70-Zentimeter-Band
Als 70-Zentimeter-Band bezeichnet man den Frequenzbereich von 400 MHz bis 470 MHz. Der Name leitet sich von der ungefähren Wellenlänge dieses Frequenzbereiches ab.
Dieser Frequenzbereich wird von Betriebsfunk, BOS-Funk sowie dem Amateurfunkdienst (primäre Nutzung 430–440 MHz) verwendet. In diesem Frequenzbereich werden oft Handfunkgeräte eingesetzt. Um mit diesen Geräten eine große Reichweite mit geringer Leistung zu erreichen, werden Relaisstationen verwendet.
Inhaltsverzeichnis
1 Ausbreitungsbedingungen
2 70-Zentimeter-Amateurband
2.1 Bandplan
3 70-Zentimeter-BOS-Band
4 Sonstige Nutzer
5 Literatur
6 Weblinks
7 Einzelnachweise
Ausbreitungsbedingungen |
Funkwellen dieser (und höherer) Frequenzen breiten sich quasioptisch aus. Das bedeutet, dass schon wenige Hindernisse zwischen Sender und Empfänger die Verbindung stark beeinträchtigen können. Deswegen sind die maximalen Reichweiten im Alltag selten erreichbar.
70-Zentimeter-Amateurband |
Das europäische 70-cm-Amateurband nutzt den Frequenzbereich von 430 bis 440 MHz. In anderen Ländern ist der Frequenzbereich von 420 bis 450 MHz dem Amateurfunk zugewiesen. Es ist das niedrigste Frequenzband, in dem Amateurfunkfernsehen erlaubt ist.
Ein großer Bereich des 70-cm-Bandes ist für den Betrieb über Amateurfunksatelliten zugelassen, dieser Bereich ist dem Bandplan für 70 cm freigehalten.
Bandplan |
Frequenzbereich | Nutzung |
---|---|
430,000–432,000 MHz | subregionale Bandplanung
|
432,000–432,100 MHz | CW |
432,100–432,400 MHz | CW und SSB |
432,400–432,490 MHz | CW Baken (bitte kein Sendebetrieb) |
432,500–432,600 MHz | Eingabe Lineartransponder |
432,600–432,800 MHz | Ausgabe Lineartransponder |
432,800–435,000 MHz | alle Betriebsarten
|
435,000–438,000 MHz | Amateurfunksatelliten |
438,000–440,000 MHz | subregionale Bandplanung
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[1]
70-Zentimeter-BOS-Band |
Dieses Band wird oft als Richtfunkverbindung von Gleichwellenfunkanlagen oder DAU verwendet.
Sonstige Nutzer |
Der Bereich von 433,05 bis 434,79 MHz wird als ISM-Band (sekundäre Nutzung), z. B. für Funkthermometer, Funkschalter (Autoschlüssel mit Keyless Go, Funksteckdosen, LPD u. Ä.), verwendet. Diese SRD haben eine maximale Leistung von 10 mW und 69 Kanälen und sind gebührenfrei. Die Reichweite beträgt 0,3 km (in der Stadt) bis max. 2,5 km (auf freier Fläche). Dieser Frequenzbereich wird auch vom Amateurfunkdienst genutzt. Störungen durch den Amateurfunkdienst müssen hingenommen werden.
Der Bereich von 446,00625 bis 446,19375 MHz ist mit 16 Kanälen und einer maximalen Leistung von 500 mW (ERP) für PMR-Funk vorgesehen. Die Reichweiten sind aufgrund der höheren Leistung mit 0,5 bis 5 km auf freier Fläche etwas besser als LPD-Geräte. In diesem Bereich arbeiten auch neuere Babyfone.
Von 1985 bis 2000 wurde in Deutschland zwischen 451 und 466 MHz das analoge Mobiltelefonnetz C-Netz betrieben.
Literatur |
- Otto Zinke, Heinrich Brunswig: Hochfrequenztechnik 1. Springer, 1999, ISBN 978-3-540-66405-5 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks |
Europäischer 70-cm-Bandplan, (PDF; 180 kB).
Frequenznutzungsplan nach § 54 TKG der Bundesnetzagentur
Einzelnachweise |
↑ Funkamateur: FM Funk auf 2 m und 70 cm – Kanalliste (PDF; 848 kB)
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