Lunula (Archäologie)




Die Goldlunula von Schulenburg




Die Goldlunula von Blessington


Als Lunula (Mehrzahl: Lunulae, von lat. luna, der Mond; lunula, ‚der kleine Mond‘ bzw. ‚die Mondsichel‘) bezeichnet man in der Archäologie spätneolithische bis frühbronzezeitliche, halbmondförmige Gegenstände, meist aus dünnem Goldblech. In Südfrankreich (Dolmen de la Verdoline) und auf der Iberischen Halbinsel sind auch Exemplare aus Schiefer (Necropole von Baútas, Amadora) und Bronze bekannt. Eine Sonderform der Lunula ist das Gorget.




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Irland


  • 2 Portugal


  • 3 Siehe auch


  • 4 Quellen


  • 5 Literatur


  • 6 Weblinks




Irland |


Als Herstellungsort der goldenen Exemplare gilt Irland (Blessington), sie wurden aber auch in Großbritannien (Llanllyfni, Wales), Skandinavien, Polen und Deutschland (Butzbach und Schulenburg[1][2] in der Region Hannover) gefunden. Die Goldlunula, die in Pattensen Ortsteil Schulenburg gefunden wurde, ist die einzige Goldlunula aus Niedersachsen, während man aus einem anderen Fundort mit dem Kupferschatz von Osnabrück aus 2016 drei gefundene Lunulae aus Kupfer kennt. Meist werden die irischen Lunulae als Halsschmuck gedeutet (Ross im County Westmeath). Da sie jedoch nie im Grabkontext gefunden wurden, ist ihre Nutzung bzw. Tragweise in Mittel- und Nordeuropa unbekannt.



Portugal |





Lusitanische Lunula (2. Jahrhundert v. Chr.), Chao de Lamas, Portugal


Portugiesische Lunulae sind in aller Regel aus Schiefer. Diese wurden wahrscheinlich mit den Spitzen nach unten getragen, worauf die Lage der im Regelfall zwei Ösen hindeutet. In den Grotten von Cascais und am Fundort Trigache 2 wurden derartige Exemplare geborgen. Das mit fünf Löchern versehene Lunula von Cabeço da Arruda 2 gibt ebenso keinen exakten Hinweis auf die Tragweise, wie das mehrlochige Fragment von Pedra dos Mouros. Die Anordnung der Löcher deutet jedoch unterschiedliche Möglichkeiten an. Daneben gibt es ungelochte Funde von Praia das Maçãs und Trigache 3 sowie die goldene Lunula von Cabeceiras de Basto und Lunulae, die auf Statuenmenhiren wie denen von Portela de Mogos erkennbar eingraviert sind.



Siehe auch |


  • Mondhorn


Quellen |



  1. Hans Hahne: Das Goldgeschmeide von Schulenburg In: JB Provinzial-Museum Hannover 1911/12 Seite 86ff.


  2. Frühes Gold. Ur- und Frühgeschichtliche Goldfunde aus Niedersachsen (Fundgeschichten und kulturhistorische Impressionen). Seite 31–34. Niedersächsisches Landesmuseum Hannover. Isensee Verlag Oldenburg 2003. ISBN 3-89995-066-6


Literatur |


  • George Eogan: The accomplished art. Gold and gold-working in Britain and Ireland during the Bronze Age (c.2300–650 BC). Oxbow Books, Oxford 1994, ISBN 0-946897-72-7 (Oxbow monograph 42).


  • Georg Leisner, Vera Leisner: Die Megalithgräber der Iberischen Halbinsel. Der Westen. De Gruyter, Berlin 1956 (Madrider Forschungen 1, 1, ISSN 0418-9736).


Weblinks |



 Commons: Lunulas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

  • http://www.lrz-muenchen.de/~arch/mitt/m020-2.htm

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