Longquan-Brennofen





Seladon aus Longquan im Musée Guimet




Longquan-Seladon im Topkapi-Palast, Istanbul, Türkei




Longquan-Seladon (Vase, Song-Dynastie, 13. Jahrhundert, aus der Nantoyōsō Collection, Japan)


Der Longquan-Brennofen (chinesisch .mw-parser-output .Hansfont-size:110%龙泉窑, Pinyin Lóngquán yáo, englisch Longquan kiln) ist ein berühmter chinesischer Keramikbrennofen ("China kiln") aus der Zeit der Song-Dynastie im Südwesten der chinesischen Provinz Zhejiang. Es handelt sich um einen der berühmtesten Seladon-Brennöfen des alten China im südlichen Landstrich.


Die Bezeichnung Longquan-Brennofen dient als Oberbegriff für mehrere hundert[1] verschiedene, über ein weites Gebiet verstreute Brennöfen.[2] Sein Gebiet erstreckt sich in der Provinz Zhejiang über Longquan, Wuyi, Yongjia, Wencheng und Taishun.[3]


Die archäologische Stätte des Seladon-Brennofens von Longquan der Zeit der Südlichen Song-Dynastie wurde 1959 ausgegraben. Sie liefert wichtiges Material für die Erforschung von Produktion, Typen, Stilen und Kunsthandwerk des Longquan-Seladons der Zeit der Südlichen Song-Dynastie.[4]


Eine wichtige Brennöfenstätte befand sich in den Dörfern Dayao (大窑) und Jincun (金村) der Großgemeinde Xiaomei (小梅镇)[5] in Longquan, Provinz Zhejiang. Der Brennofen hat seine Ursprünge in der Zeit der Fünf Dynastien, er führte die Tradition des (tang-zeitlichen) Yue-Brennofenss fort und brannte Seladon.[6][7] Seine Blütezeit fiel in der Zeit der Südlichen Song-Dynastie. Die Longquan-Keramikbrennöfen der Zeit der Südlichen Song-Dynastie können in zwei Typen eingeteilt werden: bei dem einen ist der Rohling[8] feinkörnig und strahlend weiß, bei den Farbglasuren sind der helle grünlich-blaue (fenqing)[9] und der essigpflaumengrüne (meiziqing )[10] Farbton repräsentativ, als dekorative Muster dienen plastisch hervorzutreten scheinende Dekorationen und Applikationen.[11] Dieser Typ wird gewöhnlich Di-Brennofen („Brennofen des jüngeren Bruders“; chin. Dì yáo 弟窑) genannt; unter dem Namen des Longquan-Brennofens wird gewöhnlich immer dieser Typ bezeichnet.[12] Der andere Typ wird gewöhnlich Ge-Brennofen („Brennofen des älteren Bruders“; Gē yáo 哥窑) genannt.


Die Utensilienformen des Longquan-Brennofens sind sehr vielfältig, neben Haushaltsgegenständen für den täglichen Bedarf wurden auch verschiedene Schreibutensilien und verschiedene antikisierende Gefäße[13] gebrannt.[14] In der Zeit der Mongolen-Dynastie wurde seine Keramik in großen Mengen nach Übersee exportiert[15], später wurde die Produktion nach Lishui[16] und Yongjia[17] ausgedehnt.[18] In der Zeit der Ming-Dynastie wurde sie noch fortgeführt, in der mittleren Zeit der Mandschu-Dynastie begann der Niedergang und die Produktion wurde eingestellt. Nach der Gründung der Volksrepublik China wurde die Produktion wiederbelebt.[19]




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Denkmal der VR China


  • 2 Immaterielles Kulturerbes der Volksrepublik China


  • 3 Schiffswrackfunde


  • 4 Literatur

    • 4.1 Nachschlagewerke



  • 5 Siehe auch


  • 6 Weblinks


  • 7 Fußnoten




Denkmal der VR China |


Die Stätte des Longquan-Brennofens von Dayao steht seit 1988 auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China (3-228).



Immaterielles Kulturerbes der Volksrepublik China |


Brennen und Manufaktur des Seladons aus Longquan[20] wurden in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Volksrepublik China (VIII-9) aufgenommen.[21]



Schiffswrackfunde |


Auf dem Schiffswrack Nanhai Nr. 1 befanden sich unter anderem Seladon aus der Südlichen Song-Dynastie aus diesem Brennofen. Ebenfalls im Sinan-Schiffswrack aus der Mongolen-Zeit.



Literatur |



  • Longquan qingci yanjiu (Forschungen zum Longquan-Seladon). Peking 1989

  • Chuimei Ho (Ed.): New Light on Chinese Yue and Longquan Wares, Hong Kong: Centre of Asian Studies, The University of Hong Kong 1994

  • Zhejiang sheng wenwu kaogu yanjiusuo 浙江省文物考古研究所: Longquan dongqu yaozhi fajue baogao 龙泉东区窑址发掘报告 (An Excavation Report of the Kiln Sites in the East of Longquan); Wenwu chubanshe 2005 ISBN 7-5010-1647-X


  • Katalog der Barlow Collection (Suchwort "Longquan")


Nachschlagewerke |



  • Cihai („Meer der Wörter“), Shanghai cishu chubanshe, Shanghai 2002, ISBN 7-5326-0839-5


  • Zhongguo da baike quanshu: Kaoguxue (Archäologie). Beijing: Zhongguo da baike quanshu chubanshe, 1986 (Online-Text)


Siehe auch |


  • Liste von alten chinesischen Keramikbrennöfen


Weblinks |



  • Longquan yao – Chinesisch


  • Longquan yaozhi – Chinesisch


Fußnoten |



  1. Siehe die jüngeren Angaben bei http://www.chinaculture.org/gb/en_whyc/2006-10/31/content_88128.htm.


  2. Siehe die ältere Karte (Die Brennofenstätten sind mit einem fetten Punkt eingezeichnet).


  3. http://www.chinaculture.org/gb/en_travel/2003-09/24/content_33474.htm


  4. http://www1.chinaculture.org/library/2008-01/15/content_39504.htm Nach dem Cihai wurde sie 1960 ausgegraben.


  5. Zur administrativen Gliederung von Longquan, siehe http://www.xzqh.org/quhua/33zj/1181lq.htm


  6. chin. qīngcí 青瓷 (das Neue chinesisch-deutsche Wörterbuch (Xin Han-De cidian) übersetzt mit „blaßgrün getöntes Porzellan“)


  7. Cihai, S. 1067. Die folgende Darstellung ist eng an diesem Werk angelehnt.


  8. taizhi


  9. fěnqīng 粉青


  10. méiziqīng 梅子青


  11. Cihai, S. 1067.


  12. Cihai, S. 1067.


  13. Das Cihai listet die Gefäßtypen píng 瓶, 觚, dǐng 鼎 und 炉 auf.


  14. Cihai, S. 1067.


  15. Siehe z. B. den Artikel Sinan-Schiffswrack


  16. 丽水


  17. 永嘉


  18. Cihai, S. 1067. Zur späteren Ausdehnung vgl. die Angaben des oben bereits zitierten Weblinks (chinaculture).


  19. Cihai, S. 1067. Siehe auch Liste des immateriellen Kulturerbes der Volksrepublik China.


  20. Longquan qingci shaozhi jiyi 龙泉青瓷烧制技艺 Longquan Celadon Baking Techniques


  21. Vgl. Longquan Celadon Baking Techniques.


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28.075119.12083333333Koordinaten: 28° 5′ N, 119° 7′ O







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