Bratislava
Bratislava | |||
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Wappen | Karte | ||
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Basisdaten | |||
Staat: | Slowakei | ||
Kraj: | Bratislavský kraj | ||
Okres: | Bratislava | ||
Region: | Bratislava | ||
Fläche: | 367,661 km² | ||
Einwohner: | 429.564 (31. Dez. 2017) | ||
Bevölkerungsdichte: | 1.168 Einwohner je km² | ||
Höhe: | 140 m n.m. | ||
Postleitzahl: | 800 00–899 00 | ||
Telefonvorwahl: | 0 2 | ||
Geographische Lage: | 48° 9′ N, 17° 9′ O48.15472222222217.145555555556140 | ||
Kfz-Kennzeichen: | BA, BL | ||
Kód obce: | 582000 | ||
Struktur | |||
Gemeindeart: | Stadt | ||
Gliederung Stadtgebiet: | 5 Bezirke mit 17 Stadtteilen | ||
Verwaltung (Stand: Dezember 2018) | |||
Oberbürgermeister: | Matúš Vallo | ||
Adresse: | Magistrát hlavného mesta SR Bratislavy Primaciálne námestie 1 81499 Bratislava | ||
Webpräsenz: | www.bratislava.sk | ||
Statistikinformation auf statistics.sk |
Bratislava ('bracɪslava], bis 1919 slowakisch Prešporok, deutsch Pressburg (früher Preßburg), ungarisch Pozsony) ist die Hauptstadt der Slowakei und mit 429.564 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2017) die größte Stadt des Landes. Sie liegt an der südwestlichen Grenze der Slowakei am Dreiländereck mit Österreich und Ungarn und ist damit die einzige Hauptstadt der Welt, die an mehr als einen Nachbarstaat grenzt. Mit rund 55 km Luftlinie haben Bratislava und Wien, abgesehen vom Vatikan, der innerhalb Roms liegt, den geringsten Abstand zweier europäischer Hauptstädte.
Als politisches, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum des Landes ist Bratislava Regierungssitz der Slowakei sowie Standort mehrerer Universitäten, Museen, Theater und weiterer wirtschaftlicher, kultureller und wissenschaftlicher Institutionen.
Die Geschichte der Stadt wurde von zahlreichen Ethnien und Kulturen mit unterschiedlicher Gewichtung geprägt, wie Kelten, Römern, Germanen, Awaren, Deutschen, Magyaren, Juden und Slowaken. Bratislava war im Laufe seiner Geschichte eines der wichtigsten wirtschaftlichen und administrativen Zentren Großmährens, des Königreichs Ungarn (auch im Rahmen der österreichischen Monarchie beziehungsweise Österreich-Ungarns) und der Tschechoslowakei. Die Stadt war von 1536 bis 1783 und 1848 Hauptstadt des Königreichs Ungarn sowie von 1939 bis 1945 Hauptstadt der (ersten) Slowakischen Republik. 1968 wurde Bratislava Hauptstadt des Teilstaates Slowakische Sozialistische Republik (slowakisch: SSR) in der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik (ČSSR) und kurz (1990–1992) in der Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik (ČSFR). Seit 1993 ist sie Hauptstadt des selbständigen Staates Slowakei.
Das Wahrzeichen der Stadt ist die viertürmige Burg Bratislava.
Inhaltsverzeichnis
1 Geographie
1.1 Lage
1.2 Klima
2 Geschichte
2.1 Urzeit, Römerzeit bis Großmähren
2.2 Königreich Ungarn bis zum Ende des Mittelalters
2.3 16. Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg
2.4 Zugehörigkeit zur Tschechoslowakei zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg
2.5 1945 bis heute
2.6 Namen
3 Stadtbild und Architektur
3.1 Zentrum
3.2 Moderne Architektur
3.3 Burg Bratislava
3.4 Burg Devín
3.5 Rusovce
3.6 Parkanlagen und Seen
4 Demographie
4.1 Ethnien
4.2 Konfessionen
4.3 Geschichte der Einwohner
5 Politik und Verwaltung
5.1 Staatliche Einrichtungen
5.2 Stadtverwaltung
5.3 Sitzverteilung in der Stadtvertretung
5.4 Stadtgliederung
5.5 Symbole
5.6 Partnerstädte
6 Wirtschaft und Infrastruktur
6.1 Wirtschaft
6.2 Verkehr
6.3 Tourismus
6.4 Medizintourismus
6.5 Bildung und Wissenschaft
6.6 Medien
7 Kultur
7.1 Theater, Musik, Film und Feste
7.2 Museen und Galerien
7.3 Sport
8 Persönlichkeiten
8.1 In der Stadt geborene oder eng mit ihr verbundene Personen
8.2 Ehrenbürger (Auswahl)
9 Literatur
10 Weblinks
11 Einzelnachweise
Geographie |
Lage |
Die Stadt liegt im Südwesten des Landes im Bezirk Bratislava, beim Dreiländereck Slowakei-Österreich-Ungarn. Die jeweiligen Grenzen sind vom Zentrum 5 km nach Westen, bzw. 20 km nach Süden entfernt. Die Grenze zu Tschechien liegt 62 km nördlich. Wien, die Hauptstadt Österreichs, befindet sich 55 km westlich von Bratislava. Beide Städte werden auch als Twin City (Zwillingsstadt) bezeichnet und bilden den Mittelpunkt der Europaregion Centrope. Die Hauptstadt Tschechiens, Prag, liegt etwa 290 km nordwestlich und die Hauptstadt Ungarns, Budapest, 165 km südöstlich (alle Angaben beziehen sich auf die Luftlinie).
Bratislava befindet sich beiderseits der Donau (slowakisch Dunaj), welche das Stadtgebiet von West nach Südost durchfließt. Im Westen des Stadtgebiets liegt die Thebener Pforte (Devínska brána), das Durchbruchstal zwischen dem Braunsberg am südlichen, dort österreichischen Ufer und dem Thebener Kogel am nördlichen, slowakischen Ufer. An dieser Stelle mündet der Grenzfluss March (Morava) von Norden kommend in die Donau; der Mündungsbereich der March umfasst einen kleinen Anteil der Landschaft Záhorie. Die Burg Bratislava (Pressburg) in der Mitte der Stadt markiert den Beginn der zumeist nord- oder linksufrigen slowakischen Donautiefebene (Podunajská nížina), auf die sich der östliche und südliche Teil des Stadtgebiets erstreckt. An der östlichen Stadtgrenze zweigt die Kleine Donau (Malý Dunaj) ab, ein linker Seitenarm der Donau in der Donautiefebene, und bildet mit der Donau die Große Schüttinsel (Žitný ostrov). Drei Viertel des Stadtgebiets zählen zum Tiefland.
Das restliche Viertel ist von bergiger Landschaft geprägt: Der Gebirgszug der Karpaten beginnt im Stadtgebiet von Bratislava mit den Thebener Karpaten, dem südwestlichsten Abschnitt der Kleinen Karpaten (Malé Karpaty). Der südliche Abschnitt des Gebirges sind die Bösinger Karpaten, zu denen mit dem Berg Kamzík (439 m n.m.) auch eines der Wahrzeichen der Stadt gehört. Im Gebirge entspringen mehrere Bäche, von denen die Vydrica der größte und wasserreichste ist. Die Stadt bedeckt eine Fläche von 367,66 km², womit sie die flächenmäßig größte Gemeinde der Slowakei ist. Der tiefste Punkt des Stadtgebiets liegt auf 126 m n.m. an der Donau bei Čunovo, die höchstgelegene Stelle ist der Gipfel des Thebener Kogels (Devínska Kobyla) auf 514 m n.m.
Auf dem Stadtgebiet befinden sich mehrere Schutzgebiete, davon zwei Landschaftsschutzgebiete (Chránené krajinné oblasti) in den Kleinen Karpaten (Malé Karpaty) westlich und nördlich der Stadt und in den Donauauen (Dunajské luhy) am südlichen Rand der Stadt sowie neun kleinere Schutzgebiete wie zum Beispiel der Thebener Kogel.
Bratislava grenzt an folgende Gemeinden: Stupava, Borinka und Svätý Jur im Norden, Ivanka pri Dunaji und Most pri Bratislave im Osten, Rovinka, Kalinkovo, Dunajská Lužná und Šamorín im Südosten, das ungarische Rajka im Süden sowie im Westen die österreichischen Gemeinden Deutsch Jahrndorf, Pama, Kittsee, Wolfsthal und Hainburg südlich sowie Engelhartstetten und Marchegg nördlich der Donau.
Klima |
Bratislava liegt in der gemäßigten Zone und im Bereich des Kontinentalklimas mit vier ausgeprägten Jahreszeiten. Die Sommer sind meist warm und trocken, die Winter kalt und feucht. Insgesamt weist Bratislava mit jährlich 667 mm nur geringe Niederschlagsmengen auf. Es verzeichnet zudem längere Trockenperioden und liegt in einer der wärmsten und trockensten Gegenden des Landes, die sich sehr gut zum Weinbau eignet.[1] Die mittlere Lufttemperatur beträgt im Stadtzentrum durchschnittlich 10,7 °C. Die Übergangszeit im Frühling und Herbst ist meist nur kurz. Devín und Devínska Nová Ves sind regelmäßig durch Überschwemmungen von Donau und March gefährdet.
Bratislava | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Bratislava
Quelle: Weltorganisation für Meteorologie[2] |
Geschichte |
Urzeit, Römerzeit bis Großmähren |
Die erste nachgewiesene dauerhafte Besiedlung der Gegend erfolgte in der Jungsteinzeit um 5700 v. Chr. durch Angehörige der Kultur der Linearbandkeramiker. Nach vielen weiteren Kulturen besiedelten im 5. Jahrhundert die Kelten das Stadtgebiet. Der keltische Stamm der Boier gründete in der heutigen Stadtmitte um etwa 115 v. Chr. eine befestigte Siedlung (Oppidum), wo es unter anderem eine Münzprägestätte gab. Vom 1. bis 4. Jahrhundert n. Chr. stand die Gegend südlich der Donau unter der Herrschaft der Römer (im Süden), während das eigentliche Stadtgebiet nördlich der Donau zur Germania magna gehörte. Der Donaulimes verlief durch das heutige Stadtgebiet, bei Rusovce befand sich das Kastell Gerulata. Allerdings wurde die Gegend südlich der Donau erst nach dem Ersten Weltkrieg eingemeindet. Die bis dahin Pressburg genannte historische Stadt lag am orographisch linken Donauufer. Von 6 v. Chr. bis 568 n. Chr. gehörte das Gebiet zum Reich der germanischen Quaden.
Die Slawen erreichten das Gebiet um das Jahr 580, gegen Ende der Völkerwanderung, nachdem die Quaden mit den Langobarden nach Italien abgezogen waren. Als Reaktion auf die Vorherrschaft der Awaren rebellierten die sesshaft werdenden slawischen Stämme und gründeten im Jahr 623 das Reich des Samo. Dieses erste historische slawische Staatsgebilde hatte bis 658 Bestand. Vom Ende des 8. Jahrhunderts bis 833 waren die Burgen von Pressburg und Theben wichtige Zentren des Fürstentums Nitra und nach 833 Großmährens. In der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts war die Gegend von Bratislava Teil der karolingischen Ostmark. Die erste überlieferte urkundliche Erwähnung der Stadt (abgesehen von der neuzeitlichen auf etwa 805 bezogenen Erwähnung durch Johannes Aventinus) erfolgte im Jahr 907 im Zusammenhang mit den Schlachten von Pressburg zwischen Bajuwaren und den Magyaren, aus denen Letztere als Sieger hervorgingen.
Königreich Ungarn bis zum Ende des Mittelalters |
Die politische Entwicklung im 10. Jahrhundert ist unklar. Die meisten Historiker gehen davon aus, dass die Stadt seit etwa 907 (spätestens seit etwa 925) unter magyarischer (ungarischer) Oberherrschaft stand. Das Komitat Pressburg wurde wahrscheinlich entweder Ende des 10. Jahrhunderts oder im 11. Jahrhundert gegründet. Nach manchen Autoren gelangte die Stadt um 990 wieder zu Bayern, kam aber kurz danach als Mitgift von Gisela von Bayern bei ihrer Heirat mit dem ungarischen König Stephan I. zum ungarischen Staat. Um 1001 wurde die Stadt zusammen mit der gesamten Slowakei kurzzeitig von Polen erobert, bis sie 1030 endgültig an das Königreich Ungarn fiel.
In der Folge entwickelte sich unterhalb der Burg eine Marktsiedlung, die aufgrund ihrer strategischen Lage an der Westgrenze Ungarns wiederholt Angriffen anderer Mächte ausgesetzt war. Es kam immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Ungarn und bairischen, dann österreichischen, böhmischen und römisch-deutschen Fürsten bzw. Königen, wie bei den Angriffen 1042/1052 des römisch-deutschen Königs Heinrich III. oder des böhmischen Königs Ottokar II. Přemysl in den 1270er Jahren im Rahmen der ungarisch-böhmischen Kriege.[3] Nach dem deutschen Sieg über die Ungarn in der Schlacht auf dem Lechfeld 955 setzte eine deutsche Besiedelung zu beiden Seiten der Donaufurt bei Pressburg ein, die nach der Jahrtausendwende von den ungarischen Königen gefördert wurde. Nach der Verwüstung des Umlands durch die Mongolen („Tataren“) im Jahr 1241 erfolgte die Wiederaufsiedelung des Marktes Pressburg durch Deutsche, die seither bis in die 1920er Jahre die Bevölkerungsmehrheit bildeten. Am 2. Dezember 1291 verlieh der ungarische König Andreas III. das Stadtrecht, das zuerst aber nur östlich des Martinsdoms galt; die Burg mit dem zukünftigen Schlossgrund blieb weiterhin in königlichem Besitz.[4] 1405 erklärte Kaiser Sigismund von Luxemburg Pressburg zur königlichen Freistadt. 1465 wurde die Universitas Istropolitana im Auftrag von Matthias Corvinus gegründet, die 1490 nach Corvinus’ Tod wieder geschlossen wurde.
16. Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg |
Nach der Schlacht bei Mohács im Jahr 1526 mussten weite Teile des Königreichs Ungarn an die Osmanen abgetreten werden, weshalb Pressburg 1536 zur Hauptstadt des als Königliches Ungarn bezeichneten Restterritoriums erklärt wurde, das nunmehr von den Habsburgern regiert wurde. Die Stadt wurde ab diesem Zeitpunkt Sitz aller wichtigen Behörden und Institutionen und ab 1543 auch Sitz des Erzbischofs von Gran. Zwischen 1563 und 1830 wurden im Martinsdom elf Könige und acht Königinnen aus dem Hause Habsburg gekrönt. Das 17. und der Beginn des 18. Jahrhunderts waren außerdem gekennzeichnet durch eine Reihe von Pestepidemien, Hochwasserkatastrophen, weitere Kämpfe mit den Osmanen, Widerstand gegen die Ausbreitung der Reformation sowie mehrere anti-habsburgische Aufstände.
Im 18. Jahrhundert, insbesondere während der Herrschaft der Kaiserin Maria Theresia, wurde Pressburg zur größten Stadt und einer der wichtigsten Städte des gesamten Königreichs Ungarn. Die Bevölkerungszahl verdreifachte sich. Es entstanden zahlreiche neue Paläste, Klöster und Landgüter. Auch das kulturelle und öffentliche Leben gewann stark an Dynamik. Unter Maria Theresias Sohn Joseph II. setzte jedoch ein Bedeutungsverlust ein, insbesondere nach der Überführung der Kronjuwelen nach Wien im Jahr 1783 und der Verlegung der Verwaltung nach Ofen (heute ein Teil von Budapest).
1805 unterzeichneten im Primatialpalais Diplomaten Österreichs und Frankreichs nach Napoleons Sieg in der Schlacht bei Austerlitz den Frieden von Pressburg. Nachdem sich 1809 das Kaisertum Österreich zusammen mit dem Vereinigten Königreich Großbritannien und Irland wieder gegen das Kaiserreich Frankreich stellte, belagerten und bombardierten französische Truppen die Stadt, wobei sie unter anderem die Burg Devín sprengten. Zwei Jahre später wurde bei einem Brand auch die Pressburger Burg zerstört. Als Reaktion auf die Revolution von 1848/49 verabschiedete der ungarische Landtag in Pressburg die Märzgesetze, mit denen unter anderem die Leibeigenschaft abgeschafft wurde. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war Pressburg hinter Budapest die am zweitstärksten industrialisierte Stadt des Königreichs Ungarn. Die erste Eisenbahn im Königreich Ungarn war die im Jahr 1840 eröffnete (anfangs nur Pferde-)Bahn von Pressburg nach Svätý Jur. Die Bahnverbindungen nach Wien und Pest kamen 1848 und 1850 hinzu. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Stadt umfassend modernisiert, wobei neue Institutionen wie 1886 das Stadttheater (heute Slowakisches Nationaltheater) entstanden. Zwischen 1891 und 1914 entstand die erste permanente Donaubrücke, die Franz-Josephs-Brücke, die erste Straßenbahnlinie ging in Betrieb und die ungarische Elisabeth-Universität wurde gegründet. Pressburg entwickelte sich Ende des 19. Jahrhunderts zu einem Zentrum der slowakischen Nationalbewegung, die jedoch bis in den Ersten Weltkrieg hinein darüber diskutierte, ob Pressburg überhaupt Teil des zu beanspruchenden Landes der Slowaken sei, da sie staatsrechtlich zu Ungarn gehörte und seit Menschengedenken eine mehrheitlich von Deutschen bewohnte Stadt war.[5][6]
Zugehörigkeit zur Tschechoslowakei zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg |
Am Ende des Ersten Weltkriegs gelangte die Stadt durch Beschluss der Alliierten zu der 1918 neu gegründeten Tschechoslowakei, trotz gegenteiligen Willens der Bevölkerung.[7] Um den Verbleib in Ungarn und die Eingliederung von Engerau, das 1919 in Petržalka slowakisiert wurde (siehe Bratislavaer Brückenkopf) entwickelten sich 1919 Kämpfe zwischen den Tschechoslowakischen Legionen, den Alliierten einerseits und einheimischen Aufständischen und der ungarischen Regierung andererseits, die zu Toten und Verletzten führten.[8] Pressburg, das auf Slowakisch bisher Prešporok hieß, wurde in Bratislava umbenannt und statt Martin oder Nitra zur faktischen Hauptstadt des slowakischen Teils der Tschechoslowakei erklärt. Ausschlaggebend waren die wirtschaftliche Bedeutung, Größe und Lage in Bezug auf Böhmen. Viele ungarische Einwohner verließen daraufhin die Stadt. Im Jahr 1919 wurde anstelle der aufgegebenen Königlich-Ungarischen Elisabeth-Universität die Comenius-Universität gegründet.
Die erste Tschechoslowakische Republik führte eine staatlich gelenkte Slowakisierung der Stadt durch, die von der Zurückdrängung des Deutschen und Ungarischen und vom Zuzug von Slowaken und Tschechen gekennzeichnet war (Näheres dazu siehe Bevölkerung).
Infolge des Münchner Abkommens vom 30. September 1938 annektierte das Deutsche Reich die damals noch eigenständigen südlich und westlich angrenzenden Gemeinden Petržalka und Devín, die beide eine deutsche Bevölkerungsmehrheit von fast 90 Prozent hatten.
Seit Oktober 1938 war Bratislava Sitz der Regierung der autonomen Slowakei, seit 14. März 1939 Hauptstadt des Slowakischen Staates. 1940 wurde die Wirtschaftsuniversität und 1942 die „Slowakische Akademie der Wissenschaften“ gegründet. Die slowakische Regierung wies die meisten der in Bratislava lebenden Juden in das Deutsche Reich aus. Von Ende November 1944 bis Ende März 1945 bestand in Engerau – wie Petržalka nun wieder hieß – ein Lager für jüdische Zwangsarbeiter. Nachdem die Stadt nach Beginn des Zweiten Weltkriegs lange von Luftangriffen verschont geblieben war, wurde sie am 16. Juni 1944 von amerikanischen Luftstreitkräften bombardiert; 157 Tote waren die Folge.[9] Trotz des späten Versuchs des NS-Regimes, die Stadt als „Festung Pressburg“ im Frühjahr 1945 gegen sowjetische Angriffe zu befestigen, wurde sie am 4. April 1945 von der Roten Armee erobert.[10] Viele Einwohner der deutschen Volksgruppe waren vor Kriegsende von den deutschen Behörden aus der Stadt evakuiert worden, die verbliebenen Deutschen wurden nach Kriegsende aufgrund der Beneš-Dekrete aus ihrer Heimat vertrieben.
1945 bis heute |
1946 vergrößerte sich das inzwischen fast nur noch von Slowaken bewohnte Bratislava nach den Eingemeindungen von 1944 durch weitere Eingemeindungen. Unter der Diktatur der Kommunistischen Partei, die im Februar 1948 die Macht an sich riss, entstanden ausgedehnte Plattenbausiedlungen, insbesondere in Petržalka. Nach Kriegsende wurde die Stadt architektonisch sowie wirtschaftlich beträchtlich modernisiert, manchmal auf Kosten der historisch gewachsenen Bausubstanz. Am 1. Januar 1968 wurde Bratislava formell zur Hauptstadt der Slowakei erklärt, die ab 1969 als Slowakische Sozialistische Republik bezeichnet wurde und einer der beiden Teilstaaten innerhalb des föderativen tschechoslowakischen Staates war. 1972 erfolgten weitere Eingemeindungen auf beiden Seiten der Donau, ebenso wurde die Brücke des Slowakischen Nationalaufstandes als zweite Donaubrücke eröffnet.
Ende 1989 war Bratislava eines der Zentren der Samtenen Revolution, die zum Sturz der kommunistischen Diktatur führte. Seit dem 1. Januar 1993 ist Bratislava Hauptstadt der unabhängigen Slowakei. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erfährt die Stadt einen wirtschaftlichen Aufschwung, der seit den 1990ern durch ausländische Investitionen gefördert wird.
Im Zuge des Hochwassers in Mitteleuropa im Mai/Juni 2013 erreichte die Donau am Nachmittag des 6. Juni ihren Scheitelpunkt (Rekordpegelwert: 10,34 Meter); trotz höheren Pegelwerts als beim Donauhochwasser 2002 hat der zwischenzeitlich ausgebaute Hochwasserschutz die Stadt weitgehend geschützt.[11]
Namen |
Nach der Bildung der ersten Tschecho-Slowakischen Republik erhielt die Stadt im Jahre 1919 den amtlichen slowakischen Namen Bratislava[12]. Der deutsche Name Preßburg/Pressburg existiert parallel dazu, insbesondere im historischen Kontext.
- Pressburg
Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt als „Brezalauspurc“ erfolgte in den Salzburger Annalen (Annales Juvavenses maximi) im Zusammenhang mit der Schlacht von Pressburg im Jahr 907 zwischen Bayern und Magyaren unweit der heute Bratislava genannten Burg. Gemeint dürfte ahd. die Burg eines Brezeslaus sein. Ende des 9. Jahrhunderts errichtete auf dem Schlossberg ein karolingischer Grenzgraf (confinii comes), der Kroate Brazlav aus Sissak, hier an der Grenze des fränkischen Reiches eine Wehranlage, deren Name dann auf den darunterliegenden Markt überging[13][14] – eine These, die von slowakischen Slawisten inzwischen geteilt wird.[15] Gegen Ende des 20. Jahrhunderts tauchten Münzfunde aus der Zeit um 1000 mit der Inschrift „Preslav(v)a Civitas“ auf.[16]
Der deutsche Name entwickelte sich weiter zu Preßburg (bzw. Pressburg) und davon abgeleitet die slowakische Bezeichnung Prešporok/Prešpurek. Bis 1919 verwendeten die meisten englischsprachigen Autoren die Bezeichnung Pressburg[17], während im französischen Sprachraum Presbourg üblich war. Tschechisch hießen Burg und Stadt Prešpurk.
- Pozsony
Für die Herkunft des ungarischen Namens Pozsony (in dieser Form erstmals 1773 nachgewiesen) gibt es unterschiedliche Thesen: Laut Eberhard Kranzmayer stammt der Name von einem Franken oder Baiern namens Boso oder Puoso, der in frühkarolingischer Zeit an der Furt über die Donau unter dem Burgberg ein Wehrdorf gründete. Von diesem Bosendorf berichtete später Otto von Freising als castra Bosani, das in Urkunden latinisiert auch 1146 und 1277 als Bosonium sowie 1271 als Bozonium erscheint.[18] Davon entwickelte sich auch die allerdings im allgemeinen Sprachgebrauch nicht verwendete slowakische Form Požúň und das lateinische Posonium. Aventinus machte daraus ein Pisonium und schrieb die Gründung einem legendären römischen Fürsten Piso zu. Die jüngere Burg des karolingischen Grenzgrafen Brazlav auf dem Burgberg und die demnach ältere Zivilsiedlung des fränkischen oder bairischen Boso entstanden zeitlich unabhängig voneinander, was erklärt warum später von den Deutschen und Ungarn zwar Burg und Ort jeweils gleich, aber in den beiden Sprachen unterschiedlich benannt wurden. Von den Deutschen wurde der Burgname auf den Markt und von den Ungarn der Marktname auf die Burg übertragen.
Jan Stanislav glaubt den Namen von seinem slowakischen Božan ableiten zu können, der im 11. Jahrhundert Burgherr in Preßburg gewesen sein soll, historisch aber nicht greifbar ist (*Božänjь).[19] Da der Personennamen im Slowakischen nicht vorkommt, müsste es sich um eine Südslawen gehandelt haben. Besonders in der Renaissance wurden in Gelehrtenkreisen die latinisierte Form Posonium und die gräzisierte Form Istropolis (Donaustadt) gebräuchlich. Die Form Istropolis stammt aus der Christianisierungszeit im 9. Jahrhundert (Byzanz).
- Bratislava
Johannes Aventinus schrieb im 16. Jahrhundert, dass die Stadt Anfang des 9. Jahrhunderts vom mährischen Fabelfürsten Vratislav (Wratislaus) aus einer römischen Festung wieder erbaut worden sei und nach diesem Fürsten Vratislaburgium/Vratissolaoburgium/Wratisslaburgium benannt wurde. Er nennt auch den lateinischen Namen Pisonium. Die Verlässlichkeit dieser Angaben wird heute in Abrede gestellt. Pressburg war nie eine römische Festung und ein mährischer Fürst namens Vratislav ist zu jener Zeit nicht nachweisbar. Ein böhmischer Herzog Vratislav gründete zwar zu einem späteren Zeitpunkt Breslau in Schlesien (daher der Name), steht aber in keinem Zusammenhang mit Pressburg.
Einige slowakische Autoren verwendeten in den 1830er Jahren in Anlehnung an die irrigen Angaben des Aventinus die Form „(Tatranská) Vratislava“ (z. B. Ján Kollár, 1830). Bratislava, der heutige Stadtname, hat wohl seinen Ursprung im Jahr 1837, als der Wissenschaftler Pavel Jozef Šafárik (in: Slovanské starožitnosti, 1837) in der Form Brecisburg (1042) die slowakische Form *Bracislaw/*Brecislaw sah und irrtümlich annahm, dass die Stadt vom böhmischen König Břetislav gegründet worden sei. Danach verwendeten Anhänger der slowakischen Nationalbewegung auf der Suche nach einem „slawischeren“ Namen und zur Ablegung der historischen deutschen und ungarischen Ortsnamen die Formen Břetislav (Jan Kollár, 1838), Břetislava (Jan Kollár, Ľudovít Štúr, 1838), Breťislava (Martin Hamuljak, 1838). Nach der Einführung der neuen Sprachnorm tauchte 1843 die Variante Braťislava (nad Dunajom) (Ján Francisci-Rimavský) auf,[20] wobei in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch wieder die Formen Břetislav und andere Varianten verwendet wurden. Diese Namen blieben jedoch auf kleine Zirkel der slowakischen Nationalbewegung beschränkt. Sie hatten weder amtliche Bedeutung noch fanden sie Eingang in den allgemeinen Sprachgebrauch der Slowaken, die am historischen slowakischen Namen Prešporok und entsprechende Varianten festhielten.
Nach Ende des Ersten Weltkriegs kam für kurze Zeit die Bezeichnung Wilsonovo mesto (Wilson-Stadt) auf, nach dem amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson (nach manchen Quellen verwendeten diesen Namen jedoch ausschließlich tschechoslowakische Legionen in Italien Anfang 1919 auf militärischen Karten). Hintergrund war die Durchsetzung nationalslowakischer Ansprüche auf Pressburg auf der Friedenskonferenz in Paris mit Hilfe eines slawischklingenden Ortsnamen, da man durch den deutschen und ungarischen Ortsnamen die Glaubwürdigkeit slowakischer Forderungen gefährdet sah. Am 22. Februar 1919 legte die tschechoslowakische Regierung den Kunstnamen Bratislav amtlich fest, änderte dies jedoch am 16. März 1919 in Bratislava, da die Endung -av tschechisch sei.[21] Gleichzeitig wurde der neue Name für „unübersetzbar“ erklärt und der Gebrauch der historischen Namen unter Strafe gestellt.[6][12]
Die Bezeichnung der Stadt in anderen Sprachen ist heute kein großes Thema mehr in der Slowakei. Allerdings wird der 1919 eingeführte Kunstname Bratislava von slowakischen Stellen auch in fremdsprachigen Publikationen ausschließlich verwendet und nicht die in verschiedenen Sprachen vorhandenen historischen Exonyme. In der österreichischen Presse gerät die Bezeichnung Pressburg zunehmend und in den bundesdeutschen Medien mittlerweile fast völlig in den Hintergrund. Beide Botschaften in der Stadt firmieren aber weiterhin unter dem deutschen Namen Pressburg.[22][23] Im Gegensatz dazu verwenden die ungarische Presse und der Staat Ungarn auch in offiziellen Dokumenten weiterhin konsequent den ungarischen Namen Pozsony.[24]
Ein gebräuchlicher (aber leicht abwertender) Name der slowakischen Umgangssprache für die Stadt ist Blava, eine Verkürzung von Bratislava und dementsprechende mehr abwertende Bezeichnung für die Einwohner Blaváci.[25]
Stadtbild und Architektur |
Zentrum |
Die meisten historischen Gebäude konzentrieren sich in der Altstadt (Staré Mesto).
Das aus drei Gebäuden gebildete Alte Rathaus (Stará radnica) aus dem 14./15. Jahrhundert ist eines der ältesten erhaltenen Häuser der Stadt. Ursprünglich als Wohnsitz des Richters im 14. Jahrhundert angelegt, erstreckt sich der ganze Komplex heute über ehemals nebenstehende Häuser und Palais.
Das barocke Michaelertor (Michalská brána) ist das einzig noch erhaltene von einst vier Toren der mittelalterlichen Stadtbefestigung, die im 18. Jahrhundert per Verordnung Maria Theresias größtenteils abgerissen wurde. Ein Abschnitt ist nördlich des Martinsdoms noch zu sehen. Unmittelbar neben dem Michaelertor steht das schmalste Haus Europas mit einer Breite von 1,30 Meter.[26]
In dem 1756 erbauten Palais der Ungarischen Königlichen Kammer war von 1802 bis 1848 der Landtag des Königreichs Ungarn untergebracht. Seit 1953 ist das Haus Sitz der Universitätsbibliothek.
Charakteristisch für das Stadtzentrum sind die zahlreichen Palais im barocken Stil, ein Kulturerbe des 18. Jahrhunderts. Das um 1760 erbaute Palais Grassalkovich (Grasalkovičov palác) ist die Residenz des Präsidenten der Slowakei und diente in der Vergangenheit dem Grafen Antal Grassalkovich I. für verschiedene Bälle. In der sozialistischen Zeit war es der Pionierpalast.
Das benachbarte, wenige Jahre später entstandene Erzbischöfliche Sommerpalais (Letný arcibiskupský palác), das als Sommerresidenz der im 17. und 18. Jahrhundert in Pressburg ansässigen Erzbischöfe von Gran diente, ist seit 1991 der offizielle Sitz der slowakischen Regierung.
Im 1781 erbauten Primatialpalais (Primaciálny palác), dem heutigen Sitz des Bürgermeisters, wurde 1805 der vierte Frieden von Pressburg unterzeichnet. In der dortigen Galerie sind unter anderem sechs englische Gobelins aus dem 17. Jahrhundert ausgestellt, die die Geschichte von Hero und Leander aus der griechischen Mythologie erzählen.[27]
Im 1747 erbauten Palais Pálffy (Pálfiho palác) gab der damals noch sechsjährige Wolfgang Amadeus Mozart ein Konzert. Von 1995 bis 2012 beherbergte das Gebäude die österreichische Botschaft.
Zu den bekanntesten Sakralbauten gehört der Martinsdom (Katedrála svätého Martina) aus dem 13. bis 16. Jahrhundert, in dem von 1563 bis 1830 die Könige des Königreichs Ungarn aus dem Hause Habsburg gekrönt wurden. Ihr heutiges gotisches Aussehen erhielt die Kathedrale 1869–1877. In den Katakomben sind zahlreiche hochrangige Persönlichkeiten wie Mitglieder des Geschlechts Pálffy oder Gespane des Komitats Pressburg bestattet sowie der Autor des ersten slowakischen Romans Jozef Ignác Bajza. Auf der Spitze des 85 Meter hohen Turms, der einmal Teil der Stadtbefestigung war, steht eine Kopie der Stephanskrone. Die Sankt-Elisabeth-Kirche (Kostol svätej Alžbety), aufgrund der Farbgebung der Außenfassade auch als „Blaue Kirche“ bekannt, wurde 1907/1908 gänzlich im Jugendstil erbaut und ist der Elisabeth von Thüringen geweiht. In der Franziskanerkirche (Františkánsky kostol) aus dem späten 13. Jahrhundert wurden im Rahmen der Krönungsfeierlichkeiten ausgewählte Personen zum Ritter geschlagen. Weitere Sakralbauten im Zentrum sind die gotische Klarissenkirche (Kostol klarisiek) aus dem 14. Jahrhundert mit einem fünfseitigen Turm (heute Konzert- und Theatersaal), die barocke Trinitarierkirche (Kostol trinitárov) aus dem 18. Jahrhundert mit der Rokoko-Innendekoration und eine Synagoge im Moderne-Stil aus den Jahren 1923–1926, die als einzige von ehemals drei Synagogen noch erhalten ist.
Im inneren Stadtzentrum gibt es zwei prominente Plätze: den zentral gelegenen Hauptplatz (Hlavné námestie), der von zahlreichen Palais' und Bürgerhäusern sowie dem Alten Rathaus umgeben wird. Bekannt sind das Palais Kutscherfeld (Kutscherfeldov palác) sowie das Statthalterpalais (Miestodržiteľský palác). In der Mitte des Platzes steht der Maximiliansbrunnen, der nach einem großen Brand während der Krönung von Maximilian II. (HRR) im Jahr 1563 entstand. Der Platz ist inzwischen Standort verschiedener Märkte, wie z. B. zu Ostern oder vor Weihnachten, sowie Austragungsort der Silvesterfeier, die als „Partyslava“ propagiert wird. Der Hviezdoslav-Platz (Hviezdoslavovo námestie) liegt weiter nach Süden und wird meist einfach Promenade genannt. Nennenswerte Bauwerke sind das Gebäude des Slowakischen Nationaltheaters, die Reduta, Sitz der Slowakischen Philharmonie sowie das klassizistisch aussehende Gebäude des ehemaligen Hotel Savoy, heute Hotel Carlton. Des Weiteren haben die Botschaften der USA und Deutschlands hier ihren Sitz. Der Platz wird von der Statue des Namensgebers, des slowakischen Dichters Pavol Országh Hviezdoslav dominiert. Neben anderen kleinen Bronzestatuen findet sich auch jene von Hans Christian Andersen.
Zu den meistfotografierten Attraktionen Bratislavas gehören einige Skulpturen, die im letzten Jahrzehnt des 20. Jh. geschaffen wurden: in der Straße Rybárska brána, an der Ecke mit der Straße Hlavné námestie, von Karol Krcmar die Statue Ignác Lamárs (1997), dem als Schöner Náci bekannten Stadtoriginal von Bratislava, an der Kreuzung Rybárska brána/Laurinská von Viktor Hulík der ebenfalls 1997 geschaffene Čumil (auf Deutsch: Gucker), ein aus einem Kanaldeckel „guckender“ Arbeiter unterhalb einer Warnungstafel „Man at work“, und die Skulptur Paparazzi von Radko-Mačuha an der Ecke Laurinská/Radničná.
Ein Kuriosum ist der restaurierte Teil des unterirdischen, ursprünglich ebenerdigen jüdischen Friedhofs. Dieser befindet sich am Fuße des Burghügels nahe dem Portal des Straßenbahntunnels.[28] Heute beherbergt er das Mausoleum von Moses Sofer, ein Wallfahrtsort für Juden aus der ganzen Welt. Einziger Militärfriedhof ist der westlich der Altstadt auf einem Hügel gelegene Slavín. Er wurde 1960 zu Ehren der Soldaten der Roten Armee eingeweiht und verfügt über einen 39,5 Meter hohen Obelisken. Dieser Friedhof ist auch ein guter Aussichtspunkt.[29]
Moderne Architektur |
Weitere bedeutende Bauwerke aus dem 20. Jahrhundert sind die Neue Brücke (Nový Most) mit einem scheibenförmigen Restaurant auf dem Pylon in 85 Metern Höhe, der einer umgestülpten Pyramide ähnelnde Hauptsitz des slowakischen Rundfunks und der 200 Meter hohe Kamzík-Fernsehturm mit einer Aussichtsplattform und einem Drehrestaurant. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts haben Bauwerke wie die Apollo-Brücke und das neue Gebäude des Slowakischen Nationaltheaters das Stadtbild verändert. Als bemerkenswerte Beispiele der modernen Entwicklung im weiteren Zentrum gelten das als Eurovea bezeichnete „Stadtviertel“ an der Stelle des alten Industrieviertels am Donauufer zwischen der Alten und der Apollo-Brücke und das Mehrzweckzentrum River Park, ebenfalls am Donauufer, westlich der Altstadt. Auch in einigen anderen Stadtteilen haben (Büro-)Hochhäuser das Stadtbild verändert.
Burg Bratislava |
Ein Wahrzeichen der Stadt ist die Burg Bratislava (Bratislavský hrad) westlich der Altstadt auf einem Felsen 85 Meter über der Donau. Der Burghügel war bereits während der Kupfersteinzeit von Angehörigen der Badener Kultur besiedelt. Später diente er als Standort eines Oppidum der keltischen Boier, als Teil des römischen Donaulimes. Er war Kern einer befestigten Siedlung der Slawen sowie später ein bedeutendes Zentrum des Großmährischen Reiches. Eine erste steinerne Burg gab es hier bereits im 10. Jahrhundert. Kaiser Sigismund von Luxemburg ließ die Burg um 1430 zu einer Festung im gotischen Stil ausbauen. Kaiser Ferdinand I. ordnete den Umbau im Renaissance-Stil an. Um 1650 erhielt die Burg ihr heutiges barockes Aussehen. Kaiserin Maria Theresia erhob die Burg 1740 zu ihrer ungarischen Residenz. Im Mai 1811 brannte die Burg bis auf die Grundmauern nieder. In den folgenden mehr als 140 Jahre standen die Ruinen über der Stadt. Von 1953 bis 1968 wurde die Burg originalgetreu wiederaufgebaut. Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts dient sie als Museum und für repräsentative Zwecke.
Burg Devín |
Die Ruine der Burg Devín (Devínsky hrad) befindet sich im Stadtteil Devín auf einem Felsen oberhalb der Mündung der March in die Donau an der slowakisch-österreichischen Grenze. Aufgrund ihrer strategischen Lage war Devín eine bedeutende Grenzbefestigung des Großmährischen Reiches und des frühen ungarischen Staates. Die Burg wurde 1809 durch napoleonische Truppen gesprengt, entwickelte sich in der Folge jedoch zu einem bedeutenden Symbol des slowakischen Nationalbewusstseins. Heute ist sie eine der bedeutendsten archäologischen Stätten des Landes und Bestandteil eines Freilichtmuseums.
Rusovce |
Das Schloss Karlburg (Rusovský kaštieľ) mit seinem englischen Landschaftspark befindet sich im südlich des Zentrums gelegenen Stadtteil Rusovce. Das Gebäude war im 16. Jahrhundert entstanden und wurde 1841–1844 zu einem neugotischen Landsitz im englischen Stil umgebaut. Rusovce ist auch bekannt als Standort der Ruinen des römischen Kastells Gerulata, das vom 1. bis 4. Jahrhundert besetzt war und einen Teil des Donaulimes bildete.
Parkanlagen und Seen |
Aufgrund der Lage am Fuße der Kleinen Karpaten und der Nähe zur Auenlandschaft an der Donau besitzt Bratislava Wälder, die fast bis ins Stadtzentrum reichen. Die Gesamtfläche der öffentlich zugänglichen Grünflächen beträgt 46,8 km² oder 110 m² je Einwohner.[30] Größter Stadtpark ist der Horský park (deutsch: Gebirgspark) in der Altstadt. Der Bratislavský lesný park (deutsch: Pressburger Waldpark) ist ein beliebtes Ausflugsziel in den Kleinen Karpaten. Er bedeckt eine Fläche von 27,3 km² (davon 96 Prozent bewaldet) und besitzt viel ursprüngliche Fauna und Flora wie Dachse, Rotfüchse und Europäische Mufflons. Am rechten Ufer der Donau, in Petržalka, befindet sich der 1774–1776 angelegte Janko-Kráľ-Park (Sad Janka Kráľa), einer der ältesten öffentlich zugänglichen Parks in Europa. Ein neuer Stadtpark ist in Petržalka zwischen den Seen Malý Draždiak und Veľký Draždiak geplant.[31]
Der Zoologische Garten (Bratislavská zoologická záhrada) befindet sich in Mlynská dolina (Mühltal), in der Nähe des Hauptsitzes des Slowakischen Fernsehens. Der 1960 gegründete Zoo zeigt mehr als 150 Tierarten. Der von der Comenius-Universität betriebene Botanische Garten am Ufer der Donau besitzt mehr als 120 einheimische und exotische Pflanzensorten.
Im Stadtgebiet liegen zahlreiche natürliche und künstlich angelegte Seen, von denen die meisten öffentlich zugängliche Naherholungsgebiete sind. Beispiele sind der Štrkovec (Stierau) in Ružinov, der Kuchajda (Kuhheide) in Nové Mesto, Zlaté piesky und die Vajnory-Seen im Nordosten sowie mehrere Seen in Rusovce im Süden.
Ein Kuriosum ist der Sandberg in Devínska Nová Ves; er ist von den Gesteinsresten des Tertiärmeers gebildet und eine Fundstelle verschiedener Versteinerungen von Meereslebewesen.
Demographie |
Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
---|---|---|
1815 | 34.403 | davon 26.663 Katholiken, 5.026 Evangelische, 15 Reformierte, ein griechisch-orthodoxer Katholik und 2.698 Juden[32] |
1830 | 32.026 | (ohne die Vorstadt Blumenthal mit 6.360 Einwohnern) meist Deutsche, wenige Slowaken und Ungarn (2.710 Juden)[33] |
1901 | 65.867 | davon 33.202 Deutsche, 20.102 Ungarn und 10.715 Slowaken (Katholiken und Evangelische, 7.110 Israeliten)[5] |
Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner |
---|---|---|---|
1450 | (5.000) | 1921 | 93.200 |
1720 | (11.000) | 1930 | 123.800 |
1786 | 31.700 | 1939 | 138.500 |
1802 | 29.600 | 1950 | 184.400 |
1820 | 34.400 | 1961 | 241.800 |
1846 | 40.200 | 1970 | 291.100 |
1869 | 46.500 | 1980 | 380.300 |
1890 | 52.400 | 1991 | 442.197 |
1900 | 61.500 | 1996 | 452.288 |
1910 | 78.200 | 2001 | 428.672 |
Laut der Volkszählung 2011 hatte die Stadt 411.228 Einwohner (Volkszählung 2001: 428.672 Einwohner). Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte betrug 1.118,5 Einw./km². Der bevölkerungsreichste der fünf Bezirke ist Bratislava V mit 111.135 Einwohnern (2001: 121.259), gefolgt von Bratislava II mit 108.362 (2001: 108.139), Bratislava IV mit 92.030 (2001: 93.058), Bratislava III mit 61.046 (2001: 61.418) und Bratislava I mit 38.655 (2001: 44.798).[35]
Ethnien |
Die größte Ethnie sind die Slowaken mit 373.568 Einwohnern (90,84 Prozent, 2001: 391.767), gefolgt von Magyaren mit 14.119 (3,43 Prozent, 2001: 16.541), Tschechen mit 5.445 (1,32 Prozent, 2001: 7.972) und Deutschen mit 963 (0,23 Prozent, 2001: 1.200). Weitere ethnische Gruppen sind Mährer (783 Einw., 2001: 635 Einw.), Russinen (747 Einw., 2001: 461 Einw.), Kroaten (649 Einw., 2001: 614 Einw.), Ukrainer (454 Einw., 2001: 452 Einw.), Russen (446 Einw., 2001: 399 Einw.) Polen (404 Einw., 2001: 339 Einw.), Roma (370 Einw., 2001: 417 Einw.) und Bulgaren (368 Einw., 2001: 475 Einw.).[36][37] Bei 10.016 Einwohnern konnte die Ethnie nicht festgestellt werden (2001: 5.680).[35]
Konfessionen |
Laut der Volkszählung 2011 waren 214.341 Einwohner (52,12 Prozent, 2001: 243.048) römisch-katholisch, 21.744 (5,29 Prozent, 2001: 24.810) Lutheraner, 3.736 (0,91 Prozent, 2001: 3.163) griechisch-katholisch, 1.863 Orthodoxe (2001: 1.616), 1.828 Calvinisten (2001: 1.918), 1.413 Zeugen Jehovas (2001: 1.827), 597 Juden (2001: 748), 1.046 Methodisten (2001: 737) und 572 Baptisten (2001: 613); 5.054 Einwohner waren anderer, nicht in Statistiken geführten Konfession (2001: 1.488). 126.799 Einwohner (30,83 Prozent, 2001: 125.712) bezeichneten sich als Atheisten und bei 28.891 Einwohnern (7,03 Prozent) liegen keine Angaben vor (2001: 20.174).[38][39]
Die Stadt ist Sitz des römisch-katholischen Erzbistums Bratislava (bis 2008 Bratislava-Trnava), von dessen zehn Dekanaten drei im Stadtbereich liegen. Als Kathedrale dient der Martinsdom; der gegenwärtige Erzbischof ist Stanislav Zvolenský. Zudem besteht das Slowakische Militärordinariat mit Sitz in der Kathedrale des heiligen Sebastian in Rača. Insgesamt 42 Kirchen stehen den römisch-katholischen Gläubigen zur Verfügung.[40]
Die Evangelische Kirche A. B. ist die am zweithäufigsten vertretene Kirche in der Stadt. Sieben Kirchen sind für die fast 22.000 Gläubigen bestimmt.[40]
siehe auch Artikel → Deutsche Evangelische Kirchengemeinde A.B. zu Preßburg
Die griechisch-katholische Kirche ist mit der Eparchie Bratislava vertreten, obwohl die geschätzte Anzahl von Gläubigen in der West- und Mittelslowakei (die Fläche der Eparchie) nur 25.000 beträgt. Die Kathedrale ist die Kirche der Heiligen Kreuzerhöhung in der Altstadt.
Das Judentum ist in den letzten 75 Jahren stark zurückgegangen, insbesondere durch die Verfolgung unter dem Nationalsozialismus. Von den fast 15.000 Angehörigen im Jahr 1938 sind heute nur ungefähr 750 verblieben.[41] Die einzige erhaltene Synagoge ist eine im Moderne-Stil (1926) an der Heydukova-Straße. Die orthodoxen und neologen Synagogen wurden 1961 bzw. 1969 abgerissen.[42][43]
Peter Zalman und Lucia Zalmanova wurde im Jahre 1996
Heute befindet sich ein Holocaust-Denkmal von Peter Zalman und Lucia Zalmanova (1996) an der Stelle der nach dem Krieg abgerissenen Neologen Synagoge (slowakisch Neologická synagóga) nahe dem Martinsdom, auf dem Fischplatz (Rybné námestie). Die Gedenkstätte besteht aus einer Skulptur und einer symbolischen Abbildung der Synagoge auf einer spiegelnden Marmorwand.
Im Gegensatz zu den westeuropäischen Hauptstädten ist der Islam wenig erkennbar verbreitet. Wie im übrigen Staatsgebiet der Slowakei gibt es auch in Bratislava keine Moschee.[44]
Geschichte der Einwohner |
Im Frühmittelalter war an der Stelle des heutigen Bratislava ein von Slawen besiedeltes Dorf. Ab dem 10. Jahrhundert kamen magyarische Bewohner und vor allem eine magyarische adelige Oberschicht hinzu und der Ort entwickelte sich zu einer Stadt. Nach der Zerstörung durch den Mongolensturm musste die Stadt neu besiedelt werden. Dazu wurden aus Österreich, Böhmen und Süddeutschland deutschsprachige Kolonisten angesiedelt, wodurch die Deutschen in der Stadt die dominierende ethnische Gruppe wurden und in der gesamten Neuzeit, bis weit ins 19. Jahrhundert hinein, blieben.[45] Nach der Schlacht von Mohács im Jahr 1526 kamen weitere magyarische Bewohner hinzu, die vor den Türken in den sicheren Nordwesten Ungarns flüchteten. Gleichzeitig wurde den Juden der Aufenthalt in der Stadt verboten, weshalb sich diese in umliegenden Dörfern niederließen oder weiter in den Osten zogen.
Gesicherte Daten über die ethnische Zusammensetzung der Stadtbürger stammen jedoch erst aus dem 19. Jahrhundert, als weniger der soziale Stand oder die Konfession, sondern nationale Gefühle wichtig wurden. Gemäß der Volkszählung von 1850/51 hatte Bratislava 42.238 Einwohner. Davon waren 31.509 (74,59 Prozent) Deutsche, 7.586 (17,9 Prozent) Slowaken und 3.154 (7,4 Prozent) Magyaren. Nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich von 1867 setzte eine intensive, von der ungarischen Regierung geförderte Magyarisierung ein. 1890 wurden 52.441 Einwohner gezählt, davon 31.404 (59,9 Prozent) Deutsche, 10.433 (19,9 Prozent) Magyaren und 8.709 (16,6 Prozent) Slowaken. Unmittelbar nach der Gründung der Tschechoslowakei wurden im August 1919 36 Prozent Deutsche, 33 Prozent Slowaken, 29 Prozent Magyaren und 1,7 Prozent andere gezählt. Im Jahr 1930 waren 25 Prozent Deutsche, 33 Prozent Slowaken, 23 Prozent Tschechen, 16 Prozent Magyaren und 3,833 Prozent Juden in der Stadt ansässig. Die Bevölkerungsstruktur hatte sich vor allem durch Zuzug von Tschechen verändert; außerdem wurden nun Juden separat erfasst, die sich zuvor aufgrund ihrer Sprache entweder als Deutsche oder als Magyaren deklariert hatten. Die Gründung des Slowakischen Staates im Jahr 1939 hatte die Ausweisung vieler Tschechen zur Folge. Die slowakischen Juden wurden zwischen 1942 und 1944 deportiert und ermordet. Vor Kriegsende wurden die meisten deutschen Einwohner von den deutschen Behörden evakuiert. Die wenigen verbliebenen deutschen Einwohner, teilweise auch ungarische, wurden später auf Grundlage der Beneš-Dekrete vertrieben. Dadurch verlor die Stadt ihren vielsprachigen und -kulturellen Charakter. Seit den 1950er Jahren bilden die Slowaken die dominierende ethnische Gruppe mit einem Anteil von über 90 Prozent.[45] Nach der Samtenen Revolution 1989/90 und dem Fall des Eisernen Vorhangs gewann die deutsche Sprache aufgrund der Lage der Stadt an der Sprachgrenze, aber auch aus wirtschaftlichen und touristischen Gründen wieder an Bedeutung.
Politik und Verwaltung |
Staatliche Einrichtungen |
Die Stadt ist Sitz des Nationalrates der Slowakischen Republik (Národná rada Slovenskej republiky), des Präsidenten, der Ministerien, des Obersten Gerichts (Najvyšší súd) und der Nationalbank der Slowakei (Národná banka Slovenska). Bratislava ist Hauptstadt des Landschaftsverbandes Bratislavský kraj mit 650.838 Einwohnern sowie Sitz zahlreicher diplomatischer Vertretungen.
Stadtverwaltung |
Die gegenwärtige Struktur der Stadtverwaltung existiert seit 1990. Sie besteht aus dem Bürgermeister (primátor), dem Stadtrat (Mestská rada), der Stadtvertretung (Mestské zastupiteľstvo), den Kommissionen der Stadtvertretung (Komisie mestského zastupiteľstva) und dem Magistraten (Magistrát).
Der Bürgermeister ist das oberste Organ der Exekutive, residiert im Primatialpalais und wird für eine vierjährige Amtszeit gewählt. Amtierender Bürgermeister ist Ivo Nesrovnal, der im November 2014 als unabhängiger Kandidat zum ersten Mal gewählt wurde und sich gegen den amtierenden Bürgermeister Milan Ftáčnik sowie den Kandidaten Milan Kňažko der Opposition durchsetzen konnte.[46]
Die Stadtvertretung ist die Legislative der Stadt. Sie tritt üblicherweise einmal im Monat zusammen und besteht aus 45 Abgeordneten, die für vier Jahre gewählt werden. Zahlreiche Aufgaben der Legislative werden in ihrem Auftrag von den Kommissionen der Stadtvertretung wahrgenommen. Der 28-köpfige Stadtrat besteht aus dem Bürgermeister und seinen Stellvertretern, den Vorstehern der einzelnen Bezirke und bis zu zehn Mitgliedern der Stadtvertretung. Der Stadtrat ist einerseits Aufsichtsorgan der Stadtvertretung, andererseits Beratungsorgan des Bürgermeisters.
Sitzverteilung in der Stadtvertretung |
Bei der Kommunalwahl am 15. November 2014 waren 45 Sitze zu vergeben. Im Gegensatz zu den zwei vergangenen Wahlen konnte eine Partei oder Koalition zumindest einfache Mehrheit erreichen. Die bürgerlich-liberale Koalition Most–Híd-Sieť-SaS-SDKÚ–DS erhielt 14 Mandate, gefolgt von unabhängigen Kandidaten, die insgesamt 12 Mandate erzielen konnten.
Wahlergebnisse von 2006, 2010 und 2014 (2010 und 2014: 45 Abgeordnete, 2006: 80 Abgeordnete):[47][48][49]
Partei / Koalition | 2014 | Partei / Koalition | 2010 | Partei / Koalition | 2006 |
---|---|---|---|---|---|
Most–Híd-Sieť-SaS-SDKÚ–DS | 14 | KDH-Most–Híd-OKS–SaS-SDKÚ–DS | 30 | KDH-SDKÚ–DS | 57 |
Unabhängige | 12 | HZD-SF-SNS-SF-SMER-SZS | 8 | ĽS–HZDS-SF-SMER-SMK–MKP-SZ | 9 |
KDS-KDH-NOVA-OKS-OĽaNO-SMK–MKP-Zmena zdola, DÚ | 11 | Unabhängige | 3 | NF | 6 |
SNS-Smer-SZS | 6 | SZ (Die Grünen) | 2 | Unabhängige | 3 |
EDS | 1 | DS-DÚS | 1 | SNS | 2 |
NF | 1 | NF | 1 | DSS-NÁDEJ-OKS-OL | 2 |
— | — | — | — | DÚS | 1 |
Stadtgliederung |
Administrativ wird Bratislava in fünf Bezirke (okresy) unterteilt: Bratislava I im Stadtzentrum, Bratislava II im Osten, Bratislava III im Nordosten, Bratislava IV im Westen und Norden sowie das von Plattenbauten dominierte Bratislava V im Süden auf der rechten Seite der Donau. Die Selbstverwaltung ist in 17 Stadtteile (mestské časti) unterteilt, die alle über einen eigenen Bürgermeister und eine eigene Lokalvertretung (miestne zastupiteľstvo) verfügen. Die Größe der Lokalvertretung hängt jeweils von der Größe und der Bevölkerungszahl des Stadtteils ab. Jeder der Stadtteile entspricht einer der 20 Katastralgemeinden (katastrálne územie), es gibt allerdings zwei Ausnahmen: Nové Mesto ist weiter unterteilt in die Katastralgemeinden Nové Mesto und Vinohrady, während Ružinov weiter in Ružinov, Nivy und Trnávka unterteilt ist.
Nachfolgend eine Aufstellung der fünf Bezirke und 17 Stadtteile (Deutsche Bezeichnung in Klammern, soweit vorhanden bzw. bekannt):
Stadtteile von Bratislava | ||
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Okres | Stadtteil | weitere Unterteilung |
Bratislava I | Staré Mesto (Altstadt) | – |
Bratislava II | Ružinov (Rosenheim) | Nivy (Mühlau), Ostredky, Pošeň (Poschen), Prievoz (Oberufer), Trávniky, Štrkovec (Stierau), Vlčie hrdlo (Wolfsdrüssel), Trnávka (Dornkappel) |
Vrakuňa (Fragendorf) | Dolné hony | |
Podunajské Biskupice (Bischdorf) | Dolné hony, Ketelec, Lieskovec, Medzi jarkami | |
Bratislava III | Nové Mesto (Neustadt) | Ahoj (Rössler), Jurajov dvor (Georgshof), Koliba (Strohhütte), Kramáre (Kramer Berg), Mierová kolónia, Pasienky/Kuchajda (Kuhweiden, Kuhhaide), Vinohrady (Weinberge) |
Rača (Ratzersdorf) | Krasňany, Rača (Ratzersdorf), Východné | |
Vajnory (Weinern) | – | |
Bratislava IV | Karlova Ves (Karlsdorf) | Dlhé diely (Langetheile), Kútiky, Mlynská dolina (Mühltal), Rovnice |
Dúbravka (Kaltenbrunn, Kaltendörfl) | Podvornice, Záluhy, Krčace | |
Lamač (Blumenau, Lamatsch) | Podháj (Hay, Raagers Hauffen), Rázsochy | |
Devín (Theben) | – | |
Devínska Nová Ves (Theben-Neudorf) | Devínske Jazero (Thebensee), Kostolné, Podhorské, Paulinské, Sídlisko Stred, Vápenka | |
Záhorská Bystrica (Bisternitz) | – | |
Bratislava V | Petržalka (Engerau) | Dvory, Háje, Janíkov dvor (Antonienhof), Lúky, Ovsište (Habern), Kopčany (Kittsee), Zrkadlový háj (Spiegelhagen), Starý háj (Alte Au) |
Jarovce (Kroatisch-Jahrndorf, Horvát-Járfalu) | – | |
Rusovce (Karlburg, Oroszvár) | – | |
Čunovo (Sarndorf, Dunacsún) | – |
Symbole |
Die Symbole Bratislavas sind das Wappen, die Flagge und das Siegel. Das Wappen ist seit 1436 in Gebrauch, als Kaiser Sigismund von Luxemburg der Stadt das Recht gewährte, ein eigenes Wappen zu führen.
- Wappenbeschreibung
„Im roten Schild eine silberne Burg mit drei rotbedachten Türmen mit je zwei oben spitz zulaufenden goldenen Knäufen, das Tor mit halb geöffnetem goldenem Fallgitter.“
- Bedeutung
Das Wappen zeigt entgegen einer weitverbreiteten Meinung weder die Burg Bratislava noch eines der ehemals vier mittelalterlichen Stadttore. Vielmehr ist es einfach eine symbolische Abbildung einer mittelalterlichen Stadt.[50]
- Flaggenbeschreibung
Die Flagge ist ein Doppelstander, dessen Einschnitt bis zu einem Drittel der Länge greift, bestehend aus zwei gleich breiten, waagerechten Streifen, oben weiß, unten rot. Das Verhältnis der Höhe zur Länge ist 2:3.
- Siegelbeschreibung
Das Siegel zeigt das Stadtwappen und die Umschrift „pečať mesta Bratislavy“ (Siegel der Stadt Bratislava) auf slowakisch und lateinisch.[51]
- Logo
Daneben wird für Marketingzwecke auch das 2004 eingeführte Logo benutzt, das stilisiert die Burg Bratislava und die Donau darstellt.
das Stadtwappen
die Flagge Bratislavas
eine Variante des Stadtlogos
Partnerstädte |
Bratislava unterzeichnete am 18. Juli 1962 mit Perugia, der Hauptstadt der italienischen Provinz Umbrien, ein erstes internationales bilaterales Partnerschaftsabkommen.[52]
Im Jahr 2015 listete die Stadtverwaltung auf ihrer Website 31 Partnerstädte auf.[53] Weitere Kooperationen werden in einer 2009 veröffentlichten Broschüre beschrieben.[54]
Stadt | Land | Vertragsgrundlage | seit | aktiv |
---|---|---|---|---|
Alexandria | Agypten Ägypten | Abkommen über Freundschaft und Zusammenarbeit | 1974 | nein |
Bremen | Deutschland Deutschland | Partnerschaftsrahmenvertrag | 1989 | nein |
Brno | Tschechien Tschechien | Kooperationsabkommen | 2012 | ja |
Budapest | Ungarn Ungarn | keine | ja | |
Cleveland | Vereinigte Staaten Ohio, USA | Erklärung des Respekts "Sister Cities" | 1990 | ja |
Dublin | Irland Irland | Protokoll der Freundschaft | 2005 | nein |
Jerewan | Armenien Armenien | Kooperationsabkommen | 2000 | nein |
Ho-Chi-Minh-Stadt | Vietnam Vietnam | Abkommen über den Aufbau und die Entwicklung von Partnerschaftsbeziehungen | 1984 | nein |
Jerusalem | Israel Israel | Protokoll über Kulturaustausch | 1995 | nein |
Karlsruhe | Deutschland Deutschland | keine | ja | |
Kiew | Ukraine Ukraine | Družobná Abkommen über die Zusammenarbeit und Freundschaft | 1969 | nein |
Kopenhagen | Danemark Dänemark | keine | ja | |
Kraków | Polen Polen | Kooperationsabkommen | 1974 | ja, erneuert 2003 |
Larnaka | Zypern Republik Zypern | Abkommen über Follow-up-Partnerschaftsbeziehungen | 1989 | nein |
Ljubljana | Slowenien Slowenien | Abkommen über Freundschaft | 1967 | ja, erneuert 2002 |
Maribor | Slowenien Slowenien | Protokoll über die Ziele der Zusammenarbeit | 1992 | nein |
Moskau | Russland Russland | Memorandum über freundschaftliche Beziehungen und Zusammenarbeit | 1999 | ja |
Namur | Belgien Belgien | Kooperationsvertrag | 1992 | nein |
Perugia | Italien Italien | Protokoll über Freundschaft und Zusammenarbeit | 1962 | ja |
Portland | Vereinigte Staaten Oregon, USA | Erklärung über die Zusammenarbeit | 1992 | nein |
Prag | Tschechien Tschechien | keine | ja | |
Riga | Lettland Lettland | keine | 2004 | nein, nach EU-Beitritt |
Rotterdam | Niederlande Niederlande | Kooperationsabkommen | 1993 | nein |
Russe | Bulgarien Bulgarien | Kooperationsabkommen | 1971 | nein |
Straßburg | Frankreich Frankreich | keine | 2004 | nein, nach EU-Beitritt |
Székesfehérvár | Ungarn Ungarn | Übereinkommen | 1989 | nein |
Tallinn | Estland Estland | keine | ja | |
Thessaloniki | Griechenland Griechenland | Kooperationsabkommen | 1986 | ja |
Turku | Finnland Finnland | Kooperationsabkommen | 1976 | nein |
Ulm | Deutschland Deutschland | Kooperationsabkommen, Donau-Partnerschaft | 2003 | ja |
Vilnius | Litauen Litauen | keine | 2004 | nein, nach EU-Beitritt |
Warschau | Polen Polen | keine | ja | |
Wien | Osterreich Österreich | Abkommen über die Zusammenarbeit zwischen den Twin City Städten | 1993 | ja, erneuert 2003, 2010 |
Zagreb | Kroatien Kroatien | keine | ja |
Wirtschaft und Infrastruktur |
Wirtschaft |
Der Bratislavský kraj ist die wohlhabendste und wirtschaftlich prosperierendste Region der Slowakei. Obschon sie die kleinste aller acht Regionen ist und am zweitwenigsten Einwohner hat, erwirtschaftet sie fast 25 Prozent des slowakischen Bruttoinlandsprodukts (BIP).[55] Das BIP pro Kopf (Kaufkraftparität) lag 2011 bei 46600 € und betrug damit 186 Prozent des EU-27-Durchschnitts. Bratislava ist somit die erste Region derjenigen Länder, die der EU 2004 und 2007 beitraten.
Im Mai 2010 betrug die erfasste Arbeitslosenquote in Bratislava 3,62 Prozent,[56] und der durchschnittliche Bruttolohn lag 2012 bei 1177 € (slowakischer Durchschnitt: 900 €)[57]. Viele Regierungsinstitutionen und Privatunternehmen haben ihren Hauptsitz in Bratislava.
Mehr als 75 Prozent der Erwerbstätigen sind im Dienstleistungssektor beschäftigt, der sich hauptsächlich aus Handel, Banken, Informationstechnik, Telekommunikation und Tourismus zusammensetzt; der ganze Tertiärsektor macht fast vier Fünftel der regionalen Wirtschaft aus. Der Sekundärsektor bildet rund 20 Prozent. Die wichtigsten Zweige sind die Automobil- und Chemieindustrie, gefolgt von der Maschinenbau-, Lebensmittel- und elektrotechnischen Industrie. Der Primärsektor hatte mit Stand von 2002 nur einen Anteil von 0,9 Prozent.[58]
Volkswagen Slovakia, eine Tochtgersellschaft des Automobilherstellers Volkswagen, betreibt seit 1991 in Bratislava das Volkswagenwerk Bratislava. Das Gelände liegt nordöstlich von Devínska Nová Ves unweit der Autobahn Richtung Prag. Die Produktion konzentriert sich auf die Herstellung von Sport Utility Vehicles und Getrieben. In Bratislava werden der VW Touareg und der Audi Q7 hergestellt, teilweise auch der Porsche Cayenne (Karosserie). Im Jahr 2009 wurden etwa 106.000 Fahrzeuge ausgeliefert; das ist 43 Prozent weniger als im Vorjahr, da die aktuelle Finanzkrise den Absatz negativ beeinflusste.[59]
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts erleben besonders Dienstleistungs- und Hightech-Unternehmen einen Aufschwung. Zahlreiche Weltkonzerne, darunter Accenture, AT&T, Dell, HP, IBM, Lenovo und SAP haben in Bratislava Servicezentren eröffnet oder planen dies in naher Zukunft. Gründe für den vermehrten Zuzug multinationaler Unternehmen sind unter anderem die Nähe zu den westeuropäischen Märkten, gut ausgebildete Mitarbeiter und die hohe Dichte an Universitäten und Forschungseinrichtungen. Beispiele weiterer Großunternehmen mit Sitz in Bratislava sind Amazon, Doprastav, ESET, Henkel Slovensko, Hewlett-Packard Slovakia, Kraft Foods Slovakia, Orange Slovensko, Slovak Telekom, Slovenská sporiteľňa, Slovenský plynárenský priemysel, Slovnaft, Tatra Banka, Tesco Slovakia, Telefónica O2 Slovakia, Whirlpool Slovakia und Železnice Slovenskej republiky.
Seit den 1980er Jahren wurden in Bratislava zahlreiche bedeutende Bauprojekte verwirklicht oder sind in Planung.[60] Zu den Gebieten mit reger Bautätigkeit gehören um das Jahr 2007 das Donauufer, die Umgebung des Hauptbahnhofs, das ehemalige Industriegebiet bei der Altstadt sowie die Stadtteile Petržalka, Nové Mesto und Ružinov.
In einer Rangliste der Städte nach ihrer Lebensqualität belegte Bratislava im Jahre 2018 den 80. Platz unter 231 untersuchten Städten weltweit.[61]
Verkehr |
- Historische Handelswege und Straßen
Bratislava entstand an jener Stelle, an der sich einst die Bernsteinstraße und die Donau, zwei der wichtigsten Verkehrswege Mitteleuropas, kreuzten sowie in einem Gebiet, das einen Durchgang zwischen den höheren Bereichen der Alpen und der Karpaten ermöglicht. Heute ist die Stadt ein bedeutender Knotenpunkt für den Straßen-, Eisenbahn- und Luftverkehr sowie für die Schifffahrt.
Die Stadt ist Ausgangspunkt mehrerer Autobahnen. Die Autobahn D1 (E 58, E 75) führt ostwärts nach Trnava und Žilina (Verlängerung nach Košice teilweise fertiggestellt), während die Autobahn D2 (E 65) Bratislava mit Prag, Brno und Budapest verbindet. Die Ringautobahn D4 ist bis jetzt nur zu zwei kleinen Teilen verwirklicht, die daran anschließende österreichische Nordost Autobahn in Richtung Wien am südlichen Ende wurde am 19. November 2007 eröffnet.[62] Bis 2020 soll im Rahmen eines PPP-Projekts ein 32 km langes Teilstück der Schnellstraße R7 Richtung Dunajská Streda sowie ein 27 km langer Abschnitt der Ringautobahn D4 von Jarovce bis Rača entstehen. In ferner Zukunft ist ein Neubau der R1 Richtung Nitra vorgesehen.
Im Stadtgebiet von Bratislava (für die Strecken Bratislava-Petržalka bis Bratislava-Vajnory der D1 sowie Bratislava-Lamač bis Bratislava-Jarovce der D2) ist die Benutzung von Autobahnen von der slowakischen Vignettenmaut befreit, dies gilt jedoch nicht für die grenzüberschreitenden Strecken Richtung Österreich und Ungarn.[63]
- Brücken
Fünf Straßenbrücken überqueren die Donau im Stadtgebiet, zwei davon sind Autobahnbrücken. Das sind (in Fließrichtung gesehen) die Lafranconi-Brücke (Most Lafranconi), die Brücke des Slowakischen Nationalaufstandes (Most SNP), Alte Brücke (Starý most), die Apollo-Brücke (Most Apollo) und die Hafenbrücke (Prístavný most). Die Alte Brücke dient ausschließlich dem Straßenbahn- und Fußverkehr, während die letztere als kombinierte Autobahn- und Eisenbahnbrücke ausgeführt ist. Eine weitere Brücke, die Rusovce-Brücke (Rusovský most), soll bis 2020 im Rahmen des Baus der Ringautobahn D4 entstehen.
- Eisenbahn
Bratislava ist Knotenpunkt von mehreren Eisenbahnhauptlinien. In die Stadt führen von Norden beginnend die Linien von Kúty und Tschechien, Žilina, Budapest, Komárno, Hegyeshalom, Wien (via Kittsee) und Wien (via Marchegg). Führte noch bis in die 1980er Jahre die Bahn von Petržalka her durch die Alte Brücke entlang der Altstadtgrenze, so macht sie seither eine große Schleife östlich des dichtbebauten Gebiets und kreuzt den Fluss erst flussabwärts beim Hafengelände. Vom Hauptbahnhof (Bratislava hlavná stanica) nördlich der Altstadt aus verkehren Züge in Richtung Košice, Prag, Budapest und Wien. Auch vom Bahnhof Bratislava-Petržalka südlich der Donau besteht eine Verbindung nach Wien. Die anderen Bahnhöfe der Stadt, z. B. Nové Mesto oder Vinohrady, dienen weitgehend dem innerstaatlichen Verkehr. Die direkte Bahnverbindung in die österreichische Hauptstadt, die Pressburger Bahn, ist seit 1945 ab dem österreichischen Ort Wolfsthal unterbrochen. Eine Busverkehrslinie aus Bratislava reicht heute bis dorthin.
- Schiffsverkehr
Für den Güterverkehr stellt der Flusshafen von Bratislava zusätzliche Verbindungen her, über die Donau zum Schwarzen Meer und über den Main-Donau-Kanal zur Nordsee. Darüber hinaus verkehren zahlreiche Kreuzfahrtschiffe und der Schnellkatamaran Twin City Liner nach Wien auf dem Fluss.
- Flughafen
Der Flughafen Bratislava M. R. Štefánik, der größte Flughafen der Slowakei, befindet sich neun Kilometer nordöstlich des Stadtzentrums. Er ist ein wichtiger Drehpunkt im Netz der Diskontfluglinie Ryanair. Diese Bedeutung wird durch regelmäßige Busverbindungen nach Wien unterstrichen. Im Jahr 2017 wurden 1.942.069 Passagiere abgefertigt.[64] Für Langstreckenflüge oder bei fehlenden Zielen wird der 50 Kilometer westlich liegende Flughafen Wien-Schwechat benutzt. Der in seinen letzten Jahren der Allgemeinen Luftfahrt dienende Flugplatz Vajnory ist seit 2007 geschlossen.
- Fahrradverkehr und Radwege
Bratislava ist an einige offizielle nationale und internationale Fernradwege angeschlossen, z. B. an den Iron Curtain Trail, welcher entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs von Norwegen bis zum Schwarzen Meer verläuft.[65]
- Öffentlicher Nahverkehr
Der seit 1895 existierende öffentliche Personennahverkehr wird durch die städtische Verkehrsgesellschaft Dopravný podnik Bratislava (DPB) betrieben. Das Liniennetz besteht aus 72 Autobuslinien, 14 Oberleitungsbuslinien und acht Straßenbahnlinien (Spurweite 1000 Millimeter, Netzlänge 39,6 Kilometer), das die ganze Stadt, die Gemeinde Chorvátsky Grob, das ungarische Rajka sowie die österreichischen Gemeinden Wolfsthal und Hainburg an der Donau abdeckt. Den Nachtverkehr übernehmen 20 Buslinien (Stand Dezember 2015).[66] Seit 1983 ist ein 792 Meter langer Straßenbahntunnel (ehemaliger Straßentunnel) unter dem Burghügel in Betrieb. Ende der 1980er-Jahre wurde mit dem Bau einer U-Bahnlinie begonnen, die vom Hauptbahnhof nach Petržalka südlich der Donau hätte führen sollen. Nach der „Wende“ 1989 wurde das Projekt jedoch aus finanziellen Gründen aufgegeben, allerdings soll demnächst größtenteils auf der gleichen Strecke das Straßenbahnnetz vom linken Donauufer nach Petržalka in Form einer „Schnellstraßenbahn“ verlängert werden.
Seit 2013 wird das Tarifsystem der städtischen Verkehrsgesellschaft DPB in dessen des Verkehrsverbundssystems namens Integrovaný dopravný systém v Bratislavskom kraji (kurz IDS BK, wörtlich Integriertes Verkehrssystem im Bratislavský kraj) angepasst. Dieser umfasst neben dem städtischen ÖPNV auch regionale Buslinien des Betreibers Slovak Lines, a. s. sowie Nahverkehr- und REX-Züge der Bahngesellschaft Železničná spoločnosť Slovensko (ZSSK) und bedeckt seit dem 1. November 2015 das ganze Gebiet des Bratislavský kraj sowie einige angrenzende Gemeinden.[67]
- Sonstiges
Der Haupt-Busbahnhof der Stadt befindet sich östlich der Altstadt an der Straße Mlynské nivy.
Es gibt eine Sesselbahn im Bratislavaer Waldpark im Stadtteil Nové Mesto. Sie ist fast 1 km lang und wurde 1972 eröffnet, dann 1989 stillgelegt und ist nach einem Umbau seit 2005 wieder im Betrieb.
Tourismus |
Ein wichtiger Wirtschaftszweig ist der Tourismus. Im Jahr 2010 verfügte Bratislava über 100 kommerzielle Übernachtungsmöglichkeiten mit einer Kapazität von 12.000 Betten, darunter auch die ersten zwei Fünf-Sterne-Hotels in der Stadt. Die Stadt verzeichnete Übernachtungen von 702.000 Besuchern; insgesamt waren 2009 mehr als 1,34 Mio. Übernachtungen zu verzeichnen. Das sind etwa 8 Prozent weniger als im Rekordjahr 2008 (760.000 Besucher), aber der Rückgang war geringer als im Durchschnitt der Slowakei (26 Prozent).[68] Ein bedeutender, nicht näher bezifferbarer Anteil der Besucher sind Tagestouristen, meist im Zusammenhang mit einer Bus- oder Schiffsreise entlang der Donau. Den größten Anteil ausländischer Besucher stellen nacheinander Tschechien, Deutschland, Großbritannien, Italien, Polen, Österreich, Frankreich, die USA, Japan und Ungarn.[69][70]
Neben anderen Faktoren trägt die Ansiedlung von Billigfluggesellschaften (allen voran Ryanair) in Bratislava dazu bei, dass Besucher aus Großbritannien hier immer öfter Stag Partys abhalten. Diese machen einen spürbaren Anteil der Tourismusbranche aus, doch stoßen kulturelle Differenzen und im Alkoholrausch verübter Vandalismus bisweilen auf wenig Verständnis.[71]
Medizintourismus |
Der Medizintourismus spielt in Bratislava ebenfalls eine bedeutende Rolle. Über 3.000 Patienten pro Jahr kommen allein nur für Augenoperationen.
Bratislava als Hauptstadt der Slowakei ist besonders durch seine günstige Nähe zu Österreichs Hauptstadt Wien für Patienten aus Österreich ein attraktives Ziel. Aber auch aus anderen Ländern ist Bratislava über den Flughafen Wien-Schwechat gut zu erreichen und daher zum Zweck des Medizintourismus gut besucht.[72] Attraktiv ist Bratislava mit seinen zahlreichen Kliniken, die deutschsprachigen Service bieten, wegen niedriger Kosten und eines hohen Standards, besonders in den Bereichen Augenoperation, chirurgische Brustplastik und Zahnbehandlung.
Bildung und Wissenschaft |
Die erste Universität Bratislavas und die erste auf dem Gebiet der heutigen Slowakei war die 1465 von Papst Paul II. auf Anfrage des ungarischen Königs Matthias Corvinus gegründete Universitas Istropolitana. Sie wurde etwa 1490 nach Corvinus’ Tod wieder geschlossen.
Bratislava ist Sitz mehrerer Universitäten und Hochschulen. Dazu gehören die 1919 gegründete Comenius-Universität (die größte Universität der Slowakei), die 1937 gegründete Slowakische Technische Universität (die größte technische Universität des Landes) sowie die beiden ältesten Kunsthochschulen des Landes, die Hochschule für Musische Künste und die Hochschule für Bildende Künste (beide 1949 gegründet). Weitere Einrichtungen für Hochschulbildung sind die Wirtschaftsuniversität Bratislava (1940), die Slowakische Medizinische Universität (2002), die private Paneuropäische Hochschule (2004) und eine Wirtschaftsfakultät der City University of Seattle (1993). Insgesamt gibt es in Bratislava rund 65.500 Studenten (Stand 2008).[73]
Die Slowakische Akademie der Wissenschaften hat ihren Sitz ebenfalls in Bratislava. Im Stadtteil Vajnory entsteht der Wissenschafts- und Technologiepark CEPIT mit öffentlichen und privaten Forschungs- und Bildungseinrichtungen. Obwohl die Bauarbeiten im Jahr 2009 beginnen sollten,[74] gab es bisher (Stand 2014) noch keine Baugenehmigung.[75]
Medien |
Bratislava ist das Zentrum der slowakischen Medienlandschaft. Bedeutende Fernsehstationen mit Sitz in der Stadt sind die öffentlich-rechtliche Slovenská televízia sowie die Privatsender TV Markíza, TV JOJ und TA3. Die öffentlich-rechtliche Rundfunkgesellschaft Slovenský rozhlas hat ihren Sitz ebenfalls in Bratislava. Die wichtigsten Zeitungen sind SME, Pravda, Nový Čas, Hospodárske noviny (Wirtschaftszeitung) und Slovak Spectator (englischsprachige Zeitung). Ferner sind hier zwei Nachrichtenagenturen vertreten, die staatliche Tlačová agentúra Slovenskej republiky (TASR) und die private Slovenská tlačová agentúra (SITA).
Kultur |
Theater, Musik, Film und Feste |
Bratislava ist Sitz des Slowakischen Nationaltheaters (Slovenské národné divadlo), das auf zwei Gebäude verteilt ist. Das erste entstand 1885/1886 im Neorenaissance-Stil am Hviezdoslav-Platz in der Altstadt. Das neue Gebäude am Donauufer wurde 2007 eröffnet. Das Nationaltheater ist ein Dreispartentheater für Schauspiel, Oper und Ballett. Kleinere Theater sind unter anderem das Bratislavaer Puppentheater (Bratislavské bábkové divadlo), das Astorka Korzo '90, das Arena-Theater (Divadlo Aréna), das L+S Studio und das Naive Theater Radošina (Radošinské naivné divadlo).
Das 18. Jahrhundert war in Bratislava die Blütezeit der Musik. Das Geschehen war eng mit jenem im nahen Wien verbunden. Wolfgang Amadeus Mozart besuchte Pressburg erstmals im Alter von sechs Jahren. Weitere bekannte Komponisten, die im damaligen Pressburg gastierten, waren Joseph Haydn, Ludwig van Beethoven, Franz Liszt und Béla Bartók. Geboren wurden hier die Komponisten Johann Nepomuk Hummel und Franz Schmidt sowie die zeitgenössischen Komponisten Ivan Parík, Ilja Zeljenka, Ladislav Kupkovič, Vladimir Godár, Peter Machajdík, Martin Burlas und Peter Zagar. Die Stadt ist Sitz der Slowakischen Philharmonie. Jedes Jahr finden mehrere Musikfestivals statt. Zu diesen gehören das Bratislavaer Musikfestival (Bratislavské hudobné slávnosti; klassische Musik), die Bratislavaer Jazz-Tage (Bratislavské jazzové dni; Jazz) und das Wilsonic Festival (Hiphop, Indie-Rock, Alternativmusik und Popmusik).
Das erste Kino in der Stadt wurde 1905 eröffnet, und die ersten Kurzfilme wurden auch damals produziert, noch in der Habsburgermonarchie. Heute ist Bratislava das Zentrum der slowakischen Filmindustrie, Sitz des Filmstudios Koliba und des Slowakischen Filminstituts. Mehrere Filmfestivals finden in der Stadt statt, darunter das seit 1999 stattfindende International Film Festival[76] oder spezialisierte Festivals wie Ekotopfilm (Ökologie) und Febiofest (Alternative). In der Stadt befinden sich zwei Multiplex-Kinos und etwa 20 traditionelle Kinos und Filmklubs.
Neben den oben genannten Festivals finden jährlich auch weitere Veranstaltungen statt: Ende Januar, Anfang Februar wird der Bratislavaer Ball seit 2001 durchgeführt; am 24. April findet seit 2004 ein „Wochenende der offenen Tür“ namens Bratislava pre všetkých (Bratislava für Alle) statt. Des Weiteren wird seit 2003 in der ersten Septemberwoche zur Erinnerung der gekrönten Monarchen im Zeitraum 1563–1830 in Pressburg die Krönungsfeier (Korunovačné slávnosti) veranstaltet. Zum Ende des Jahres finden auch der Weihnachtsmarkt (seit 1993) und die Silvesterfeier (seit 1999; aktuell unter der Bezeichnung Partyslava) statt.
Museen und Galerien |
Das 1961 gegründete Slowakische Nationalmuseum (Slovenské národné múzeum) befindet sich in der Altstadt am Ufer der Donau. Das Nationalmuseum ist die bedeutendste kulturelle Institution des Landes. Es betreibt 16 weitere spezialisierte Museen in der gesamten Slowakei; in Bratislava sind dies neben sechs weiteren Museen zum Beispiel das Naturhistorische Museum (Prírodovedné múzeum) und das Archäologische Museum (Archeologické múzeum). Das Städtische Museum (Múzeum mesta Bratislavy) befasst sich mit der Geschichte der Stadt. Es wurde 1868 gegründet und ist das älteste existierende Museum des Landes. Neben der Hauptausstellung im Alten Rathaus umfasst das Museum sieben Außenstandorte, darunter das Waffenmuseum im Turm des Michaelertors und das Uhrenmuseum im Haus zum Guten Hirten (Dom U dobrého pastiera).
Die 1948 gegründete Slowakische Nationalgalerie (Slovenská národná galéria) ist ein Verbund verschiedener Kunstmuseen in der Slowakei. In der Bratislavaer Altstadt befinden sich zwei Ausstellungen, im Palais Esterházy (Esterháziho palác) und in der angrenzenden Wasserkaserne (Vodné kasárne) am Ufer der Donau. Die Städtische Galerie (Galéria mesta Bratislava), gegründet 1961, ist der zweitgrößte Museenverbund, mit Ausstellungen im Pálffypalais (Pálfiho palác) und im Mirbachpalais (Mirbachov palác). Auf moderne Kunst spezialisiert ist das Danubiana Meulensteen Art Museum im südlich der Donau gelegenen Stadtteil Čunovo. Slowakische Künstler des 20. Jahrhunderts werden in der Galéria Nedbalka in einem sanierten Stadtpalais präsentiert.
Weitere Museen sind das Verkehrsmuseum, welches sich mit den Wagen und Zügen in der Slowakei bis zu den 1970er Jahren befasst, das pharmazeutische Museum, das Museum der jüdischen Kultur im Landadelpalais Zsigray, eine Exposition des Schiffsmuseums und andere.
Sport |
- Ballsportarten
Den Ballsportlern in Bratislava stehen rund 60 Fußballstadien oder Fußballplätze, 74 Basketballplätze, 128 Volleyballplätze und 61 Tennisplätze zur Verfügung.[77]
In der höchsten slowakischen Fußball-Liga, der Fortuna liga, ist 2016/17 ein Verein aus Bratislava vertreten: Der 1919 gegründete ŠK Slovan Bratislava spielt im Štadión Pasienky und ist der erfolgreichste slowakische Verein überhaupt; größter Erfolg war der Gewinn des Europapokals der Pokalsieger im Jahr 1969. Vorher spielte der Verein im Štadión Tehelné pole, das einmal 30.000 Zuschauer fassen konnte. Das ist 2009 wegen Baumängeln aufgegeben worden und ist seither dem Verfall preisgegeben. An dessen Stelle ist ein neues „Nationalstadion“ geplant, der Baubeginn ist jedoch ungewiss. Der FC Petržalka 1898 (gegründet 1898) ist der älteste Verein der Stadt und trägt seine Heimspiele ebenfalls im Štadión Pasienky (bis 2008 Štadión Petržalka, heute abgerissen) aus und spielte jahrelang in der slowakischen 1. Liga; sein größter Erfolg war Teilnahme an der Hauptrunde des UEFA Champions League 2005/06. Ein weiterer bekannter Verein ist der FK Inter Bratislava, der 1940 gegründet wurde und ebenfalls im Pasienky-Stadion spielte.
Das nationale Tenniszentrum mit der Sibamac Arena ist Austragungsort zahlreicher kultureller und sportlicher Veranstaltungen, unter anderem fand dort 2005 das Finale des Davis Cup statt.
Die Stadt ist in den obersten slowakischen Ligen für Basketball, Handball, Volleyball und Wasserball vertreten.
- Wintersport
Bratislava besitzt drei Hallen für Wintersportarten. Der HC Slovan Bratislava spielt seit der Saison 2012/13 in der Kontinentalen Hockey-Liga (KHL), bis dahin spielte der Klub in der slowakischen Extraliga und wurde dort achtmal slowakischer Meister. Er trägt seine Heimspiele im Zimný štadión Ondreja Nepelu (Stadtteil Nové Mesto) aus, das eine Kapazität von 10.110 Zuschauer aufweist. Die anderen Eishallen befinden sich in Ružinov (Zimný štadión Vladimíra Dzurillu) und Dúbravka. Die Eishockey-Weltmeisterschaften 1959 und 1992 fanden gleichzeitig in Prag und Bratislava statt. Gemeinsam mit Košice war Bratislava einer der Austragungsorte der Weltmeisterschaft 2011. Aus der Szene der Eiskunstläufer der Stadt sind bereits erfolgreiche Sportler hervorgegangen, darunter Ondrej Nepela und Karol Divín.
- Wassersport, Leichtathletik und weitere Sportarten
Čunovo in der Nähe des Kraftwerks Gabčíkovo ist ein bedeutendes Zentrum für Wassersportarten wie Rafting und Kanuslalom. Im dortigen Wassersportzentrum werden jedes Jahr zahlreiche nationale und internationale Kanu- und Kajak-Wettbewerbe ausgetragen. Die Stadt weist etwa acht Bootshäuser auf.[77]
Der seit 1921 jährlich stattfindende Nationallauf Devín–Bratislava (Národný beh Devín-Bratislava) über 11,6 km ist die älteste Leichtathletik-Veranstaltung der Slowakei.[78] Der Bratislava-Marathon findet seit 2006 statt.[79]
Verbreitet sind in der Stadt über die oben genannten Sportarten hinaus Turnen, Schwimmen und Reiten. Für diese Zwecke gab es im Jahr 1988 bereits 109 Turnhallen, 26 Schwimmbecken und 7 Reitbahnen.[77] Petržalka ist Standort einer Rennstrecke für Pferde- und Windhundrennen.
Persönlichkeiten |
In der Stadt geborene oder eng mit ihr verbundene Personen |
Bratislava ist Geburtsort zahlreicher Persönlichkeiten. Aufgrund der ethnischen Vielfalt der Stadt insbesondere vor Ende des 19. Jahrhunderts sind in der Liste von Persönlichkeiten der Stadt Bratislava neben Slowaken auch zahlreiche Personen deutscher, österreichischer und ungarischer Nationalität vertreten.
Ehrenbürger (Auswahl) |
Václav Havel, ehemaliger tschechoslowakischer und tschechischer Präsident (2009)
Ján Chryzostom Kardinal Korec SJ, slowakischer emeritierter Bischof von Nitra (1989)
Helmut Zilk, Bürgermeister der Stadt Wien (4. September 1990)
Edita Gruberová, Sopranistin (24. September 1997)
Maximilian Pammer, erster österreichischer Botschafter in der Slowakischen Republik (2009)
Jozef Kardinal Tomko, slowakischer emeritierter Kurienkardinal (2009)
Literatur |
- Iris Engemann: Die Slowakisierung Bratislavas: Universität, Theater und Kultusgemeinden 1918 – 1948. Harrassowitz, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-447-06640-2 (Zugleich Dissertation Europa-Universität Viadrina).
- Irene Hanappi, Katharina Gossow (Fotos): Bratislava. Gehen, sehen und genießen. 5 Routen durch die Hauptstadt der Slowakei. Geschichte, Kultur, Sightseeing, Essen und Trinken. 3., aktualisierte Auflage. Falter, Wien 2011, ISBN 978-3-85439-436-5 (Stadtführer).
- V. Horváth, D. Lehotská, J. Pleva et al.: Dejiny Bratislavy. Obzor, Bratislava 1979 (slowakisch).
- Martin Hutter: Bratislava – Boomtown ante portas? In: Hitz H., Helmut Wohlschlägl, hg. Das östliche Österreich und benachbarte Regionen. Ein geographischer Exkursionsführer zum Dt. Geographentag in Wien. Boehlau, Wien 2009, ISBN 978-3-205-78447-0, S. 408–420.
Marcell Jankovics: Zwanzig Jahre in Preßburg (1919-1939), Karlsruhe 2017, ISBN 978-80-8175-029-8- Igor Janota: Bratislavské rarity. Vydavateľstvo PT, Bratislava 2006, ISBN 80-89218-19-9 (slowakisch).
- Anton Klipp: Preßburg. Neue Ansichten zu einer alten Stadt. Karpatendeutsches Kulturwerk, Karlsruhe 2010, ISBN 978-3-927020-15-3.
Johann Mathias Korabinsky: Beschreibung der königl. Ungarischen Haupt- Frey- und Krönungsstadt Pressburg, Pressburg 1784- Dušan Kováč: Bratislava 1939–1945 – Mier a vojna v meste. Vydavateľstvo PT, Bratislava 2006, ISBN 80-89218-29-6 (slowakisch).
- Dušan Kováč et al.: Kronika Slovenska. Od najstarších čias do konca 19. storočia. 1. Band. Fortuna Print, Bratislava 1998, ISBN 80-7153-174-X (slowakisch).
- Dušan Kováč et al.: Kronika Slovenska. Slovensko v dvadsiatom storočí. 2. Band. Fortuna Print, Bratislava 1999, ISBN 80-88980-08-9 (slowakisch).
- Darina Múdra: Pressburg. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3046-5.
- Theodor Ortvay: Pozsony város utcái és terei (ungarisch), Pozsony 1905
Theodor Ortvay: Geschichte der Stadt Pressburg, 7 Bde., Pressburg 1892–1912- Emil Portisch: Geschichte der Stadt Pressburg-Bratislava, 2 Bde., Pressburg-Bratislava 1932/1933
- László Szarka: Etnické zmeny v Bratislave (Ethnische Veränderungen in Preßburg und die städtische Administrative zwischen den Weltkriegen), in: Kapitoly z dejín Bratislavy, (ed. Gábor Czoch), Bratislava 2006 (slowakisch)
- Anton Špiesz: Bratislava v stredoveku. Perfekt, Bratislava 2001, ISBN 80-8046-145-7 (slowakisch).
- Gunnar Strunz: Bratislava. Mit Donautiefland, kleinen Karpaten und Záhorie. Hrsg.: Detlev von Oppeln, Bernd Schwenkros. 2., aktualisierte Auflage. Trescher, Berlin 2011, ISBN 978-3-89794-180-9 (Reiseführer).
- J. C. v. Thiele: Das Königreich Ungarn. Band 6, Kaschau 1833, S. 92–132.
Weblinks |
Commons: Bratislava – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Bratislava – Reiseführer
Wiktionary: Bratislava – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Pressburg – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Offizielle Website der Stadt Bratislava (slowakisch, deutsch, englisch)
Abbildung der Stadt 1588 in Civitates orbis terrarum von Georg Braun- Kartenvergleich 19. Jh. – 3. Landesaufnahme in mapire.eu
Einzelnachweise |
↑ Ján Lacika: Visiting Slovakia – Bratislava. Dajama-Verlag, Bratislava 2000, ISBN 978-80-88975-16-8, S. 10 (englisch).
↑ Bratislava. In: worldweather.wmo.int. Weltorganisation für Meteorologie, abgerufen am 23. Oktober 2017 (Klimadaten bereitgestellt vom „Slovak Hydrometeorological Institute“ (SHMU)).
↑ Špiesz, Anton, Bratislava v stredoveku, S. 27–31, 38–39.
↑ Špiesz, Anton, Bratislava v stredoveku, S. 48–49.
↑ ab Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 16, Leipzig und Wien 1908, S. 281–282.
↑ ab Iris Engemann: Die Slowakisierung Bratislavas. Universität, Theater und Kultusgemeinden 1918-1948. Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-447-06640-2.
↑ Duin, Pieter van: Central European crossroads: social democracy and national revolution in Bratislava (Pressburg), Berghahn Books, 2009, S. 176
↑ Kováč et al., „Kronika Slovenska 2“, S. 100
↑ Kováč et al., „Kronika Slovenska 2“, S. 283
↑ Vladimír Jancura: Volali ho major Zorič. In: pravda.sk. 4. April 2010, abgerufen am 18. Januar 2018 (slowakisch).
↑ Bratislava odolala storočnej vode, Bratislavské noviny am 11. Juni 2013, abgerufen am 18. Oktober 2013
↑ ab Ministerialerlass Nr. Z.1236/adm vom 14. März 1919 (Zit.: Anton Klipp: Preßburg... S. 35)
↑ Karl Bosl: Daas „jüngere“ bayerische Stammesherzogtum der Luitpoldinger. In: Zeitschrift für Bayerische Landesgeschichte. München 1955, S. 158.
↑ Peter F. Kramml: Stadt, Land und Kirche: Salzburg im Mittelalter und in der Neuzeit. Tagung zur Emeritierung von Heinz Dopsch in Salzburg vom 23. bis 24. September 2011. Hrsg.: Verein Freunde der Salzburger Geschichte (= Salzburg Studien : Forschungen zu Geschichte, Kunst und Kultur. Nr. 13). Salzburg, 2012, S. 17.
↑ z. B. in: Ján Stanislav: Slovenský juh v stredoveku, 2. Aufl. 1999; Pavol Žigo in: Österreichische Namenforschung, 29 (2001), S. 219–223. (Hierbei ist zu beachten, dass ‚B‘ und ‚P‘ im Bairischen denselben Laut bezeichnen.)
↑ Historical melting pot of cultures (Memento vom 5. Juni 2011 im Internet Archive), The Slovak Spectator, 2001
↑ Pressburg, Encyclopædia Britannica, Eleventh Edition, 1911.
↑ Eberhard Krankzmayer, Karl Bürger: Burgenländisches Siedlungsnamenbuch. Hrsg.: Amt d. Burgenländischen Landesregierung (= Burgenländische Forschungen. Nr. 37). Eisenstadt 1957, S. 185.
↑ Ján Stanislav: Slovenský juh v stredoveku. 2. Auflage. 1999.
↑ Ján Stanislav: Slovenský juh v stredoveku. 2. Auflage. 1999, Nachwort
↑ Vladimir Horváth, Elemir Rákoš, Josef Watzka (Hrsg.): Bratislava, hlavné mesto Slovenska. Pripojenie Bratislavy k Československej republike roku 1918–1919. Dokumenty. 1977 (doc.151, 166)
↑ Website der Deutschen Botschaft Pressburg. Abgerufen am 9. Dezember 2018.
↑ Österreichische Botschaft Pressburg
↑ Names of Bratislava, Pressburg, Pozsony, Istropolis, University of Pittsburgh, abgerufen am 5. November 2012 (englisch)
↑ Krásavica na Dunaji? Blava, ne!, Hospodárske noviny, 28. August 2009, abgerufen am 28. Juli 2010
↑ Das engste Haus Europas (Memento vom 17. Januar 2008 im Internet Archive) – Kultur- und Informationszentrum Bratislava
↑ Bratislava entdecken: Streifzüge durch die slowakische Hauptstadt S. 75–76, abgerufen am 24. April 2009
↑ Ján Lacika: Visiting Slovakia – Bratislava. Dajama-Verlag, Bratislava 2000, S. 179 (englisch).
↑ Ján Lacika: Visiting Slovakia – Bratislava. Dajama-Verlag, Bratislava 2000, S. 135 (englisch).
↑ Umwelt – Stadtverwaltung Bratislava
↑ Ela Nahálková: Bratislava’s mayors lay out real estate plans. In: spectator.sme.sk. 29. Januar 2007, abgerufen am 4. April 2018 (englisch).
↑ Hesperus. Encycolpädische Zeitschrift für gebildete Leser. Band 29, nr. 4, April 1821, S. 27.
↑ Paul Magda: Neueste statistisch-geographische Beschreibung des Königreichs Ungarn, Croatien, Slavonien und der ungarischen Militär-Grenze. Zweite Ausgabe, Band 1. Wigand, Leipzig 1834, S. 155–156.
↑ Historische demografische Daten – populstat.info
↑ ab Volkszählung 2011: Bevölkerung nach Ethnie (Memento vom 14. November 2013 im Internet Archive) (PDF; 256 kB), Statistisches Amt der Slowakischen Republik (slowakisch), abgerufen am 17. September 2013.
↑ Zusammenfassung Volkszählung 2001 – Statistisches Amt der Slowakischen Republik
↑ Volkszählung 2001: Ständige Wohnbevölkerung nach Ethnie (Memento vom 29. November 2006 im Internet Archive) – Statistisches Amt der Slowakischen Republik
↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Konfession (Memento vom 29. November 2006 im Internet Archive) – Statistisches Amt der Slowakischen Republik
↑ Volkszählung 2011 – Bevölkerung nach Konfession (Memento vom 14. November 2013 im Internet Archive) (PDF; 256 kB), Statistisches Amt der Slowakischen Republik (slowakisch), abgerufen am 17. September 2013.
↑ ab Bohoslužby v Bratislave, Bratislavské noviny, abgerufen am 15. Juli 2010.
↑ Ján Lacika: Visiting Slovakia – Bratislava. Dajama-Verlag, Bratislava 2000, S. 43 (englisch).
↑ Bratislava – Synagogue, Slovak Jewish Heritage, abgerufen am 14. Juli 2010
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↑ Moslimovia na Slovensku by chceli mať mešitu, hnonline.sk am 11. August 2010, abgerufen am 12. August 2010
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