Dschidda


























Dschidda

Basisdaten

Staat:

Saudi-Arabien

Provinz:

Mekka

Koordinaten:

21° 32′ N, 39° 10′ O21.5439.17Koordinaten: 21° 32′ N, 39° 10′ O

Höhe:

0 m

Fläche:

1.320 km²

Einwohner:
3.232.834[1]

Bevölkerungsdichte:
2.637 Einwohner/km²

Telefonvorwahl:

+966 (0)12
Stadtgliederung:5 Bezirke
Offizielle Website:
www.jeddah.gov.sa
Politik
BürgermeisterAdil Faqeeh


Lage der Stadt


Dschidda (auch Djeddah, Djidda; arabisch جدّة Dschiddah, DMG Ğidda; engl. Transkription: Jeddah, Jiddah, Jedda, Jidda) ist die wichtigste Hafenstadt Saudi-Arabiens am Roten Meer und liegt in der Provinz Mekka.




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Daten und Fakten


  • 2 Geschichte


  • 3 Bauwerke


  • 4 Sport


  • 5 Städtepartnerschaften


  • 6 Klimatabelle


  • 7 Galerie


  • 8 Söhne und Töchter der Stadt


  • 9 Weblinks


  • 10 Quellen




Daten und Fakten |


Bei der Volkszählung 2004 hatte Dschidda 2.801.481 Einwohner, 2007 waren es bereits ca. 3 Mio und 2014 rund 4 Mio.[1] Dschidda liegt am Roten Meer und bildet das Tor nach Mekka, dem religiösen Zentrum des Islam, welches etwa 72 km östlich im Landesinneren liegt. Jährlich kommt ein sehr großer Strom von Mekka-Pilgern in Dschidda an, bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts hauptsächlich auf dem Seeweg, heute vor allem per Flugzeug. Um der wachsenden Zahl von Pilgern die Einreise zu ermöglichen, wurde 1980 der Internationale König-Abd-al-Aziz-Flughafen 16 Kilometer nördlich der Stadt eröffnet. Anders als in Mekka werden in Dschidda Besucher aller Religionen empfangen. Aufgrund eines hohen Bedarfs an ausländischen Arbeitskräften ist die örtliche Bevölkerung sehr international zusammengesetzt. Häufig anzutreffen sind Nord- und Ostafrikaner, Jemeniten, Ägypter, Libanesen, Jordanier, Palästinenser und andere Araber, Pakistanis, Bangladescher, Inder, Perser, und Türken.


Bevölkerungsentwicklung der Agglomeration laut UN




















Jahr
Einwohnerzahl[2]
1950
119.000
1960
141.000
1970
348.000
1980
851.000
1990
1.742.000
2000
2.509.000
2010
3.450.000
2017
4.296.000


Traditionelles Haus, Altstadt Dschidda



Geschichte |


Dschidda soll vor etwa 2500 Jahren von einem jemenitischen Stamm gegründet worden sein. Die hinter einem Korallenriff gelegene natürliche Bucht bot einen günstigen Stützpunkt für Fischer. Im Jahre 647 wählte Kalif ʿUthmān ibn ʿAffān Dschidda als Standort für den Hafen von Mekka. Bei Bauvorhaben in der Heiligen Stadt wurde das Baumaterial üblicherweise über Dschidda von auswärts eingeführt, so zum Beispiel bei der Erweiterung der Heiligen Moschee im Jahre 777, als der abbasidische Kalif al-Mahdi auf Schiffen Marmorblöcke aus Syrien nach Dschidda bringen ließ, die dann auf Wagen nach Mekka weitertransportiert wurden.[3] Außerdem wurde die Stadt Anlaufpunkt für muslimische Pilger aus aller Welt. Im 15. Jahrhundert befestigten tscherkessische Mamluken die Stadt mit einer steinernen Mauer. Der mit drei Haupttoren ausgestattete Wall sollte Dschidda vor Angriffen der Portugiesen schützen.[4][5][6]


Von 1517 an bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Dschidda vom Osmanischen Reich verwaltet und war Teil des unabhängigen Hedschas. In dieser Zeit erhielt sie den Spitznamen „Bilad al Kanasil“ (Stadt der Konsulate), weil dort zahlreiche offizielle Vertretungen unterhalten wurden. 1916 wurde die Stadt von den Briten erobert, welche die Stadtmauer mit einem vierten Tor für den Automobilverkehr ausstatten ließen. 1925 kam der Hedschas unter die Herrschaft von Abdulaziz Ibn Saud, des Gründers des modernen Königreichs Saudi-Arabien. Neben Mekka und Medina fiel damit auch Dschidda in Ibn Sauds Einflussbereich.


Seit dem 16. Jahrhundert war die Stadt von einer Stadtmauer umgeben. Der Ölreichtum brachte eine Expansion der Stadt und ihres Seehafens mit sich. Die Stadtmauer wurde deshalb 1947 abgerissen.


Da die Stadt nicht über ausreichend Süßwasservorkommen verfügt, wurde bereits unter der Herrschaft der Osmanen im Jahr 1907 die erste Entsalzungsanlage für Meerwasser gebaut. Bis heute stammen rund 97 % des Trinkwassers in Dschidda aus Meerwasser-Entsalzungsanlagen – im Jahr 2010 lag der Verbrauch bei rund 1 Mio. Kubikmeter pro Tag.


Für den Namen „Dschidda“ gibt es zwei Erklärungen: Nach der ersten bedeutet Dschidda einfach nur „Seeküste“, da die Stadt an der Küste liegt. Einige jedoch sprechen den Namen „Dschadda“ aus, was „Großmutter“ bedeutet, denn in der islamischen Tradition liegt in der Stadt das Grab von Eva. Die angebliche Grabstätte wurde 1975 zubetoniert, da muslimische Pilger dort zu Eva beteten, was einen schweren Verstoß gegen die strenge wahhabitische Auslegung des monotheistischen Glaubensgrundsatzes des Islam darstellt.


Bekanntheit erlangte die Stadt durch die Abkommen von Dschidda. Das erste Abkommen beendete die britische Herrschaft in Arabien, das zweite legte die Südgrenzen Saudi-Arabiens fest. Im November 2009 und Januar 2011 gab es schwere Überschwemmungen in der Stadt (siehe Überschwemmungen in Dschidda 2009). Seitdem 2015 Frauen erstmals für Stadtversammlungen wählen und kandidieren durften, haben zwei Frauen ein Mandat errungen.



Bauwerke |




Blick vom Hafen Dschiddas: links der höchste Fahnenmast der Welt mit 171 Metern


In Dschidda stehen der höchste Fernsehturm des Landes, der 250 Meter hohe Fernsehturm Dschidda, und das Haj Terminal Dach, mit 40,5 Hektar Gesamtfläche die größte Dachkonstruktion der Welt, am Flughafen Dschidda. Die King Fahd’s Fountain ist mit bis zu 312 m Höhe derzeit (2017) der höchste Springbrunnen der Welt.


Das erste Krankenhaus der SGD-Kette (vgl. engl. Saudi German Hospitals) mit einer Bausumme von 120 Millionen US-Dollar und 217 Betten[7] wurde 1988 nach dem Entwurf des Architekten Nikolaus Rosiny fertiggestellt.[8]


Prinz al-Walid ibn Talal verkündete am 2. August 2011, ein milliardenschwerer Vertrag zum Bau des mehr als 1000 Meter hohen Jeddah Tower (ehemals Kingdom Tower) in der Nähe von Dschidda sei mit der Bin-Laden-Gruppe unterzeichnet worden. Die Summe des Vertrags beläuft sich auf über 1,2 Milliarden US-Dollar.[9] Der Jeddah Tower wird mit 1007 Metern Höhe das höchste Gebäude der Welt werden und damit den 828 Meter hohen Burj Khalifa in Dubai um 179 Meter überragen. Die Fundamentarbeiten für das Bauwerk begannen 2013, die Fertigstellung ist für 2021 vorgesehen.[10]


Seit 2014 steht in der Stadt ein 171 Meter hoher Fahnenmast, der seither der höchste freistehende Fahnenmast der Welt ist.[11] Ebenfalls 2014 wurde die Altstadt von Dschidda in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.[12]



Sport |


  • Al-Ittihad

  • Al-Ahli

  • ar-Rabi'a Dschidda


Städtepartnerschaften |




  • KasachstanKasachstan Almaty, Kasachstan


  • JordanienJordanien Amman, Jordanien


  • AserbaidschanAserbaidschan Baku, Aserbaidschan


  • AgyptenÄgypten Alexandria, Ägypten


  • AgyptenÄgypten Kairo, Ägypten


  • Vereinigte Arabische EmirateVereinigte Arabische Emirate Dubai, Vereinigte Arabische Emirate


  • IndonesienIndonesien Jakarta, Indonesien


  • TurkeiTürkei Istanbul, Türkei


  • TurkeiTürkei Adana, Türkei


  • TaiwanRepublik China (Taiwan) Taipei, Taiwan


  • MalaysiaMalaysia Johor Bahru, Malaysia


  • RusslandRussland Kasan, Russland


  • PakistanPakistan Karatschi, Pakistan


  • TurkmenistanTurkmenistan Mary, Turkmenistan


  • UkraineUkraine Odessa, Ukraine


  • KirgisistanKirgisistan Osch, Kirgisistan


  • BulgarienBulgarien Plowdiw, Bulgarien


  • MarokkoMarokko Casablanca, Marokko


  • TunesienTunesien Tunis, Tunesien


  • BrasilienBrasilien Rio de Janeiro, Brasilien


  • JapanJapan Shimonoseki, Japan


  • RusslandRussland St. Petersburg, Russland


  • FrankreichFrankreich Straßburg, Frankreich


  • China VolksrepublikVolksrepublik China Xi’an, Volksrepublik China


Klimatabelle |



Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Dschiddah


























































































































Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez


Max. Temperatur (°C)
30
30
32
35
37
38
39
38
38
36
34
31

Ø

34,9
Min. Temperatur (°C)
17
17
18
20
23
24
25
26
25
23
21
18

Ø

21,4
Temperatur (°C)
23,5
23,5
25
27,5
30
31
32
32
31,5
29,5
27,5
24,5

Ø

28,1


Niederschlag (mm)
10
1
2
5
1
0
0
0
0
0
18
16

Σ

53


Sonnenstunden (h/d)
7
8
9
10
11
11
10
10
10
10
8
7

Ø

9,3


Regentage (d)
2
0
1
1
0
0
0
0
0
0
1
1

Σ

6


Wassertemperatur (°C)
26
25
25
26
28
29
31
31
31
30
29
27

Ø

28,2

























T
e
m
p
e
r
a
t
u
r


30

17


30

17


32

18


35

20


37

23


38

24


39

25


38

26


38

25


36

23


34

21


31

18
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez


























N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
10

1

2

5

1

0

0

0

0

0

18

16

 
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez

Quelle: www.weather2travel.com


Galerie |



Söhne und Töchter der Stadt |



  • Abbas I. (1813–1854), Vizekönig von Ägypten


  • Faisal Al-Hegelan (* 1929), saudi-arabischer Politiker und Diplomat


  • Osamah Ahmed Al Sanosi Ahmad (* 1944), saudi-arabischer Diplomat


  • Chalid bin Mahfuz (1949–2009), reicher Saudi-Araber


  • Waleed Taher Radwan (* 1954), saudi-arabischer Diplomat


  • Nasser bin Ahmed Al-Bireik (* 1955), saudi-arabischer Diplomat


  • Madschid Mohammed Abdullah (* 1959), saudi-arabischer Fußballspieler


  • Mohamed Bin Issa Al Jaber (* 1959), saudisch-österreichischer Unternehmer


  • Mohammed ibn Naif (* 1959), Innenminister von Saudi-Arabien


  • Mohammed Al-Khilaiwi (1971–2013), saudi-arabischer Fußballspieler


  • Habib Ali al-Dschifri (* 1971), saudi-arabischer Gründer und Leiter der Tabah Foundation


  • Mazin (* 1985), saudi-arabischer Fußballspieler


  • Mashael Al Jaber (* 1986), saudische Managerin


  • Loujain al-Hathloul (* 1989), Frauenrechtlerin


  • Rafael Czichos (* 1990), deutscher Fußballspieler


Weblinks |



 Commons: Dschidda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


  • Stadt Jeddah Offizielle Webpräsenz der Stadt (in arabisch)

  • Deutsche Schule Jeddah


Quellen |



  1. ab Population Distribution (Saudi and Non Saudi) in Governorates of Makkah Al-Mokarramah Region 2014 estimates based on Preliminary Results of General Population & Housing Census 2010 (Memento vom 21. Februar 2016 im Internet Archive) The Kingdom of Saudi Arabia Statistical Yearbook 2014, arab. / engl. Abruf 21. Februar 2016


  2. World Urbanization Prospects - Population Division - United Nations. Abgerufen am 23. Juli 2018. 


  3. Vgl. Ferdinand Wüstenfeld: Geschichte der Stadt Mekka, nach den arabischen Chroniken bearbeitet. Leipzig 1861. § 165. Hier online einsehbar: https://archive.org/stream/diechronikender04wsgoog#page/n185/mode/2up


  4. CGI, Jeddah – Jeddah City. In: tripod.com. Abgerufen am 29. Dezember 2014. 


  5. Historic Cities of the Islamic. In: Clifford Edmund Bosworth (Hrsg.): World Brill eBook titles 2007. 1 von EI Reference Guides. BRILL, 2007, ISBN 978-90-04-15388-2 (Google Books). 


  6. Jeddah Islamic Port. In: worldportsource.com. Abgerufen am 29. Dezember 2014. 


  7. Saudi German Hospital auf den Seiten der International Hospitals Construction Cooperation


  8. Architektenkammer


  9. Höchstes Gebäude der Welt: Saudis bauen Kilometer-Turm. In: Spiegel Online. 3. August 2011, abgerufen am 29. Dezember 2014. 


  10. Jeddah Tower: Future world’s tallest building delayed after contractor problems. thenational.ae, 16. Mai 2016, abgerufen am 5. Oktober 2018 (englisch).


  11. Website des Guinness-Buchs der Rekorde, abgerufen am 23. Februar 2015.


  12. Historic Jeddah, the Gate to Makkah. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 11. Juni 2017 (englisch). 


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