LWL-Freilichtmuseum Hagen




Geschmückte Fassade der Tabakfabrik


Das LWL-Freilichtmuseum Hagen – Westfälisches Landesmuseum für Handwerk und Technik (WFH) ist ein Freilichtmuseum im Hagener Ortsteil Selbecke im Mäckingerbachtal im südöstlichen Ruhrgebiet. Träger ist der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL).


Anders als die meisten europäischen Freilichtmuseen widmet sich das WFH nicht der Darstellung des bäuerlich-ländlichen Alltags, sondern der Geschichte von Handwerk und Technik.




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Geschichte


  • 2 Gegenwart


  • 3 Siehe auch


  • 4 Literatur


  • 5 Weblinks


  • 6 Einzelnachweise




Geschichte |




Deutsches Schmiedemuseum und Kleineisenschmieden




Brauerei, Brennerei, Bürgermeisteramt und Brückenwaage


Bereits seit den 1920er Jahren gab es Bestrebungen einer Gruppe von Ingenieuren und Heimatschützern, technische Denkmale für die Nachwelt zu bewahren. Der damalige Hagener Oberbürgermeister Alfred Finke schrieb 1929 Oskar von Miller, dem Gründer des Deutschen Museums, einen Brief, in dem er anregte, in Hagen ein Freilichtmuseum technischer Kulturdenkmale zu errichten. Der Initiator Wilhelm Claas schlug bereits um 1930 das Mäckingerbachtal als Standort für ein entsprechendes Museum vor. Das schmale Tal in den Ausläufern des Sauerlandes bietet die für die Gewerbe im 18. und 19. Jahrhundert wichtigsten natürlichen Standortfaktoren Wind, Wasser und Wald.


Mit aufgebaut wurde das Museum von Fritz Helmut Sonnenschein, der das Museum auch leitete. Vormals war er Leiter der Technischen Abteilung des Hochbauamtes Dortmund. Er bemühte sich nach dem Krieg, entgegen anderen Beschlüssen, um den Wiederaufbau des Rombergschlosses. Dadurch fiel er zwar bei der Stadtverwaltung Dortmund in Ungnade, aber die Stadtverwaltung Hagen wurde nun auf ihn aufmerksam, was auch zu dieser Aufgabe verhalf. Er leitete das Museum bis 1. Oktober 1987. Danach übernahm dieses Amt Michael Deuskardt, dessen Nachfolger ist der aktuelle Leiter Uwe Beckmann.


Am 22. Juli 1960 wurde das Freilichtmuseum als „Westfälisches Freilichtmuseum Technischer Kulturdenkmale – Landesmuseum für Technik- und Handwerksgeschichte – Hagen“ gemeinsam mit dem LWL-Freilichtmuseum Detmold gegründet. Es war nach dem Deutschen Museum in München eines der ersten Museen, die sich auf Technik und ihre Geschichte spezialisierten. Die Eröffnung für das Publikum fand am 30. April 1973 statt.[1]


Seit 1983 ist das WFH auch Standort des Deutschen Schmiedemuseums, das seit 1960 zunächst auf der Burg Altena beherbergt war. Untergebracht ist es im ehemaligen Rathaus von Neunkirchen von 1754, das im WFH wieder aufgebaut wurde.


Im Dezember 1987 wurden umfangreiche Änderungen im Konzept des Museums beschlossen. So wurden nicht nur die Kernaufgaben wie Inventarisierung und Erforschung der Sammlungsbestände intensiviert, sondern auch insbesondere der Mensch und die Wechselbeziehung Mensch und Technik in den Mittelpunkt gestellt. Es wurde auch ein Konzept weiterverfolgt, das später unter dem Begriff Museumspädagogik, erstmals erwähnt in einem Bericht der ersten Museumspädagogin des Museums Christiane Kremer 1989, zusammengefasst wurde. Das hatte auch eine Umbenennung des Museums zur Folge. Es hieß nun „Westfälisches Freilichtmuseum. Landesmuseum für Handwerk und Technik.“ 1992 kam der Zusatz „Hagen“, sowie später noch weitere kleine Änderungen dazu, so dass es heute den Namen „LWL-Freilichtmuseum Hagen, Westfälisches Landesmuseum für Handwerk und Technik“ trägt.



Gegenwart |


Auf dem etwa 42 Hektar großen Gelände des WFH wurden etwa sechzig Werkstätten wieder aufgebaut oder rekonstruiert.


Die meisten sind betriebsbereit und es wird zum Teil auch regelmäßig zu Vorführungszwecken darin produziert. Die Besucher bekommen so einen Einblick in den Werdegang von Handwerk und Gewerbe in der Region vom ausgehenden 18. Jahrhundert über die frühindustrielle Produktion bis hin zur Hochindustrialisierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts.


Seit Mai 2012 wird die Brauerei wieder aktiv betrieben, in der die Eigenmarke Mäckinger entsteht.[2] Es gibt auch eine traditionelle Museumsbäckerei, wo zu einem geringen Preis Brot und (Rosinen-)Stuten erhältlich ist.


Das Museum ist nur vom 1. April bis zum 31. Oktober jeden Jahres geöffnet, wobei jeweils am ersten Adventswochenende für drei Tage ein Weihnachtsmarkt stattfindet. Im höher gelegenen Teil des Museums mit den zu einem Dorf gruppierten Häusern und im Bereich Druck und Papier sind die Gebäude an diesen Tagen mit Lichterketten geschmückt. Es werden Waren vor allem aus dem Bereich Kunsthandwerk verkauft, auch die Gastronomie steht zur Verfügung.


Neben dem Weihnachtsmarkt gibt es auch über das Jahr verteilt viele teils jährliche, teils einmalige Veranstaltungen auf dem Gelände. Beispiele hierfür sind ein Treckertreffen, Fuhrmannstage, Handwerkertage, das Steampunk-Picknik und das Herbstfest mit Handwerkermarkt.



Siehe auch |


  • Liste europäischer Freilichtmuseen


Literatur |


  • Christian Kleinert, Fritz H. Sonnenschein: Museum. Westfälisches Freilichtmuseum Hagen Westermann, Braunschweig 1980, ISSN 0341-8634.

  • Uwe Beckmann, Lutz Engelskirchen M.A.: Westfälische Freilichtmuseum Hagen – Landesmuseum für Handwerk und Technik: Museumsführer. Landschaftsverband Westfalen-Lippe 2005, ISBN 3-926190-18-3.


Weblinks |



 Commons: LWL-Freilichtmuseum Hagen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

  • Internetauftritt des Museums




  • Beschreibung dieser Sehenswürdigkeit auf der Route der Industriekulturhttp://vorlage.rik.test/~9~10928


Einzelnachweise |



  1. Museums-Reif! ISBN 978-3-926190-24-6.


  2. http://schwelmebraeu.de/schwelmebrau-betreibt-die-brauerei-im-freilichtmuseum-hagen


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51.3216666666677.4836111111111Koordinaten: 51° 19′ 18″ N, 7° 29′ 1″ O







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