Coven




Coven (altfranz. covent, convent) ist eine Bezeichnung für eine religiöse, meist weibliche Gemeinschaft oder Versammlung von bis zu dreizehn aktiven Hexen, auch als Hexenzirkel bezeichnet.




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Etymologie


  • 2 Geschichte


  • 3 Organisation


  • 4 Einzelnachweise




Etymologie |


Der Begriff stammt vom lateinischen convenire ‚zusammenkommen‘ und conventus ‚Zusammenkunft‘[1][2] und entstand als Variante des archaischen covin ‚Betrug‘, ‚Täuschung‘.[3] In Geoffrey Chaucers Canterbury Tales aus dem 14. Jahrhundert taucht der Begriff covent für ein Treffen von 13 Personen auf, in den Hexenprozessen von 1662 im schottischen Auldearn der Begriff covine für die Beschreibung der Organisation der Hexen; wie Walter Scott in seinen Letters on Demonology and Witchcraft von 1830 erwähnt, findet dieser sich auch in der Bezeichnung Covine tree für den Baum vor dem Schloss, an dem dessen Herr seine Gäste empfing. Montague Summers bezeichnete die Coven als conventicles ‚Konventikel‘.[4]



Geschichte |


Hinweise auf Coven lassen sich in der Literatur bis zum 12. Jahrhundert zurückverfolgen. John of Salisbury beschreibt organisierte Gruppen beim Hexensabbat, die jedoch nichts als vom Teufel erzeugte Täuschungen seien; als solche bezeichnete auch Germanus von Auxerre in einer populären mittelalterlichen Geschichte die nachts umherstreifenden Frauen.[4]


Erst durch die Inquisition wurde der Glaube an die Existenz solcher Hexenvereinigungen ernstgenommen; beschuldigte Hexen wurden durch peinliche Befragungen zu Geständnissen gezwungen, dass sie Mitglieder geheimer, subversiver Organisationen seien. Die älteste Bezugnahme auf einen Coven in einem Hexenprozess stammt aus dem Jahr 1324, wo Alice Kyteler in Kilkenny, Irland, der Mitgliedschaft in einer 13-köpfigen Gruppe beschuldigt wurde. Im 16. und 17. Jahrhundert finden sich mehrere Geständnisse, einem Coven beigetreten zu sein. Das Konzept des Covens wurde bis zum Ende der Hexenverfolgungen in den frühen 1700er-Jahren etabliert.[4]



Organisation |


Traditionell besteht ein Coven aus 13 Mitgliedern, von denen eine die Führungsperson ist; für diese konstante Mitgliederzahl finden sich historisch jedoch kaum Hinweise, darunter nur wenige Hexenprozesse, die auch von Inquisitoren erzwungen worden sein könnten. In Cotton Mathers Niederschriften zu den Hexenprozessen von Salem heißt es, dass die Hexen sich in einer Form organisieren würden, die der Kirche sehr ähnelte, dass sie eine Taufe, ein Abendmahl und Offiziere hätten, die „auf schreckliche Weise denen unseres Herrn“ ähneln würden.[4]


Laut der britischen Anthropologin Margaret A. Murray war der Anführer des Coven der Großmeister beziehungsweise die verehrte Gottheit, vermutlich eine heidnische gehörnte Gottheit, die unter der Inquisition zum Teufel wurde. Am Sabbat, wenn der Gott oder Teufel persönlich anwesend sei, sei der Großmeister der Vorstand geworden. Jeder Coven habe außerdem einen Beschwörer, der die Mitglieder heimlich über Zeit und Ort des nächsten Treffens informiere. Außerdem sollen Coven die hochrangige Position der maiden gehabt haben, die hauptsächlich dem Großmeister beigestanden und mit ihm den Tanz geleitet habe.[4]


Die Coven sollen unabhängig voneinander, aber über ein Netzwerk miteinander verbunden gewesen sein; dem Hexenprozess von North Berwick zufolge sollen drei Coven zusammengearbeitet haben, um König James VI. von Schottland zu ermorden; für solche Netzwerke fehlt es jedoch an Beweisen.[4]


Viele Anhänger der neuheidnischen Bewegung Wicca organisieren sich in Coven, es ist jedoch anzunehmen, dass eine noch größere Menge alleine praktiziert. Die Coven suchen keine Mitglieder und nehmen nicht jeden Bewerber an. Üblicherweise treffen sich Wicca-Coven am Vollmond zur rituellen Zusammenkunft, Esbat genannt. Gerald Brousseau Gardner sah 13 als die ideale Mitgliederzahl an, wobei jeder Coven je sechs Männer und Frauen (im Idealfall Paare) und eine Hohepriesterin haben sollte; 13 gilt als Idealfall, jedoch nicht als strikte Regel.[4]



Einzelnachweise |



  1. John Ayto: Word Origins. Second edition. London: A & C Black Publishers Ltd 2005.


  2. Chembers 21 Century Dictionary. Revised edition. New Delhi: Allied Chambers. S. 312.


  3. Oxford Dictionary of Phrase and Fable. Second edition. Oxford: Oxford University Press 2006.


  4. abcdefg Rosemary Ellen Guiley: The Encyclopedia of Witches, Witchcraft & Wicca. Third Edition. New York: Visionary Living 2008, S. 75 ff.


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