Internationale Filmfestspiele von Cannes 2016


Die 69. Internationalen Filmfestspiele von Cannes fanden vom 11. bis 22. Mai 2016 statt. Sie standen zum dritten Mal unter der Leitung von Präsident Pierre Lescure, während Thierry Frémaux als Generaldelegierter für die künstlerische Leitung verantwortlich war.


Jurypräsident des Internationalen Wettbewerbs, in dem unter anderem die Goldene Palme für den besten Film des Festivals vergeben wird, war in diesem Jahr der australische Filmemacher George Miller.[1] Mit dem Hauptpreis wurde das Sozialdrama Ich, Daniel Blake (I, Daniel Blake) des Briten Ken Loach ausgezeichnet, der damit zum zweiten Mal nach 2006 den Wettbewerb gewann.




Moderator der Auftakt- und Abschlusszeremonie: Laurent Lafitte


Als Moderator der Auftaktzeremonie und der abschließenden Preisgala wurde der französische Schauspieler Laurent Lafitte ausgewählt.[2]


Eröffnet wurde das Filmfestival mit Woody Allens Café Society mit Kristen Stewart und Jesse Eisenberg in den Hauptrollen, der außerhalb des Wettbewerbs gezeigt wurde. Allen hatte bereits 2002 mit Hollywood Ending und 2011 mit Midnight in Paris die Filmfestspiele eröffnet. Seit Manhattan (1979) war Café Society der 14. Film, den der Regisseur außerhalb des Wettbewerbs in Cannes zeigen ließ.[3]


In den offiziellen Sektionen, darunter der Internationale Wettbewerb, wurde das endgültige Programm offiziell am 14. April 2016 vorgestellt.[4] Um die Goldene Palme konkurrierte u. a. die Tragikomödie Toni Erdmann von Maren Ade. Es war der erste Beitrag eines deutschen Filmemachers seit Wim Wenders Palermo Shooting im Jahr 2008. Weiterhin wurden von Thierry Frémaux erstmals fünf Filmproduktionen von den Amazon Studios eingeladen, darunter neben Woody Allens Film auch die neuesten Werke von Jim Jarmusch und Nicolas Winding Refn, jedoch keine Filme vom konkurrierenden Streamingdienst Netflix. Amazon hatte für die Filme reguläre Kinopremieren zugesichert, keine Streamingpremieren.[5]




Ehrenpreisträger der Filmfestspiele 2016: Jean-Pierre Léaud


Bereits vorab als Gewinner fest stand der französische Schauspieler Jean-Pierre Léaud, dem die Goldene Palme als Ehrenpreis für sein Lebenswerk zuerkannt wurde. Léaud erhielt den Preis bei der Abschlusszeremonie am 22. Mai.[6]


Aufgrund der Terroranschläge am 13. November 2015 in Paris und dem erklärten Ausnahmezustand in Frankreich wurden die Sicherheitsvorkehrungen für das Festival verstärkt, u. a. wurde der israelische Anti-Terror-Experte Nitzan Nuriel in die Vorbereitung miteingebunden. Durch die verschärften Protokolle mussten u. a. die Aufführungen von vier Filmen aus der Parallelsektion Quinzaine des realisateurs gestrichen werden.[5]




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Festivalplakat


  • 2 Offizielle Auswahl

    • 2.1 Internationaler Wettbewerb

      • 2.1.1 Wettbewerbsjury


      • 2.1.2 Spielfilme


      • 2.1.3 Außer Konkurrenz und Sonderaufführungen



    • 2.2 Un Certain Regard


    • 2.3 Kurzfilmwettbewerb


    • 2.4 Cinéfondation


    • 2.5 Semaine internationale de la critique

      • 2.5.1 Langfilme


      • 2.5.2 Kurzfilme


      • 2.5.3 Sonderaufführungen



    • 2.6 Quinzaine des réalisateurs

      • 2.6.1 Langfilme


      • 2.6.2 Kurzfilme




  • 3 Caméra d’Or


  • 4 Preisträger


  • 5 Weblinks


  • 6 Einzelnachweise




Festivalplakat |



Offizielles Festivalplakat

Hervé Chigioni / Gilles Frappier, 2016 (unter Verwendung von Standbildern aus dem Spielfilm Die Verachtung (1963))


Link zum Bild
(Bitte Urheberrechte beachten)


Das Festivalplakat wurde aus Standbildern aus dem Spielfilm Die Verachtung (1963) von Jean-Luc Godard kreiert. Es zeigt den französischen Schauspieler Michel Piccoli in der Rolle des Drehbuchautors Paul Javal, wie er die Stufen zur Villa Malaparte auf der Insel Capri hinaufsteigt. Die Stufen sollen eine Art Aufstieg zum unendlichen Horizont einer Filmleinwand darstellen.[7]



Offizielle Auswahl |



Internationaler Wettbewerb |



Wettbewerbsjury |




George Miller beim Filmfestival von Cannes 2016


Als Nachfolger der letztjährigen Jurypräsidenten Ethan und Joel Coen wurde Anfang Februar 2016 der australische Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent George Miller präsentiert. Miller hatte beim Filmfestival in Cannes 2015 außerhalb der Konkurrenz den vierten Teil seiner apokalyptischen Endzeitvision Mad Max: Fury Road vorgestellt, die bei der Oscarverleihung 2016 die meisten Preise gewinnen sollte. Er hatte in der Vergangenheit bereits zweimal als Jurymitglied die Goldene Palme mitvergeben – 1988 unter Vorsitz des italienischen Regisseurs Ettore Scola (Hauptpreis: Pelle, der Eroberer) und 1999 unter Vorsitz des kanadischen Regisseurs David Cronenberg (Hauptpreis: Rosetta).


Dem Jurypräsidenten standen bei der Vergabe der Festivalpreise mehrere Jurymitglieder zur Seite, die am 27. April 2016 benannt wurden:[8]



  • Arnaud Desplechin, französischer Regisseur und Drehbuchautor (fünfmaliger Teilnehmer am Wettbewerb um die Goldene Palme)


  • Kirsten Dunst, US-amerikanische Schauspielerin (Darstellerpreis in Cannes 2011)


  • Valeria Golino, italienische Schauspielerin, Regisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin


  • Mads Mikkelsen, dänischer Schauspieler (Darstellerpreis in Cannes 2012)


  • László Nemes, ungarischer Regisseur und Drehbuchautor (Großer Preis der Jury 2015)


  • Vanessa Paradis, französische Schauspielerin


  • Katayoon Shahabi, iranische Filmproduzentin


  • Donald Sutherland, kanadischer Schauspieler


Spielfilme |

















Statistik
(Stand: 2016)
* = ehemaliger Gewinner der Goldenen Palme

Regisseur/-in
Einladungen

Ken Loach*
13

Jean-Pierre und Luc Dardenne*,
Jim Jarmusch
7

Pedro Almodóvar, Olivier Assayas
5

Bruno Dumont, Nicole Garcia, Brillante Mendoza, Cristian Mungiu*, Nicolas Winding Refn
3

Xavier Dolan, Asghar Farhadi, Jeff Nichols, Park Chan-wook, Sean Penn, Paul Verhoeven
2

Maren Ade, Kleber Mendonça Filho, Alain Guiraudie, Cristi Puiu
1

Eine Übersicht über die 21 Spielfilmproduktionen, die um die Goldene Palme konkurrierten:[9][10]


























































































FilmRegieLandDarsteller (Auswahl)

Agassi
(The Handmaiden)

Park Chan-wook
Südkorea

Kim Min-hee, Kim Tae-ri, Ha Jung-woo

American Honey

Arnold!Andrea Arnold
Vereinigte Staaten, Vereinigtes Königreich

Sasha Lane, Shia LaBeouf, Arielle Holmes

Aquarius

Filho!Kleber Mendonça Filho
Brasilien

Sônia Braga, Humberto Carrão, Irandhir Santos
Bacalaureat

Mungiu!Cristian Mungiu
Rumänien, Frankreich, Belgien

Vlad Ivanov, Maria Dragus, Ioachim Ciobanu

Elle

Verhoeven!Paul Verhoeven
Frankreich, Deutschland

Isabelle Huppert, Laurent Lafitte, Virginie Efira

Fille!La fille inconnue

Dardenne!Jean-Pierre Dardenne
Luc Dardenne
Belgien, Frankreich

Adèle Haenel, Olivier Bonnaud, Louka Minnella

Foruschande

Farhadi!Asghar Farhadi
Iran

Shahab Hosseini, Taraneh Alidousti, Babak Karimi

I, Daniel Blake

Loach!Ken Loach
Vereinigtes Königreich, Frankreich

Dave Johns, Hayley Squires, Micky McGregor
Julieta

Almodovar!Pedro Almodóvar
Spanien

Emma Suárez, Adriana Ugarte, Daniel Grao

Juste la fin du monde

Dolan!Xavier Dolan
Kanada, Frankreich

Marion Cotillard, Gaspard Ulliel, Léa Seydoux

Last Face!The Last Face

Penn!Sean Penn
Vereinigte Staaten

Charlize Theron, Javier Bardem, Adèle Exarchopoulos

Loving

Nichols!Jeff Nichols
Vereinigte Staaten

Joel Edgerton, Ruth Negga, Michael Shannon

Ma loute

Dumont!Bruno Dumont
Frankreich

Fabrice Luchini, Juliette Binoche, Valeria Bruni Tedeschi
Ma’Rosa

Mendoza!Brillante Mendoza
Philippinen


Mal de pierres

Garcia!Nicole Garcia
Frankreich

Victor Quilichini, Marion Cotillard, Alex Brendemühl

Neon!The Neon Demon

Winding!Nicolas Winding Refn
Vereinigte Staaten

Elle Fanning, Abbey Lee, Keanu Reeves

Paterson

Jarmusch!Jim Jarmusch
Vereinigte Staaten

Adam Driver, Kara Hayward, Golshifteh Farahani
Personal Shopper

Assayas!Olivier Assayas
Frankreich

Kristen Stewart, Sigrid Bouaziz, Lars Eidinger

Rester vertical

Guiraudie!Alain Guiraudie
Frankreich

Damien Bonnard, India Hair, Basile Meilleurat
Sieranevada

Puiu!Cristi Puiu
Rumänien, Frankreich, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Mazedonien

Mimi Branescu, Bogdan Dumitrache

Toni Erdmann

Ade!Maren Ade
Deutschland, Österreich, Rumänien

Peter Simonischek, Sandra Hüller, Lucy Russell


Außer Konkurrenz und Sonderaufführungen |


Außer Konkurrenz wurden im Rahmen des offiziellen Programms folgende Filme vorgestellt:



  • Disney’s The BFG – Regie: Steven Spielberg


  • Café Society – Regie: Woody Allen (Eröffnungsfilm)

  • Money Monster – Regie: Jodie Foster


  • The Nice Guys – Regie: Shane Black


  • The Wailing – Regie: Na Hong-jin

Mitternachtsaufführungen („Séances de minuit“)



  • Blood Father – Regie: Jean-François Richet


  • Busan-haeng (Train to Busan) – Regie: Yeon Sang-ho

  • Gimme Danger – Regie: Jim Jarmusch

Sonderaufführungen („Séances Spéciales“)


  • Le cancre – Regie: Paul Vecchiali

  • Chouf – Regie: Karim Dridi

  • Exil – Regie: Rithy Panh

  • La Forêt de Quinconces – Regie: Grégoire Leprince-Ringuet

  • Hissène Habré, une tragédie tchadienne (Hissène Habré, A Chadian Tragedy) – Regie: Mahamat-Saleh Haroun

  • Hands of Stone – Regie: Jonathan Jakubowicz (zu Ehren Robert De Niros[11])

  • La mort de Louis XIV (Last Days of Louis XIV) – Regie: Albert Serra

  • L’ultima spiaggia (The Last Resort) – Regie: Thanos Anastopoulos und Davide Del Degan

  • Wrong Elements – Regie: Jonathan Littell


Un Certain Regard |


In der Reihe Un Certain Regard (deutsch „Ein gewisser Blick“) werden vornehmlich Werke von weniger bekannten Filmemachern gezeigt, die mit einem mit 30.000 Euro dotierten Preis ausgezeichnet werden.














































































FilmRegieLandDarsteller (Auswahl)
Apprentice

Boo Junfeng
Singapur, Deutschland, Frankreich

Gerald Chew, Wan Hanafi Su, Crispian Chan
Caini
(Dogs)

Bogdan Mirică
Frankreich, Rumänien, Belgien

Dragos Bucur, Ghorghe Visu, Vlad Ivanov

Captain Fantastic

Matt Ross
Vereinigte Staaten

Viggo Mortensen, Frank Langella, George Mackay

Die Tänzerin
(The Dancer)

Stéphanie Di Giusto
Frankreich

Soko, Gaspard Ulliel, Mélanie Thierry
Eshtebak
(Clash)

Mohamed Diab
Frankreich, Ägypten

Fuchi ni tatsu
(Harmonium)

Kōji Fukada
Japan

Tadanobu Asano, Kanji Furutachi

Hell or High Water

David Mackenzie
Vereinigtes Königreich

Jeff Bridges, Chris Pine, Ben Foster

Hymyilevä mies
(The Happiest Day in the Life of Olli Mäki)

Juho Kuosmanen
Finnland

Eero Milonoff, Jarkko Lahti, Oona Airola
La Larga Noche de Francisco Sanctis
(Francisco Sanctis’s Long Night)

Francisco Márquez
Andrea Testa
Argentinien, Spanien

Rafael Federman, Valeria Lois, Laura Paredes
Me’Ever Laharim Vehagvaot
(Beyond The Mountains and Hills)

Eran Kolirin
Israel

Omor Shakhsiya
(Personal Affairs)

Maha Haj
Palästinensische Autonomiegebiete, Israel

Pericle il Nero

Stefano Mordini
Italien, Belgien

Riccardo Scamarcio, Nissim Renard, Marina Foïs

La tortue rouge
(Red Turtle)

Michael Dudok de Wit
Japan, Frankreich
Animationsfilm
The Transfiguration

Michael O’Shea
Vereinigte Staaten

Larry Fessenden, Danny Flaherty, Lloyd Kaufman
Uchenik
(The Student)

Kirill Serebrennikov
Russland

Viktoriya Isakova, Petr Skvortsov, Julia Aug
Umi yori mo Mada Fukaku
(After the Storm)

Hirokazu Koreeda
Japan

Hiroshi Abe, Kirin Kiki, Yoko Maki
Varoonegi
(Inversion)

Behnam Behzadi
Iran

Sahar Dolatshahi, Ali Mosaffa, Shirin Yazdanbakhsh

Die Welt sehen
(Voir du pays)

Delphine Coulin
Muriel Coulin
Frankreich

Soko, Ariane Labed, Ginger Romàn


Kurzfilmwettbewerb |




Naomi Kawase, Jurypräsidentin des Kurzfilmwettbewerbs und der Reihe Cinéfondation


Der Jury des Kurzfilmwettbewerbs stand die japanische Regisseurin und Drehbuchautorin Naomi Kawase vor. Kawase wurde viermal in den Internationalen Wettbewerb des Filmfestivals von Cannes eingeladen und erhielt 2007 für Mogari No Mori den Großen Preis der Jury zugesprochen. Bereits für ihr Spielfilmdebüt Moe no Suzaku (1996) hatte Kawase in Cannes als bis dahin jüngste Regisseurin die Caméra d’Or für das beste Erstlingswerk erhalten.[12]


Der Jurypräsidenten standen bei der Vergabe der Festivalpreise folgende Jurymitglieder zur Seite:[13]



  • Marie-Josée Croze, kanadisch-französische Schauspielerin (Darstellerpreis in Cannes 2003)


  • Jean-Marie Larrieu, französischer Regisseur und Drehbuchautor (Teilnehmer im Wettbewerb um die Goldene Palme 2005)


  • Santiago Loza, argentinischer Regisseur, Dramatiker und Drehbuchautor (Teilnehmer in der Reihe Un Certain Regard 2010)


  • Radu Muntean, rumänischer Regisseur und Drehbuchautor (zweimaliger Teilnehmer in der Reihe Un Certain Regard)

Insgesamt wurden 5008 Kurzfilme eingereicht, 458 mehr als im Jahr 2015. Davon kamen folgende zehn Kurzfilme in die offizielle Auswahl:[14]














































FilmRegieLandLänge
(in min)
4:15 pm sfârşitul lumii
(4:15 P.M. The End of the World)

Cătălin Rotaru
Gabi Virginia Sarga
Rumänien
15’
Après Suzanne

Félix Moati
Frankreich
15’
Dreamlands

Sara Dunlop
Vereinigtes Königreich
14’
Fight on a Swedish Beach

Simon Vahlne
Schweden
14’
Imago

Raymund Gutierrez
Philippinen
15’
La laine sur le dos

Lotfi Achour
Tunesien, Frankreich
15’
Madre
(Mother)

Simón Mesa Soto
Kolumbien, Schweden
14’
A Moça Que Dançou Com o Diabo
(The Girl who Danced with the Devil)

João Paulo Miranda Maria
Brasilien
14’
Il Silenzio
(The Silence)

Farnoosh Samadi
Ali Asgari
Italien
15’
Timecode

Juanjo Giménez
Spanien
15’


Cinéfondation |


Für die 1998 ins Leben gerufene Reihe Cinéfondation werden Kurzfilmarbeiten aus der ganzen Welt ausgewählt, darunter sowohl Animations- als auch Realfilme. Das Programm richtet sich an Filmstudenten. Als Jury fungierte die Kurzfilmjury um Naomi Kawase. Es wurden drei Preise vergeben.


Insgesamt wurden ca. 2300 Werke eingereicht. Davon kamen folgende 18 Kurzfilme (darunter vier Animationsfilme) in die offizielle Auswahl:[14]














































































FilmRegieLand (Hochschule)Länge
(in min)
1 Kilogram
Park Young-ju
Südkorea (Korea National University of Arts, Seoul)
29’
Ailleurs
(Somewhere)
Mélody Boulissière
Frankreich (École nationale supérieure des arts décoratifs, Paris)
6’
The Alan Dimension
Jac Clinch
Vereinigtes Königreich (National Film and Television School, Beaconsfield)
8’
Anna
Or Sinai
Israel (The Sam Spiegel Film & TV School, Jerusalem)
24’
Aram
Fereshteh Parnian
Frankreich (Université Lumière Lyon 2)
17’
Bei Wind und Wetter
(Whatever the Weather)
Remo Scherrer
Schweiz (Hochschule Luzern – Design & Kunst)
17’
Business
Malena Vain
Argentinien (Universidad del Cine, Buenos Aires)
20’
La culpa probablemente
(The Guilt, Probably)
Michael Labarca
Venezuela (Universidad de los Andes, Mérida)
22’
Dobro
(Fine)
Marta Hernaiz Pidal
Bosnien und Herzegowina (film.factory)
15’
Gabber Lover
Anna Cazenave Cambet
Frankreich (La fémis, Paris)
13’
Gudh
(Nest)
Saurav Rai
Indien (Satyajit Ray Film & TV Institute, Kolkata)
28’
In the Hills
Hamid Ahmadi
Vereinigtes Königreich (London Film School)
21
A nyalintás nesze
(The Noise of Licking)
Nadja Andrasev
Ungarn (Moholy-Nagy University of Art and Design, Budapest)
9’
Poubelle
(Trash)
Alexandre Gilmet
Belgien (INSAS, Brüssel)
19’
Las razones del mundo
(The Reasons in the World)
Ernesto Martínez Bucio
Mexiko (Centro de Capacitación Cinematográfica, Mexiko-Stadt)
37’
La Santa che Dorme
(The Sleeping Saint)
Laura Samani
Italien (Centro Sperimentale di Cinematografia, Rom)
19’
Submarine
Mounia Akl
Vereinigte Staaten (Columbia University School of the Arts, New York)
21’
Toate fluviile curg în mare
(All Rivers Run to the Sea)
Alexandru Badea
Rumänien (I.L. Caragiale UNATC, Bukarest)
24’


Semaine internationale de la critique |




Valérie Donzelli, Jurypräsidentin der Nebenreihe Semaine de la critique


Parallel zur Vergabe der Goldenen Palme widmet sich die seit 1962 bestehende Nebensektion Semaine de la critique (12. bis 20. Mai 2016) der Entdeckung neuer Talente. Ausgerichtet vom Syndicat français de la critique de cinéma konkurrieren ausschließlich Erstlingsfilme oder Zweitwerke junger Regisseure. Der Wettbewerb umfasste in der Vergangenheit stets sieben Spielfilme und sieben Kurzfilmarbeiten, die seit 1990 mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet werden. Begleitet wird die „internationale Kritikerwoche“ von Sonderaufführungen zahlreicher Kurzfilme.


2016 wurde als Jurypräsidentin die französische Schauspielerin und Filmemacherin Valérie Donzelli berufen. Ihr standen bei der Vergabe der Preise die Regisseure Alice Winocour (Frankreich), Nadav Lapid (Israel), David Robert Mitchell (USA) und Santiago Mitre (Argentinien) zur Seite.[15]


Die Programmauswahl wurde am 18. April 2016 offiziell bekanntgegeben.[16]



Langfilme |


































FilmRegieLandDarsteller (Auswahl)
Albüm

Mehmet Can Mertoğlu
Türkei, Frankreich, Rumänien

Şebnem Bozoklu, Murat Kılıç, Muttalip Müjdeci
Diamond Island

Davy Chou
Kambodscha, Frankreich, Deutschland, Thailand, Qatar

Sobon Nuon, Cheanick Nov, Madeza Chhem
Grave

Julia Ducournau
Frankreich, Belgien

Garance Marillier, Ella Rumpf, Rabah Naït Oufella
Mimosas

Oliver Laxe
Spanien, Marokko, Frankreich, Qatar

Ahmed Hammoud, Shakib Ben Omar, Said Aagli
Shavua ve yom
(One Week and a Day)

Asaph Polonsky
Israel

Shai Avivi, Evgenia Dodina, Tomer Kapon
Tramontane

Vatche Boulghourjian
Libanon, Frankreich, Vereinigte Arabische Emirate, Qatar

Barakat Jabbour, Julia Kassar, Michel Adabashi
A Yellow Bird

K. Rajagopal
Singapur, Frankreich

Sivakumar Palakrishnan, Huang Lu, Seema Biswas


Kurzfilme |














































FilmRegieLandLänge
(in min)
Arnie

Rina B. Tsou
Taiwan, Philippinen
24’
Ascensão

Pedro Peralta
Portugal
18’
Campo de Viboras

Cristèle Alves Meira
Portugal, Frankreich
20’
O Delírio é A Redenção Dos Aflitos

Fellipe Fernandes
Brasilien
21’
L’enfance d’un chef

Antoine de Bary
Frankreich
15’
Limbo

Konstantina Kotzamani
Griechenland, Frankreich
30’
Oh What a Wonderful Feeling

François Jaros
Kanada
15’
Prenjak

Wregas Bhanuteja
Indonesien
13’
Le soldat vierge

Erwan Le Duc
Frankreich
39’
Superbia

Luca Tóth
Ungarn
16’


Sonderaufführungen |


  • Eröffnungsfilm: Victoria – Männer & andere Missgeschicke (Victoria) – Regie: Justine Triet (Frankreich)

  • Abschlussfilme:

  • Bonne figure – Regie: Sandrine Kiberlain (Frankreich)


  • En Moi – Regie: Laetitia Casta (Frankreich)

  • Kitty – Regie: Chloë Sevigny (Vereinigte Staaten)

  • Séance 50+5:
  • Los pasos del agua – Regie: César Augusto Acevedo (Kolumbien)

  • Myomano Shel Tzalam Hatonot (From The Diary Of A Wedding Photographer) – Regie: Nadav Lapid (Israel)

  • Sonderaufführungen:
  • I tempi felici verranno presto (Happy Times Will Come Soon) – Regie: Alessandro Comodin (Italien)

  • Apnée – Regie: Jean-Christophe Meurisse (Frankreich)


Quinzaine des réalisateurs |


Die Nebenreihe Quinzaine des Réalisateurs (dt.: „Zwei Wochen der Regisseure“) wurde 1969 in Anlehnung an die ein Jahr zuvor stattgefundenen Maiunruhen ins Leben gerufen und wird von der Société des réalisateurs de films (SRF) organisiert. Gezeigt werden Langfilme (Dokumentar- und Spielfilme) sowie eine Vielzahl an Kurzfilmen aus aller Welt, ohne dass ein Preis vergeben wird.


Die Programmauswahl wurde am 19. April 2016 offiziell bekanntgegeben.[17]



Langfilme |














































































FilmRegieLandDarsteller (Auswahl)

Divines

Houda Benyamina
Frankreich

Oulaya Amamra, Majdouline Idrissi, Déborah Lukumuena
Dog Eat Dog

Paul Schrader
Vereinigte Staaten

Christopher Matthew Cook, Nicolas Cage, Willem Dafoe
L’économie du couple

Joachim Lafosse
Belgien, Frankreich

Bérénice Bejo, Cédric Kahn, Margaux Soentjens
L’effet aquatique

Sólveig Anspach
Frankreich, Island

Florence Loiret-Caille, Samir Guesmi, Didda Jonsdottir
Fai Bei Sogni

Marco Bellocchio
Italien, Frankreich

Valerio Mastandrea, Bérénice Bejo, Fabrizio Gifuni
Fiore

Claudio Giovannesi
Italien

Aniello Arena, Daphne Scoccia, Josciua Algeri

Ma vie de courgette

Claude Barras
Schweiz, Frankreich
Animationsfilm
Mean Dreams

Nathan Morlando
Kanada

Sophie Nélisse, Josh Wiggins, Bill Paxton
Mercenaire

Sacha Wolff
Frankreich

Toki Pilioko, Iliana Zabeth, Laurent Pakihivatau
Neruda

Pablo Larraín
Frankreich, Chile, Spanien, Argentinien

Gael García Bernal, Alfredo Castro, Luis Gnecco
La Pazza Gioia

Paolo Virzì
Italien, Frankreich

Valeria Bruni Tedeschi, Micaela Ramazzotti, Anna Galiena

Poesía Sin Fin

Alejandro Jodorowsky
Chile, Frankreich, Japan

Brontis Jodorowsky, Adan Jodorowsky, Jeremias Herskovits
Raman Raghav 2.0

Anurag Kashyap
Indien

Nawazuddin Siddiqui, Sobhita Dhulipala, Vicky Kaushal
Risk

Laura Poitras
Vereinigte Staaten
Dokumentarfilm
Tour de France

Rachid Djaïdani
Frankreich

Gérard Depardieu, Sadek, Louise Grinberg
Two Lovers and a Bear

Kim Nguyen
Kanada

Dane DeHaan, Tatiana Maslany, Gordon Pinsent
Les vies de Thérèse

Sébastien Lifshitz
Frankreich
Dokumentarfilm

Wolf and Sheep

Shahrbanoo Sadat
Dänemark


Kurzfilme |


















































FilmRegieLandLänge
(in min)
Abigail

Isabel Penoni
Valentina Homem
Brasilien
17’
Chasse royale

Lise Akoka
Romane Gueret

28’
Decorado

Alberto Vásquez
Frankreich
11’
Habat Shel Hakala

Tamar Rudoy
Israel
15’
Happy End

Jan Saska
Tschechien
6’
Hitchhiker

Jero Yun
Südkorea
20’
Import

Ena Sendijarević
Niederlande
17’
Kindil el Bahr

Damien Ounouri

40’
Léthé

Dea Kulumbegashvili
Georgien
15’
Listening to Beethoven

Garri Bardine

10’
Zvir

Miroslav Sikavica
Kroatien
14’


Caméra d’Or |


Mit der Caméra d’Or („Goldene Kamera“) wird seit 1978 der beste Debütfilm eines Regisseurs ausgezeichnet, unabhängig in welcher Sektion dieser vertreten ist. Der internationalen Jury stand die französische Filmemacherin Catherine Corsini vor. Unterstützt wurde sie von den Jurymitgliedern Jean-Christophe Berjon (Mitglied der Syndicat français de la critique de cinéma), Alexander Rodnianski (eingeladener russischer Filmproduzent), Isabelle Frilley (Mitglied der FICAM) und Jean-Marie Dreujou (Mitglied der AFC).[18] Ausgezeichnet wurde der Film Divines der Franko-Marokkanerin Houda Benyamina aus der Reihe Quinzaine des réalisateurs.[19]



Preisträger |





Ken Loach wurde mit der Goldenen Palme ausgezeichnet


Wettbewerb – Bester Spielfilm


  • Goldene Palme für den besten Film: I, Daniel Blake – Regie: Ken Loach

  • Großer Preis der Jury: Xavier Dolan (Juste la fin du monde)

  • Preis der Jury: Andrea Arnold (American Honey)

  • Beste Regie: Cristian Mungiu (Bacalaureat) und Olivier Assayas (Personal Shopper)

  • Beste Darstellerin: Jaclyn Jose (Ma’Rosa)

  • Bester Darsteller: Shahab Hosseini (Forushande)

  • Bestes Drehbuch: Asghar Farhadi (Forushande)

Wettbewerb – Bester Kurzfilm:[20]


  • Goldene Palme: Timecode – Regie: Juanjo Giménez

  • Lobende Erwähnung: A Moça Que Dançou Com o Diabo (The Girl who Danced with the Devil) – Regie: João Paulo Miranda Maria

Bestes Erstlingswerk:


  • Caméra d’Or: Divines – Regie: Houda Benyamina

Preise der Sektion „Un Certain Regard“:[21]


  • Hauptpreis: Hymyilevä mies (The Happiest Day in the Life of Olli Mäki) – Regie: Juho Kuosmanen

  • Preis der Jury: Fuchi ni tatsu (Harmonium) – Regie: Kōji Fukada

  • Beste Regie: Captain Fantastic – Regie: Matt Ross

  • Bestes Drehbuch: Delphine Coulin und Muriel Coulin – Die Welt sehen (Voir du Pays)

  • Spezialpreis: Die rote Schildkröte (La tortue rouge) – Regie: Michael Dudok de Wit

Preise der Sektion „Semaine internationale de la critique“:[22]


  • „Grand Prix Nespresso de la Semaine de la Critique“: Mimosas – Regie: Oliver Laxe

  • „France 4 Visionary Award“: Albüm – Regie: Mehmet Can Mertoğlu

  • „Leica Cine Discovery Prize“ – Bester Kurzfilm: Prenjak – Regie: Wregas Bhanuteja

  • Gan Foundation Award for Distribution: Sophie Dulac, französische Verleiherin für Shavua ve yom (One Week and a Day) – Regie: Asaph Polonsky

  • „Prix SACD“: Diamond Island – Regie und Drehbuch: Davy Chou und Claire Maugendre

  • „Grand Prix Canal+“ für den besten Kurzfilm: L’enfance d’un chef – Regie: Antoine de Bary

Weitere Preise

  • FIPRESCI-Preis für den besten Wettbewerbsfilm: Toni Erdmann – Regie: Maren Ade


Weblinks |



 Commons: 2016 Cannes Film Festival – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


  • Offizielle Webpräsenz des Filmfestivals von Cannes (u. a. Französisch und Englisch)


  • Offizielle Webpräsenz der Nebenreihe Semaine de la critique (französisch und englisch)


  • Offizielle Webpräsenz der Nebenreihe Quinzaine des Réalisateurs (französisch und englisch)


Einzelnachweise |



  1. George Miller to preside the Jury of the 69th Festival de Cannes bei festival-cannes.com, 2. Februar 2016 (abgerufen am 28. März 2016).


  2. Laurent Lafitte, Master of ceremonies at the 69th Festival de Cannes bei festival-cannes.com, 11. März 2016 (abgerufen am 28. März 2016).


  3. Woody Allen's Café Society to open the 69th Festival International du Film bei festival-cannes.com, 29. März 2016 (abgerufen am 29. März 2016).


  4. Festival 2016: Official Selection bei festival-cannes.com (abgerufen am 28. März 2016).


  5. ab Kamalzadeh, Dominik: Filmfestival Cannes: Die Erstürmung des Kinopalastes bei derstandard.at, 11. Mai 2016 (abgerufen am 11. Mai 2016).


  6. The honory Palme d'or awarded to Jean-Pierre Léaud bei festival-cannes.com, 10. Mai 2016 (abgerufen am 10. Mai 2016).


  7. Official poster for the 69th Festival de Cannes bei festival-cannes.fr, 24. März 2016 (abgerufen am 28. März 2016).


  8. The Jury of the 69th Festival de Cannes bei festival-cannes.fr, 27. April 2016 (abgerufen am 2. Mai 2016).


  9. Official Selection bei festival-cannes.fr (abgerufen am 14. April 2016).


  10. Updated Selection Line-up - Cannes 2016 bei festival-cannes.fr, 22. April 2016 (abgerufen am 2. Mai 2016).


  11. Hands of Stone as a special screening to pay a tribute to Robert De Niro bei festival-cannes.fr, 3. Mai 2016 (abgerufen am 3. Mai 2016).


  12. Naomi Kawase, President of The Cinéfondation and Short Films Jury bei festival-cannes.com, 15. März 2016 (abgerufen am 28. März 2016).


  13. The Short Films and Cinéfondation Jury 2016 bei festival-cannes.com, 29. April 2016 (abgerufen am 2. Mai 2016).


  14. ab Offizielle Pressemeldung bei festival-cannes.com, 11. April 2016 (abgerufen am 14. April 2016).


  15. Jury 2016 bei semainedelacritique.com (abgerufen am 28. März 2016).


  16. Information bei semainedelacritique.com (abgerufen am 28. März 2016).


  17. Information bei quinzaine-realisateurs.com (abgerufen am 28. März 2016).


  18. The Caméra d'or Jury 2016 bei festival-cannes.fr, 28. April 2016 (abgerufen am 2. Mai 2016).


  19. Caméra d'or : «Divines», de Houda Benyamina bei liberation.fr, 22. Mai 2016 (abgerufen am 23. Mai 2016).


  20. 69th Festival de Cannes Awards bei festival-cannes.com, 22. Mai 2016 (abgerufen am 23. Mai 2016).


  21. Un Certain Regard Award bei festival-cannes.com, 21. Mai 2016 (abgerufen am 22. Mai 2016).


  22. ' bei screendaily.com, 20. Mai 2016 (abgerufen am 23. Mai 2016).


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