Deutschnationale Volkspartei
Deutschnationale Volkspartei | |
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Parteivorsitzende | Oskar Hergt (1918–1924) Johann Friedrich Winckler (1924–1926) Kuno Graf von Westarp (1926–1928) Alfred Hugenberg (1928–1933) |
Gründung | 24. November 1918 |
Auflösung | 27. Juni 1933 |
Jugendorganisation | Bismarckjugend |
Ausrichtung | Monarchismus, Nationalismus, Nationalkonservatismus, Antisemitismus, Völkischer Nationalismus |
Farbe(n) | Schwarz, weiß, rot |
Die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) war eine nationalkonservative Partei in der Weimarer Republik, deren Programmatik Nationalismus, Nationalliberalismus, Antisemitismus, kaiserlich-monarchistischen Konservatismus sowie völkische Elemente enthielt. Nachdem sie anfänglich eindeutig republikfeindlich gesinnt gewesen war und beispielsweise den Kapp-Putsch von 1920 unterstützt hatte, beteiligte sie sich ab Mitte der 1920er Jahre zunehmend an Reichs- und Landesregierungen. Nach der Wahlniederlage von 1928 und der Wahl des Verlegers Alfred Hugenberg zum Parteivorsitzenden vertrat die Partei jedoch wieder extreme nationalistische Ansichten und Forderungen. Infolge der Kooperation mit der NSDAP verlor die DNVP ab 1930 zunehmend an Bedeutung. Nach der Selbstauflösung im Juni 1933 schlossen sich ihre Reichstagsabgeordneten der NSDAP-Fraktion an.
Inhaltsverzeichnis
1 Geschichte
1.1 Gründung
1.2 Unterstützer, Wählerschaft und Mitglieder
1.3 1920er Jahre
1.4 Bedeutungsverlust und Wahlteilnahme als Kampffront Schwarz-Weiß-Rot
1.5 Umbenennung in Deutschnationale Front und Selbstauflösung
1.6 Kontroverse nach der Auflösung
1.7 Widerstand gegen den Nationalsozialismus
1.8 Versuche einer Neu- bzw. Wiedergründung
1.8.1 Erster Versuch (1945–1950)
1.8.2 Zweiter Versuch (1962–1964)
2 Parteiprogramm
2.1 Innenpolitik
2.2 Außenpolitik
3 Vorsitzende
4 Wahlergebnisse
5 Literatur
6 Weblinks
7 Einzelnachweise
Geschichte |
Gründung |
Die Deutschnationale Volkspartei wurde am 24. November 1918 gegründet und bestand bis zum Juni 1933. Sie war Nachfolgerin der Deutschkonservativen Partei, der Reichs- und Freikonservativen Partei, der Vaterlandspartei sowie einer Reihe kleinerer nationalkonservativer und zum Teil antisemitischer Gruppierungen; außerdem schlossen sich einzelne Angehörige des rechten Flügels der Nationalliberalen Partei der DNVP an. Die DNVP sah sich als Vertreter der „vaterländischen Verbände“. Aus diesem Grunde nahm sie deutschnational in ihren Parteinamen auf. Dieser Begriff stand zwar in enger Beziehung mit der österreichischen „Deutschnationalen Bewegung“, im Deutschen Kaiserreich und in der nachfolgenden Weimarer Republik entsprach er aber eher „völkisch“ und „vaterländisch“. 1922 spaltete sich ein großer Teil der antisemitischen Kräfte innerhalb der Partei ab und gründete mit anderen deutsch-völkisch orientierten Verbänden die Deutschvölkische Freiheitspartei.[1]
Unterstützer, Wählerschaft und Mitglieder |
Die DNVP bezog ihre Programmatik aus dem völkischen Nationalismus, Nationalkonservatismus, Monarchismus und Antisemitismus. Unterstützt wurde sie vor allem von ostelbischen Großgrundbesitzern, Adligen und ehemaligen Offizieren der alten Armee und Marine. Zu ihrer Wählerschaft zählten aber auch Freiberufler, Intellektuelle, Beamte, Bauern, Teile der nicht von der politischen Linken oder dem katholischen Zentrum erfassten Arbeiterschaft sowie Angestellte. So ist es erklärbar, dass die Partei in ihrer Blütezeit Mitte der 1920er Jahre in einigen pommerschen Landkreisen bei Reichstagswahlen Zweidrittelmehrheiten erzielte. Für Arbeiter und Angestellte bestand mit dem Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verband (DHV), der auch gewerkschaftliche Funktionen erfüllte, ein parteinahes Sammelbecken. Die bekanntesten Mitglieder und Gründer waren Oskar Hergt (ehemaliger preußischer Finanzminister), Alfred von Tirpitz (Großadmiral im Ersten Weltkrieg und Begründer der deutschen Hochseeflotte), Wolfgang Kapp (ehemals Vaterlandspartei und Initiator des Kapp-Lüttwitz-Putsches im März 1920), Alfred Hugenberg (bis 1918 Vorstandsvorsitzender der Friedrich Krupp AG, dann bis 1933 einflussreicher Medienunternehmer, ab 1928 Vorsitzender der Partei und schließlich Wirtschaftsminister im ersten Kabinett Hitler), Karl Helfferich, ein ehemaliger Staatssekretär der Reichsfinanzen, der sich von einem Liberalen zu einem der heftigsten Wortführer der Deutschnationalen gewandelt hatte, ferner Johann Victor Bredt, Hermann Dietrich, Siegfried von Kardorff, Martin Schiele, Wilhelm Wallbaum, Ferdinand Werner und Kuno Graf von Westarp. Auch Käthe Schirmacher, eine zuvor eher linksgerichtete Frauenrechtlerin, sowie die Theologen Gottfried Traub und Reinhard Mumm saßen ab 1919 für die DNVP in der Weimarer Nationalversammlung.
Die DNVP stand im rechtskonservativen Spektrum des Parteiensystems. Im Gegensatz zu den Konservativen der Kaiserzeit konnte sie allerdings ihre soziale Basis erweitern und neben ihren Hochburgen in den ostelbischen Agrargebieten (Mecklenburg, Brandenburg, Pommern, Ostpreußen) auch in den städtischen Unter- und Mittelschichten Wähler gewinnen. In den Anfangsjahren bekämpfte sie die Republik und tat sich in zum Teil hasserfüllter Polemik gegen Repräsentanten des neuen demokratischen Staates hervor, namentlich gegen Reichspräsident Friedrich Ebert sowie gegen die späteren Mordopfer Walther Rathenau und Matthias Erzberger. Im Falle des letzteren sieht der Historiker Ulrich Herbert eine „Arbeitsteilung“ zwischen dessen Verleumder Helfferich und den rechtsradikalen Studenten der Organisation Consul, die Erzberger im August 1921 ermordeten.[2]
1920er Jahre |
Mit dem Kapp-Putsch vom März 1920 sympathisierten viele Mitglieder, zumal Kapp selber DNVP-Mitglied war. Gottfried Traub hatte sich den Putschisten als Kultusminister zur Verfügung gestellt und agierte während des Putsches in der Reichskanzlei als „eine Art Informationschef“ für Kapp und Lüttwitz.[3] Als Außenminister war Ulrich von Hassell vorgesehen, der Gründer der „Staatspolitischen Arbeitsgemeinschaft“ innerhalb der DNVP.[4] Offene Unterstützung erhielten sie aber sonst nur von wenigen führenden DNVP-Politikern, am meisten noch von ostelbischen Junkern. Nachdem der Putsch kläglich zusammengebrochen war, bemühte sich der Parteivorsitzende Hergt darum, die DNVP von jedem Ruch einer Verwicklung in die Staatsstreichpläne zu reinigen und schwächte damit den rechten Parteiflügel. Weil der Partei diese Distanzierung nicht geglaubt wurde, konnte sie bei den Reichstagswahlen vom 6. Juni 1920 ihr Wählerpotenzial nicht ausschöpfen: Viele ihrer Anhänger machten lieber bei der staatstreuen DVP ihr Kreuz.[5]
Mitte der 1920er Jahre setzten die gouvernemental-konservativen Kräfte vorübergehend Regierungsbeteiligungen auf Reichsebene durch. Auch in einer Reihe von Ländern (u. a. Bayern, Bremen, Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Sachsen, Württemberg) gelangte die DNVP im Rahmen von Koalitionen zeitweise an die Regierung. Nach der Wahlniederlage bei der Reichstagswahl 1928 wurde Alfred Hugenberg zum Parteivorsitzenden gewählt, der einen erneuten Rechtsruck einleitete und die gemäßigten Kräfte wie den ehemaligen Parteivorsitzenden Kuno Graf Westarp oder Gottfried Treviranus aus der Partei verdrängte. Deren Versuch, die Partei zu spalten oder wenigstens einen Teil der Abgeordneten und Wähler mit zur neu gegründeten Konservativen Volkspartei (KVP) hinüberzuziehen, misslang weitgehend. Vielmehr wurde dadurch jeglicher innerparteilichen Opposition gegen den nun offen republikfeindlichen Kurs Hugenbergs der Boden entzogen. Eine parlamentarische Zusammenarbeit mit Parteien, die auf dem Boden der Weimarer Reichsverfassung standen, war von nun an ausgeschlossen.
Im Reichstag sowie in verschiedenen Landtagen bildete die DNVP eine Fraktionsgemeinschaft mit den Abgeordneten des Landbunds, die auf eigenen Listen regionaler Gliederungen des Reichslandbundes (z. B. Hessischer Bauernbund, Thüringer Landbund, Württembergischer Bauern- und Weingärtnerbund) gewählt worden waren.
In Württemberg trat die DNVP unter der Bezeichnung Württembergische Bürgerpartei auf, in Bayern als Bayerische Mittelpartei. Außerhalb des Deutschen Reiches gab es die DNVP in der Freien Stadt Danzig. In Österreich repräsentierte zu dieser Zeit die mit der DNVP eng verwandte Großdeutsche Volkspartei das deutschnationale Lager.
Im Jahre 1929 kooperierte die DNVP mit der NSDAP beim Volksbegehren zur Ablehnung des Young-Planes.
Bedeutungsverlust und Wahlteilnahme als Kampffront Schwarz-Weiß-Rot |
Ab 1930 geriet die DNVP gegenüber der NSDAP deutlich ins Hintertreffen, bildete aber mit dieser zusammen am 11. Oktober 1931 die kurzlebige Harzburger Front. Die DNVP verlor immer mehr an Bedeutung. Ebenfalls 1932 unterstützte sie u. a. mittels der Werbezentrale Volksdienst das Kabinett Papen.
Am 30. Januar 1933 trat die DNVP in das Kabinett Hitler ein. Hugenberg übernahm sowohl das Reichswirtschaftsministerium als auch das Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Zur Reichstagswahl März 1933 trat die DNVP unter der Bezeichnung Kampffront Schwarz-Weiß-Rot an. Sie erreichte acht Prozent der Stimmen und damit 52 Sitze im Reichstag. Der DNVP-Vorsitzende Hugenberg setzte die Koalition mit Hitlers NSDAP fort.
Umbenennung in Deutschnationale Front und Selbstauflösung |
Am 5. Mai 1933 benannte sich die DNVP um in Deutschnationale Front. Auch viele Parteikörperschaften wurden umbenannt, z. B. „Führerstab“ statt Parteivorstand. Etwa zu diesem Zeitpunkt eröffnete Hitler Hugenberg, dass er die DNVP in die NSDAP eingliedern wolle, was dieser jedoch ablehnte. Während der Londoner Weltwirtschaftskonferenz im Juni 1933 wurde der Entwurf einer Rede Hugenbergs bekannt, in der die Forderungen nach Rückgabe der deutschen Kolonien in Afrika und Erschließung von Siedlungsraum im Osten enthalten waren. Hitler kamen jedoch aggressive Töne dieser Art in der Phase der geheimen Aufrüstung und der beschwichtigenden „Friedensreden“ nicht gelegen. Damit kam Hugenberg in Bedrängnis.
Von Ende Mai bis Anfang Juni traten die DNVP-Reichstagsabgeordneten Eduard Stadtler und Martin Spahn zur NSDAP über. Am 21. Juni wurden die deutschnationalen Jugend- und Selbstschutzverbände (u. a. der Kampfring junger Deutschnationaler[6]) aufgelöst, weil sie angeblich kommunistisch und sozialdemokratisch durchsetzt seien. Einzelne Landes- und Kreisverbände reagierten mit Selbstauflösung. Daraufhin reichte Hugenberg am 27. Juni 1933 seinen Rücktritt ein. Am selben Tag löste sich die DNVP auf Druck der NSDAP selbst auf. Ihre Reichstagsabgeordneten schlossen sich unverzüglich der NSDAP-Fraktion als Mitglieder oder Hospitanten an, für die sie gegen Ende der Republik ohnehin nur noch „Steigbügelhalter“ waren.
Kontroverse nach der Auflösung |
Es ist nicht geklärt, inwieweit die von der Parteispitze betriebene Selbstauflösung der Haltung der Mitglieder entsprach. Bekannt ist, dass sich seit den Wahlen im März gegensätzliche Meinungen gebildet hatten: Einige wollten das Verbot der DNVP abwarten, weil sie auf Hilfe des Reichspräsidenten oder der Reichswehr hofften oder weil sie die Unterschiede zwischen der deutschnationalen und der nationalsozialistischen Weltanschauung für unüberbrückbar hielten. Andere drängten auf eine rasche Selbstauflösung, weil sie Widerstand als aussichtslos ansahen. Eine dritte Strömung befürwortete eine aktive Verschmelzung mit der NSDAP, weil die Unterschiede zwischen den Parteien ohnehin kaum noch ins Gewicht fielen.
Dass es zu keiner Auseinandersetzung zwischen diesen Gruppen und auch zu keiner Spaltung kam, lag an den Umständen. Als Hugenberg am Mittag des 27. Juni dem Reichskanzler sein Abschiedsgesuch überreichte, erklärte er, seine Partei wolle nicht in die Opposition übergehen, sondern zunächst abwartend beiseitetreten. Hugenberg glaubte, dass die Parteiführung nach seinem Austritt aus dem Kabinett frei über die Zukunft der DNVP entscheiden könne. Diese hatte jedoch schon tags zuvor Axel von Freytagh-Loringhoven und Werner Steinhoff ermächtigt, bei Wilhelm Kube und Reichsinnenminister Wilhelm Frick (beide NSDAP) wegen einer etwaigen Selbstauflösung der DNVP „vorzufühlen“. Das wurde Hitler sofort überbracht. Es gab daher kaum noch Spielraum, als die Parteiführung am Nachmittag des 27. Juni über ihre Selbstauflösung abstimmte: 56 Stimmen dafür und 4 dagegen.
Der Streit darüber, ob die Selbstauflösung unausweichlich war, hielt (mindestens) bis Herbst 1935 an.[7]
Widerstand gegen den Nationalsozialismus |
Bedeutende Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus kamen aus der DNVP oder ihrem Umfeld (u. a. Carl Friedrich Goerdeler, Ewald von Kleist-Schmenzin und Ferdinand von Lüninck). Dies gilt insbesondere für das Attentat vom 20. Juli 1944.[7]
Versuche einer Neu- bzw. Wiedergründung |
Erster Versuch (1945–1950) |
Bereits im Herbst 1945 gab es in der britischen Besatzungszone Bestrebungen, die DNVP unter anderem Namen zu reaktivieren. Zu dieser Zeit bildeten sich die Deutsche Konservative Partei und die Deutsche Aufbaupartei, welche 1946 fusionierten. Der neue Parteiname lautete Deutsche Rechtspartei – Konservative Vereinigung. Die programmatische Basis bildete das „Manifest der Rechten“, auch „Konservatives Manifest“ genannt: Dieses Parteiprogramm war gemäßigter als die Programme der vormaligen DNVP; man gab sich von den Versuchungen des extremen Nationalismus und Antisemitismus geläutert und wollte eine parlamentarische Monarchie in einem, in Europa integrierten, einheitlichen Deutschland auf christlich-ethischen Grundlagen errichten. Trotzdem strömten ab 1948 frühere NSDAP-Mitglieder in die DNVP-Nachfolgepartei, sodass es bald zwei Flügel gab: einen deutschnational-konservativen und einen völkisch-nationalistischen. 1948 erfolgte die Umbenennung in Deutsche Konservative Partei – Deutsche Rechtspartei (DKP-DRP); unter dieser Bezeichnung kandidierte sie 1949 in der Britischen Besatzungszone für den Bundestag und kam bundesweit auf 1,8 % der Stimmen. In den 1. Bundestag entsandte die Partei fünf Abgeordnete aus Niedersachsen, da sie in Form der Deutschen Rechtspartei in diesem Bundesland mit 8,1 % der Stimmen die bis 1953 auf Landesebene geltende Fünf-Prozent-Hürde übersprungen hatte. Ende 1949 spaltete sich der radikale Flügel – vor allem vom niedersächsischen Landesverband – ab und bildete die 1952 verbotene Sozialistische Reichspartei (SRP).
Der Versuch, die DNVP in Form der DKP-DRP wiederzubeleben, scheiterte endgültig 1950, als sich die Deutsche Rechtspartei Niedersachsen abspaltete und mit der NDP Hessen von Heinrich Leuchtgens zur Deutschen Reichspartei (DRP) fusionierte. Der Rest der Partei, also die Deutsche Konservative Partei in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Hamburg, benannte sich in Nationale Rechte um und schloss sich ab 1954 vor allem der FDP und der Deutschen Partei (DP) an.
Zweiter Versuch (1962–1964) |
Am 21. September 1962 gründete der ehemalige FDP- und DP-Bundestagsabgeordnete Heinrich Fassbender, der bereits in der Weimarer Republik DNVP-Mitglied gewesen war, mit einigen national-konservativen Gesinnungsgenossen eine neue DNVP. Nachdem dieser kein Erfolg beschieden war, überführte Fassbender sie 1964 in die neugegründete NPD.
Parteiprogramm |
Insgesamt zielte das Programm auf eine Wiederherstellung der Vorkriegsverhältnisse. Die zentralen Forderungen wurden von den auflagenstarken Zeitungen des Hugenberg-Konzerns beworben.
Innenpolitik |
- Interessenvertretung der Großgrundbesitzer und der Schwerindustrie
Wiederherstellung der Monarchie; Forderung nach starker Exekutive (Reichspräsident)- Unabhängiges Berufsbeamtentum
- „Starkes deutsches Volkstum“ gegen den „undeutschen Geist“ und „gegen die seit der Revolution immer verhängnisvoller hervortretende Vorherrschaft der Juden in Regierung und Öffentlichkeit“[8]
Außenpolitik |
- Aufhebung des Versailler Vertrages mit Wiedererwerb der nach dem Ersten Weltkrieg abgetretenen Gebiete und ehemaliger deutscher Kolonien
- „Volksgemeinschaft aller Deutschen im In- und Ausland“
Vorsitzende |
Name (Lebensdaten) | Beginn der Amtszeit | Ende der Amtszeit | Anmerkungen |
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Oskar Hergt (1869–1967) | 19. Dezember 1918 | 23. Oktober 1924 | |
Johann Friedrich Winckler (1856–1943) | 3. Februar 1925 | 24. März 1926 | zuvor geschäftsführend ab 23. Oktober 1924 |
Kuno Graf von Westarp (1864–1945) | 24. März 1926 | 20. Oktober 1928 | |
Alfred Hugenberg (1865–1951) | 20. Oktober 1928 | 27. Juni 1933 |
Wahlergebnisse |
Ergebnisse bei den Reichstagswahlen, einschließlich der Wahl zur verfassunggebenden Nationalversammlung 1919:
19. Januar 1919 | 10,3 % | 44 Sitze |
6. Juni 1920 | 15,1 % | 71 Sitze |
4. Mai 1924 | 19,5 % | 95 Sitze |
7. Dezember 1924 | 20,5 % | 103 Sitze |
20. Mai 1928 | 14,3 % | 73 Sitze |
14. September 1930 | 7,0 % | 41 Sitze |
31. Juli 1932 | 5,9 % | 37 Sitze |
6. November 1932 | 8,7 % | 52 Sitze |
5. März 1933 | 8,0 %[9] | 52 Sitze |
Literatur |
Werner Bergmann: Deutschnationale Volkspartei. In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus, Band 5: Organisationen, Institutionen, Bewegungen. De Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-598-24078-2, S. 191 (Online auszugsweise).- Hans-Dieter Bernd: Die Beseitigung der Weimarer Republik auf „legalem“ Weg. Die Funktion des Antisemitismus in der Agitation der Führungsschicht der DNVP. Dissertation Fernuniversität Hagen, Kultur- und Sozialwissenschaften, 2004 (Onlineressource einsehbar hier).
Stefan Breuer: Die Völkischen in Deutschland. Kaiserreich und Weimarer Republik. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-534-21354-2.- Lewis Hertzman: DNVP. Right-Wing Opposition in the Weimar Republic 1918–1924. Lincoln 1963.
Friedrich Freiherr Hiller von Gaertringen: Die Deutschnationale Volkspartei. In: Erich Matthias, Rudolf Morsey (Hrsg.): Das Ende der Parteien. Darstellungen und Dokumente. Droste, Düsseldorf 1984, S. 543–652.- Heidrun Holzbach: Das „System Hugenberg“. Die Organisation bürgerlicher Sammlungspolitik vor dem Aufstieg der NSDAP. DVA, Stuttgart 1981, ISBN 3-421-01986-X.
Thomas Mergel: Das Scheitern des deutschen Tory-Konservatismus. Die Umformung der DNVP zu einer rechtsradikalen Partei 1928–1932. In: Historische Zeitschrift. Band 276, 2003, S. 323–368.- Maik Ohnezeit: Zwischen „schärfster Opposition“ und dem „Willen zur Macht“ – Die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) in der Weimarer Republik 1918–1928 (= Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Band 158). Droste, Düsseldorf 2011, ISBN 978-3-7700-5305-6.
- Jan Striesow: Die Deutschnationale Volkspartei und die Völkisch-Radikalen 1918–1922. Haag + Herchen, Frankfurt/M. 1981, ISBN 3-88129-405-8.
- Anneliese Thimme: Flucht in den Mythos. Die Deutschnationale Volkspartei und die Niederlage von 1918. Göttingen 1969. (Digitalisat).
- Christian F. Trippe: Konservative Verfassungspolitik 1918–1923. Die DNVP als Opposition in Reich und Ländern (= Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Band 105). Düsseldorf 1995.
Weblinks |
Commons: Deutschnationale Volkspartei – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Seite des Deutschen Historischen Museums zur DNVP. Abgerufen am 22. September 2011.
Einzelnachweise |
↑ Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus, Band 5: Organisationen, Institutionen, Bewegungen. De Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-59824-078-2, S. 205 ff. (Vorschau in der Google-Buchsuche, abgerufen am 2. Juli 2013).
↑ Ulrich Herbert: Wer waren die Nationalsozialisten? Typologien des politischen Verhaltens im NS-Staat. In: Gerhard Hirschfeld, Tobias Jersak (Hrsg.): Karrieren im Nationalsozialismus. Funktionseliten zwischen Mitwirkung und Distanz. Campus, München 2004, S. 29.
↑ Imanuel Geiss: Traub, Gottfried. In: Wolfgang Benz und Hermann Graml (Hrsg.): Biographisches Lexikon zur Weimarer Republik. C.H. Beck, München 1988, S. 343 f.
↑ Gregor Schöllgen: Ulrich von Hassell 1881–1944. Ein Konservativer in der Opposition. C.H. Beck, München 1990, S. 31.
↑ Hermann Beck: The Fateful Alliance. German Conservatives and Nazis in 1933. The Machtergreifung in a New Light. Berghahn Books, 2008, S. 35.
↑ Ernst Piper: 75 Jahre „Machtergreifung“ – Als Hitler die Jugend verführte. In: einestages. Zeitgeschichten auf Spiegel online, 2008.
↑ ab Anton Ritthaler: Eine Etappe auf Hitlers Weg zur ungeteilten Macht. Hugenbergs Rücktritt als Reichsminister (PDF; 1,4 MB). In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 2. Heft/April 1960, S. 193–219.
↑ Grundsätze der Deutschnationalen Volkspartei von 1920. In: Wilhelm Mommsen (Hrsg.): Deutsche Parteiprogramme. München 1964, S. 537.
↑ Angetreten als Kampffront Schwarz-Weiß-Rot, einem Wahlbündnis mit Stahlhelm und Landbund.