Freudenstadt, Eduard-Spranger-Schule (Kaufmännische Schule, unter anderem mit Wirtschaftsgymnasium) Freudenstadt, Luise-Büchner-Schule (Hauswirtschaftliche Schule, unter anderem mit Ernährungswissenschaftlichem Gymnasium) und dem Beruflichen Schulzentrum Horb am Neckar (Gewerbliche und Hauswirtschaftliche Schule), ferner folgender Sonderschulen: Christophorus-Schule (Förderschule) Freudenstadt, Roßbergschule (Förderschule) Horb am Neckar, Eichenäcker-Schule für Geistigbehinderte mit Schulkindergarten Dornstetten und Pestalozzischule für Geistigbehinderte mit Schulkindergarten Horb am Neckar.
Der Landkreis Freudenstadt ist auch Träger des Krankenhauses Freudenstadt und der Klinik Hospital zum Heiligen Geist in Horb am Neckar.
Gemeinden | (Einwohner am 31. Dezember 2017[10] )
Städte
Alpirsbach (6388) Dornstetten (8107) Freudenstadt, Große Kreisstadt (23.150) Horb am Neckar, Große Kreisstadt (24.882)Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaften und Gemeindeverwaltungsverbände
Gemeindeverwaltungsverband Dornstetten mit Sitz in Dornstetten; Mitgliedsgemeinden: Stadt Dornstetten und Gemeinden Glatten, Schopfloch und Waldachtal Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Freudenstadt mit den Gemeinden Bad Rippoldsau-Schapbach und Seewald Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Horb am Neckar mit den Gemeinden Empfingen und Eutingen im Gäu Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinde Pfalzgrafenweiler mit den Gemeinden Grömbach und WörnersbergWeitere Gemeinden
Bad Rippoldsau-Schapbach (2062) Baiersbronn (14.565) Empfingen (4026) Eutingen im Gäu (5704) Glatten (2395) Grömbach (619) Loßburg (7419) Pfalzgrafenweiler (7155) Schopfloch (2580) Seewald (2172) Waldachtal (6009) Wörnersberg (223)Gemeinden vor der Kreisreform | Vor der Kreisreform 1973 bzw. vor der Gemeindereform gehörten zum (alten) Landkreis Freudenstadt seit 1938 insgesamt 50 Gemeinden, darunter 3 Städte.
Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im alten Landkreis Freudenstadt machten am 1. Januar 1971 die Gemeinde Reutin, die sich mit der Stadt Alpirsbach vereinigte, sowie die Gemeinden Betzweiler und Wälde, die sich zur neuen Gemeinde Betzweiler-Wälde vereinigte. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig.
Die verbliebenen Gemeinden des alten Landkreises Freudenstadt gingen am 1. Januar 1973 im neuen vergrößerten Landkreis Freudenstadt auf. Dieser gab 1974/75 im Rahmen der Gemeindereform noch zwei Gemeinden an den Landkreis Calw und eine Gemeinde an den Landkreis Rottweil ab.
Die größte Gemeinde des alten Landkreises Freudenstadt war die Kreisstadt Freudenstadt. Die kleinste Gemeinde war Erzgrube.
Der alte Landkreis Freudenstadt umfasste zuletzt eine Fläche von 612 km² und hatte bei der Volkszählung 1970 insgesamt 65.548 Einwohner.
In der Tabelle wird die Einwohnerentwicklung des alten Landkreises Freudenstadt bis 1970 angegeben. Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.
Datum Einwohner 17. Mai 1939 46.052 13. September 1950 50.759
Datum Einwohner 6. Juni 1961 58.409 27. Mai 1970 65.548
Es folgt eine Liste der Gemeinden des alten Landkreises Freudenstadt vor der Gemeindereform. Nahezu alle Gemeinden gehören auch heute noch zum Landkreis Freudenstadt. Lediglich Busenweiler gehört zum Landkreis Rottweil, und Fünfbronn und Garrweiler gehören zum Landkreis Calw.[4]
Landkreis Freudenstadt vor der Kreisreform
frühere Gemeinde heutige Gemeinde Einwohner am 6. Juni 1961 Aach Dornstetten 784 Alpirsbach, StadtAlpirsbach 4.125 Baiersbronn Baiersbronn 9.217 Besenfeld Seewald 661 Betzweiler Loßburg 696 Böffingen Glatten 241 Bösingen Pfalzgrafenweiler 511 Busenweiler Dornhan 207 Cresbach Waldachtal 506 Dietersweiler Freudenstadt 1.346 Dornstetten, StadtDornstetten 2.358 Durrweiler Pfalzgrafenweiler 320 Edelweiler Pfalzgrafenweiler 185 Ehlenbogen Alpirsbach 356 Erzgrube Seewald 134 Freudenstadt, StadtFreudenstadt 14.213 Fünfbronn Simmersfeld 245 Garrweiler Altensteig 155 Glatten Glatten 1.385 Göttelfingen Seewald 583 Grömbach Grömbach 459 Grüntal Freudenstadt 541 Hallwangen Dornstetten 923 Herzogsweiler Pfalzgrafenweiler 334 Hochdorf Seewald 368 Hörschweiler Waldachtal 280 Huzenbach Baiersbronn 586 Igelsberg Freudenstadt 287 Kälberbronn Pfalzgrafenweiler 167 Klosterreichenbach Baiersbronn 1.668 Lombach Loßburg 529 Loßburg Loßburg 2.070 Lützenhardt Waldachtal 1.339 Neuneck Glatten 272 Oberiflingen Schopfloch 403 Pfalzgrafenweiler Pfalzgrafenweiler 2.365 Reinerzau Alpirsbach 396 Röt Baiersbronn 623 Schömberg Loßburg 338 Schopfloch Schopfloch 779 Schwarzenberg Baiersbronn 868 Sterneck Loßburg 293 Tumlingen Waldachtal 570 Unteriflingen Schopfloch 280 Untermusbach Freudenstadt 503 Vierundzwanzig Höfe Loßburg 346 Wälde Loßburg 444 Wittendorf Loßburg 723 Wittlensweiler Freudenstadt 1.244 Wörnersberg Wörnersberg 183
Kfz-Kennzeichen | Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen FDS zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben. Seit dem 2. Dezember 2013 ist das Unterscheidungszeichen HOR (Horb) erhältlich. Am 19. Februar 2018 kamen HCH (Hechingen) und WOL (Wolfach) hinzu.
Literatur | Das Land Baden-Württemberg – Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe; Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2Weblinks | Commons: Landkreis Freudenstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Offizielle Website des Landkreises Freudenstadt Literatur von und über Landkreis Freudenstadt im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise | ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2017 (CSV-Datei) (Hilfe dazu). ↑ Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg ↑ Statistisches Landesamt, Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung@1 @2 Vorlage:Toter Link/www.statistik-bw.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982 . W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 491 ff. und 528 . ↑ [1]@1 @2 Vorlage:Toter Link/www.landkreis-freudenstadt.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Ergebnis der Kreistagswahl 2014 ↑ — (Memento des Originals vom 5. Mai 2014 im Internet Archive ) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.landkreis-freudenstadt.de Ergebnis der Kreistagswahl 2009 ↑ [2] Stimmenverteilung der Kreistagswahlen 1989-2009 ↑ [3] Sitzverteilung der Kreistagswahlen 1989–2009 ↑ Zukunftsatlas 2016. Archiviert vom Original am 2. Oktober 2017 ; abgerufen am 23. März 2018 . Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.prognos.com ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2017 (CSV-Datei) (Hilfe dazu). .mw-parser-output div.BoxenVerschmelzenborder:1px solid #AAAAAA;clear:both;font-size:95%;margin-top:1.5em;padding-top:2px.mw-parser-output div.BoxenVerschmelzen div.NavFrameborder:none;font-size:100%;margin:0;padding-top:0.mw-parser-output div.NavFrameborder:1px solid #A2A9B1;clear:both;font-size:95%;margin-top:1.5em;min-height:0;padding:2px;text-align:center.mw-parser-output div.NavPicfloat:left;padding:2px.mw-parser-output div.NavHeadbackground-color:#EAECF0;font-weight:bold.mw-parser-output div.NavFrame:afterclear:both;content:"";display:block.mw-parser-output div.NavFrame+div.NavFrame,.mw-parser-output div.NavFrame+link+div.NavFramemargin-top:-1px.mw-parser-output .NavTogglefloat:right;font-size:x-small
Landkreise und Stadtkreise in Baden-Württemberg
Alb-Donau-Kreis |Baden-Baden | Biberach | Bodenseekreis | Böblingen | Breisgau-Hochschwarzwald | Calw | Emmendingen | Enzkreis | Esslingen |Freiburg im Breisgau | Freudenstadt | Göppingen |Heidelberg | Heidenheim | Heilbronn (Land) |Heilbronn (Stadt) | Hohenlohekreis | Karlsruhe (Land) |Karlsruhe (Stadt) | Konstanz | Lörrach | Ludwigsburg | Main-Tauber-Kreis |Mannheim | Neckar-Odenwald-Kreis | Ortenaukreis | Ostalbkreis |Pforzheim | Rastatt | Ravensburg | Rems-Murr-Kreis | Reutlingen | Rhein-Neckar-Kreis | Rottweil | Schwäbisch Hall | Schwarzwald-Baar-Kreis | Sigmaringen |Stuttgart | Tübingen | Tuttlingen |Ulm | Waldshut | Zollernalbkreis
Landkreise und kreisfreie Städte (1938–1972) in Baden-Württemberg
Aalen | Backnang | Baden-Baden | Balingen | Biberach | Böblingen | Bruchsal | Buchen | Bühl | Calw | Crailsheim | Donaueschingen | Ehingen | Emmendingen | Esslingen | Freiburg (Stadt) | Freiburg (Land) | Freudenstadt | Friedrichshafen | Göppingen | Hechingen | Heidelberg (Stadt) | Heidelberg (Land) | Heidenheim | Heilbronn (Stadt) | Heilbronn (Land) | Hochschwarzwald | Horb | Karlsruhe (Stadt) | Karlsruhe (Land) | Kehl | Konstanz (Stadt) | Konstanz (Land) | Künzelsau | Lahr | Leonberg | Lörrach | Ludwigsburg | Mannheim (Stadt) | Mannheim (Land) | Mergentheim | Mosbach | Müllheim | Münsingen | Neustadt | Nürtingen | Offenburg | Öhringen | Pforzheim (Stadt) | Pforzheim (Land) | Rastatt | Ravensburg | Reutlingen | Rottweil | Säckingen | Saulgau | Schwäbisch Gmünd | Schwäbisch Hall | Sigmaringen | Sinsheim | Stockach | Stuttgart | Tauberbischofsheim | Tettnang | Tübingen | Tuttlingen | Überlingen | Ulm (Stadt) | Ulm (Land) | Vaihingen | Villingen | Villingen-Schwenningen | Waiblingen | Waldshut | Wangen | Wolfach
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